Abschießen, abschlachten, dezimieren, ganz ausrotten
heißt jetzt also
"der Natur entnommen"!?
Nutrias - in renaturierten Bereich der Tauber bei Tauberbischofsheim wohl ausgerottet?
Im Geist der „Biodiversität“und sprachlich sanftmütig!?
Sprachsensiblem Naturfreunden fällt dieser euphemistische Wort gebrauch auf!
Doch der verblödete deutsche Jounalist, brav und systemisch wohlerzogen, wie er nun einmal ist, greift, um nicht anzuecken, die sanfte Formulierung auf, auch in Berichten über Biber, die
"der Natur" genauso "entnommen wurden" wie die Nutrias", die es hier nicht mehr gibt!
- während Bayern nicht nur ein "Biotop für Reichsbürger" ist, sondern auch ein Biotop für Biber!
Abschießen, abschlachten, dezimieren, ganz ausrotten
heißt jetzt also
"der Natur entnommen".
Nein, hier wird nicht verharmlost, hier wird nur vorsichtig formuliert,
denn man ist ja tierfreundlich!
Ich hätte es begrüßt, wenn sie der Fauna der Region erhalten geblieben wären, diese freundlichen Wesen aus Südamerika!
Es sollte wohl nicht sein?
Noch bekam ich in diesem Jahr kein einziges Exemplar zu Gesicht!
In die Falle gelockt?
Abgeschossen?
Zu Hackfleisch verarbeitet und aufgegessen?
Gesichtet wurden zwei Jäger mit Flinten!
Sie hatten sicher einen Auftrag, die Nutrias zu vertilgen?
Nutrias - Schädlinge?
Größere Schädlinge als der Biber, der bleiben darf, als die Bisamratte, die sich wieder gut vermehrt hat?
Wenn ich mich nicht täusche, wurde die Bisamratte am Teich vergiftet!
Vielleicht tötet das "Rattengift" auch noch den Fuchs, der den Kadaver wohl wegschleppte!?
Der Naturfreund kann sich nur wundern und Fragen stellen.
Antworten wird er keine bekommen - wie so oft in der Gesellschaft, wo manches geschieht, weil bestimmte Leute es so wollen und durchführen lassen.
Vgl. Dazu:
Die Nutria-Mutter und ihre vier Kinder – in der Welt der Nutrias am Fluss (Tauber), Nutria 1
Die Mutter schwimmt zum Bau
Unter dem quer liegen Baumstamm ist die Höhle und Geburtsstätte die vier Nutria-Nachkommen
Die Nutria-Mutter und ihre vier Kinder – in der Welt der Nutria am Fluss (Tauber)
Es war eine Mutter
die hatte vier Kinder
den Frühling, den Sommer
den Herbst und den Winter
Der Frühling bringt Blumen
der Sommer den Klee
der Herbst, der bringt Trauben
der Winter den Schnee.
Kinderlied.
Das Lied, ein altes Lied, ein Kinderlied, kam mir wieder in den Sinn, als ich während meiner Naturbeobachtungen im frühen Lenz des Jahres 2022 eine Nutria[1]-Familie an der Tauber erspähte.
Zunächst sah ich die Kinder: ein, zwei, drei, ja, vier kleine Wesen tummelten sich am Flussufer, in einer Einbuchtung, wo es still war, in der Sonne.
Junge Bisamratten, spekulierte ich und versuchte, einige Bilder zu schießen, aus der Ferne, ohne die Kleinen zu stören. Arglos bewegten sie sich und her, sprangen ins Wasser, kletterten wieder hoch, schwammen hin und her, zu ihrer Behausung in der Nähe unter einem quer im Wasser liegenden Baumstamm. Sie hatten dort ihr Erdloch, ihre Höhle, Ein- und Ausgänge, so, wie ich es bei den Bisamratten oft beobachtet hatte. Doch diese Tierchen waren irgendwie anders. Tage und Wochen vergingen. Ich sah näher hin, viele Stunden an einem Tag, um bald darauf zu kommen, dass hier Nutria hausten. Freundliche Wesen, nahbare Wesen, friedliche Wesen.
Wenn ich etwas näherkam, und ich kam täglich näher und näher an die jungen Geschöpfe heran, flohen sie nicht wie die Bisamratten, die sehr scheu sind und sofort abtauchen, wenn sich jemand naht. Sie blieben und gingen ihren Beschäftigungen nach, knabberten an Wurzeln, fraßen grünstes Gras, spielten miteinander und erfreuten sich des Daseins, arglos, ohne Angst, er könnte jemand kommen, sie stören oder gar umbringen, weil der Mensch sie – nicht anders als die Bisamratte – als Schädling eingestuft und sie alle somit zum Abschuss freigeben hatte.
Während ich das Leben der jungen Nutria-Kinder studierte und in drei langen Monaten viele Tausend Fotos machte – in dieser und in jener Situation, stieß ich in der Presse auf merkwürdige Schlagzeilen über die Nutria-Dezimierung[2] in Deutschland, die mich nachdenklich machten, mich aber auch veranlassten, zusätzlich motivierten, genauer hinzusehen und die freundlichen Wesen aus der fernen Welt des südamerikanischen Kontinents noch genauer zu studieren.
Man hatte diese Gattung vor längerer Zeit hier in Europa angesiedelt, weil man den begehrten Pelz haben wollte, um Mäntel oder Mützen herzustellen. Jetzt waren sie da, sympathisch und dem Menschen kein Feind, lebten ihr Leben, solange sie es konnten, bevor sie, arglos, wie sie nun einmal waren, in eine Falle tappten, die der zivilisierte Mensch und Tierfreund ihnen gestellt hatte, der Jäger oder der Förster, die auch Heger sind – und Nutria-Killer!
Es dauerte einige Zeit, dann entdeckte ich auch die Mutter, und, für einen Augenblick nur, glaubte ich auch den Vater der Kinder gesehen zu haben. Viele, viele Aufnahmen entstanden, während ich über diese Spezies gründlicher nachdachte, im Vergleich und in Absetzung von der so genannten „Bisamratte“, die keine „Ratte“ ist und den Biber, der hier, an der tauber auch haust, herumschwimmt, Mais erntet, Baumrinde und Schilfwurzeln frisst, den man aber nur ganz selten zu Gesicht bekommt und noch viel, viel seltener vor die Kamera.
[2] Niedersachsens Jäger erledigten angeblich 40 000 Nutria in Norddeutschland, weil diese angeblich die Deiche unterwühlten.
Mutter und Kind
Die Mutter ruht aus
Nutria sind reine Vegetarier
Wenn die freundlichen Nutria als Hackfleisch enden – Gruselgeschichten aus der Tierwelt
Nachdem er die als Schädlinge eingestuften und somit zum Abschuss freigegebenen Nutria abgeschossen und sie des kostbaren Pelzes beraubt hat, verarbeitet – so wurde mir berichtet – mancher deutsche Jäger die netten Südamerikaner zu Hackfleisch und isst sie auf als Boulette oder als Cevapcici mit Senf oder Djuvec, schließlich ist der Mensch – wie das Schwein – ein Allesfresser.
Mir dreht sich bei dieser Vorstellung der Magen dreimal um, doch andere Länder, andere Sitten, sagt man.
Während das deutsche Kind seinen Hamster pflegt, sein Meerschweinchen, gibt es in Kolumbien oder anderswo in Südamerika Meerschweinchen am Grill, sogar Meerschweinchen-Eis.
Guten Appetit!
Der Bisamratte ergeht es nicht besser als der Biberratte, der Nutria. Nachdem er sie aus der Falle geholt und abgezogen hat, auch das wurde mir so berichtet, macht der Hobby-Weidmann, denn jedermann darf eine Bisamratte töten, aus dem schönen, dichtbehaarten Fell eine Wintermütze, den Rest verfüttert er an die Krähen, die dankbar zugreifen wie die Geier in Tibet, wenn die „Tschandalas“ dort, von deren Handwerk auch Nietzsche spricht, die Leichen der Tibeter den Wüstenvögeln zum Fraß vorwerfen.
Und was ist mit dem Biber, der europaweit streng geschützt ist?
Anrainer am Bach, am Welzbach etwa, der in drei Armen der Tauber zufließt, sind auf die „Heilige Kuh“ einzelner Öko-Aktivisten und Naturfreunde nicht gut zu sprechen. Für sie ist er nur ein wüster Schädling, einer, der ihre Obstbäume verbeißt, zum Absterben bringt, und dies, ohne dass – anders als in Bayern - das Bundesland Baden-Württemberg für die Schäden aufkommt, die der Biber im Maisfeld oder auf den Streuobstanlagen verursacht.
Wie es mir erschien, wurde der von mir vor einem Holzhaufen entdeckte tote Biber totgeschlagen oder vergiftet, um ihm dann den begehrten „Biberpelz“ abzunehmen, quasi als Entschädigung für die Verluste durch den nächtlichen Nager?
Am Tag danach
(5. August 2022) :
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
Nutria 4:
Nutria-Hysterie in Deutschland! Gibt es eine Nutria-Plage auch an der Tauber? Oder Wenn Journalisten über Nutria schreiben,
über Wesen, die sie vielleicht ein, zweimal im Leben oder auch noch nie gesehen und in freier Wildbahn erlebt haben, dann klingt das so, wie wenn Journalisten über andere Themen schreiben, von denen sie nichts verstehen.
Man setzt diese professionellen Schreiber und Berichterstatter auf ein Thema an – und diese liefern dann auch etwas ab, einen Bericht, der dem gleicht, was der unwissenschaftlich vorgehende Wissenschaftler an deutschen Hochschulen auch dann und wann abliefert: eine kurze Abhandlung der sachlichen Art mit einige richtigen Dingen, aber auch mit vielen falschen!
Wer will es schon ganz genau wissen!? Die Zeit ist kostbar und das Honorar dürftig! Also wozu aufwendig recherchieren, wenn alles sowieso schon nach einem Tag verpufft! Wen interessiert schon der Zeitungsbericht von gestern? Es sei denn, man bringt Gerüchte in Umlauf, sorgt für Aufregung und Gerede, indem über Halbwahrheiten und Vermutungen Thesen verbreitet werden, die nur Vorurteile kultivieren wie etwa die angebliche Nutria-Plage[1], die es geben soll, von der ich aber – nach hundert Tagen intensiver Nutria[2]-Beobachtung hier in meinem Tauber-Radius von circa 10 Kilometern rund um Tauberbischofsheim von Dittigheim bis nach Hochhausen und Werbach – nichts weiß.
Also werden Weisheiten aller Art auch über die Nutria im Umlauf gebracht, das, was man sich angelesen hat oder vom Hörensagen her kennt, garniert mit Ratschlägen, Geboten und Verboten. Die freundlichen Wesen aus Südamerika würden angeblich Vögel vertreiben und den Vögeln die Nistplätze streitig machen?
Woher diese Erkenntnisse?
Nach einer inzwischen halbjährigen Beobachtung einer fünfköpfigen Nutria-Familie, fotografisch tausendfach dokumentiert, sehe ich die Abläufe und Entwicklungen in der Lebenswelt dieser in der Tat „entgegenkommenden“ Wesen aus dem südamerikanischen Urwald etwas differenzierter, wundere mich aber nicht sehr, wenn ich feststellen muss, dass auch im Naturbereich viele Vorurteile unreflektiert weiterverbreitet werden.
Den Schaden haben die exponierten Tiere, auf die man die Hunde hetzt und die man in Fallen ausmerzt, nachdem man sie blind vor Gier hier angesiedelt hat, ohne die Folgen zu bedenken.
Was wurde aus den fünf Tieren? Der Nachwuchs machte sich selbständig, insofern er überlebte! Die möglichen Fallen und die Jäger!? Mehr Tiere dieser Art sah ich in dem von mir beobachteten Raum nicht. Bisamratten gibt es viele, Nutria aber nicht. Von einer Plage kann in diesen raum an der Tauber keine Rede sein.
https://www.radioessen.de/artikel/nutrias-in-essen-fuettern-soll-verboten-werden-1383775.html
1. Die 2. Generation der Nutria an der Tauber
Nachdem ich mich ein gutes halbes Jahr mit der ersten Nutria-Generation beschäftigt und die freundlichen Wesen aus Südamerika nahezu täglich intensiv, über Stunden beobachte hatte, entdeckte ich, Anfang Juli 2022, die Ankunft der zweiten Generation, ein junges Tier zunächst im gleichen Biotop, dann, am 30 Juli, zwei Geschwister, sich in der Abendsonne auf einer kleinen Insel tummelnd, mit Grasen beschäftigt und mit dem anschließenden Trinken in der ruhigen Fluss-Nische.
Ob es die gleiche Mutter war, die ihnen das Leben schenkte? Waren es nur zwei oder wurden es bald mehr, vier vielleicht – wie im Frühjahr?
Die Bedingungen waren gut, ja, noch besser als in der kalten Zeit, denn alles war zugewachsen, von Brennnesseln überwuchert, was noch mehr Schutz bedeutet.
Vielleicht werde ich es noch herausfinden.
Die Nutria und der Naturbeobachter.
Nutria[1] – Hundert Tage Nutria-Beobachtung am Fluss: Von den ersten Tagen nach der Geburt bis in die Selbstständigkeit oder in die Falle
Nutria
Nutria[1] I – Hundert Tage Nutria-Beobachtung am Fluss: Von den ersten Tagen nach der Geburt bis in die Selbstständigkeit oder in die Falle
Mehr:
Die Nutria und der Biologe
Biologen gibt es, deutsche Biologen, studierte Leute mit Diplom, die eine Nutria[1] nicht von der Bisamratte unterscheiden können.
Wenn man sie fern im Fluss dahinschwimmen sieht, geblendet von der Abendsonne vielleicht, dann ist es in Tat nicht einfach festzustellen, wer sich da fortbewegt, eine Bisamratte, die keine Ratte ist, eine Biberratte, also eine Nutria aus Südamerika oder gar ein Biber, der aus Kanada kam, aus Sibirien oder der die Rhone heraufschwamm bis hierher an die Tauber.
Bei näherer Betrachtung jedoch, was bei den scheuen Bisamratten nicht oft möglich ist, werden die Unterschiede sehr deutlich, über Merkmale, die ein akademisch ausgebildeter Biologe kennen sollte, auch wenn er sich seit langer Zeit anders betätigt und sich von der echten Natur inzwischen entfernt hat.
Eine Entschuldigung ist schnell gefunden: Nutria sind nun einmal keine heimischen Tiere, gehören nicht zur Fauna der Region und Deutschlands; und schließlich bekommt man sie so selten zu Gesicht, vor allem dann, wenn man nie an den Fluss geht, sondern sich die Natur im Fernsehen ansieht, so, wie sie von anderen erlebt wurde.
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