Sonntag, 18. August 2024

Der Pharisäer

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

 

 19.4.2023, unverändert:


  Der Pharisäer

Vielleicht, weil er – wie George W. Bush – seine Einsichten und Weisungen von Autoritäten hinter den Sternen erhält, oder aus den verlogenen Welten und Hinterwelten der Religion, kennt dieser Selbstgerechte und Heuchler vom Dienst auch die anderen Lichtgestalten seiner Zeit; er weiß die die Guten von den Bösen zu scheiden.

Er kann deuten, werten und umwerten, eigeninitiativ und im Namen des Herrn oder aber auch im Auftrag des Teufels, so lange, bis alles auf dem Kopf steht, undurchschaubar für die Vielen, die getäuscht werden müssen, bis die Mächte der Finsternis wieder reingewaschen dastehen, makellos, mit weißer Weste, jungfräulich wie ein frisch getaufter Christ gleich nach der Geburt.

Hammer und Sichel ersetzt dieser Gerechte mit einem Kreuz - und gefallene Engel wie Luzifer dürfen wieder ins Paradies einziehen.

Linke, eins geworden mit der Macht, sitzen nun zur Rechten Gottes, den Himmel verhöhnend wie sie einst die Welt verhöhnten.

Paulus hätte in diesem Streitbaren und Umwerter seinen wahren Lehrmeister gefunden – mit einer Damaskus-Rolle rückwärts wäre er dann - in kathartischer Metamorphose – zu seinen Ursprüngen zurückgekehrt und wieder zum Saulus geworden, zum Christenjäger und alten Pharisäer.

 

 

 

 

     Carl Gibson, „Staatskritiker“ seit dem Jahr 2004 – nicht anders als seinerzeit, in den kommunistischen Diktaturen, zieht sich das moralisch versagende Deutschland die System-Kritiker selbst heran

Eine große Schweinerei staatlicher Akteure weckte mich damals aus einem tiefen Winterschlaf und rief mich auf den Plan, als die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU, in meinen Augen eine halbgeheime Organisation - der Politik-Ausübung neben dem Staat sowohl nach innen wie nach außen – aus der ethischen Nullität Herta Müller, also aus einer moralisch wie politisch nicht integren Gestalt obskurer Herkunft eine „Vorzeige-Figur der Bundesrepublik Deutschland“ konstruierte, nicht anders als in Frankensteins Küche, um mit diesem Werkzeug, mit dieser dummen Puppe, Politik zu machen, intransparente Politik.

An diesem Instrument aber auch festhaltend, als die Lug- und Trug-Konstruktion von aller Welt durschaut werden konnte und auch durschaut wurde!

Hunderte aufklärende Artikel dazu stammen nur aus meiner Feder, verfasst seit 2008/ 2009, als mein Testimonium in die Ecke gestellt, aus Hochschulen verbannt und über Handlanger aller Art und Couleur aus dem Obskuren heraus bekämpft wurde, um einen fragwürdigen, politisch forcierten Nobelpreis an Herta Müller zu ermöglichen.

6 Herta-Müller-Kritiken, die zugleich „Staatskritiken“ sind, weil der deutsche Staat seine konstruierte Figur deckte und immer noch deckt, reichte ich zwischen 2014 und 2016 nach, Bücher, die in US-Bibliotheken reichlich zu finden sind, die man in Deutschland aber aussperrt – und mit diesen nicht nur die Beweisführung des Plagiats der Herta Müller aus meinem Werk, sondern auch die Argumente gegen das politisch wie ethisch-moralisch fragwürdige Agieren der KAS der CDU.

Ist das demokratisch? Entspricht das der demokratischen Politik-Kultur in einem westlichen Staat des Rechts?

Es war kein Vergnügen, diese 6 Bücher zu schreiben, ganz im Gegenteil – es war ein Akt der tausendfachen Überwindung, ein krankmachender Akt, der Nerven und Gesundheit vernichte!

Was weiß ein abgebrühter, übersaturierter Politiker, dem alles zufällt, Geld und Macht, vom geistigen Schaffen, nur um sich selbst zu verteidigen und die eigene Ehre?

Ein Politiker, der für sich Ehre einfordert neben 100 Ehrungen, der aber auf die Ehre Andersdenkender pfeift?

Wie soll der Deutsche meine Argumente kennen, wenn meine Bücher im Land fehlen?

Doch sie fehlen, weil der Staat sie nicht haben will!

Weil darin politisches Versagen aufgedeckt wird!

Weil darin aufgezeigt wird, wie „Pseudo-Demokratien“ über politische Arroganz, über Inkompetenz und Dummheit die echte, die wahre Demokratie zerstören!

Was immer ein Dr. Bernhard Vogel und ein paar andere aus der Stiftung ausgeheckt hatten, wie auch immer motiviert und mit welchem Endzweck – das gewählte Instrument war falsch, da nicht der Wahrheit entsprechend, sondern künstlich geschaffen!

Nun kann man aber nicht, frech an der historischen Wahrheit vorbei, Fakten ignorierend, Wahrheiten schaffen, indem man die Lüge zur Wahrheit erklärt!

Das aber hat die KAS getan und im Bund mit der SPD dann auch politisch umgesetzt, auch noch, indem ein Joachim Gauck eingebunden wurde, um die Sache, also die Preisverleihung an die obskure Literatin der antideutschen wie irrationalen Art dem deutschen Volk irgendwie plausibel zu vermitteln, zu verklickern, wie man es im Volk – der Bekloppten wie der Nicht-Bekloppten - ausdrücken würde.

Als ich die Nachricht seinerzeit im Radio vernahm, auf einer Landstraße im Auto unterwegs, fuhr ist fast in einen Baum, so massiv war der Schock!

Dass dieser Prediger aus Rostock, der inzwischen in meinen Augen ein vollendeter Pharisäer ist, seine – kraft Amtes begründete - Autorität missbraucht haben könnte, um dieser – halbgeheimen – KAS einen Gefallen zu erweisen, möglicherweise gegen Cash, darauf kam ich damals nicht sofort.

Doch als ich mir dann die Rede ansah, wurde mir klar, dass da einiges nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, denn die de facto - von der Anti-Kommunismus-Autorität Gauck - attestierte „Verfolgung“ - das, war mir, den aktiven Dissidenten sofort bewusst - entsprach nicht der Wahrheit, war konstruiert, war ein „Persilschein“, ein Akt der Reinwaschung einer Mitläuferin des roten Diktatur-Systems, aus der man jetzt – forciert – eine „gemachte Widerstandskämpferin gegen die kommunistische Diktatur“ dem Volk anbot; und das, nachdem diese Reinwaschung über Nacht bereits von linken Journalisten aus der Spiegel-Redaktion im Jahr 1987 vorgenommen worden war, nicht anders „dekretiert“ als eben jetzt, im Jahr 2004 durch die Akteure der KAS und der Handlanger wie Joachim Gauck, der als gewissenhafter und gottesfürchtiger Diener seines Herrn fern von Skrupel mitmachte, so, wie man es ihm in der DDR beigebracht hatte, um gut in einem Staat des Unrechts zu leben.

Diesen Mann Gottes aber machten die Deutschen zu ihrem Präsidenten!

Heiligt der Endzweck die Mittel?

Kann aus einer unmoralischen, antideutschen Gestalt ein deutscher Vorzeige-Engel werden?

Das wies ich damals zurück, als ehemaliger Bürgerrechtler und als ethischer Philosoph, der seit mehr als einem Jahrzehnt damit beschäftigt war, Werte und Prinzipien nicht nur in der Wirtschaft durchzusetzen über ein – eigens dafür in die Welt gesetztes Institut – sondern auch in der Gesellschaft, die damals, 2004, noch von dem Kanzler - Schröder - politisch bestimmt wurde, der bald danach zu Putin überlief, zu dem „lupenreinen Demokraten“, dessen „Persilschein“ eben von diesem Vorzeige-Deutschen aus der SPD ausgestellt wurde, wie dieser andere nun bei der KAS!

Zynische Machtpolitik nenne ich das, ganz egal, ob die SPD die Akteure beheimatet oder die CDU!

Also wurde ich, der loyale Staatsbürger, als wachsamer Bürger zum mahnenden „Staatskritiker“, der Korrekturen einfordert!

Als Staatskritiker[1], der ich heute noch bin,

wurde ich dann aber auch vom deutschen Staat bekämpft,

nicht so plump wie in der kommunistischen Diktatur, dafür aber viel perfider,

indem man meine geistigen Werke bekämpfte,

alles, was ich als Autor und Denker geschaffen hatte!

Bekämpft wurden meine Bücher über eine Boykottierung an den Hochschulen,

gegen die ich mich nicht wehren konnte!

Bekämpft wurde zunächst die „Symphonie der Freiheit“ in zwei Bänden, 2008 und – durch Intrigen 5 Jahre verspätet ediert, 2013, dann in den drei Bücher „gegen das falsche Werkzeug“ des deutschen Staates, gefolgt von „Vom Mythos zum Logos“, 2015, wo ich schon sehr eindeutig werden in meiner Staatskritik, ferner in „Quo vadis, Germania“, 2016, wo ich – über Merkels Flüchtlingspolitik hinaus - bereits mit dem gesamten Westen ins Gericht gehe, auch mit den USA, sowie die den beiden weiteren Bücher gegen Merkels Deutschlands-Politik im „Experiment“, 2017, wie „Endzeit“, 2018.

Diese Gesellschafts- und Staatskritik sollte wohl nicht sein?

Also erreichten sie auch kaum wissenschaftliche Bibliotheken!

Wenn der so und anders gemobbte, boykottierte Autor dabei vor die Hunde geht, krank wird, stirbt, was schert das die Zyniker des Staates, die nicht wollen, dass man ihre Werkzeuge verifiziert, mit denen sie zum Zweck gelangen wollen, ihre Methoden missbilligt, dass man der Politik überhaupt auf die Finger schaut und auch noch kritisch darüber schreibt!

Die Kommunisten züchten sich die „Staatsfeinde“ selbstheran, sagte ich damals, die „Dissidenten“ meinend, die man im Westen „Regimekritiker“ nannte, seinerzeit, als ich kaum 15 Jahre alt, die Opposition aufnahm in offener Rebellion, die Arroganz des Staates und einer Partei nicht hinnehmend wollend!

Was ist heute, 50 Jahre später anders?

Der Name des Staates hat sich geändert – das Phänomen der Arroganz der Macht ist geblieben, auch die Akteure, die nicht mehr wissen, was eine echte Demokratie ausmacht, was echte Werte und Prinzipien sind, Prinzipien, für die aufrechte Menschen um mich herum damals ins Gefängnis gingen und in den Tod, nicht anders als mutige Deutsche aus dem Widerstand wie aus der SPD einst Hitler gegen Hitler antraten, um für Deutschland zu sterben!

Heute aber zieht auch die westliche Demokratie ihre Staatsfeinde heran, eben, weil die Agierenden an der Macht, fern von Charisma und Augenmaß, vergessen haben, was eine echte Demokratie ist!

 



[1] Geistig von Heine und Nietzsche herkommend, für die Gesellschaftskritik auch Staatskritik und Zeitkritik war, habe ich nunmehr über meine zeitkritischen wie systemkritischen Publikationen in den letzten zehn Jahre den Begriff „Zeitkritik“ für mich und meine Werke in Anspruch genommen, etabliert, ohne den Terminus „Staatskritik“ in den Vordergrund zu rücken. Spätestens aber seit „Merkels-Deutschland-Experiment“, wo ich der „kranken Demokratie“ auf der Titelseite den Kampf ansage, dürfte klar sein, dass mein Ankämpfen dem „verlogenen Politiker“ und der dekadenten Gesellschaft gilt, eine Dekadenz, die von Figuren und Protagonisten des Obszönen, Vulgären, Unkultivierten wie Bildungsfeindlichen á la Herta Müller und deren Befürworter noch gefördert wird.

 

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.


 

 

 „Die Zeit der Pharisäer“ - ein kommendes Buch von Carl Gibson,

wenn die gütigen Götter in den gerechten Himmeln es so wollen

 

Entwurf:

 

  Pharisäer Gauck, Erz-Kommunismus-Aufarbeiter und Mann Gottes aus Rostock, segnete als „eingekaufter“ (?) – Laudator der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) im Jahr 2004 die „Verfolgung der Herta Müller in der kommunistischen Diktatur Ceausescus“ de facto ab, eine „Verfolgung“, die nachweislich nie stattfand! 

Er sanktionierte damit eine „politisch konstruierte Lüge“ und markierte so - mit heuchlerischem Gestus - den Anfang zu einer großen Farce mit krönendem „Nobelpreis“, die, mitgetragen von CDU und SPD, bis zum heutigen Tag anhält, aber auch menschliche Kollateralschäden nach sich zog, darunter einen, der sich schon unmittelbar nach der KAS-Preis-Auszeichnung Herta Müllers - via Gauck als Lobhudler – artikulierte; – der sich auch heute kritisch zu wehren weiß, wenn auch nur aus der Ecke heraus, in die man ihn mit Macht verbannt hat

Jeder Esel

Sei befugt zum höchsten Staatsamt,

Heine, Atta Troll.

„All animals are equal, but some animals are more equal than others.“

George Orwell. Animal Farm

Wenn ich in meinen aufklärenden Beiträgen zur Thematik, die es seit 2008 an vielen Stellen und in vielen Formen gibt, teils in Büchern abgedruckt, teils noch im Internet zu finden, oft aber auch schon in der Ewigkeit verschwunden, den Ausdruck „Pharisäer“ gebrauche, dann meine oft, ja, fast immer, diesen Mann Gottes aus Rostock, den die Deutschen zum Ersten Mann im Staat machten, nachdem ein anderer würdelos seinen Hut hatte nehmen müssen, in die Wüste verbannt, weil er vergessen hatte, was eine echte Demokratie ist und was die demokratische Kultur der Freiheit in einer funktionierenden Demokratie ausmacht.

Hat Joachim Gauck die Berufung „ins höchste Staatsamt“ verdient, der Prediger, dem man die Aufarbeitung der Verbrechen der kommunistischen Diktatur DDR anvertraut hat? War er damals integrer, korrekter als der gefallene Christian Wulff?

Ausgehend von dem KAS-Fall 2004, als er eine verlogene Lobrede auf Herta Müller hielt, auf eine obskure Gestalt mit erfundener Vita, um dieser Engelsgestalt der Totengräber der Demokratie in Deutschland ein „Zeugnis“ auszustellen, das dieser nicht zukam, nämlich die „echte Verfolgung“, die es nie gab, war er es nicht!

Als höchster Kommunismus-Aufarbeiter Deutschlands, in der DDR sozialisiert und mit der Materie Staatssicherheit und Verfolgung von Opponenten in einer kommunistischen Diktatur bestens vertraut, hätte er wissen müssen, was Sache ist – und er wusste es auch, stellte aber trotzdem einen Blanko-Scheck aus, einen Pass für Gaukeleien und Hochstapeleien aller Art, wie diese Person sie dann – zum Hohn der Deutschen aus der DDR und der restlichen Welt – in die ZEIT gestellt, alle echten Opfer der Gewaltherrschaften verhöhnend, inklusiv die Opfer von Auschwitz!

„Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“, sagte diese Herta Müller im authentischen Lebensbericht! Konnte man das so in der DDR sagen, Herr Gauck?

Etwa 17 000 000 Deutsche könnten da widersprechen!

Heuchlerisch durch und durch, also einem echten Pharisäer, wie dieser seit mehr als 2000 Jahren im Buche steht, in der „Heiligen Schrift“ sogar, voll entsprechend, hat Gauck den - in der Fake-News-Fabrik der KAS erarbeiteten – „Persilschein“ bestätigt – und so hat der Prediger damit alle Deutschen, die ihm zuhörten, vertrauten und folgten, schlicht und einfach getäuscht, ungeniert, aber mit dem reinen Gewissen eines frommen Christenmenschen und Predigers von Kanzel, der selbstgerecht dem schweigenden Volk die Wahrheit kündet – und von herab – dem „Pack“ unter dem Volk, namentlich den „Bekloppten“ – diesen dann, im Geist Luthers – auch die Leviten liest, jenes Luther, der ein Antisemit war und der die Juden in Deutschland auf eine Stufe mit den Zigeunern stellte, mit jenem zweiten Volk der Stigmatisierten und Verfolgten, die damals noch nicht „Sinti und Roma“ genannt wurden.

Luther ein Heuchler, ein Pharisäer?

Gauck, ein noch größerer Heuchler, ein vollendeter Pharisäer?

Heine hat da noch schärfere Begriffe eingesetzt, wenn er die meinte, die Deutschland Schaden zufügten über ein unethisches, unmoralisches Verhalten.

Wer konnte das alles genau wissen in Deutschland, als die Deutschen – mit mir – diesen Aufrechten zum Ersten Mann in Staat machten!

Wer landet alles in diesem höchsten Amt?

Auch darauf hat Heine geantwortet in Atta Troll!

Die Werke der Kritiker des Christentums Heines und Nietzsche, die auch Gesellschaftskritiker und Staatskritiker waren, Pharisäertum scharf geißelnd, kennen den Typus des „hinterhältigen Christen“, der Wasser predigt und Wein trinkt, der fast immer lügt, wenn er den Mund öffnet, um etwas zu sagen, aber oft so geschickt, dass die bezweckte Täuschung auf Anhieb nicht durchschaut wird – und die verkündete Lüge so ihren Zweck erreicht!

Die Volksverdummung!

Diesem Typus des Gauklers kommt dieser Joachim Gauck mit dem, was er für die KAS tat, sehr nahe!

Kann man Politiker einfach einkaufen in Deutschland? Wie in Corleone?

Politiker, die dann synthetische „Wahrheiten“ in die Welt setzen, die sie so erfanden wie die geehrte Schriftstellerin in ihrer höchst entrückten Fantasie?

Wie kommt Gauck dazu, die Wahrheit zu beugen?

Wie kommt der hehre Geist, der frech gelogen hat, dann auch noch dazu, für das Amt des Bundespräsidenten zur Verfügung zu stehen?

So, wie eine Herta Müller ihr argloses Publikum täuschte, so täuschte dieser verlogene Seelsorger und Mann Gottes auf Erden Gauck das Volk der Deutschen!

Gauck ist kein Puppenspieler, sondern auch nur eine Puppe!

Um dort, im Amt, dann genauso unverschämt weiter zu lügen, um mit einer Täuscherin Tee zu trinken, dem wahren Opfer des Kommunismus, dem man wirklich im Verhör die Zähne ausgeschlagen hat, aber die Tür zu zeigen?

Wie oft ging ich später gegen die Show dieses scheinheiligen Mannes an, einmal sogar von Erfolg gekrönt, als es mir – wahrscheinlich – gelang, ihn von einer weiteren Lobrede auf die Infame aus Banat abzuhalten!

Der deutsche Bundespräsident würdigt ein Ammenmärchen!?

Ohne meinen scharfen Protest damals, wäre es vielleicht zu der absoluten Groteske gekommen!

Der – vom Bock zum Gärtner gemachte – machtgeile Gauck, höchst kompetent in Sachen Aufarbeitung kommunistischer Verbrechen während der roten Diktatur in der DDR – segnet noch einmal einen selbstgeschaffenen Mythos ab, eine Verfolgung, die es nie gab!?

Der Kelch ging an Joachim Gauck vorbei!

Dank meiner Intervention!

Der Bundespräsident übergab an einen anderen Pharisäer vom Dienst und aus der CDU, an den Pseudo-Demokraten Dr. Norbert Lammert, der alles vom Zettel liest, was der Redenschreiber aus der „Denkfabrik“ KAS niedergeschrieben hat, auch, wenn dort mit dem Allerwertesten gedacht wurde, ergo, frech gelogen wurde, um das Volk der Deutschen hinters Licht zu führen, arglistig zu täuschen!

Ich, der „Kollateralschaden“, hätte vielleicht besser nicht reden und mahnen sollen, denn, da nun einmal Undank der Welt Lohn ist - bald darauf landete ich in der Ecke, mit allen meinen Schriften, dorthin verfrachtet von denen, die ich de facto gerettet hatte, von Gauck und von Gaucks Umfeld aus dem Domestiken-Bereich.

Als ich, der andere Kommunismus-Aufarbeiter, doch einer aus der roten Zelle, mit dem werten Gauck, dem man in der DDR keine Zähne ausgeschlagen hat im „wirklichen Verhör“, über Herta Müller-Huren-Eier-Folter-Eskapaden und hochgradig absurden Münchhausiaden im Namen des antikommunistischen Widerstands reden wollte, zeigte mir der fromme Mann die Tür!

Chapeau!

Gauck ließ mich grüßen, ohne Lust, mich zu einem „Gespräch“ zu empfangen, während mir die Subalternen – wohl im Namen des Ersten Mannes im Staat der Deutschen – empfahlen, zu schweigen!

Der Philosoph soll also schweigen – in Deutschland, sonst ist er, dem tradierten Wort gemäß, kein Philosoph!

Der Heuchler und Pharisäer aber darf reden, soll reden, muss reden, damit das Volk dumm bleibt und der Michel wohl gebettet in Kissen seine Träume weiter träumen kann, während Gauck mit einer pathologischen Lügnerin auf Schloss Bellevue Tee trinkt!

Und damit ein Zeichen setzt: nämlich, dass die frech fabrizierte Lüge wirkt und als Wahrheit weitergerecht wird, weil sie – wenn auch dumm gemacht – von perversen politischen Gehirnen ausgeheckt wurde, um dann auch von höchster Stelle im Staat auch noch durchgesetzt zu werden!

So richtet man eine Demokratie zu Grunde, Herr Pastor Gack!

So wird man zum Totengräber der Demokratie in Deutschland!

Dazu braucht man keinen – von Herta Müller erfundenen Nazi mehr, der diesem Gauck das Horst-Wessel Lied vorsingt oder vorspielt zu Mitternacht!

Was macht nun dieser – von den Toten wieder auferstandene Lazarus – Carl Gibson daraus? Aus den vielen Erfahrungen und dem Ankämpfen gegen die Infamie im Geist von Voltaire und Zola, von Heine und Nietzsche?

Ein neues, dickes Buch macht er daraus, gleich den Französischen Moralisten, die von Nietzsche rezipiert wurden, bevor er den Deutschen den „Spiegel“ vorhielt? Nach Heine!

Wieder einmal ein Buch, aus dem eine Herta Müller, der selbst nichts einfällt, später wieder einmal – ungestraft - abschreiben kann, nicht nur das „J‘ accuse“ und viel anderes, wie aus der „Symphonie der Freiheit“, sondern einiges zu einen uralten wie neuen Phänomen, das inzwischen das ganze Abendland erfasst hat und das die freie Welt wohl auch zu Grunde richten wird.

Die Überschrift des Kommenden – und dem unübertroffenen Prototypen Gauck indirekt gewidmet:

„Die Zeit der Pharisäer“

2 000 Seiten Zeitkritik in Essays zur ungeistigen Situation dieser Tage in Deutschland und darüber hinaus, das Heilige Land mit erfassend und die einst freie Welt des großen Amerika.

Mal sehen, ob das Buch auch auf dem deutschen Index landet, den es nicht gibt, oder im Giftschrank einer deutschen Hochschule, wie schon einmal ein Werk aus meiner Feder, auch ein dickes Buch, zur Aufdeckung ganz großer Lügen.





 

 

 

Ein deutscher Esel



Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Analyst  und Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

 

Über den „Tauge-Etwas“ im Land der Rumänen und über den „Taugenichts“, im Land des Deutschen Michel, lange nach Eichendorff.

   Carl Gibson, der Ostrakisierte!? Mit dem Kainsmal unterwegs?

 

 

 

Trotzig und stur wie ein Esel – und durch die Hintertür zurück – wie der unverschämte Politiker! Erfindungsreiche Gegenstrategien des ignorierten Bloggers, damit nicht auffindbare Beiträge im Netz doch noch gefunden werden! Aus der Trickkiste des Menschen im Kampf gegen Roboter und Maschinen im Internet.

Die ewige Wiederkehr des Gleichen, nach Nietzsche … in immer neuen Erscheinungsformen … wie bei den Wendehälsen der kommunistischen Welt?

 

Die ursprüngliche Überschrift, die den Weg ins Netz nicht finden konnte, aus welchen Gründen auch immer!

 

 

Carl Gibson, der Ostrakisierte!? Mit dem Kainsmal unterwegs? Über den „Tauge-Etwas“ im Land der Rumänen und über den „Taugenichts“, im Land des Deutschen Michel, lange nach Eichendorff

Auch nicht gefunden werden meine letzten Beiträge zur US-Präsidentendebatte, zu den Wahlen im Iran, in Frankreich und bei den Briten sowie ein Betrag über die Demagogen aus der Politik nach Hitler.

 

Zensur aber findet im Internet nicht statt!

 

Das Internet ist angeblich noch frei!

 

 

 

      Carl Gibson, der Ostrakisierte!? Mit dem Kainsmal unterwegs? Über den „Tauge-Etwas“ im Land der Rumänen und über den „Taugenichts“, im Land des Deutschen Michel, lange nach Eichendorff

Man hat mich einem Scherbengericht überantwortet und mich in eine Ecke verbannt.

 

Ich war eigentlich schon weg!

 

Nun bin ich wieder da – und nach 5 Jahren der Genesung und einer Rosskur in der Natur ist auch meine Schaffenskraft seit einiger Zeit zurück, nicht nur in alter Stärke, als ich die vielen „Kampfbücher schrieb, die geschrieben werden musste gegen die Lügen des Systems und des Staats mit seinen ehrlosen Politikers in großer Zahl, besser, sondern kraftvoller noch als in den Tagen, als der Krebs schon in mir wahr und meine Arbeit beeinträchtigte, ohne dass ich von den hemmenden Faktoren der schweren Krankheit wusste.

 

Nun kann ich wieder reden, schreiben, publizieren.

 

Ja, nach vierjährigem Schreiben am Rand der Erschöpfung zwischen Matratze und Klo fühle ich seit ein paar Tagen wieder Morgenluft, sehe den Silberstreif am fernen Horizont!

 

Vielleicht werde ich auch noch den Tag erbeben, an welchem einige vernünftige Leute, rechte Deutsche, noch darüber nachdenken werden, wen sie feierten, ehrten – und wen sie in die Verbannung schickten, im eigenen Land!

 

Von meinen Landsleuten, den Banater Schwaben, erwarte ich nichts, noch von den Siebenbürger Sachsen, die auch mein Los kennen.

Sie waren damals brav, in der roten Diktatur des bescheidenen Schusters Ceausescu, der ein großer sein wollte: und sie sind es auch heute noch, nachdem sie sich die Freiheit, für die ich seinerzeit eintrat und ins Gefängnis ging, für ein paar Silberlinge erkauft hatten, um dann, in Deutschland zu vergessen, wer sie sind und woher sie kamen.

 

Von den Rumänen, an deren Geschichte ich auf 1 000 Seiten mitschrieb, erwarte ich noch viel, viel weniger!

 

„Om de nimic“, sagen sie dort gelegentlich, wenn sie einen „Taugenichts“ meinen.

 

„Popor de nimic“, fragen einige heute

das Volk der 22 000 000 Helden,

 

die fügsam ihrem roten „Conducator“, ihrem „Führer“ seit 1965 bis 1989 folgten, unterwürfig, selbstgefällig, unkritisch, furchtsam, feige, fern von Widerstand[1] und Tyrannenmord, um dann, nach italienischem Vorbild, ihren „Duce“ abzumurksen wie einen räudigen Hund, auf die schäbigste Art, byzantinisch-archaisch grausam, sich damit für Europa empfehlend – als neue Vasallen unter neuen Herren und Herrenmenschen, deren Dreckarbeiten in Schlachthöfen, bei Tönnies, und sonst wo sie willig und billig zu erledigen bereit waren.

 

Was ist ein „Tauge-Etwas“ im Land des Deutschen Michel?

 

Einer, der sich fügt, sich duckt, kuscht – wie in Lenaus und Heines Zeiten, unter Metternich im Reich der Habsburger und im Lande der Teutonen mit den 36 Königen, von denen Heine spricht!

 

Manchmal gibt nicht nur der romantische Dichter vor, wer ein „Taugenichts“ ist und wer als ein „Tauge-Etwas“ geehrt und gefeiert wird, auch wenn er lügt, täuscht und plagiiert, als Kollegen bestiehlt, die ideenreicher waren und dem immer etwas einfällt, selbst nach schwerer Krankheit noch, manchmal ist es aber auch der Staat, der ausgrenzt, über arrogante, selbstherrliche Politiker in Amt und Würden, die vergessen, dass ihre augenblickliche Macht in einer funktionierenden Demokratie nur geliehen ist, vom Volk eigeräumt wurde, um dem Volk zu dienen, nicht nur sich selbst.

 

In Frankreich, wo der Franzose nach guter , alter Freiheitstradition vielleicht bald wieder auf die Barrikaden gehen wird, ist die Einsicht in die Probleme, die ich seit Jahren als ein – in die Ecke gestellter, de facto mundtot gemachter Autor und einsamer Rufer in der deutschen Geisteswüste predige – schon zum politischen Bewusstsein geworden und wird Konsequenzen haben, während der Deutsche Michel mit seinem selbstvergessenen Kanzler in den Nebel der Freimauer und anderer Dunkelmänner gehüllt, immer noch seinen tiefen Schlaf schläft, sein Bier trinkt, Fußball schaut – und, wenn es nicht gut ausgeht, seine Frau verprügelt, die Verbrecher aus der Politik aber ungeschoren lässt, denn tapfer ist er nur daheim!

 

Im antiken Griechenland und im alten Rom der Römer, wo die Philosophie und die Gesetzeskultur seit Solon in voller Blüte stand, wurden Ostrakisierte und Verbannte, Exilierte - wie Ovid und Seneca - nicht selten rehabilitiert, wenn sie raue, entbehrungsreiche Exil überlebten.

 

Auf meine Rehabilitierung im Land der Mythen, des Grafen Dracula, des Hirtenvolks mit Eseln, warte ich immer noch, aber auch auf einen Gestus im Staat des Michel, in welchem viele Esel einem Oberhirten folgen, katholisch – wie einst Eichendorff, ohne aus der Schöpfung des gütigen Gottes herauszufallen!



[1] Über den Mut und die Feigheit der Rumänen in kommunistischer Zeit schrieb ich ausgiebig in meinen Testimonium, aus dem die eine – gemachte -Vorzeige Koryphäe der deutschen Politik nur abkupferte, auf den Fatalismus der Rumänen verweisend, der nicht unbedingt Heldentaten nach sich zieht, dafür aber eine Tugend, die der Deutsche auch kennt – nach dem Motto, das in Rumänien fast schon ein Sprichwort ist: „capul aplecat sabia nu-l taie!

Das gebeugte Haupt bleibt vom Schwert verschont!

Also fügen wir uns!

Auch in der Diktatur!

Einige aufrechte Rumänen, Hirten aus dem Bergland, Akademiker, Ärzte, Lehrer, haben an meiner Seite gegen den Kommunismus gekämpft! Ungebeugt!

Also bin ich der Letzte, der ein ganzes Volk schlechtredet, im Gegensatz zu anderen, die das gegen das eigene Fleisch und Blut getan haben – als Nestbeschmutzer im Selbsthass und aus hunderten von Ressentiments heraus.

 

 

 

     Carl Gibson, ein Saboteur?

So wurde ich angesehen, damals, in früher Jugend, als ich, zum Arbeiter abkommandiert, durchaus darüber nachdachte, ein paar Holzschuhe in das Getriebe der Macht zu werfen, konkret, in der Fabrik und als Kritiker in der Gesellschaft.

 

Sie bauten auf – ich baue ab, sagten sie, weil meine Kritik an ihrem „Sozialismus“ als destruktiv empfunden wurde.

 

Zersetzte ich ihr Werk wirklich?

Wohl kaum!

Sprach ich doch nur das an, was mir verfehlt schien, wie später auch im Leben in offener Gesellschaft.

 

Ja-und-Amen-Sager waren auch dort gefragt, unter Kommunisten!

 

Und heute?

 

Immer noch sind die Angepassten am Werk, die agieren dürfen innerhalb des Systems, während kritische Köpfe, die als freie Geister und in freier Entscheidung außerhalb des Systems stehen, gezielt in die Ecke gestellt werden, damit es im Land so weitergehen kann wie bisher.

 

Kritiker sind unbeliebt – und doch ist konstruktive Kritik sehr heilsam, hier und dort.

 

 

Der Yeti ist online … sitzt im Schneesturm[1] im Himalaya über Nepal, „googelt“ und liest mit

„Ein Bergsteiger hat seinen Rechner hier oben zurückgelassen“, sagte der Yeti, „seitdem bin ich online und verfolge über das Internet so manches, was sich dort unten tut, im Weltgewühl der Vielen, in China, Indien, aber auch im Westen und im Heiligen Land, wo es gerade sehr unheilig zugeht.

Was die Menschen darüber denken, sagt man mir Netz. Auch das, was sie über dieses und anderes schreiben erfahre so. Doch lese nur die Beiträge der Kleinen, verfolge, was sie berichten, die noch Freien, die Aufrichtigen, die Wahrhaftigen.

Die Lügen der Großen aber beachte ich nicht, denn sie lügen alle in ihren unfreien Medien.“

 

Seitdem es international zuging im Himalaya, lange nach Heinrich Harrer auf dem Weg nach Tibet, lange nach der Flucht des Dalai Lama aus Lhasa, der roten Machtergreifung mit Annexion ohne großen Protest der Zivilisierten, hatte der Yeti den Bergsteigern aus allen Nationen der Welt so manche Fremdsprache abgelauscht, wenn sie dort oben redeten oder halluzinierten in einsamster Einsamkeit in ewigen Eis. Also las er in vielen Sprachen im Netz – und wenn dann manchmal trotzdem noch Unbekanntes auftauchte, „Appositionen[2]“, „Ostrakisierte[3]“, andere, seit der Antike vergessene, seltene, noch nicht recht in die Sprachen eingegangene Begriffe verschrobener Schriftsteller, die weder der Deutsche noch das Netz recht kennt, also ignoriert auch bei der Weitergabe, dann schlug er nach in den elektronischen Enzyklopädien, „googelte“ eifrig und benutzte auch den „Translator“.

Also war der Yeti[4] des Mythos, der technologisch mit der Zeit ging, ein gut informiertes Wesen in luftigen Höhen – und keiner, konnte ihm noch etwas vormachen, weder über Krieg, noch über den ausbleibenden Frieden in der Welt.

 

„Ich sehe sie, doch sie sehen mich nicht“, sagte der Yeti, „auch wenn sie später behaupten, mich gesehen zu haben, damit die Auflage ihrer Bücher steil ansteigt. Auch solcherlei durchschaue ich“

 

Messner nahm ihn ernst; doch unten, im Tal, lachten[5] alle Flachlandtiroler über den Yeti, über den Buddha … und über den Propheten, der ihn und anders gesehen, erfahren hatte, wovon die Schulweisen nichts ahnten. Grenzen, Grenzphänomene, Visionen, Höheres in Höhenwelten.

 

„Bei all der Muse und Kontemplation, die ich hier in meiner rauen Einsamkeit habe, in meiner kalten, doch freien Welt“, fügte der Yeti dann noch hinzu, „habe ich eine eigene Software entwickelt, die mir das aus dem Netz herausfiltert, was die anderen nicht finden oder das, was gezielt wegzensiert wird von dem Mächtigen, die auch das Internet langst beherrschen!

Das Essenzielle erfahre ich dann so, Verbotenes, reine Konterbande! Wahre Pudelskerne offenbaren sich mit dort, Wesenheiten, die auf die die abgelenkte Mensch der Massenwelten und der Märkte kaum kommen wird, die aber Auskunft geben über Zeit und Welt, die ohne Geistigkeit auskommt und ohne Wahrheit.“

 

Der Yeti, der lange schon in der Abgeschiedenheit seiner Schneewelt lebte und auch nicht vorhatte, jene noch heile Welt je zu verlassen, war inzwischen weise geworden wie eins Descartes.

 

„Sage mir, was zensiert wird, und ich sage dir, was du lesen und worüber du nachdenken sollst“, resümierte er die Quintessenz seiner Erkenntnis zur Zeit in einer ganz stillen Stunde an einem großen Mittag, an dem das Licht der Sonne durchkam, die Nebel der Kälte zersetzend.

 

Etwas davon hat Reinhold Messner dort oben dann auch vernommen, der – die Grenzen des Menschseins auslotende – Extremist, da er ein Philosoph war … und wohl immer noch ist!

 



[1] Das Bild drängte sich mir auf vor einigen Tagen, als die 18 Zugriffe aus Nepal kamen, seltene Zugriffe.

 

Wer liest dort mit, wer liest dort, was ein kleiner, unbekannter, eiflussloser Blogger im fernen Land der fußballschauenden Deutschen zur Zeit der Krieg in Gaza und in der Ukraine schreibt, ins Netz stellt? Ist es Reinhold Messner selbst, gelangweilt nach einer Bergtour, in Katmandu? Oder ist es der Yeti höchst persönlich, der der googelt und liest!

 

Also wagte ich ein Experiment und schrieb – nach einer Serie von „Provokationen“, „Appositionen“ und „Selbst- Appositionen“ – den Beitrag in drei Teilen „Schreiben für den Yeti“, den ich dann – textidentisch – unter 5 verschieben Überschriften auf meinem Blog publizierte, um zu überprüfen, welcher Titel durchkommt.

 

Das „Experiment“ war sehr erfolgreich. 4 Titel kamen durch, sogar die Überschrift „Alle fallen von Netanjahu ab“.

Also geschehen noch Zeichen und Wunder auch im Bereich der Internet-Zensur, die es eigentlich überhaupt nicht gibt, die aber trotzdem stattfindet – in vielen Formen, das Recht auf freie Meinungsäußerung verletzend, torpedierend.

 

[2] Appositionen – die Kunst, die Wesenheit einer Gestalt der Zeit in zwei, drei Worten einzufangen, des Pudels Kern zu lüften

Sowie:

Meine zahlreichen „Appositionen“, zu Trump, zu Putin und schließlich zu Netanjahu, woher kommen sie?

 

[3] Meine Beiträge dazu findet das Netz nicht, weil – die „amerikanische“ Software sehr viele Ausdrücke aus der Philosophie, aus der europäischer Geistesgeschichte oder der deutscher Kulturtradition einfach nicht kennt. Also wird das ignoriert, was man nicht zuordnen kann.

Auch ist das Netz mit Neologismen überfordert, die von kreativen, ideenreichen und kombinationsfreudigen Schriftstellern geschaffen werden, mit Konstruktionen, die zum Nachdenken anregen sollen, die Wortwächter ebenso wie die Programmierer von Software, die auch im Bereich der Sprache nur auf Etabliertes zurückgreifen.

 

Vgl. dazu:

Carl Gibson, der Ostrakisierte!? Mit dem Kainsmal unterwegs? Über den „Tauge-Etwas“ im Land der Rumänen und über den „Taugenichts“, im Land des Deutschen Michel, lange nach Eichendorff.

 

[5] Wie oft habe ich mit meinem – plötzlich früh verstorbenen langjährigen Mitstreiter bei SLOMR und - Freund fürs Leben Erwin Ludwig, der heute, am 2. Juli Geburtstag hätte, über dieses Thema gelacht, das faszinierender war als die vielen Gipfel, der Messner erklommen hat, denn der Mythos und das Berichten über den Mythos begeistert oft mehr als die konkrete Tat in der Wirklichkeit, leider auch im Politischen und im - oft nur erfundenen - Widerstand.

 

 

 Entwurf:

 

      Der Hirte, der Esel und der Krieg - ein Märchen aus der Wirklichkeit

Guten Freunden gewidmet, die Hirten waren[1].

Er hatte noch nie ein Buch gelesen.

Noch nie hatte er einen Satz geschrieben.

Er war kein Moslem und kein Jude, auch kein Christ.

Ein Beduine war er – und sein Volk lebte schon dort, in den Hügeln, an Rande Wüste, als das Land noch nicht heilig war und Philister noch nicht gegen Juden, denn es gab seinerzeit weder Juden noch Philister in dem Landstrich, aber viele Schafe und auch Ziegen.

Die Schafe waren sein Leben.

Hunde waren auch da, treue Hirtenhunde, die Wölfe und Bären fern hielten die seinerzeit dort nicht in großer Zahl gab – und, das Tier aller, der Esel!

Der Esel war noch nützlicher als die Hunde. Und wenn der Hirte einmal einen Rat brauchte, dann fragte er den Esel.

Der Esel dachte lange nach, bevor er antwortete; dann aber sagte er: „I – A“!

Der Hirte gab sich damit zufrieden und blickte zufrieden in die Welt, denn die Schafe lieferten ihm alles, was er zum Leben brauchte, Milch im Überfluss, Käse und Wolle. Salz, Zucker, Getreide wurden eingetauscht, unten, auf dem Markt.

Also hüllte es sich in ein Schaffell, wenn es kalt wurde auf der Welt, das Wollkleid nach innen wendend.

Regnete dann und wann; dann drehte er den Naturpelz um, damit die Regentropfen abprallen konnten.

So lebte er behaglich in den grünen Hügeln, die an Irland erinnerten, bis zu dem Tag, als Siedler kamen, Eroberer, um den armen Nomaden, der eigentlich sehr reich war, von dort oben zu vertreiben.

„Hau ab, Zigeuner“, sagten sie. „Das Land gehört dir nicht! Wir wollen hier siedeln!“

„Gehst Du nicht, werden wir dich totschlagen, mit den Eselsknochen, die hier herum liegen, denn unsere Schrift hat uns Macht über die Erde gegeben – und unser Gott wird uns beistehen, denn er will es, dass wir bestehen, wenn auch andere dabei untergehen!“

So drohten die Siedler bevor sie wieder abzogen.

Unten, im Tal, am Meeresstrand, tobte ein fürchterlicher Krieg.

Schwerbewaffnete waren über ein Volk armer Menschen hergefallen, die an anderen Gott glaubten, die anders waren, anders aussahen, sich anders kleideten, zu einem anderen Gott beteten, die aber ein Land bevölkerten, das die Starken für sich haben wollten – wie die Siedler die grünen Hügel, wo der Hirte friedlich seine Schafe weidete, mit Hunden und dem Esel.

Wer war im Recht?

Wem gehörte das Land wirklich?

War dieses Arkadien nicht das verheißene Land, wo für die einen Milch und Honig fließen sollten, ein heiliges Land mythischer Urväter, das den einen testamentarisch versprochen worden war, aber nicht den anderen, die es auszurotten galt, mit allen ihren Göttern, die nur Götzen war und böse Teufel?

Die Richter vieler Völker versammelten sich an einem runden Tisch und rätselten; sprachen über Ursache und Wirkung: über Aktion und Reaktion, über Naturrecht, Menschrecht und über das Gesetz der Wildnis. Der eine sah die Dinge so, der andere sah die Dinge anders – fast wie in Heines „Disputation“, nur verschwommener.

„Lasst uns doch den Hirten befragen oder den Esel des Hirten oben im Bergland, denn Einfältig sind der Weisheit näher als wir, mir unsere heiligen und profanen Schriften.“

Also bildete sich eine Abordnung der Richter – und sie pilgerten hinauf, dorthin, wo reine Luft wehte und ein reinigender Wind.

Der Hirte hörte sich die Schilderung an, den Kampf der Bestien gegen die unschuldige Kreatur, um dann ausgiebig über die komplexe Situation nachzudenken, über den Kampf der Schrift gegen die Vorgaben der Natur, über den Kampf, in dem der Mensch dem Menschen ein Wolf ist und der Staat dahinter das biblische Ungeheuer Leviathan, von dem man ihn schon erzählt hatte am Hirtenfeuer, wenn fremde Gäste kamen.

Ein Dilemma!

Was sollte der einfache Mann aus dem Volk, der nie ein Buch gelesen hatte, weil er nicht lesen konnte, der nie einen Satz geschrieben hatte, weil er nicht schreiben konnte, zu diesem fürchterlichen Krieg sagen?

„Ich werde den Esel fragen, der weiser ist ich“,

antwortete er und dachte dabei auch an die Hunde, die auch wussten was zu tun ist, wenn die Wölfe in die Schafherde einfallen, um auch die kleinsten Lämmer zu töten – nicht, weil sie Hunger haben, sondern im Blutrausch; und weil es den Wölfen so gegeben ist, Lämmer zu reißen und zu töten!

Gott hat das so gewollt!

Und Gott will es immer noch so!

Also befragte er den Esel.

Und der Esel antworte, richtungweisend für alle irdischen Richter in der Runde, mir einem eindeutig klaren

„I – A“!



[1] Vgl. dazu meine Beiträge, u. a, „der Hirte aus dem Bergland“ sowie „Ein richtiger Zigeuner“, teils publiziert in meinem Testimonium.

 

 

 Vgl. auch:

 Das "verlorene Schaf" und der wiedergefundene "Freund" - Ein Hirte aus dem Bergland – oder: Von der Freiheit, für seinen Glauben einzustehen, - Zum Widerstand des Baptisten Nicolae Radoi, Caransebes, heute USA.


Auszug aus meinem Buch "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur":





Die Gefährten aus der Gefängniszelle,
Baptist und Widerständler Nicolae Radoi
und Erwin Ludwig von der "freien Gewerkschft rumänischer Arbeiter" "SLOMR",
der ersten in Osteuropa,
ein Jahr vor "Solidarnosc" in Polen.




Irgendwo in der Bibel kann man sie nachlesen - die Geschichte vom "verlorenen Schaf",
das glücklich zurück zur Herde findet.

Ein Gleichnis!?

Ja, wenn man längst Verlorenes wieder findet, ist die Freude groß.

Die Kirche freut sich, wenn ein reuiger Sünder zurück findet in den Schoß der Mutter.

Die Gesellschaft freut sich, wenn alte Kommunisten zu Wertkonservativen mutieren,
wenn opporunistische Wendehälse ihre geistigen Schandtaten von gestern vergessen wollen.

Ich freue mich, einen "alten Freund" aus der Gefängniszelle wieder zu finden,
den ich mehr als 30 Jahre vermisst hatte:

Nicolae Radoi,

im Gefängnis Popa Sapca von Temeschburg (Timisoara) war dieser Baptist und Widerstandskämpfer gegen die Kommunisten Ceausescus mein "Paketgenosse".

Gestern rief er mich an, aus San Antonio in Texas, USA,  wo er - zu Glück und Wohlstand gelangt - seit 1981 lebt.
Wir redeten eine gute Stunde miteinander und tauschten Erinnerungen aus.

Auf seinem Blog hat er jüngst eine Geschichte veröffentlicht, wie er mich vor dem Gummiknüppel eines sadistischen Wächters bewahrte, der mich verprügeln wollte, nachdem ich während des Wachdienstes in der Nacht in der 13-Mann Zelle eingeschalfen war.
Das war 1979.
Das alles hatte ich längst vergessen.
Er nicht.

Nicolae Radoi klärt weiter auf
und berichtet heute auf seinem Blog über die Unterwanderung des ALRC ( des Komitees zur Verteiding des Christentums in Rumänien, das er mitgeründet hatte) und über die weiteren Machenschaften der Securitate bis zum heutigen Tag.

Er musste seinerzeit ausreisen.

Nach dem Fall des Kommunis mus in Osteuropa kehrte Radoi 1990 nach Temeschburg zurück,
wo die "Antikommunistische Proklamation" auf den Weg gebracht wurde,
sieben Jahre vor dem tatsächlichen Struz der Kommunisten im Land.

Nicolae Radoi hielt damals eine feurige Rede:
"Jos comunismul" -
"Nieder mit dem Kommunismus":

http://www.youtube.com/watch?v=6vI-6kbE_xY&feature=related

Radoi erwähnt seineLeiden in der stalinistischen Gefängniszelle in Temeschburg, wo er mit den "Jungs von der SLOMR" einsaß - "baietii de la SLMR" ( gemeint sind die SLOMR-Gründer in Temeschburg Erwin Ludwig und Carl Gibson).

"?

Foto: Carl Gibson

Litfaßsäule mit der antikommunistischen "Proklamation von Temeschburg".

Temeschburg, die Großstadt im Westen Rumäniens, wo im Herbst 1989 die "blutige Revolution" gegen die kommunistische Diktatur von Nicolae Ceausescu einsetzte, war die erste Stadt im Land, die sich vom "Kommunismus" als Ideologie der Welterlösung für alle Zeiten distanzierte.



In meinem Buch "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur" widmete ich dem alten Freund und Leidensgenossen aus der Zelle, dem Schäfer Nicolae Radoi, gleich zwei Kapitel.

Wir werden uns treffen, Erinnerungen und Fakten austauschen sowei Versäumtes nachholen.

"wenn Gott will" ... so redete "Lae"

Wohlan! - "Gott hat es gwollt" - deus vult" ( Schlachtruf der Kreuzfahrer im Heiligen Land!),
dass wir uns wiederfanden.

Das Schaf fand zur Herde. Eine schöne Allegorie.


Nicolae Radoi war ein sehr erfolgreicher Schäfer im Banater Bergland.


Wie kam der Kontakt zustande?

Uber den Banatblog unter:

http://www.banatblog.eu/banater-autoren-carl-gibson-symphonie-der-freiheit/comment-page-3#comment-16601

Radoi schrieb dort folgendes:

"Draga Carl Gibson,
Am gasit comentariul d-voastra la addressa :
http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/04/01/mircea-rusnac-contributii-banatene-la-miscarea-de-opozitie-religioasa-anticomunista-a-l-r-c-1978/
am ramas impresionat de ce a-ti scris si vreau sa ne intilnim.
telefon meu este : 1(830) 688 – 0050
scriemi pe blogul meu: http://www.radoinicolae.blogspot.com/
felictari pentru carte:
Radoi Nicolae, eu locuiesc acum in san antonio, Texas.
aceste rinduri au fost scrise de un prieten de al meu Tarziu Ioan, din NEW YORK"


Bereits vor Jahren hatte ich angeregt, die Materie ALRC ausgiebiger zu erforschen, nachdem im
"Report zur Analyse der kommunistischen Dikatur in Rumänien"
des Historikers und Präsidenten-Reportkoordinators Vladimir Tismaneanu, Professor an der Universität Maryland, USA, und seiner 50 Autoren einiges über ALRC und SLOMR geschrieben worden war.

http://tismaneanu.wordpress.com/


Der Historiker Mircea Rusnac nahm die Arbeit auf und publizierte zwei Arbeiten,
eine über ALRC:

http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/04/01/mircea-rusnac-contributii-banatene-la-miscarea-de-opozitie-religioasa-anticomunista-a-l-r-c-1978/


und eine über SLOMR in Temeschburg (Timisoara) Banat, Rumänien:

http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/


.


Foto: Carl Gibson

Denkmal für die Opfer der antikommunistischen Revolution von 1989,
die in Temeschburg ihren Anfang nahm.
Im Hintergrund die Oper. 


Auszug aus meinem Buch "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur":



Ein Hirte aus dem Bergland – oder: Von der Freiheit, für seinen Glauben einzustehen

Deus volunt!
Schlachtruf der Kreuzfahrer


In der Zelle herrschte eine natürliche Fluktuation. Von Zeit zu Zeit wurde ein Häftling ent-lassen oder nach schwer zu erratenden Kriterien verlegt. Andere kamen hinzu, unter ihnen auch so genannte Zuträger und Petzer, die gezielt eingeschleust wurden, um den wach-habenden Offizieren zu berichten, was in der Zelle ablief und was diskutiert wurde. Die In-formationen der Erpressten konnten dann für weitere Erpressungen eingesetzt werden. Im Rahmen eines solchen Austausches wurde eines Tages ein Häftling in meine Zelle verlegt, dessen Nähe ich bald suchen und mit dem ich mich auch rasch anfreunden sollte.
Er war ein Mann wie ein Bär; groß, etwas korpulent, gutmütig und unscheinbar, ein Rund-kopf mit Mondgesicht und blonden Haaren. Das Haupt einer Großfamilie mit vier, fünf Kindern hatte eine einjährige Gefängnishaft abzusitzen, obwohl ihm keine eigentliche Straf-tat vorzuwerfen war. Dieser Hüne hieß Nicolae mit Vornamen wie der geliebteste Sohn des Vaterlandes, Staatschef Ceausescu, wie Nick aus Bukarest und wie jener Clown aus dem Gerichtssaal, dessen Verdikt unser Hiersein zur Folge hatte. Er war ein fromm gewordener Christ, ein Neoprotestant und als Baptist ein Glaubensbruder des amtierenden amerikani-schen Präsidenten Carter – für uns war er nur Lae.
Nach einem Saulus-Paulus Erlebnis hatte Lae sein sinnlich sündhaftes Leben aufgeben und war, erleuchtet durch die feurigen Zungen zu Pfingsten, auf den Pfad der Tugend zurück-gekehrt. Wie einst ein späterer amerikanischer Präsident hatte er einen neuen Pfad beschritten und sein Seelenheil bei einem Gott hinter den Sternen gefunden. Der Alkohol, dem er zeitweise verfallen war, hieß nunmehr Satan. Inzwischen war aus ihm ein wahrer Christ geworden, ein pietätvoller Christ, ein geläuterter Phönix, wahrhaftig verändert der Asche entstiegen. Das Christentum im Verständnis der Baptisten war nunmehr seine einzige geistige wie religiöse Heimat; und Christus war für ihn der persönliche Gott überhaupt, während der Teufel, den er früher konkret in Rausch und Zorn erfahren hatte, ihm hier noch genauso präsent war als die leibhaftige Verkörperung des Bösen im Gefängnisumfeld. Sein Gottesbegriff und seine naive Religiosität erinnerten mich an mein frühes Suchen als Kind, als ich mir in der Auseinandersetzung mit dem katholischen Religionsunterricht mein Gottesbild zurechtzulegen versuchte und mich fragte, wie die Schlange ins Paradies kam.
Was hatte Lae eigentlich verbrochen? Gegen welche Gesetze hatte er verstoßen? Er war, wie ich es aus seinen mehrfachen Schilderungen erfahren hatte, während eines Gottes-dienstes zusammen mit anderen Glaubensbrüdern recht heftig an die Securitate geraten, die herbei geeilt war, um eine nicht genehmigte religiöse Feier zu unterbinden. Mutig und ent-schlossen hatte er – nach dem Vorbild Christi im Tempel – die rüden Staatsdiener einfach aus dem selbst errichteten Gotteshaus hinaus geworfen. Einfach so, aus dem unmittelbaren Gefühl heraus. Selbst die Frauen der Gemeinschaft hatten sich auf die Atheisten gestürzt und entschlossen die Kultstätte verteidigt. Für diesen Widerstand gegen die Staatgewalt war er dann zusammen mit zwei weiteren Baptistenführern verurteilt und mit Haft bestraft wor-den. Das war seine Geschichte, zumindest die Version, die er im Gespräch mit mir zum Bes-ten gab. Denn noch vertraute er mir nicht ganz. Vielleicht wollte ich ihn ja nur aushören? In Wirklichkeit hatte er viel mehr auf dem Kerbholz.
Nicolae Radoi war einer der neun Gründungsmitglieder des Christlichen Komitees zur Ver-teidigung der Glaubens- und Gewissensfreiheit in Rumänien, einer kaum erst ins Leben ge-rufenen oppositionellen Organisation, die sich der schweizerischen Christian Solidarity In-ternational angeschlossen hatte. Zwei weitere Mitglieder, die Baptistenprediger Petre Co-carteu und Dimitrie Ianculovici, waren ebenfalls hier, nur in anderen Zellen. Ihre Grün-dungsaktion war als ein politischer Akt interpretiert worden, der sich gegen das kommunis-tische Regime richtete. Darüber schwieg Lae zunächst, obwohl er wusste, dass wir beide ei-gentlich politische Häftlinge waren, eine Spezies, die es offiziell gar nicht geben durfte.
„Gibt es ein Recht auf Widerstand, ein natürliches Widerstandrecht, Lae?“ fragte ich ihn, nachdem er mir die Rauswurfaktion lebhaft ausgemalt hatte.
„Es gibt sogar eine Pflicht zum Widerstand!“ brach es aus ihm hervor. Seine Augen leuchte-ten vor Begeisterung. Die feurigen Zungen von Pfingsten, ein Fest das wie alle anderen oh-ne Spur an uns Häftlingen vorüber zog, nährten ihn scheinbar immer noch.
„Immer, wenn die Staatsmacht die Menschenrechte mit Füßen tritt, müssen wir Bürger ein-schreiten und unsere biblisch angestammten Rechte verteidigen. Christus, der Herr, hat es uns vorgemacht und uns gezeigt, wie wir handeln müssen! Schau in die Bibel – die Heilige Schrift hat auf alle Fragen eine Antwort! Sie ist das Gesetz. Nach ihren Vorgaben müssen wir handeln. Lese darin, und du wirst meine Worte verstehen.“




Foto: Carl Gibson

Die alte Bastei aus der k. u. k. -Zeit - Treffpunkt Andersdenkender, Ort der "Konspiration" und der Aushorchung durch Spitzel der Securitate.




Religiöse Dissidenz – oder: Von der Vision einer freien Kirche in einem freien Land


Da Lae bereits einige Zeit in Erwins Zelle verbracht und sich dort mit ihm angefreundet hat-te, kannte er unseren nonkonformistischen Werdegang bereits. Und er wusste genau, wes-halb wir saßen. Nur er redete nicht gern darüber, weil ihm das Politisieren nicht lag. Wir verstanden uns auf Anhieb, ohne dass es bedurfte eines tieferen Kennenlernens bedurft hätte – denn wir waren nicht nur gemeinsame Passionsgefährten; sondern wir waren auch, obwohl die Bezeichnung offiziell peinlichst vermieden wurde, faktisch allesamt politisch Verurteilte und als solche miteinander solidarisch.
Trotzdem witterte Lae, der eher von religiösen Impulsen bestimmt wurde als von ideo-logischen, in mir den Ungläubigen, den frivolen Ketzer, der gern auch Mal einzelne Bibel-geschichten verhöhnte, während er in meinem Gefährten den Bruder sah. Intellektuelle Aus-einandersetzungen waren ihm fremd. Vor allem das Gefasel von monotheistischen und dualistischen Weltinterpretationen, von zoroastrischen, manichäischen oder anthropo-sophischen Deutungen wollte er nicht hören. Er hatte seine Linie – und das genügte.
„Lae“, sprach ich ihn während eines ruhigen Moments an, „mir ist beim Duschen einer dei-ner Glaubensbrüder begegnet; ein kleines drahtiges Männlein, mit langem Kopf und starkem Bartwuchs. Er berichtete mir von den oppositionellen Abläufen draußen…und hatte Nach-richten aus Bukarest und aus Paris? Wer war diese fragile Gestalt?“
„Das kann nur Dimitrie Ianculovici gewesen sein! Einer unserer besten Prediger in Karan-sebesch. Wir kennen uns seit Jahren. Treu ist er und absolut zuverlässig! Du kannst ihm blind vertrauen.“
„Weshalb hat man ihn eingesperrt?“, bohrte ich weiter.
„Es hat mit unserer Vereinigung zu tun, mit dem Komitee zur Selbstverteidigung der Chris-ten. Wir haben es zusammen mit unserem Freund Pavel Nicolescu, den sie schon nach New York abgeschoben haben, und einigen anderen Baptisten aus der Region gegründet. Petre Cocarteu, unser anderer Prediger, ist auch hier. Er wird bald entlassen werden – und dann bin hoffentlich auch ich dran. Die Securitate hat unseren Zusammenschluss längst aufgelöst. Sie dulden keine Form der Opposition, auch keine religiöse. Jetzt wollen sie uns in alle Winde zerstreuen…unsere Vereinigungen unterbinden, die Gemeinschaft der Gläubigen zerschlagen… aber wir werden uns wieder treffen, feiern, singen…und neue Zentren grün-den, auch ohne ihre Zustimmung, wenn der Herr es so will! Du weißt, ich bin Hirte und weiß, wie man eine Herde zusammen hält…manchmal braucht man auch ein paar Hunde dazu. Gott hat uns den Weg gezeigt. Wir werden nicht wanken, sondern weitermachen, so wie die ersten Christen in den Löwenkäfigen der Römer! Damals wurden die Urchristen von Diktatoren verfolgt. Von Nero, Caligula, selbst von Mark Aurel, dem Philosophen im Kai-sergewand. Heute ist es nicht viel anders, heut sind wir Baptisten dran, nachdem man die griechisch-katholischen Christen schon ausgerottet hat. Stalin, dieser Teufel, hat den Hass gesät! Und unsere Kommunisten hier, seine Helfershelfer von Anfang an, machen in seinem Sinne weiter mit ihren Verfolgungen. Sie wollen eine reine atheistische Gesellschaft auf-bauen, eine Welt, die ohne Gott auskommt, ohne göttliches Recht und ohne Menschenrechte für alle! Sie hetzen nun wieder gegen uns in der Presse, verunglimpfen und verspotten uns als einfältige und rückständige Menschen! Doch wir vertrauen auf das Gute…und wir hof-fen auf Amerika! Präsident Carter, der, wie du vielleicht schon erfahren hast, ein be-kennender Baptist ist und ein exzellenter Prediger noch dazu, wird uns nicht verlassen – wie auch Gott uns nicht im Stich lassen wird!“
Aus Laes Ausführungen war deutlich herauszuhören, dass er sich als Teil einer religiösen Bewegung verstand, die sich dem atheistischen System widersetzte. Doch Lae war nicht der Theoretiker der Bewegung, die auch orthodoxe Christen und vermutlich auch ungarische Katholiken mit einbezog, sondern nur ein wuchtiges Mitglied des Ganzen, ein Fels in der Brandung, der ihrer Dissidentengruppe noch mehr Gleichgewicht und Stabilität gab. Die denkerische Vorarbeit war schon früher von Iosif Ton geleistet worden, einem freisinnigen Baptisten, der in England studiert hatte und danach heimgekehrt war, ferner von Nicolescu und Cocarteu, den beiden Predigern des Kreises. Ohne die denkerische Vorarbeit, die in un-serem Fall im OTB-Kreis von dem Alten und dem Musiker geleistet wurde, wäre eine dau-erhafte oppositionelle Struktur nicht möglich gewesen. Es bedurfte dieser mehrjährigen Vorarbeit, um das entsprechende Bewusstsein des Ankämpfenden zu formen. Doch Lae ging der politischen Diskussion aus dem Weg, wohl aus Furcht, Cocarteu und Ianculovici irgendwie belasten zu können. Wir waren nach wie vor belauscht mit Ohr und Blick – und im Grunde konnte keiner dem anderen Vertrauen.
Lae selbst war angewiesen worden, über die vertraulichen Gespräche mit mir zu berichten. Davon erfuhr ich erst unmittelbar vor seiner Entlassung. Unsere theologischen Debatten hingegen waren weitaus unverfänglicher, nicht zu letzt deshalb, weil sie von lauschenden Ohren weder richtig verstanden, noch umfassend wiedergegeben werden konnten.
„Meinst du, Lae, es ist göttlicher Wille, dass wir hier im Kerker sitzen? Dass man uns der Freiheit beraubt und uns der Angst und dem Schrecken preisgibt? Kann Gott das wollen?“ provozierte ich weiter, um auszutesten, wo Laes Toleranz endete. Lae hatte weder etwas von Epikur gelesen, noch von Dostojewski oder Nietzsche. Was kümmerte ihn die Theodizee?
„Quäle mich nicht mit solchen Sachen!“, gab er ungehalten zurück. „Was Gott tut, ist gut getan. Wir müssen daran glauben. Und nicht immer unsinnige Fragen stellen wie kleine Kinder, die noch nichts von der Welt verstehen. Zweifle nicht an Gott, glaube an ihn. Gott ist unsere Stütze, auch hier in der Zelle. Nur durch ihn werden wir Erlösung finden. Und wenn er will, dass wir hier eine Weile leiden, dann wird das richtig sein. Wir können den letzten Sinn der Dinge nicht durchschauen. Wir können auch nicht in Gottes Plan eingreifen. Die Allmacht brauchen wir nicht zu erkennen; wir können sie fühlen.“
Laes Argumente überzeugtem mich zwar nicht ganz – doch ich wollte nicht weiter den Ad-vocatus diaboli spielen und, wie ein Naphta auf dem magischen Berg, in ihn dringen, um ei-ne Rechtfertigung Gottes, einen Gottesbeweis oder eine Begründung des Bösen in der Welt zu hören. Hinweise, die gegen eine prästabilierte Harmonie und gegen eine höheren Sinn der Schöpfung sprachen, gab es viele vor unseren Augen als Unrecht und Leiden. Nicht zuletzt waren unsere Biographien ein Teil davon.
Lae war überzeugt, die unselige Zeit des Kommunismus würde irgendwann zu Ende sein, wenn Gott in seiner Weisheit und Güte dies so beschlossen hatte. Vielleicht führte er, dass ein anderer Erzengel nahen würde, ein andere Michael, der den Weg dazu bereiten würde. Wenn alles vorherbestimmt war, dann war jener Michael schon unterwegs – aus der Wüste nach Moskau und von dort in die Welt.
Während ich ein weltanschaulicher Skeptiker blieb, bereit, an allem zu zweifeln, nur nicht an der eigenen Individualität, und damals dem Pantheismus näher stand als mono-theistischen und dualistischen Weltanschauungen, hielt Lae unerschütterlich an einer persönlichen Gottesvorstellung fest, an seinem Christus, der Gewissheit geworden war. Mit etwas Neid bewunderte ich Laes Naivität, hinter der sich ein fester Glaube verbarg und ein hohes Maß an kosmischer Geborgenheit, konnte sie aber nicht übernehmen, da mir die religiöse Innerlichkeit fehlte. Man ist entweder zum Homo religiosus geboren oder zum aufgeklärten Freidenker bestimmt. Trotz der Einsicht in die tiefere Notwendigkeit eines festen Glaubens gerade hier in der Enge der Zelle konnte ich nicht aus meiner Haut heraus. Das war immer schon so. Rationalität und Einsicht konnten keinen Glauben hervorbringen. Ich war eben kein Augustinus, kein asketischer Anachoret, auch kein Mystiker, der Jesus als das Prinzip der universellen Liebe verinnerlicht hat, sondern ein aufgeklärter Mensch der Jetztzeit, der die Gottferne auf seine Art zu bewältigen hatte; über die bloße Vernunft und über das folgerichtige Denken. Religiöser Fanatismus und Fundamentalismus empfand ich als Sackgasse, als der Freiheit entgegengesetzte Prinzipien, die die Welt unsicherer machten. Einige weltpolitische Ereignisse, die mich noch vor der Verhaftung betroffen gemacht, ja geschockt hatten, verwiesen darauf. In Pakistan wurde der reformerisch orientierte Zulfilkar Ali Bhutto von rechtskonservativen Putschisten unter General Zia ul-Haq gestürzt und am Tag unserer Verhaftung am Strang hingerichtet – eine Diktatur mehr auf der Welt. Und in den instabilen Iran, der den Schah verjagt hatte, kehrte ein anderer finsterer Retter zurück: Ayatollah Chomeini. Doch von den kommenden Entwicklungen, die das Ende des Baptistenidols und Menschenrechtlers Jimmy Carter einleiten sollte, ahnten wir beide in der tiefsten Abgeschiedenheit einer rumänischen Gefängniszelle noch nichts.
Im Gegensatz zu mir hatte Lae hatte sogar zwei Seelen in seiner Brust, Wesenheiten, die grundverschieden waren und doch nicht auseinanderstrebten und ihn zerrissen, sondern in eigener Eintracht im Ausgleich bestehen konnten. Die eine Seele führte ihn hinauf, mehr im Glauben als im Erkenntnisstreben, hin in höhere Sphären des Metaphysischen, die Andere aber band ihn an die Scholle, von der er seit Generationen lebte. Einerseits war er der bibel-feste Hirte, der seine Lämmer weidete, der konservativ fühlte und ein familien- und gemein-schaftsbezogenes, gottgefälliges Leben führte, zu dem er nicht viel mehr brauchte als ein paar Freunde, seine Glaubensbrüder und die intakte Natur des Banater Berglands auf dem Munte Semenic; andererseits fuhr er mit einer schwarzen Wolga, eine Marke, die eigentlich nur Parteibonzen zur Verfügung stehen sollte, durch die Gegend und arbeitete noch als Fernfahrer, selbst im westlichen Ausland. Solange seine kopfstarke Familie zurück blieb, durfte er die Grenzen passieren. Das weitete seinen Horizont und verschaffte ihm Einblicke in die demokratischen Wertestrukturen des Westens, die den meisten Rumänen verborgen blieben. Da er seine beiden Welten gut miteinander zu verbinden verstand und darüber hin-aus auch noch ein tüchtiger Mann war, gelang es ihm, in kurzer Zeit ein beachtliches Ver-mögen aufzubauen. Er wurde zum Millionär, und dies vor der galoppierenden Inflation, die sich später mit dem zunehmenden wirtschaftlichen Niedergang Rumäniens einstellte.
Privater Wohlstand jedoch war den Kommunisten ein Dorn im Auge, reizte sie und forderte sie heraus. In einem Staat, wo alle gleich arm sein sollten, ausgenommen Parteimitglieder, die privilegiert über eigene Kanäle versorgt wurden, galt ein wohlhabender Bürger als Pro-vokation, als Herausforderung der sozialistischen Gesellschaft. Schließlich hatte man doch gerade erst mit großem Aufwand alle bürgerlichen Strukturen des alten Klassenfeindes zer-schlagen – und jetzt regte sich die private Initiative erneut…und war sogar effizienter und erfolgreicher als die sozialistische Kolchos- und Planwirtschaft. Eine Ungeheuerlichkeit! Konnte das mit rechten Dingen zugehen? Oder waren diese antisozialistischen Empor-kömmlinge nichts anderes als Räuber, die sich aus dem Volkseigentum bedienten? Freche Diebe, die sich auf Kosten anderer und der Volksgemeinschaft bereicherten? Dagegen gab es strenge Gesetze!
Lae hatte ein großes Haus, eine wohlgenährte Familie, zeitweise sogar eine Mercedes-Limousine und noch einen stattlichen Batzen auf der einzigen Bank im Land – bei der staat-lichen CEC! Bestimmt hatte er auch noch einiges im Strohsack oder irgendwo im Berg ver-graben. Die Tatsache, dass er auch noch ein Baptist war, ein religiöser Sektierer, der sich von der gleichgeschalteten Orthodoxen Kirche absetze, der die aufgeklärte, atheistische Weltanschauung ablehnte, um an einer rückständigen Gottesvorstellung festzuhalten, mach-te ihn doppelt verdächtig.
„Alles, was sie auf meinem Hof gesehen haben, hat ihnen natürlich nicht gefallen“, erzählte mir der Riese, dessen Unterarm kräftiger war als mein Oberschenkel, im Vertrauen.
„Sie sind eines Tages zu viert bei mir angerückt, mit einem Buchalter, und haben mich zur Rede gestellt, wo das Ganze her sei. Sie wollten mich natürlich brennen, kriminalisieren, einsperren – doch ich habe genau nachweisen können, woher der Besitz stammt. Ich habe ihnen meine Lohnzettel als Fernfahrer vorgelegt. Dann habe ihnen ausführlich erklärt, was ein Hirte so alles erarbeiten kann, wenn er gut wirtschaftet. Du weißt es sicherlich! Wir Ru-mänen sind ein Hirtenvolk! Die Mioritza kündet davon! Drei Landesteile – drei Hirten…Die Schafe durchziehen unser Leben und unsere Literatur wie die Esel unsere Politik, seit Jahr-hunderten! Wir Rumänen verstehen etwas von Schafwirtschaft… Bei der Prüfung habe ich den Leuten von der Geheimpolizei und der Partei genau dargelegt, wie viele Lämmer im Jahr aus einer Herde von sechshundert Schafen hervorgehen, wie diese vermarktet werden, was die Wolle einbringt, was mit der Milch geschieht und wie unser guter Käse entsteht, wie er gelagert und zu welchen Preisen er auf dem Markt verkauft wird…ich habe alles schwarz auf Weiß dargelegt, und ihnen alles vorgerechnet, präzise, mit spitzem Stift. Schließlich mussten die Burschen die Zahlen anerkennen und abziehen, ohne mich wegen illegaler Be-reicherung einlochen zu können. Das war ein Glück. Denn eine ungerechtfertigte Be-reicherung hätte mir ein paar Jahre mehr eingebracht. Also bin ich heilfroh, nur als Christ verurteilt worden zu sein! Als bescheidener Märtyrer unseres Glaubens, für christlichen Widerstand gegen Hammer und Sichel, im Einsatz für das Kreuz! Für eine Abwehrhaltung, für Notwehr gegen die Allmacht eines ideologieblinden Staates! Wenn Gott will, werden die feurigen Zungen auch noch andere erfassen und ihnen den rechten Weg weisen!“
Lae war kein großer Redner; doch seine Worte hatten Substanz. Er war gut doppelt so alt wie ich und weitaus reicher an Lebenserfahrung.
Nach Laes Ausführungen wurde mir schlagartig bewusst, dass auch meine Eltern, die im privaten Sektor mehr erwirtschafteten als über das offizielle Einkommen herein kam, eben-falls jederzeit mit solchen Anschuldigungen konfrontiert werden konnten. Noch gefährdeter waren jene Gemüsebauern aus Triebswetter, woher meine damalige Freundin Edith stammte und Richard, der über die Donau entkommen war, die mit Paprika ein Vermögen verdienten. Da es im Land kein Steuersystem gab, und die Erlöse aus dem Verkauf der Produkte, nach Abzug von Maut und Standgebühren, fast dem Reingewinn gleichkamen, schwammen ein-zelne Erzeuger im Geld. Das repressive System scheute es jedoch nicht, gerade in den Rei-hen der deutschen Minderheit durchzugreifen, wenn nur der leiseste Verdacht einer illegalen Tätigkeit aufkam. Unterschlagung und Bestechung waren ähnliche Delikte, wo man gern nach einem deutschen Sündenbock suchte. Wenn die Situation es hergab, suchte die Polizei gezielt nach einem Baptisten, einem Deutschen, einem Ungarn oder einem Anderen, um ei-ne Straftat zu rechtfertigen und zu ahnden. Blond und Schwarzbraun galten als verdächtige Farben. Allein in meinem persönlichen Umfeld gab es Beispiele dafür.
Was wurde aus Lae, in dessen Biographie sich so viele Abgründe des totalitären Systems spiegelten? Was wurde aus dem fromm gewordenen, religiösen Dissidenten, der mit seinen Glaubensbrüdern von einer freien Kirche in einem freien Staat träumte? So hatten sie ihr I-deal in einer Erklärung selbst definiert. Sie gingen dorthin, wo die Religionsfreiheit sehr großzügig gehandhabt wird; sie gingen nach Nordamerika und dienten dort im Rahmen ihrer Gemeinschaft ihrem Gott auf ihre Weise. Zumindest einigen von ihnen gelang der Aus-bruch. Die Gründungsmitglieder des Komitees zur Verteidigung der Religionsfreiheit im Rumänien, die Prediger Pavel Nicolescu und Petre Cocarteu, lehren auch heute noch das Wort Gottes im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dimitrie Ianculovici, wesentlich sensibler und zerbrechlicher als seine Mitstreiter, verfiel, in der freien Welt angelangt, der Depression, dann dem Alkohol und irrt heute, nachdem er seit vielen Jahren seine Frau ver-lor, haltlos durch die nächtlichen Pubs von New York – als Opfer der Freiheit oder als Op-fer eines totalitären Systems, das ihm die Geborgenheit seiner Heimat raubte.
Und Lae? Der Bär aus dem Banater Bergland? Was ist aus ihm geworden? Erwin besuchte ihn, als ich schon längst das Land verlassen hatte, oben auf dem Semenic, im Kreis seiner Lieben, wo gerade mit Gästen und Glaubensbrüdern aus dem Ausland Gottesdienst gefeiert wurde. Sie wollten ihn gleich dort behalten – als Teil der Gemeinschaft. Doch dann ver-schlug es Lae doch noch nach Kalifornien, wo sich seine Spur zunächst verlor. Andere Mit-glieder der religiösen Dissidenzbewegung, die an der Seite der Ausgewanderten gestritten hatten, war weniger Glück hold. Wie aus dem Präsidialreport zur Analyse der Diktatur in Rumänien hervorgeht, starben einige von ihnen unter rätselhaften Umständen, nicht anders als weitere Systemgegner, die einfach beseitigt wurden. „Gott ist groß“, sagte Lae, „und Leid und Ungerechtigkeit stammen von den Menschen!“ Durfte ich ihm da widersprechen?”


Der Dom in Temeschburg heute

Mehr zur Banater Geschichte und Opposition hier auf diem Blog bzw.  unter
http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/04/01/mircea-rusnac-contributii-banatene-la-miscarea-de-opozitie-religioasa-anticomunista-a-l-r-c-1978/


Weiteres über Nicolae Radoi und seine Auflärung als Zeitzeuge auf seinem Blog ( in rumänischer Sprache) unter:

http://radoinicolae.blogspot.com/

Die Oppositionszeit vereint uns - von der Securitate-Folterstube, übers "Gericht" bis in die Gefängniszelle.
Für Herta Müller war die Securitate-Verfolgung ein literarisches Sujet - für uns war alles echt.
Und der Löwe hat damals noch Zähne.


Nach einem "kurzen Prozess" ohne "Verteidiger" in "öffentlicher Verhandlung"
mit ausschließlich Securitate- und Miliz-Kader als Zuschauer und Publikum,
wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson in das Gefängnis Popa Sapca
( nur 300 Meter von Gericht und der Securitate-Zentrale am damaligen Leontin-Salajan Boulevard entfernt) eingeliefert.


Foto: Carl Gibson

Im neuen Glanz - Die "Folterkammer der Securitate" am damaligen Leontin Salajan- Boulevard. heute.

Nach "Stalinisten" benannte Straßen wurden inzwischen in Rückbesinnung auf bürgerliche und monarchische Traditionen umbenannt, Fassaden wurden neu gestrichen -
das Innenleben der Gebäude ist aber oft noch identisch mit dem der Geist der alten Zeit. 

 Polizei und Miliz (links im Bild) nutzen das Bollwerk der Unterdrückung und massiver Menschrechtsverletzungen weiter. 



Foto: Carl Gibson

Das Gericht (Dikasterialgebäude) in Temeschburg, Banat heute.

Hinter diesen Mauern wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson,
die Gründer der "Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger "SLOMR"  in Timisoara "
am 6. April 1979 zu je sechs Monaten Gefängnishaft verurteilt.


Weiterführendes zur SLOMR:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sindicatul_Liber_al_Oamenilor_Muncii_din_Rom%C3%A2nia

bzw: http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/

http://en.wikipedia.org/wiki/SLOMR

http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Gewerkschaften_(Osteuropa)


http://origin.europalibera.org/content/article/1458425.html (Audio)

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4191832,00.html




Foto: Carl Gibson

Der "Knast" oder "Bau" in der Popa Sapca-Straße, heute -

Das Gefängnis, wo immer schon "politische Häftlinge" einsaßen.
Eine Tafel am Eingang erinnert heute daran.
Hier saß auch Nicolae Radoi ein.

Ein seltenes Foto - Freunde weigerten sich mehrfach, die Haftanstalt auf meine Bitte hin zu fotografieren;
die Angst vor Repressalien steckt immer noch in den Knochen ehemaliger Staatsbürger.



In den Westen gerettete Bilder zu Nicolae Radois Vita/ Curriculum:


Die Kommunisten haben uns alles genommen,
Haus und Hof,
materielle und immaterielle Güter,
tatsächliche Werte,

einigen nahmen sie die Ehre,
anderen die Würde.

Ein paar Erinnerungen blieben,
auch an Nicolae Radoi ( aus besseren Tagen).
In Rumänien war er ein reicher Mann - als er 1980 in Amerika ankam, hatte er nicht einmal das Geld, um seine Familie zu ernähren.

Es war wie bei Hiob - Gott gab ihm viel
und nahm ihm alles wieder
über die Geißel des Kommunismus -

und nun - im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten",
gab ihm Gott alles wieder zurück!?

Erinnerungen - Amintiri:


Treffen auf dem Semenic.

Der Hüne in derMitte ist Nicolae Radoi,
neben ihm oben: SLOMR-Mitgebründer Erwin Ludwig.



Die Gefährten aus der Gefängniszelle,
Baptist und Widerständler Nicolae Radoi
und Erwin Ludwig von der "freien Gewerkschft rumänischer Arbeiter" "SLOMR",
der ersten in Osteuropa,
ein Jahr vor "Solidarnosc" in Polen.



Picknick auf dem Semenic im Banater Bergland.


Unter Freunden

- Solidarität der Verfolgten.

Im Hintergrund ein PKW der Marke "Wolga",
Laes Wohlstandsausweis nach außen.
Aus dem "Reichtum" wollten die Kommunisten ihm einen Strick drehen, siehe Kapitel oben.


Der gleich Kreis - als die Begegnung stattfand, Monate nach unserer Entlassung aus dem Gefängnis,
weilte ich bereits in der Bundesrepublik.


Mehr zum Thema Kommunismus hier:
Allein in der Revolte -
Carl Gibsons neues Buch
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.

Allein in der Revolte -
im Februar 2013 erschienen.

Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Carl Gibson

Allein in der Revolte, Buchrückseite


Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.







 

 Entwurf:

 

    "Ein richtiger Zigeuner!“

Ein Waschechter!?

Dem Biber auf der Spur, der Tauber entlang schlendernd, stieß ich auf zwei Läufe, die aus der Streuobstwiese unmittelbar in den Fluss führen. Der Landwirt, dem der Grund mit den Apfelbäumen wohl gehört, war auch da und sammelte die fast schon reifen Früchte ein, denn es war schon Herbst, und sie konnten zu Most gepresst werden. Nach der Behausung des Bibers fragend, kamen wir ins Gespräch, redeten über die Biber-Plage, über hier in der Region angeblich neu sich ausbreitende Luchse, Wölfe, Bären und schließlich auch über Menschen, die ich von früher kannte, aus besseren Tagen, als der gute alte Freund noch seine Lämmer weidete, die Mutterschafe und den Bock, eine Herde, die man ihm inzwischen weggenommen hatte, entschädigungslos. Das geht in Deutschland. Alt und krank, konnte der Freund sich nicht mehr zur Wehr setzen, sein recht suchen. Das tägliche Überleben beanspruchte seine ganze Kraft – und keiner kam, um ihm recht zu helfen. Wie ich so nebenbei erfuhr, hatte er, der Christ und fromme Kirchgänger, dieses Los durchaus verdient. Genauso despektierlich wie mein Gesprächspartner über die Nichtwillkommenen aus der Tierwelt sprach, über Biber, dessen Untergrabungen den grünen Bulldog im Erdloch versinken lassen, über den Luchs, der oben, in dem Wäldchen auf dem Hügel in die Damwildzucht einfällt, Tiere reißt, und über den bösen Wolf, der angeblich auch schon hier gesichtet wurde, so redete er auch über Menschen, über den Freund und über den Freund des Freundes, der diesem lange Jahre uneigennützig zur Hand ging, wenn es darum ging, schwere, mühsame und oft auch niedere Arbeiten zu erledigen, nicht anders sie Jahrhunderte hindurch von Zigeunern im Taglohn erledigt wurden, oft nur für ein Stück Speck, etwas Brot und einen Schluck von dem selbstgebrannten Schnaps, den man für den Zigeuner auch noch pantschte.

„Ein richtiger Zigeuner sei der Bursche gewesen“, erklärte mir der deutsche Biedermann, der wohl wusste, was ein Zigeuner ist und was das Wesen des Zigeuners ausmacht! Zerfetzt, zerlumpt, unstet – fast in allem im krassen Gengensatz zu dem braven, sauberen, gepflegten Deutschen, der weiß, was sich geziemt und der alles ablehnt, was nicht so ist wie er.

Der Landwirt hatte seine Wertewelt und war fest eingebunden in seine Weltanschauung, die mehr vom Haben bestimmt scheint als vom Sein.

Das Widersprechen ersparte ich mir. Auf dem Heimweg musste ich dann aber doch noch über dies und jenes nachsinnen, über das schwere Los des Freundes, dem ich in meiner Situation nicht recht helfen konnte, aber auch über das „Bild des Zigeuners“ im Kopf des abendländischen Menschen, das mich immer schon beschäftigt und über das ich schon mehrfach geschrieben hatte. Lenau, der unstete, unbehauste Romantiker, Apologet der Stigmatisierten und Ausgegrenzten, wurde mit seinen schwarzen Rabenfedern auf dem Haupt und dem Geist der Melancholie aus Ungarn kommend von manchen biederen Schwaben auch als Zigeuner wahrgenommen – und ich selbst war und bin für viele auch nur ein Zigeuner!

2.     Zigeuner- Identität – die Zigeunerinnen und Zigeuner in der Oper und in der Literatur: Plädoyer für die Beibehaltung des historischen Begriffes auch in der deutschen Sprache

Die Bestrebung, „politisch korrekt“ zu reden und zu schreiben, zu beschreiben und zu umschreiben, führt gelegentlich zu abstrusen Konstruktionen, die bei Menschen mit gesundem Menschenverstand nur noch zu Kopfschütteln führen wie jüngst, in meinem Fall, als ich mir auf dem deutsch-französischen Kultur-Kanal „arte“ einen alten Stummfilm ansehen wollte, namentlich „Carmen“. Der Offizier XY trifft auf eine „Angehörige der Sinti und Roma“, heißt es dort in der überkorrekten Erläuterung zu dem Stummfilm. Aus der „Zigeunerin Carmen“ also aus der „Zigeunerin an sich“ ist somit im aktuellen, politisch bestimmten Sprachgebrauch etwas geworden, was keiner mehr recht versteht: eine „Angehörige der Sinti und Roma“! Was ist das? Der neue, schon weit verbreitete, de facto politisch in der Gesellschaft auch schon durchgesetzte Ausdruck, der eigentlich nur Sinn macht, wenn man weiß, wer Zigeuner sind, geht ins Leere, ist kontraproduktiv, ja, er verwischt geradezu die „Identität der Zigeuner“, eine historisch gewachsene Identität und mit dieser die Verfolgung der Zigeuner durch die Jahrhunderte im christlichen Europa.

Nicht anders als die Zigeunerin in Victors Hugos oft verfilmtem Roman „Der Glöckner von Notre Dame“, in welchem Quasimodo den Reizen der unwiderstehlichen „Zigeunerin Esmeralda“ verfällt, und somit einer schönen, äußerst attraktiven Frau, die eigentlich – als geraubtes Kind – keine Zigeunerin ist, aber von Zigeunern erzogen wurde und wie eine Zigeunerin lebt, übt Prosper Merimees zentrale Figur eine noch gewaltigere Faszination auf ihren Anbeter aus und führt die Handlung – über die allen vorzelebrierte , freie Liebe jenseits des positiven Rechts und der rationalen Gesetze – in eine Tragödie. Es ist die „Zigeunerin“, die, als das, was sie ist, alles bestimmt. Die gesamte Identität der Zigeuner – und somit das Sein aller Zigeuner – ist in diesem prägenden Ausdruck eingefangen.

Während der schlecht greifbare Überbegriff „Sinti und Roma“ außerhalb der konventionellen, angepassten Medien oft verhallt, weiß das Volk[1] der Deutschen noch ziemlich genau, was ein „Zigeuner“ ist, während der Pseudo-Intellektuelle in der geistig kastrierten Neuzeit hingegen nicht mehr weiß, was er unter den „Angehörigen der Sinti und Roma“ verstehen soll.

Zigeuner musizieren, sie malen nicht mit Farben, sie schreiben und, immer noch erdverbunden, archaisch ausgerichtet, betätigen sich auch nicht in der Wissenschaft. Also schreiben sie auch nicht über sich selbst und überlassen anderen das Deuten der Zigeunerexistenz, in der Literatur, in der Oper, aber auch in der Gesellschaft, die politisch wie ethisch zu wissen glaubt, was sich ziemt, was nicht, was zulässig ist und gerade opportun oder was verfemt und ausgegrenzt werden soll.

Während ein Lenau – über die „Drei Zigeuner“ hinaus - in vielen Zigeunerdichtungen die echte Identität der Zigeuner in ihrem historischen Lebensraum und im natürlichen Ambiente der ungarischen Heide, der Puszta, herausarbeitet, prononcierter nach als Hugo oder Merimee, wird genau diese spezifische „Identität der Zigeuner“ in modernen Operninszenierungen verwischt, ja, fast gänzlich zerstört. Beispiele eines etwas willkürlich anmutenden Umgangs mit dieser im westlichen Abendland seit Jahrhunderten verfolgten Minderheit finden sich zuhauf.

3.     Mein Wort zur aktuellen Zigeuner-Debatte

Was Goethe schon wusste und im geistigen Werk vielfach beherzigte, gilt auch heute noch: nicht auf den Begriff kommt es an, sondern auf die geistige Haltung dahinter.

Wer redet hier, wer streitet hier herum, wirr mit Begriffen um sich herwerfend, die nicht mehr sind als inhaltsleere Worthülsen, die an dem eigentlichen Phänomen, an der Substanz vorbei gehen und sich in bloßer Rhetorik erschöpfen?

Wer über Zigeuner, Juden, andere religiöse, weltanschauliche oder völkisch-ethnische Minderheiten redet, sollte die Menschen aus diesen Minoritäten kennen, im konkreten Leben in diversen Situationen erlebt haben, mit diesen Individuen und Völkern gelebt haben, noch bevor er die Geschichte und Kultur dieser Menschen angeht, studiert, beschreibt oder bloß paraphrasiert.

Ich habe mit Zigeunerkindern seinerzeit im Sand gespielt, am Teich geangelt; ich habe, damals, noch kleiner Junge, umringt von schwarzbraunen Kindergesichtern, am Zigeunertisch das Mittagmahl eingenommen; auch habe ich mich mit Zigeunern herumgebalgt und saß später mit den - im „sozialistischen“ Staat totalitärer Kommunisten - Verfolgten in der Gefängniszelle, als Angehöriger einer anderen Minderheit im Land, als oppositioneller Dissident auch verfolgt – und dies, lange bevor ich über Zigeuner öffentlich redete und schrieb.

Lenau, der große Naturlyriker der Spätromantik, hat diesem Volk, genauer den vielen Stämmen der Zigeuner, die zum Teil ausdrücklich „Zigeuner“ genannt werden wollen, mit dem Gedicht „Die drei Zigeuner“ ein Denkmal gesetzt! Lenau hat diese – bei aller Rhetorik und Pseudo-Empathie – immer noch und überall in Europa verfolgte Minderheit in einer Weise gewürdigt, wie man das sonst nie antrifft, indem er die Zigeuner nicht nur idealistisch erhöht, sondern sehr reell, naturalistisch im eigentlichen Sein porträtiert, so, wie die Zigeuner nun einmal sind.

Ja, Lenau hat als Apologet der Entrechteten – genau so engagiert, wie er für die armen, ausgegrenzten Juden eintritt – die vom ihm gezeichneten drei Zigeuner auf seine Art mild elegisch ohne direkte Provokation über die kulturell so erhabenen westeuropäischen Christenmenschen gestellt, über die große Schar der Heuchler, die eines predigen und ein anderes leben, während der Zigeuner im Einklang mit der Natur seine Existenz bestreitet, rauchend, schlafend, träumend, musizierend, de facto über dem Leben stehend – in fatalistischer Ergebenheit und Weltverachtung, im Amor fati.

Darüber und über mehr zum Thema „Zigeuner“ schrieb ich in einem noch nicht publizierten Werk[2], nachdem ich schon früher ausführlich die Thematik schriftlich behandelt hatte, namentlich in dem Zigeuner-Exkurs zur „Freiheit der Zigeuner“ in „Allein in der Revolte“, 2013, fünf Jahre verspätet publiziert, nachdem mir der illoyale Verleger des ersten Bandes meiner Memoiren „Symphonie der Freiheit“, 2008, aus nicht ganz durchschaubaren Gründen in den Rücken gefallen war.

„Du wirst bald nicht mehr den Ausdruck Zigeuner in diesem Land gebrauchen dürfen“, sagte mir ein Freund vor einiger Zeit halbironisch, die an “politischer Korrektheit“ ausgerichteten Pseudo-Debatte im Sinn, die gerade die Medien und die sozialen Medien bestimmt.

Was ich zur Thematik schrieb und online publizierte, wird, wie aus den Zugriffen zu erkennen ist, nachgefragt, gelesen. Doch die Materie selbst erschöpft sich in den Begriff-Spaltereien der Ahnungslosen, die oft reden wie der Blinde vorn der Sonne, während die vielen Stämme der Zigeuner, die nicht nur Sinti sind und Roma, immer noch im Elend leben, stigmatisiert und ausgegrenzt wie eh und je.



[1] Um das noch einmal zu verdeutlichen, schrieb ich – ausgehend von einer echten Begebenheit in jüngster Zeit - die kurze Geschichte „Ein echter Zigeuner“.

[2] Eine schwere Erkrankung und fehlende Mittel verzögern das Erscheinen des bereits angekündigten Buches.

 

 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

 

 

 Entwurf:

 

      Esel sei der Mensch, hilfreich und gut! 

Esel und Mensch teilen sich die Gerste in Gaza, auch den Hafer – als Schöpfungen Gottes in einer noch nicht ganz perfekten Welt im ungleichen Krieg

    

Jeder Esel

Sei befugt zum höchsten Staatsamt,

 

Heine, Atta Troll[1]

 

„All animals are equal, but some animals are more equal than others.“[2]

George Orwell. Animal Farm.

 

„Die Juden tatens, die Messiasnarren

Verfuhren euch so tief und fest den Karren.

Messias heißt der Keil, den sie getrieben

Hinein, wo Mensch sich und Natur berührten;“

Lenau. Faust.

Was wäre der Mensch ohne den Esel?

Jesus ritt auf einem weißen Esel hinein, nach Jerusalem, der Messias auf den die Juden nicht gewartet hatten, so, wie von Jesaja vorausgesagt!

Was wäre ein Gott ohne den Esel?

Ergo widmete ich diesem edlen Tier ein ganzes Buch, ein dickes, über dessen besten Sätze ich auch heute noch lache[3], damals, als es noch friedlicher zuging in der Ukraine und im Heiligen Land.

In Gaza sind nun beide wieder vereint, der geschundene Mensch und die geschundene Kreatur, wobei der Esel immer noch der beste Freund des Menschen ist, fast so treu wie der Hund, doch hilfreicher, denn erträgt und zieht alles, was ein Hund ohne Schlitten und Schnee nicht ziehen kann, im Streifen, in der nahen Wüste wie ein Kamel, wie Atlas, der die Last der ganzen Welt stemmt und trägt, der „unglückselige Atlas“ Heines und Schuberts!

Solidarisch im Leiden vereint, teilt der Esel sich sein Futter mit den traurigen Kindern von Gaza, deren Eltern im Bombenhagelt der Vergeltungsengel starben und deren Tausend Überreste man nun in einem Futtersack versteckt, um der Welt das kalte Grausen zu ersparen.

Jesus, einer von der 34 Messias-Gestalten, die seinerzeit auf Erden wandelten, genauer dort, im Heiligen Land, ist weit – und der Richtige noch nicht erschienen!

Gottfern ist Gaza!

Animalisch, grausam?

Wobei einige „human animals“ gleicher sind als die andere „human animals“ aus den Sphären der Guten und Gerechten!

Die Tiere von England würden ihr Lied heuet etwas anders singen … good animals bad … bad animals good … oder so ähnlich!

Und die Franzosen würden ihre Revolution auch anders machen – mit neuen Idealen, als Leitsterne für eine noch schlechter gewordene Welt!?

Der Esel aber fügt sich in sein Schicksal mit lautem „I – A“; dort aushelfend, wo er nur kann, um dann die Schläge der Frustrierten abzubekommen, der Palästinenser, die, Allah vergessend, auf den guten Freund einschlagen, obwohl sie doch die Juden meinen, die Besatzer, die wild gewordenen, blinden Krieger, die heute noch Rache nehmen für das Blenden des mythischen Helden Samson, der die Philister erschlug.

Während der Mensch nur ein mit Unrat gefüllter Hautsack[4] ist, anthropologisch konstant seit Josuas Tagen, auch in der Primitivität und Bestialität, ist das edle Tier Esel wahrhaftig eine echte Größe: edel, hilfreich und gut[5]!

Selbst die Gerste[6] teilt der Treue mit dem Menschen!



[1] Vgl. dazu meine Gesamtinterpretation aus dem Jahr 2018.

 

[2] „Égalité, Fraternité … Liberté, Monsieur le President et, apres George Orwell: „All animals are equal, but some animals are more equal than others.“? Über „Zivilisation“ und „Humanität, heute, in Gaza! Israel, gedeckt von den USA, gegen den Rest der Welt!? Das Trauerspiel im Sicherheitsrat der UNO - die Demütigung des UNO-Generalsekretärs Guterres, der Institution und der zu Statisten reduzierten Völkergemeinschaft über das zynische Veto der USA“.

[3] Wer auch lachen will, der kann im Internet lesen das oder sich das anhören in englischer Sprache anhören, was „KI“ zum meinem Werk alles zu sagen hat, ohne das Buch gelesen zu haben. Unter dem Motto „Let us speculate“, wird dort einiges ausgesagt über Esel, die Revolutionen machen, etc. etc., über Parodie und Satire, wobei sich „KI“ selbst ein Zeugnis ausstellt zum Thema: Möglichkeiten der Nonsens-Fabrikation im Internet zwecks Unterhaltung gelangweilter Zeitgenossen, die in Gaza wehblicken.

(Vgl. dazu auch meinen Beitrag:

„Was kann „KI“ – und was kann „KI“ vor allem nicht? Meine Erfahrungen mit der „künstlichen Intelligenz“, die zwar „künstlich“ ist, aber oft überhaupt „nicht intelligent“! Trotzdem nützlich – und als Chance zu sehen! Über schnelle, nicht immer zuverlässige Information aus dem Internet, über Fake-News und über Irrungen und Wirrungen aus dem Computer - Vom skurrilen Nonsens bis zur gezielt gestreuten Desinformation!“

[4] Die Aussage wird dem Buddha zugeschrieben.

[5] Dem humanen Imperativ Goethes durchaus genügend.

[6] Zu den Themen „Hungersnot in Gaza“ sowie „Aushungern als Waffe“ während der Belagerung von Gaza schrieb ich in den letzen Monaten mehrere Beiträge, u. a. auch einige, in welchen das Motiv „Esel“ vorkommt:

Hungernde Hunde in Gaza fressen Menschenleichen auf – es gibt kein Tierfutter mehr im ganzen Streifen! Was wird nun aus Hunden und Katzen der 2 Millionen Vertriebenen dort, wo ein Menschenleben nichts mehr zählt? Und was sagen die empathischen Tier- und Menschenfreunde Deutschlands zu jenen Zuständen?

 

 

 

 

Der Esel ist das wichtigste Tier der Welt!

 Jeder Esel

Sei befugt zum höchsten Staatsamt,

Heine

 

 

In Gaza zieht er Unerträgliches.

In Berlin macht er unerträgliche Politik.

 

 

 

Akute Seuchengefahr in Gaza-Stadt - 

Der von Israel belagerte Gaza-Streifen erstickt im Müll – offensichtlich sollen die 2 Millionen Palästinenser, allesamt „human animals“, dort auf engsten Raum nun auch über Seuchen weiter dezimiert werden – nach 10 000 getöteten Kindern, 25 000 im Bombenhagel gestorbenen Zivilisten und Tausenden unter dem Schutt der Ruinen-Stadt -  

die 1 Million Demonstranten, die in Gaza wegschauen, sollten hier, in Deutschland, gegen den ungerechten Krieg dort auf die Straße gehen – und gegen die politischen Kräfte, die diesen Krieg in dieser Form möglich machten!

Scholz hat damit kein Problem – er steht weiterhin und repräsentativ für ganz Deutschland an der Seite des vielfach ausgewiesenen Kriegsverbrechers Netanjahu.

Gaza wird seit 17 belagert, nicht erst seit dem 8. Oktober 2023!

Im Kampf der Zivilisierten gegen „human animals“, hat der Humanist Isaac Gallant, seines Zeichens Verteidigungsminister Israels im Kabinett und Kriegskabinett des radikalen Zionisten Netanjahu, eine weitere Belagerung verhängt, gegen 2 Millionen Menschen!

Allein schon die Tatsache, die Palästinenser und Araber als „human animals“ zu bezeichnen, verweist darauf, wessen Geistes Kinder diese Kriegführenden sind – und dass diese Akteure einen „Weltanschauungskrieg“ gegen ein ganzes Volk führen, und das mit ganz brutalen, anti-zivilisatorischen Mitteln, die nicht mehr in die Zeit passen.

Hitler, der die Juden ermorden ließ, war ein Diktator, ein Gewaltherrscher, der auch gegen den Willen des deutschen Volkes Morde ausführen ließ, in fernen Konzentrationslagern, oft anonym, im Verborgenen, dem deutschen Volk verschwiegen!

Diese Netanjahus, Gallants aber, Repräsentanten eines Staates, der eine „Demokratie“ sein will, lassen am helllichten Tag morden, ungeniert, vor den Augen der gesamten Welt, die schweigt, und das auch noch über die IDF, eine Armee, die Gallant als die „moralischste Armee der Welt“ bezeichnet!

Geht es noch dreister?

In dem großen „Konzentrationslager Gaza“, so sehen es viele Beobachter, auch vor dem Krieg, wo die IDF inzwischen von den 35 Krankenhäusern und Kliniken der Stadt 30 vollkommen zerstört hat, wo Leichen auf den Straßen liegen, auch Tierkadaver, weil keiner mit bloßen Händen die halbverwesten Körper wegräumen kann, türmen sich lange schon ganze Müllberge.

Menschenblut mischt sich mit Schmutzwasser.

Regen bringt Müll und Schmutz, Kadaverreste und Gifte aller Art aus den Trümmern durcheinander.

Müllberge häufen sich – überall Fäkalien, da mit dem Trinkwassersystem auch das Abwassersystem der Millionen-Stadt zerstört wurde!

Scholz, der Kommunalpolitiker, der Hamburg regiert hat, sollte wissen, was das bedeutet!

Ohne Sprit – keine Müllabfuhr! Keine Müll-Verbrennung!

Viele Kinder haben Durchfall, aber keine Toilette!

Auch keine Medikamente, keine Nahrung, kein sauberes Trinkwasser! Sie trinken Salzwasser aus dem Meer, werden krank, sterben!

Alles so gewollt – bei der Dezimierung der „human animals“ die „alle schuldig sind“, nach Präsident Herzog!?

Schuldig?

Welche Schuld trifft die 10 000 toten Kinder von Gaza, die Frauen, die Alten, die Kranken, die schwer Verwundeten, die ohne Narkose, ohne „Anästhesie“ operiert werden, die dann, nach dem chirurgischen Eingriff der provisorischen Art, ohne Schmerzmittel in den schmutzigen, blutverschmierten Korridoren der Kliniken liegen – neben Toten?

Wo ich keine Schuld der Zivilisten erkennen kann, sehe ich aber die „Mitschuld“ der Westpolitiker und des Westens an der humanitären Katastrophe, die nicht einmal von der UNO abgewendet werden konnte! 152 UNO-Mitarbeiter sind auch tot.

Seuchengefahr besteht schon lange! Die WHO warnte. Wer hört hin?

Sollen die armen, geschundenen Palästinenser, vor allem die Kinder, die – wie Pferde und Esel – als „weiche Ziele“ den Schrapnell-Bomben der Israelis ausgesetzt sind, nun durch Pest und Cholera weiter dezimiert werden, durch Typhus und Dysenterie[1]?

Scholz hat damit offenbar kein Problem – er steht auf der Seite der Bombenwerfer, die angeblich 700 Flugzeuge in der Luft haben, während dem „besetzten Volk“ der Palästinenser weder Flugzeige zustehen, noch Schiffe!

Mit dieser Art Außenpolitik der kurzsichtigen Art im Namen der Solidarität mit Israel exponiert dieser Genosse mit dem schwachen – oder gar schon altersschwachen – Gedächtnis ohne Sinn für die Tragweite seines Tuns, nicht viel anders als der Alte Mann aus dem Weißen Haus, ganz Deutschland, macht es zur Zielscheibe für islamische Terroristen, die motiviert durch den ungerechten Krieg einer Handvoll israelischer Macht- und Gewaltpolitiker in Gaza gegen ein Volk, weiter Zulauf haben werden, um im gesamten Westen zuzuschlagen!

Hat Scholz die Lehren aus der deutschen Geschichte auch vergessen?

Den im Rheinland besetzten Deutschen erging es nach dem Ersten Weltkrieg auch so wie den heute überall bevormundeten[2] Palästinensern heute in den besetzten Gebieten!

Doch wie Scholz, der manches vergisst, dabei selig ist, vergessen auch die sonst kritischen – und politisch korrektem geschichtsbezogenen Deutschen – das, was ihr Gewissen belastet, auch die Herreros, denen es unter deutscher Kolonialherrschaft so ähnlich erging wie den Palästinensern seit 1948 unter der Herrschaft des Apartheid-Staates Israel, der teilt und beherrscht wie andere Kolonialherren in früheren Jahrhunderten, über das Völkerrecht sich erhebend und jenseits des Völkerrechts agierend wie über andere Regeln zwischen „zivilisierten“ Völkern, aber – zynisch - im Namen der „Zivilisation“ und als Retter des aufgeklärten Abendlandes!

Die vielen Toten von Gaza, die Folgen der Bombardements[3], der Schutt im Wüstenstand Gaza und in den Ruinen zeugen heute von der „Zivilisation“, die die Menschenverächter Netanjahu, Gallant und Co, die „Faschisten“ nicht genannt werden wollen, in der Tat geschaffen haben!

Früchte, die dem Volk der Juden und allen anständigen Juden weltweit noch schweren Schaden zufügen werden!

Rücksichtslose, verbrecherische Politiker wie Netanjahu, Gallant kommen und gehen!

Das Volk der Juden aber bleibt!

Davon sollten die Deutschen wissen, deren Los durch eine Hypothek seit 1945 bis zum heutigen Tag schwer determiniert ist!

Darüber hinaus sollten die 1 Million Demonstranten, die in Gaza wegschauen, gegen den ungerechten Krieg dort auf die Straße gehen – und gegen die politischen Kräfte, die diesen Krieg in dieser Form möglich machten, nicht gegen die AfD, denn die AfD[4] ist nur eine Reaktion auf das politische Versagen der Etabliere unter den Parteien, die – über Jahrzehnte, seit dem späten Helmut Kohl, vor allem aber mit Merkel und der CDU – über die Köpfe der Deutschen hinweg regierten, selbstherrlich borniert!



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dysenterie

 

Vgl. dazu auch meine 5 Bücher, die ich zum Thema „Daseinsvorsorge“ im Auftrag verfasste.

Die IDF ist heute mit Bulldozern unterwegs, um im Westjordanland, wo täglich Häuser plattgemacht, gesprengt werden und wo man seit dem 7. Oktober 2023 weit über 6 000 Menschen verhaftet hat, aufwendig zur errichtende „Trinkwasserversorgungsanlagen“, Stromleitungen, Straßen, kurz „Infrastruktur“ systematisch zu zerstören.

 

Wen wundert da der aufkommende Widerstand?

[2] Selbst die Steuer-Einkommen werden der Palästinensischen Autonomie-Behörde von dem faschistischen Minister Smotritsch verwehrt – mit dem Hinweis, die Gelder dienten der Hamas!

[3] Während der deutsche ARD-Journalist, der aus Israel berichtet, darauf verweist, den – von der Hamas erstellten Zahlen – sei nicht zu trauen, anstatt sich mit den Kollegen zu solidarisieren, auf die die IDF Jagd macht und die gnadenlos abgeschossen werden, bleibt es auch in den letzten Tagen des Januar 2024 bei den hohen Opferzahlen in Gaza. Vor zwei, drei Tagen, etwa am 19. und 20. Januar wurden 165 Tote gemeldet, dann 178, alles Zivilisten, während Deutschland wegschaut.

 

[4] Im englischsprachigen Ausland wird die AfD als „far-right“- Partei bezeichnet, nicht anders als die Rechtsaußenparteien in der Regierung Netanjahus, die richtige Faschisten sind, die jüdische Siedler mit Feuerwaffen ausstatten und zum Halali auf friedfertige Palästinenser blasen, auf Hirten, deren Schafe gestohlen werden, bis hin zur Atombombe, die man auf Gaza werden will.

 

 

 

 „Ein gerechtes Animalreich“ - die große Vision! Von Heinrich Heines Satire zu George Orwells „Animal Farm“? Auszug und Leseprobe aus:  Carl Gibson, „Atta Troll“ -  Heinrich Heines poetische Zeitkritik   Gesamtinterpretation.    Geistige Strukturen in Heines vorrevolutionärem Kulturkampf gegen „Tendenzdichtung“, Pseudo-Humanismus, -Nationalismus, Religion und Biedermeier-Heuchelei, das neueste Werk von Carl Gibson, überall im Buchhandel!

 

 

Ein gerechtes Animalreich“ - die große Vision! 

Von Heinrich Heines Satire zu George Orwells „Animal Farm“?

 

 

„Strenge Gleichheit! Jeder Esel

Sei befugt zum höchsten Staatsamt,

 

„Ja, sogar die Juden sollen

Volles Bürgerrecht genießen

Und gesetzlich gleichgestellt sein

Allen andern Säugetieren.

 

 

Was seinerzeit für entrechtete Menschen durchgesetzt wurde, soll, das erkennt Atta Troll, deutlich, für die gesamte Schöpfung gelten, für alle Kreatur, speziell für die Tiere - durch die Überwindung der Gegensätze, in der Vereinigung, in der Einheit und Geschlossenheit. Um das große Ziel zu erreichen, geht das einzelne Tier in der Gesamtheit aller Tiere auf.

 

„Einheit, Einheit ist das erste

Zeitbedürfnis. Einzeln wurden

Wir geknechtet, doch verbunden

Übertölpeln wir die Zwingherrn.

 

Einheit! Einheit! und wir siegen,

Und es stürzt das Regiment

Schnöden Monopols! Wir stiften

Ein gerechtes Animalreich.

Grundgesetz sei volle Gleichheit

Aller Gotteskreaturen,

Ohne Unterschied des Glaubens

Und des Fells und des Geruches.“

 

Aus diesem - von Heine genial formulierten - Umsturz-Entwurf hat George Orwell, wahrscheinlich ohne „Atta Troll“ gekannt[1] zu haben, sein weltbekanntes Werk „Die Farm der Tiere“ konstruiert, eine Geschichte, in welcher Haustiere aller Art, Schweine, Pferde, Hühner, Schafe, den Besitzer der Farm verjagen wie einst die unterdrückten Franzosen die königlichen Unterdrücker.

 

Das Machtmonopol des Menschen wird durchbrochen, die Tiere emanzipieren sich:

 

„Wir stiften / Ein gerechtes Animalreich!“

 

Eine schöne Vision! Bemerkenswert die Wortwahl Heines:

 

Animalreich“ -

 

Der Ausdruck ist frappierend; in Orwells „Animals Farm“ wurde dieser Idealzustand für wenige Tage durchgesetzt, bevor aus den eigenen Reihen ein Usurpator auftauchte, ein Schwein mit dem bezeichnenden Namen „Napoleon“, das, sich selbst zum Diktator erhebend, der Status quo ante, die Gesellschaft des Unrechts und der Ungleichheit, wieder herstellte. 

 

Was Heine noch nicht ahnte, bei Orwell aber schon historisch bestätigte Gewissheit war: aus einer egalitären, sozialistischen, ja kommunistischen Gesellschaft kann über Nacht eine brutale Diktatur erwachsen, braun und nationalsozialistisch definiert und ausgerichtet oder eben rot und genauso verbrecherisch, jenseits von Ethos und Moral.

 

Wie der Zufall es will, habe ich - bei Berücksichtigung der Dichtung Orwells, doch ohne Heines „Atta Troll“ mental präsent zu haben, ein ähnliches Werk in die Welt gesetzt, 

 

„Faustinus, der glückliche Esel, und die Revolution der Tiere“, 2018, 

 

und in dem Buch die eigene Lebensgeschichte inszeniert, als Fabel, wobei in meiner Fassung kein Kampf zwischen Menschen und Tieren ausgetragen wird; im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung zwischen friedlich existierenden Eseln, die, an der eigenen Identität festhaltend, unfreiwillig in einer „Diktatur der Wölfe“ überleben müssen, in einer - vom Willen zur Macht durchdrungenen Welt der Bestien, die nur das Recht des Stärkeren als das Maß aller Dinge anerkennen[2]. Der an sich selbst scheiternde Mensch ist - nach vielfachem Versagen, längst aus der geschilderten Welt verschwunden.

 

Heine wäre nicht Heine, wenn er das - an sich sehr ernste - Sujet nicht doch noch ironisch brechen würde. Es muss sein und es geschieht:

 

„Strenge Gleichheit! Jeder Esel

Sei befugt zum höchsten Staatsamt,

Und der Löwe soll dagegen

Mit dem Sack zur Mühle traben.

 

Was den Hund betrifft, so ist er

Freilich ein serviler Köter,

Weil Jahrtausende hindurch

Ihn der Mensch wie 'n Hund behandelt;

 

Doch in unserm Freistaat geben

Wir ihm wieder seine alten

Unveräußerlichen Rechte,

Und er wird sich bald veredeln.“

 

Der Stigmatisierte, der Ausgebeutete, der immer schon verspottete Esel soll erhöht werden, der König der Tiere aber erniedrigt und zum Lastenträger degradiert, um die hehre Vision von Gleichheit und Brüderlichkeit durchzusetzen. Selbst der Hund, vom Menschen aus dem wilden Wolf zum Hund geformt, domestiziert, dann in allen möglichen Dekadenzformen gezüchtet, soll wieder zum aufrechten Geschöpf werden, nach angemessener Rückzüchtung[3], zurück zu den Ursprüngen, die - entgegen der perversen Einmischung des Menschen durch „Zucht, Züchtung und Züchtigung“ - die Natur definierte.

Ja, in der Tat:

 

„Grundgesetz sei volle Gleichheit

Aller Gotteskreaturen,

Ohne Unterschied des Glaubens

Und des Fells und des Geruches.“

 

Der Bär „Atta Troll“, der nicht nur belesener Philosoph ist, ein echter Lebensweiser, wird noch auf die hier exponierte

 

Gleichheit / Aller Gotteskreaturen“

 

zurückkommen, denn dieser Bär hat auch Religion!

 

Heine macht mit seiner Ironisierung auch vor dem eigenen Volk nicht Halt:

 

„Ja, sogar die Juden sollen

Volles Bürgerrecht genießen

Und gesetzlich gleichgestellt sein

Allen andern Säugetieren.

 

Nur das Tanzen auf den Märkten

Sei den Juden nicht gestattet;

Dies Amendement, ich mach es

Im Intresse meiner Kunst.

 

Denn der Sinn für Stil, für strenge

Plastik der Bewegung, fehlt

Jener Rasse, sie verdürben

Den Geschmack des Publikums.«“

 

Ohne in den Verdacht zu geraten, antisemitisch zu polemisieren, spricht der Bär, der eigene, künstlerisch wie religiös definierte Vorstellungen hat, wie ein echter Tanz sein muss, den Juden die Tanzbegabung ab, ganz so, wie der Dichter Heine dem Tonsetzer Meyerbeer[4] die Fähigkeit abspricht und das Talent, gute Opernmusik in die Welt zu setzen.

 

Schlechte Künstler, ohne natürliches „Talent“, wenn auch mit „Charakter“, ganz egal, ob sie nun dichten wie Freiligrath oder ohne Sinn für Stil, für strenge Plastik der Bewegung“ - tanzen: Sie verderben den guten Geschmack des Publikums!



[1] Kaum bekannt: Auch Eduard von Bauernfeld, ein Dichter aus dem Umfeld Lenaus, schrieb im Revolutionsjahr 1848 unter dem Eindruck der Umwälzungen ein ähnliches Werk, das „phantastische“ Schauspiel „Die Republik der Tiere“.

[2] Näheres, auch zur Konzeption bzw. zur „individuellen Heine-Rezeption“ im Anhang.

[3] In meinem Fabelwerk ist diese Fragestellung ebenso abgehandelt, als gewichtiges Thema.

[4] Vergleiche dazu den ausführlichen Beitrag zu Heines Meyerbeer-Kritik in dem Parallel-Werk.

 

 

Auszug und Leseprobe aus:

Carl Gibson, „Atta Troll“ -  Heinrich Heines poetische Zeitkritik   Gesamtinterpretation.    Geistige Strukturen in Heines vorrevolutionärem Kulturkampf gegen „Tendenzdichtung“, Pseudo-Humanismus, -Nationalismus, Religion und Biedermeier-Heuchelei, das neueste Werk von Carl Gibson, überall im Buchhandel!








 

  „Atta Troll“ -  Heinrich Heines poetische Zeitkritik

 

Gesamtinterpretation. 

 

Geistige Strukturen in Heines vorrevolutionärem Kulturkampf gegen „Tendenzdichtung“, Pseudo-Humanismus, -Nationalismus, Religion und Biedermeier-Heuchelei, das neueste Werk von Carl Gibson, überall im Buchhandel!



Neuerscheinung 2019:

















Carl Gibson

„Atta Troll“ -
Heinrich Heines poetische Zeitkritik
Gesamtinterpretation

 

 

Geistige Strukturen in Heines vorrevolutionärem Kulturkampf gegen „Tendenzdichtung“, Pseudo-Humanismus, -Nationalismus, Religion und Biedermeier-Heuchelei

 

 

Versuch einer ideengeschichtlichen Annäherung

 

 


ISBN 978-3-947337-10-1

1.  Auflage, 2019
Copyright © Carl Gibson, Tauberbischofsheim. Alle Rechte vorbehalten.



Aus der Reihe:  

Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Band 1, 2019
 

Hardcover, 413 Seiten, Preis: 39,90 Euro.

Bestellungen auch direkt beim Autor Carl Gibson

E-Mail: carlgibsongermany@gmail.com 


Mehr zu Carl Gibson, Autor, Philosoph, (Vita, Bibliographie) hier: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

 https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457

https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 


 Copyright © : Carl Gibson 2020.





 

 

 

 

Der Esel von Gaza Oder Der Tod ist ein Meister - nicht nur - aus Deutschland!

Schlaff wirkt es, ja leblos, das kleine Kind, das man gerade aus dem staubigen Loch geholt, geborgen hat – ein Helfer von vielen, die dort unterwegs sind, um zu retten, was noch an Menschenleben zu retten ist, nachdem schon wieder gewaltige Bomben niedergingen auf den menschlichen Ameisenhaufen Gaza, eilt herbei, übernimmt den schwer gezeichneten Körper, um ihn zu einem Krankenwagen zu bringen, wenn einer da sein sollte zur Rettung einer Klinik, falls es noch eine gibt. Einfach makaber das Bild, das an eine Fuchsmutter erinnert, die ihre Kleinen aus dem Bau herausträgt und an einen sicheren Ort, in ein Refugium, das es für die Kinder von Gaza seit dem 8. Oktober 20023 nicht mehr gibt. Seit jenem Tag der Rache und Vergeltung apokalyptischer Art fallen Bomben in Gaza. Menschen auf Flucht, von geschossen voran getrieben, werden vom Meer beschossen, selbst im Flüchtlingslager der UNO bombardiert – es gibt keinen sicheren Ort mehr Gaza, wo Kinder, kranke, Schwache, Frauen, Schwangere Schutz finden vor dem Bombenterror eines bis zu dem Zähnen bewaffneten Atomstaates, der jetzt – aus allen Rohren – mit Kanonen auf Spatzen schießen, auf Möwen, tauben und Friedenstauben, vor allem aber auf wehrlose Kinder, die nichts dafür können, das sie als Flüchtlingskinder in das große Gefängnis Gaza hineingeboren wurden. Kaum sind sie da – und schon sind sie tot. Viele unter den Jugendlichen haben in die den 15, 16 Jahren ihrer irdischen Existenz nur Krieg erlebt, Bomben aus der Luft, abgeworfen von dem Staat Israel, der – ohne Rücksicht auf menschliche Verluste und „Kollateralschäden – mit voller Macht militärisch zuschlägt, wenn er sich bedroht fühlt.

Unweit der traurigen Szene ein weitere, die etwas Hoffnung aufkommen lässt: ein Verschütteter wird aus den Trümmern gegraben, vom Mitmenschen, mit bloßen Händen, fast immer noch von grauem Staub bedeckt – er rührt sich etwas, er zappelt noch! Wird er auch überleben?

Verzweifelte Kinder rennen durch das Trümmerfeld? Wo sind die Eltern, die Geschwister, alle tot?

Wer Schmerz und Verzweiflung in nie gekannter Dimension sehen will, der blicke nach Gaza?

Er blicke in die vom übergroßen Leid verzerrten Gesichter der Unschuldigen – und er frage sich:

wie tief konnte diese Menschheit sinken!?

Der Tod ist ein Meister nicht nur aus Deutschland!

Stoisch unbeteiligt, fast über den Dingen, der Esel, das nützliche Tier, das viel leistet und viel erträgt, auch mit kargem Futter und wenig Wasser. Der graue Betonstaub, der alles verhüllt, die trümmerwüste und die noch lebenden, macht ihm nichts aus, denn er ist schon grau – und in den Spiegel wird der wenig Eitle nicht schauen, in jenen Spiegel, aus dem manchmal eine Bestie hervorschaut.

Er wartet ab, harrt der Dinge, die da noch kommen, vom Himmel her, aus dem Weißen Haus, aus Berlin, Paris und London, wo andere Artgenossen regieren, bis ein frustrierter Palästinenser, sein Führer, ihm – ganz ohne Grund – dem dicken Stock auf den Rücken schlägt. Er zuckt auf, springt an … der Schmerz bewegt einiges, hier und dort! Und das „Geschlagenwerden“ ruft auch Assoziationen bei Betrachtern hervor, bei „Zwischen-die-Fronten-Geratenen“ die auch einmal die Knute zu spüren bekamen, weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren – wie heute die Kinder von Gaza und der graue Esel, der nur seine Pflicht tut.

Man schlägt den Sack und meint den Esel?

Bei Schiller und in der eigenen Biographie[1], wobei der Einzelne – ohne Eigenschuld – zum „Kollateralschaden“ wird?

Unter einer Laterne, am menschenüberfluten orientalischen Markt, wo es leider nichts zu handeln gibt und nichts zu kaufen, steht noch ein Esel, das Haar ergraut, ohne Helm, in eine blaue Weste gehüllt mit der gut lesbaren Aufschrift

„Press“,

die die - unmittelbar über ihm fliegende, lärmende Drohne der IDF mit ihrer scharfen Kamera – auch erkennen kann, auch die Akteure hinter der Drohne.

Der Frontberichterstatter des arabischen Fernsehsenders als Al Jazeera aus Doha in Katar, der dem reichen Emir dort gehört, berichtet trotzdem, unbeirrt, ausgewogen, objektiv, nur den Fakten verpflichtet, nicht den Gerüchten und Legenden, vielleicht genauso „patriotisch“ motiviert wie die junge Kollegin am gleichen Ort, die – bis zuletzt vom Geschehen in Gaza berichtend – ihr Leben ihrem Land Palästina weiht[2]!

Wird die Drohne den Tarek abschießen, dann die junge Frau in der Blütezeit ihres Lebens, so, wo Israels Armee vor Tagen schon an Libanons Grenze zum Judenstaat zwei Journalisten[3] aus der Luft von einer Drohne zerfetzen ließ, gezielt abgeschossen, demonstrativ gekillt, um andere Journalisten abzuschrecken, urdemokratisch natürlich, was in Israel eine lange Tradition hat.

Auch Journalisten sind Feinde Israels, vor allem, wenn sie Wahrheiten verbreiten, die den Regierenden nicht gefallen und das „demokratische“ Image des Landes in der Welt belasten.

Also lässt man überhaupt keine internationalen Journalisten nach Gaza!

Und wenn sich einige „zwischen die Fronten“ wagen[4], dann schießt man sie einfach ab!

Was ich schon seit Wochen befürchtete, bewegte auch den Moderator in der der fernen Redaktion in Doha am Golf – und er fragte nach, bei Tarek, ob er den Tod fürchte? Was sollte der Exponierte, der in jeder Sekunde mit gezielten Liquidierung aus der Luft rechnen muss, groß dazu sagen?

Er stand dort, denn er konnte nicht anders! Auch ohne von Luthergehört zu haben!

Inschallah!?

Was sagt Nietzsches Zarathustra, der Apologet des gefährlichen Lebens, sinngemäß zu dem Seiltänzer, der dann doch abstürzte?

Du hast die Gefahr zu deinem Beruf gemacht – dafür will ich dich mit meinen eigenen Händen begraben!

„Für Kinder ist Gaza der gefährlichste Ort der Welt“, sagt die UNO, was alles aussagt über den Zustand unseres blauen Planeten Terra im 21. Jahrhundert nach Christi Golgatha im Heiligen Land, das unheilig geworden ist nicht erst in diesen Tagen!

Für wahre Journalisten, anders als für solche, die sich von der IDF rufen, für Stunden „einbetten“ lassen, damit man ihnen den Schuh oder die verdreckte Unterhose des Hamas-Kämpfers präsentiert, um die frohe Botschaft an die Welt weiter zu geben, das „Heureka“, das, „Wir haben es gefunden“, ist Gaza genauso gefährlich wie für die wehrlosen Kinder, denn auch sie stehen auf der Abschussliste – und auch sie werden gnadenlos abgeschossen vom „demokratischen“ Staat Israel im Krieg, während sich der deutsche Journalist darüber ausschweigt, weil es ihm die Politik so nahegelegt.

Einige aber schreiben noch – und berichten, ihrem Gewissen, Gott oder dem imaginären Vaterland verpflichtet: wie die Aufrichtigen von Gaza, Frau und Mann in Blau, die berichten werden bis zum letzten Atemzug. Chapeau!

Der dekadenten Menschheit zum Trotz!

Also schreibe auch ich.

Der andere Esel.

 

 



[1] Unter dem Stichwort „Vom Ende meiner akademischen Freiheit in Würzburg“ kann man das triste – für mich existenzbestimmende - Kapitel nachlesen, literarisch abgehandelt in „Faustinus, der glückliche Esel und die Revolution der Tiere, 2018, in New York und Princeton greifbar, im Vaterland Deutschland aber kaum bekannt.

 

[2] Vgl. dazu meinen Bericht.

 

[3] Vgl. dazu meinen Bericht.

 

[4] Davon kann auch ich ein langes, trauriges Lied singen, als einer, der überlebte.

 

 



 

Die Tiere von Gaza – was wird aus den echten Tieren hinter den Gittern im Zoo, wenn 15 000 – zu Tieren erklärte - Menschen ins Nichts gebombmbt werden?

 

Es geht dem Menschen wie dem Vieh, so wie es stirbt, so stirbt er auch!

Brahms, Vier ernste Gesänge, AT

 

Südlich von Gaza-Stadt, bei Khan Younis, wohin 1, 8 Millionen von den 2,3 Millionen Palästinensern der Stadt getrieben wurden, um auch dort bombardiert zu werden, hat der Esel die Hauptaufgaben übernommen.

Nein, er regiert nicht, er zieht nur als Schwerstarbeiter, dem Wohl der Menschen dienend – auf der Flucht.

Wie Atlas die Welt trug, so zieht der Esel dort alles, was bewegt werden muss; ganze Familien mit den letzten Habseligkeiten auf einem wackeligen Wagen zieht er durch die Gegend, irgendwohin, denn einen sicheren Ort gibt es in den großen Gefängnis Gaza nicht.

Überall wird bombardiert.

Kinder, die keine Kalaschnikow bedienten und keiner Hamas angehörten, starben zu Tausenden, liegen unter dem Schutt, in Trümmerhaufen und verwesen, weil keiner da ist, der sie bergen könnte.

Und die Tiere von Gaza – sie bleiben zurück, genauso unversorgt wie die Menschen in der brutalen, unmenschlichen Belagerung, ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Pflege und Aufsicht.

Der König aller Tiere, der Löwe, lebt noch.

Viele andere Tiere sind tot, so tot und so elend krepiert wie die Menschen im Bombenhagel, auch von Bomben getroffen, verhungert, ohne Wasser eingegangen, während die westlichen Pudel den Psychiater aufsuchen, damit man dort ihren seelischen Wehwehchen auf den Grund geht.

So gerecht ist unsere Welt.

Ein paar Felle liegen noch herum. Darin waren einmal lebende Wesen, Tiere, die sich des Lebens erfreuten wie die Menschen in der Stadt bevor Netanjahus Racheengel zuschlugen, um alles zu vernichten, was lebte, Mann und Maus, vor allem aber Kinder!

Das Alte Testament kennt solche Vernichtung, wenn es Pech und Schwefel vom Himmel regnet; es kennt das große Vergehen von Mensch und Tier, die Vergänglichkeit.

Doch heute regnet es Phosphor vom Himmel in Gaza, nicht viel anders als einst vergeltend in Hamburg, im Feuersturm, in Dresden, in Köln, in Würzburg, in Pforzheim, an anderen Orten - wo ich früher auch einmal ein und ausging in friedlicheren Zeiten – vielen unschuldigen Zivilisten den Tod bringend, menschlichen Wesen … und den Tieren! Auch menschlichen Tieren?

Heute fügen Schrapnell-Geschosse den unschuldigsten unter den Unschuldigen so schlimme Wunden zu, dass man dort das Gesicht sucht, wo es ein müsste, es aber nicht finden kann, weil Blutwunden das Kind entstellen, den Menschen hinter den Wunden.

Was schert das Netanjahu und diejenigen, die ihn decken in aller Welt?

Werden sie sich ihren Anteil an den 6 000 Toten einmal ausrechnen, um sich selbst zu beweisen, was sie auf dieser Erde Großes vollbrachten – vor dem Gang vor den letzten Richter?

 

 

 

Ergänzende Infos zu dem Beitrag "Die Freiheitstatue ... der Deutschen" -

über Ziegen in der Literatur und in der Wirklichkeit

 

Diktatur und Mythos -

 Diktatur und Literatur - "Belletristik", "Fiktion", Fakes", "Märchen" - wer schreibt was?


Carl Gibson: Faustinus - der glückliche Esel und die Revolution der Tiere 

 Für meine Leser in Übersee

 



https://www.openpr.de/news/994945/Carl-Gibsons-Faustinus-erschienen-Nachdenken-ueber-rote-und-braune-Diktaturen-in-literarischer-Form.html






 

 


Das neue Buch von Carl Gibson

https://www.openpr.de/news/991602/Faustinus-der-glueckliche-Esel-und-die-Revolution-der-Tiere-neues-Buch-von-Carl-Gibson.html

ab 1. März 2018 im Buchhandel:










Egänzende Infos zu dem Beitrag 


Carl Gibson


 


 


Faustinus -


der glückliche Esel


und die


Revolution der Tiere




Kommunismus-Parodie und Totalitarismus-Kritik
in Humoresken und Satiren 



Eine Trilogie der Lebensfreude:

Erstes Buch: Faustinus, unter Wölfen
Zweites Buch: Faustinus, unter Geiern
Drittes Buch: Faustinus und das Glück im Selbst




Heiterer Ausflug in die Geschichte der Philosophie -
Heranführung an das ethische, existenzielle und staatspolitische Denken 



Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa






Endlich kommen die Tiere zu Wort! Drei Bücher in einem - Die Menschen sind ausgestorben, die Tiere ganz auf sich gestellt. Was wurde aus dem Vermächtnis der Menschheit? Werden die Tiere nun alles besser machen oder alles so hinnehmen, wie bisher, Unterdrückung, Ungerechtigkeit? Werden sie sich erheben, im gerechten Zorn den Aufruhr wagen, ja, die Revolution - gegen die „missratene Schöpfung“, gegen das „Recht des Stärkeren“? Anders, als in der klassischen Fabel, wo Tiere nur mit Menschenstimme und für Menschen sprechen, reden hier Tiere in eigener Sache und sagen, was sie erleiden. Obwohl in diesem „Eselsroman“ - bestehend aus abgeschlossenen, einzeln zu lesenden Tiergeschichten - noch viel „Allzumenschliches“ durchschimmert, präsentiert das Buch eine Fülle neuer Perspektiven - eine Welt aus der Sicht der Tiere, gesellschaftlich, politisch, ethisch und existenziell. Die sinnvoll gelebte Existenz, das Streben nach Erkenntnis, Entfaltung und Glückseligkeit, Werte, die gerechte Staatsform und das harmonische Miteinander stehen im Mittelpunkt des Werkes, in permanenter Absetzung von totalitären Ideologien und Diktaturen. Ernster Hintergrund humoresk aufbereitet und serviert - eine etwas andere Heranführung an das philosophische, ethische und staatspolitische Denken. In diesem Werk, das sich als „Selbstparodie“ versteht, jagt eine Parodie die andere, ausgerichtet an der konkreten Geschichte selbst, an den - hier mit parodierten - zentralen Werken der Weltliteratur, namentlich an Voltaires Candide, Goethes Faust und Nietzsches Zarathustra, also an „etablierten“ Parodien, sowie in der kritischen Auseinandersetzung mit Irrwegen der deutschen Gegenwartsliteratur.



Das Buch präsentiert eine Geschichte aus dem realen Leben - in Tiergeschichten am laufenden Band, in welchen Fragen aufgeworfen werden, die uns alle betreffen: Was ist Glück? Welche Wege führen ins Glück? Muss ich erst frei sein, um glücklich zu werden? Das fragt sich auch der kleine Waldesel aus Siebenbergen, bevor er zur großen Fahrt aufbricht. Auf seiner Reise - hinaus, in die Welt und hinein, in das Leben - lässt der naive Romantiker Faustinus die „Diktatur des Wolfsstaates“ hinter sich, um in der „Republik der Esel“ seine Sehnsucht zu erfüllen. Was der ewig idealistische Glücksritter - auf seinem Weg in die Freiheit und Selbstverwirklichung - so alles erlebt, wie er liebt und leidet, wie er Angst, Einsamkeit und Trauer überwindet, und wie er dann - trotz existenzieller Rückschläge aller Art - doch noch glücklich wird, das erzählt dieses „moderne Märchen“. Kern der besinnlichen Humoreske sind wirklichkeitsnahe Herausforderungen des modernen Individuums im permanenten Konflikt mit Staat und Gesellschaft, im Ringen, um eigentliches Sein, um Selbstbehauptung und freie Selbstbestimmung. In das gut vertraute - und doch so ferne - „Reich der Tiere“ verlagert, durchdringen sich antike Philosopheme, ausgehend von der Sophistik, Epikur und der Stoa bis hin zur modernen Existenzphilosophie mit den Theorien klassischer Staatsphilosophie, mit Fragen normativer und utilitaristischer Ethik, im Versuch - in kontrastierender Absetzung - Antworten auf die dringlichsten Probleme der Jetztzeit zu finden. Märchen, Mythos, Erzählung, Parodie, Satire, Essay, Gedankenlyrik, Groteske, Posse, Aphorismus, Sentenz, Maxime sowie Allegorie, Symbolik, Sarkasmus, Selbstironie und ein Esel - als viel verkanntes Geschöpf - werden als gestalterische Mittel eingesetzt, um die - oft als trocken und unnahbar apostrophierte - Philosophie - über Literatur - aus den Elfenbeintürmen heraus und hin zu den Menschen zu führen. Das Buch, bestehend aus freien „Geschichten“ innerhalb einer Rahmenerzählung - teils Märchen-Rezeption, teils ökopazifistisches Manifest oder zeitkritisches Pamphlet - kann auch als eine Art „Philosophie des Glücks“ gelesen werden. Die kritische Distanz zu allen Heilslehren religiöser oder ideologischer Natur wahrend, widmet sich das Werk - durchaus ernsthaft - der Suche nach Glückseligkeit, zeigt „Wege“ auf - aus der Einsamkeit und Melancholie heraus - „ins Glück“, ohne jedoch verbindliche „Rezepte zum Glücklichsein“ anzubieten. Der Einzelne ist aufgefordert - über die Materie und angeregt durch diese - seinen eigenen Weg zum Selbst und somit zur Lebenserfüllung zu finden. Weshalb kommt dieses - vielfach „nonkonforme“, ja, ketzerische Buch des zeitkritischen Dissidenten gerade in dieser Art? Die ernste Seite des Werkes animiert - vielleicht besonders jüngere Leser, die noch keine totalitären Systeme in der Realität erleben mussten - dazu, tiefer über Diktaturen nachzudenken, nicht nur abstrakt, streng faktisch festgelegt, sondern locker - über „Literatur“, humoresk, gut zugänglich. Eine gewisse pädagogische Absicht ist intendiert: Hier exponierte Ideen können im Ethik-Unterricht herangezogen werden. Wer aber den Streifzug durch die - mehr als zweitausendjährige - Geistesgeschichte Europas nur aus Freude an der „Historie“ mitmachen will, aus Lust an Witz und Geist, um aufzulachen, wie „freie Geister“ bei der Lektüre Voltaires, Heines und Nietzsches immer schon auflachten, der findet in diesen „parodistischen Tiergeschichten“ - mit und ohne Moral - bestimmt einiges vor, was auch ihn zum Lachen bringt. Heiter entrückt - melancholisch-besinnlich: Allzu-Animalisch - wie im richtigen Leben!






Realistisch beschrieben, konkretisiert und ausgeweitet wird die hier poetisch bildhaft dargestellte Widerstands-Materie in der zweibändigen Autobiographie, in „Symphonie der Freiheit“, (2008) bzw. „Allein in der Revolte“, (2013), in authentischen Testimonien, in welchen der ehemalige Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur Nicolae Ceausescus in Rumänien Ross und Reiter nennt, die „echten Wölfe“ und die „echten Geier“. Carl Gibson, praktischer und praktizierender Philosoph, Schriftsteller, Historiker, hat die Essenzen seines eigenen Philosophierens in diese neuzeitliche Fabel verlegt. Zur Vita: Studien an mehreren Universitäten. Freiberuflich tätig. Gründer und Leiter des „Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa“. Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, 1989. Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung, 2015. Politische Bücher: Vom Logos zum Mythos, 2015, Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa, 2016. „AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte“, 2017, Merkels Deutschland-Experiment, 2017.

ISBN 978-3-947337-05-7






 



 

Wer kennt schon die Ziege Nosferata? 

Lachen in trister Zeit!? 

Carl Gibson hat nun ein "rein belletristisches" Werk verfasst, humoresk und doch auch ernst - über das Leben und Lachen in der braunen und roten Diktatur:

Faustinus -

der glückliche Esel

und die

Revolution der Tiere



Kommunismus-Parodie und Totalitarismus-Kritik
in Humoresken und Satiren



Wird ein Virus die Menschheit ausrotten? Das Neue, schon in der gegenwärtigen Pandemie?

 

 

Vor Jahren hatte ich mir Gedanken darüber gemacht - die und Antworten sind eingeflossen in mein Werk

Nach dem Atomschlag wird es ein Virus sein, das die Menschheit auslöscht, fand ich und band diese Erkenntnis in das Fabelwerk ein, das sich eigentlich - als eine etwas andere Faustdichtung -parodistisch und mit Humor mit totalitären Systemen auseinandersetzt, mit Hitler und Stalin, mit Nationalsozialismus und Kommunismus.

Eine Beobachtung der Tierwelt und der plötzlich erkrankten Tiere - etwa das jüngste Amselsterben - legt die Vermutung nahe, dass - wie in der Tierwelt - ein Virus auch die hypertroph gewordene, aufgeblähte Menschheit dezimieren, ja, vernichten wird.

Hellsehen konnte und kann ich nicht - doch die Vogelgrippe war bereits ein Alarmzeichen und der "Rinderwahn" - Krankheiten, die von Menschen gemacht sein können.

Fiktion, gute Belletristik, soll zum Nachdenken animieren, zum Einkehr haten und zur Besinnung führen. Wer Ohren hat, der höre!

So in dem Bericht:

Carl Gibson sagte 2018 tödlichen Virus voraus;

https://peters-patrioten-postille.de/pdf/peters_patrioten_postille_nummer_4.pdf

Mein Buch liest man in der Public Library in New York, man findet es in Princeton, nicht aber in Deutschland, wo der Rufer in der Wüste lebt, arbeitet, doch nur ganz bescheiden wirkt.

 

Panikmache? Bestimmt nicht!

Die Rücksichtslosen machen heute – trotz aller Warnungen – weiter, unten an der Basis im Volk, wo man es nicht besser weiß und ungehemmt feiert, aber besonders oben, im Weißen Haus, wo ein erkrankter Präsident Trump die - alle Menschen bedrohende - Infektionskrankheit in unverantwortlicher Weise kleinredet. Die Sintflut und Sodom und Gomorrha waren nur ein Anfang – das bittere Ende der Bestie Mensch kommt vielleicht noch. Bald?

Dann regieren die Tiere.

 


 

Führer Lupus und der Lupismus - vom Nationalsozialismus zum real existierenden Ostblock-Kommunismus in humoresk-satirischer Parodie:


Das "Nachwort" von  

Carl Gibsons "Eselsroman" 

in Einzelgeschichten aus dem Tierreich:

 

Faustinus -

der glückliche Esel

und die

Revolution der Tiere



Kommunismus-Parodie und Totalitarismus-Kritik
in Humoresken und Satiren 



Erschienen!

Das neue Buch von Carl Gibson


ab 1. März 2018 im Buchhandel:

https://www.openpr.de/news/994945/Carl-Gibsons-Faustinus-erschienen-Nachdenken-ueber-rote-und-braune-Diktaturen-in-literarischer-Form.html




Nachwort: Parodie der Parodie und Aufklärung nach der Aufklärung


Der Rahmen der Erzählung bleibt offen, auch, weil der Esel noch lebt und wacker strampelt, aber auch offen, wie das Leben selbst und der nie abgeschlossene Erkenntnisweg. Das Wissen verändert sich ständig - und, wie in diesem Werk immer wieder leitmotivisch hervorgehoben: alles ist im Fluss. Auch das Niedergeschriebene ist relativ und bleibt unvollendet - ein „Fragment“.

„Fabula docet et delectat“, sagten die Alten, wenn sie sich auf die klassische „Fabel“ bezogen, wie man sie seit fast dreitausend Jahren im Abendland kennt. Die Aussage gilt noch mehr für die - bestimmt ebenso alte - „Parodie“, welche die Weltliteratur und Geistesgeschichte durchzieht, vielleicht noch genauer hinter die Kulissen schauend, Hintergründe beleuchtend, in Wunden schürfend und neue Phänomene exponierend, wie die Fabel und Parabel - nicht weniger lehrreich, dafür aber wesentlich unterhaltsamer, indem fast alles in Frage gestellt, relativiert und zum Teil auch ad absurdum geführt wird.

In diesem Werk, das sich als „Selbstparodie“ versteht, jagt eine Parodie die andere, auf unterschiedlichen Ebenen - doch nicht, um primär „zu unterhalten“, sondern - wie aus der spezifischen Struktur deutlich zu erkennen - um Ideen zu exponieren, Ernstes, ironisch gebrochen. Die Begründung der Hauptthesen, alle totalitären Systeme seien schlecht sowie Nationalsozialismus und Kommunismus seien - als die beiden Seiten einer Medaille - nicht nur wesensverwandt, sondern de facto identisch, erfolgt, oft aus der Perspektive der Tiere betrachtet, in hunderten Einzelgeschichten, die in der Regel Parodien sind, ausgerichtet an der konkreten Geschichte selbst und an den - hier mit parodierten - zentralen Werken der Weltliteratur, namentlich an Voltaires Candide, Goethes Faust und Nietzsches Zarathustra, also an großen Büchern, die eigentlich selbst schon Parodien sind.

Zur Genese und Edition


Zur Genese: Der Hauptteil dieses Werkes entstand - nach Abschluss der „Symphonie der Freiheit“ im Herbst 2007 - innerhalb von sechs Monaten, während des Abwartens auf die Edition, quasi als allegorisch-metaphorische Alternative zur „Klartextfassung“ des historisch getreuen Testimoniums eines Zeitzeugen, der die kommunistische Diktatur, so beschreiben musste, wie er diese erlebt hatte, authentisch, kritisch, nur der Wahrheit verpflichtet, jenseits retuschierter Selbstdarstellung.

„Symphonie der Freiheit“ erschien im Mai 2008, gefördert vom IKGS der Universität München, in einem fränkischen Kleinverlag.

Als sich herausstellte, dass der zweite Band der Dissidenten-Memoiren „Allein in der Revolte“ nicht zeitnah, wie vertraglich geregelt, ebenfalls 2008 erscheinen konnte, ja, vom Verleger auf Eis gelegt wurde, wohl weil die Inhalte mit den Wahrheiten und Konzeptionen der „Förderer“ kollidierten, entschloss ich mich, das „Faustinus-Projekt“ in der Entwurf-Fassung online zu veröffentlichen - auf einem - extra dafür eingerichteten - Blog.

Während die Veröffentlichung des historisch - wie literaturhistorisch - wichtigen Zeitzeugenbeitrags „Allein in der Revolte“ - mit Unterstützung des Schriftstellerverbandes VS innerhalb der Dienstleistungsgewerkschaft ver-di - juristisch durchgesetzt werden musste und erst im Jahr 2013 erschien, nach fünfjähriger Verzögerung durch einen unverantwortlich agierenden Verleger, publizierte ich im Jahr 2010 annähernd hundert Faustinus-Kapitel im Internet.

Dieses - über die ursprüngliche Fassung inzwischen hinausgewachsene - Werk kommt erst jetzt - also fast zehn Jahre nach den publizierten Entwürfen und in dieser Form - als Opus eines Autors, der zum „Verleger“ werden musste - weil ein halbes Dutzend „Kampfbücher“ dazwischenkamen. Die - als „Polemik“ denunzierten - Aufklärungswerke[1] faktischer Natur aus meiner Feder - fünf an der Zahl und aus eigener Kraft ediert - denen auf Grund der Aktualität und der Brisanz der Materie absolute Priorität einzuräumen war, stehen Bücher heute dort, wo sie hingehören[2].

Dieses Opus, wie es heute vorliegt, eine lockere Sammlung von Humoresken, Satiren, philosophischen Märchen, Fabeln - bis hinein in die Groteske, versteht sich primär als ethische Auseinandersetzung mit den Philosophemen der Macht seit der Antike, speziell aber mit den verheerenden totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts, mit dem realen Kommunismus - seit Marx, Lenin und Stalin - sowie mit dem Faschismus und dem Nationalsozialismus in der Ausformung eines Mussolini und Hitler - in parodistischer Form.

Zugleich kann das Buch als eine Art „Philosophie des Glücks“ gelesen werden.

Die kritische Distanz zu allen Heilslehren religiöser oder ideologischer Natur wahrend, widmet sich dieses eindeutig „parodistische Projekt“ - neben der Thematisierung des Strebens an sich - der Suche nach Glückseligkeit, zeigt „Wege“ auf - aus der Einsamkeit und Melancholie heraus - „ins Glück“, ohne jedoch verbindliche „Rezepte zum Glücklichsein“ anzubieten. Der Einzelne ist aufgefordert - über die Auseinandersetzung mit der Materie und angeregt durch diese - seinen eigenen Weg zum Selbst und somit zu Lebenserfüllung und Glück zu finden.

Diese „Trilogie“ ist noch nicht abgeschlossen. Aufgrund verschärfter Existenzbedingen und gesundheitlicher Einschränkungen publiziere ich das Werk jetzt, „unvollendet“ und „provisorisch“, damit es nicht untergeht, behalte mir aber vor, die drei Teile später - ausgeweitet - einzeln zu veröffentlichen, wie beabsichtigt, mit Tier-Zeichnungen, und das Buchprojekt „etablierten“ Verlagen anzubieten.

Um die „ursprüngliche Stimmung“ dieser Parodie beziehungsweise „Selbstparodie“ - in welcher das parodierte Sujet aus der Gegenwart oft ungenannt bleibt, nicht zu zerstören und, um den Leser auch an der Lösung mancher „Rätsel“ zu beteiligen, blieben zahlreihe Kapitel in der Form vor 2008, dem Publikationsjahr der „Symphonie der Freiheit“, Band 1; andere wurden erweitert oder neu hinzugefügt, auch, um die Erkenntnisse und Entwicklungen nach der Edition der fünf „Kampfbücher“ - in Essays, Kritiken, Abhandlungen, Pamphleten etc. - mit einbeziehen zu können.

Leitfaden zur Konzeption[3] und Intention


Drei Bücher in einem - Endlich kommen die Tiere zu Wort! Die Menschen sind ausgestorben - die Tiere sind nun ganz auf sich gestellt. Was ist aus dem Vermächtnis der Menschheit geworden? Werden die Tiere nun alles besser machen? Werden sie alles so hinnehmen, wie bisher, Unterdrückung und Ungerechtigkeit? Oder werden sie sich erheben, im gerechten Zorn den Aufruhr wagen, ja die Revolution - gegen die „missratene Schöpfung“, gegen das „Recht des Stärkeren“, sich emanzipieren, um frei und gleich zu werden? Anders, als in der klassischen Fabel, wo Tiere nur mit Menschenstimme und für Menschen sprechen, reden in diesem Werk Tiere auch in eigener Sache und sagen, was sie erleiden.

Obwohl in dem langen „Eselsroman“ - bestehend aus vielen abgeschlossenen, auch einzeln zu lesenden Tiergeschichten - thematisch noch viel „Allzumenschliches“ durchschimmert, präsentiert das Werk eine Fülle neuer Perspektiven - eine Welt aus der Sicht der Tiere, gesellschaftlich, politisch, ethisch und existenziell.

Die sinnvoll gelebte Existenz, das Streben nach Erkenntnis, Entfaltung und Glückseligkeit, Werte, die gerechte Staatsform und das harmonische Miteinander stehen im Mittelpunkt des Werkes, in permanenter Absetzung von totalitären Ideologien und Diktaturen. Ernster Hintergrund humoresk aufbereitet und serviert - eine etwas andere Heranführung an das philosophische, ethische und staatspolitische Denken.

Was kommt konkret auf den Leser zu? Eine Geschichte aus dem Leben - in Tiergeschichten am laufenden Band, in welchen Fragen aufgeworfen werden, die uns alle betreffen: Was ist Glück? Welche Wege führen ins Glück? Und - muss ich erst frei sein, um glücklich zu werden? Das fragt sich der kleine Waldesel aus Siebenbergen, bevor er zur großen Fahrt aufbricht. Auf seiner Reise - hinaus in die Welt und hinein in das Leben - lässt der naive Romantiker Faustinus die „Diktatur des Wolfsstaates“ hinter sich, um in der „Republik der Esel“ seine Sehnsucht zu erfüllen.

Was der ewig idealistische Glücksritter - auf seinem Weg in die Freiheit und Selbstverwirklichung - so alles erlebt, wie er liebt und leidet, wie er Angst, Einsamkeit und Trauer überwindet, und wie er dann - trotz existenzieller Rückschläge aller Art - doch noch glücklich wird, das erzählt dieses moderne Märchen.

Die lockeren „Geschichten“ innerhalb einer Rahmenerzählung - teils Märchen-Rezeption, teils „Faust-Parodie“ - können als Einführung in das ethische, existenzielle und staatstheoretische Denken gelesen werden, aber auch als ökopazifistisches Manifest oder zeitkritisches Pamphlet. Kern der besinnlichen Humoreske sind wirklichkeitsnahe Fragestellungen und Herausforderungen des modernen Menschen in seiner permanenten Auseinandersetzung mit Staat und Gesellschaft, in seinem Ringen, um eigentliches Sein, um Selbstbehauptung und freie Selbstbestimmung.

In das gut vertraute - und doch so ferne - Reich der Tiere verlagert, durchdringen sich antike Philosopheme, ausgehend von der Sophistik, Epikur und der Stoa bis hin zur modernen Existenzphilosophie Nietzsches mit den Theorien klassischer Staatsphilosophie, mit Fragen normativer und utilitaristischer Ethik, im Versuch - in kontrastierender Absetzung - Antworten auf die dringlichsten Probleme der Jetztzeit zu finden.

Märchen, Mythos, Erzählung, Parodie, Satire, Essay, Gedankenlyrik, Groteske, Posse, Aphorismus, Sentenz, Maxime sowie Allegorie, Symbolik, Sarkasmus, Selbstironie und ein Esel - als viel verkanntes Geschöpf - werden als gestalterische Mittel eingesetzt, um die - oft als trocken und unnahbar apostrophierte - Philosophie - über Literatur - aus den Elfenbeintürmen heraus und hin zu den Menschen zu führen.

Wozu dieses - vielfach „nonkonforme“, ja, ketzerische Buch des Dissidenten? Die ernste Seite des Werkes animiert - vielleicht gerade jüngere Leser, die noch keine totalitären Systeme in der Realität erleben mussten - dazu, tiefer über Diktaturen nachzudenken, nicht abstrakt und streng faktisch festgelegt, sondern locker - über „Literatur“, in humoresker, parodistischer und somit in leicht zugänglicher Form. Eine gewisse pädagogische Absicht ist auch intendiert: Die hier in großer Fülle exponierten Ideen können im Ethik-Unterricht herangezogen werden.

Wer aber den Streifzug durch die - mehr als zweitausendjährige -Geistesgeschichte Europas nur aus Freude an der „Historie“ lesen will, aus Lust, um aufzulachen, wie freie Geister bei der Lektüre Voltaires, Heines und Nietzsches immer noch auflachen, der findet in diesen „parodistischen Tiergeschichten“ - mit und ohne Moral - bestimmt einiges vor, was ihn zum Lachen bringt. Heiter entrückt - melancholisch-besinnlich: Allzu-Animalisch - wie im richtigen Leben!

Realistisch beschrieben, konkretisiert und ausgeweitet wird die hier poetisch bildhaft dargestellte Widerstands-Materie in der zweibändigen Autobiographie „Symphonie der Freiheit“, (2008) bzw. „Allein in der Revolte“, (2013), authentische Testimonien, in welchen der ehemalige Bürgerrechtler Ross und Reiter nennt, die echten Wölfe und die echten Geier.

Carl Gibson, ethisch orientierter Philosoph, hat die Essenzen seines eigenen Philosophierens[4] in diese neuzeitliche Fabel verlegt.






[1] Vergleiche dazu die Titel in der Auswahl-Bibliographie weiter unten.
[2] An den Elite-Universitäten in den USA, aber auch im „Giftschrank“ der Universität Würzburg.
[3] Auszug aus der früheren Vorrede (2010) bzw. Buchrückseite. Mehr zur Konzeption auch im Prolog.
[4] Das im letzten Teil dieses Werkes entwickelte „philosophische Programm“ entspricht der Sicht des „philosophischen Praktikers“ bis in das Jahr 2008. Inzwischen hat sich - bedingt durch die publizistische Tätigkeit danach - einiges wesentlich verändert.



https://www.openpr.de/news/991602/Faustinus-der-glueckliche-Esel-und-die-Revolution-der-Tiere-neues-Buch-von-Carl-Gibson.html






Carl Gibson


 


 


Faustinus -


der glückliche Esel


und die


Revolution der Tiere




Kommunismus-Parodie und Totalitarismus-Kritik

in Humoresken und Satiren 







Eine Trilogie der Lebensfreude:



Erstes Buch: Faustinus, unter Wölfen

Zweites Buch: Faustinus, unter Geiern

Drittes Buch: Faustinus und das Glück im Selbst






Heiterer Ausflug in die Geschichte der Philosophie -
Heranführung an das ethische, existenzielle und staatspolitische Denken 



Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa





Zur Vita: Studien an mehreren Universitäten. Freiberuflich tätig. Gründer und Leiter des „Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa“. Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, 1989. Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung, 2015. Politische Bücher: Vom Logos zum Mythos, 2015, Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa, 2016. „AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte“, 2017, Merkels Deutschland-Experiment, 2017.

ISBN 978-3-947337-05-7






 

Zum Autor:




Bücher von Carl Gibson, eine Auswahl:
Lenau. Leben – Werk – Wirkung. (= Beiträge zur neueren deutschen Literaturgeschichte. Folge 3, Band 100). Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1989, ISBN 3-533-04206-5

Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur. Chronik und Testimonium einer tragischen Menschenrechtsbewegung in literarischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und Reflexionen. J. H. Röll Verlag, Dettelbach 2008, ISBN 978-3-89754-297-6

Allein in der Revolte: Eine Jugend im Banat. Aufzeichnungen eines Andersdenkenden – Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat. J. H. Röll Verlag, Dettelbach 2013, ISBN 978-3-89754-430-7

Die Zeit der Chamäleons. Kritisches zum Leben und Werk Herta Müllers aus ethischer Sicht. Bad Mergentheim 2014, ISBN 978-3-00-045135-5

„Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“ - Herta Müllers erlogenes Securitate-Folter-Martyrium: Mit Hass, Hetze, Täuschung und politischer Protektion plagiatorisch zum Nobelpreis. Bad Mergentheim 2014, ISBN 978-3-00-045364-9

Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption. Bad Mergentheim 2014, ISBN 978-3-00-045670-1

Vom Logos zum Mythos!? Die Herta Müller-Maskerade im Brenn-SPIEGEL der ZEIT-Kritik. Bad Mergentheim 2015, ISBN 978-3-00-048502-2

Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche. Bad Mergentheim 2015, ISBN 978-3-00-049939-5

Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa? Bad Mergentheim 2016, ISBN 978-3-00-051989-5

Heimat, Werte und Kultur der Banater Schwaben in den Zerrbildern Herta Müllers - Das „deutsche Dorf im Banat“, „Reich der Grausamkeit“ und „Hölle auf Erden“!? Igersheim 2016, ISBN 978-3-00-053834-6, 642 S.

Herta Müller im Labyrinth der Lügen: „Wir ersäufen dich im Fluss“ – Mythen, Märchen Münchhausiaden im „authentischen“ Lebensbericht der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur! Die „Unbeugsame“ als „Politikum“, ihre „Als ob“-Biographie aus der Retorte und DER FALL OSKAR PASTIOR: Nobelpreis für ein Plagiat!? 2016, ISBN 3-000-53835-6 

„AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte!? Igersheim 2017. ISBN 978-3-94733-700-2, 255 S.

Merkels Deutschland-Experiment. Westliche Werte im Umbruch – Anstand und Würde oder Demagogie und Opportunismus? Der verlogene Politiker und die „kranke“ Demokratie - zum geistig-moralischen Niedergang einer Kulturnation. Igersheim 2017. ISBN 978-3-947337-01-9, 382 S.








 

 

.



Carl Gibson, Bücher, Books, Livres





Copyright: Carl Gibson

 

 

 

  Wenn ein Virus dem Leben zum Verhängnis wird - Es geht dem Menschen wie dem Vieh, so wie es stirbt, so stirbt er auch! Vom Sterben der Amseln und dem Dahinscheiden der Menschen ... – ein Pandemie-Essay von Carl Gibson

Das Amselsterben- ein Schlagwort, das man etwa seit dem Jahr 2020 kennt. Es begann in Österreich, dann setzte sich das Phänomen des Dahinsterbens in der Vogelwelt in Deutschland fort.

Amseln wurden krank und verendeten in großer Zahl, auch Meisen und andere Singvögel. Sie wurden apathisch, plusterten sich auf und flohen nicht mehr, wenn ein Mensch sich näherte. Noch bevor die kranken und toten Vögel entdeckt wurden, kamen natürliche Feinde, Greifvögel, Raben, Elstern, Ratten und andere Fressfeinde und beseitigten die Vogelkadaver.

Tote Amseln - für mich, seinerzeit oft und lange in der Bad Mergentheimer Natur unterwegs, ein Alarmzeichen.

Eine Idee gänzlicher „Ausrottung“ – mit und ohne menschliches Hinzutun- setzte sich fest, eine schreckliche Vorahnung:

So, wie die Vögel sterben, wird es auch dem Menschen ergehen - ein Virus kann ihm zum Verhängnis werden.

Brahms hat diese Botschaft der Vergänglichkeit alles irdischen seins in seinen vier ernsten Gesängen in Ton gesetzt:

Es geht dem Menschen wie dem Vieh, so wie es stirbt, so stirbt er auch!

In meiner futuristischen Fiktion „Faustinus[1]hielt ich diese halbprophetische Befürchtung fest. Heute, in Corona-Tagen, ist die Befürchtung bereits zur tristen Realität geworden.

Wenn ich, ein von schwerer Krankheit genesender, im neu anbrechenden Jahr 2012 durch die tröstende Natur gehe, die wieder zahlreich gewordenen Amseln beobachte und die immer seltener werdenden Meisen oder andere Singvögel, auch die Spatzen, ist das Virus stets im Kopf präsent, die große Gefahr für alles Leben, und die oft unzulänglichen Handlungen der Menschen in der Krisenzeit.

Viele Menschen werden noch sterben, obwohl sie noch nicht sterben müssten, weil man ihnen, den Alten, Schwachen, Hilflosen, Ohnmächtigen, den Erkrankten, nicht immer helfen kann.

Trotzdem gibst es Zeitgenossen, die alles leugnen, den Klimawandel und das epidemische Ausbreiten neuer, gefährlicher Krankheitserreger, die alles Leben auf diesem Planeten bedrohen.

Es geht auch ohne den Menschen.

Die Natur reguliert sich selbst, wenn einiges hypertroph, krankhaft, dekadent wird – neue Arten entstehen, andere Arten verändern sich, mutieren, sterben aus.

Das ist der Gang der Dinge.

Philosophisch betrachtet ist dies ein unaufhaltbares Werden und Vergehen, ein Prozess, der dem Einzelnen melancholisch stimmt, ihn traurig macht, ihn der Verzweiflung entgegentreibt – und doch muss alles hingenommen werden im Amor fati, weil der – an sich schwache - Mensch nicht alles im Griff haben kann.

Beklagenswert: In diesen Tagen, in einer Zeit, in welcher viele ihr Leben lassen müssen, schwindet der Wert des Einzelnen. Das Einzelschicksal interessiert nicht mehr – es wird gestorben, anonym. Einer hat Glück, überlebet die Heimsuchungen der Pandemie, andere müssen scheiden wie das Vieh, weil der omnipotente Staat versagt hat, das kälteste aller Ungeheuer, das von Politikern zum Wohl und Wehe der Bürger gesteuert wird, von Figuren auf einem großen Schachbrett, von Weltenlenkern und Handlangern auf niedersten Ebenen, die auch nur Menschen sind.

Der Philosoph, nicht weniger gehemmt, apathisch, lethargisch, sieht dem Treiben zu … so, wie der Dichter, ein Lenau, traurig und doch gelassen in den Strom blickt, wo alles wogt und schwindet. Und manchmal schreibt er auch darüber, nach dem Gang durch die Natur, von lyrischen Klängen inspiriert, Brahms Klänge im Ohr und jene vielsagenden Worte aus dem Alten Testament:

Ja, es geht dem Menschen wie dem Vieh, so wie es stirbt, so stirbt er auch!



[1] 2018 erschienen.

 

 

 

Die Schafe des Hans-Jürgen Bundschuh aus Hochhausen (Taberbischofsheim) - Erinnerung aus besseren Tagen - R.I.P


Carl Gibson:  

 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!? 

 Entwurf:

 

 

  Demagogen nach Hitler und die Gefahr, die von Demagogen ausgeht, von Gestalten wie Netanjahu und Trump

Hitler war ein großer Demagoge. Wohin das Wirken eines solchen Demagogen führte, ist allbekannt. Und doch haben die Völker der Welt die Lehre aus der Geschichte wohl immer noch nicht begriffen.

In Israel kam ein Netanjahu hoch, ein geborener, ein begnadeter Demagoge, der Hitlers Modell irgendwann und irgendwie studiert, um einiges daraus für sich und für seine rechtsextreme, ja, faschistische Politik im Ausbau Israels zu einem neuen Königreich Davids zu übernehmen, Ideologisches, wenn auch anders national eingefärbt, trotzdem aber „völkisch“, darüber hinaus aber auch die Methode, um zum Zweck zu gelangen, innenpolitisch wie außenpolitisch: die Demagogie!

Als ich im Jahr 2015 – anlässlich der Hitler-Verniedlichung Netanjahus – eben vor diesem „Stehaufmännchen“ Netanjahu und dessen ewiger Wiederkehr in die Politik – auch als Premier – warnte, wussten nur wenige Zeitgenossen aus meinen Umfeld, wer dieser Netanjahu ist, den man durch eine Tür hinauswirft, der aber durch eine andere Tür wiederkommt wie eine Seuche, um das anzurichten, was er in Gaza angerichtet hat, nach all den Jahren brutaler Besatzungspolitik Israels im Westjordanland, in Gaza, im Libanon, was zu Widerstand und zu den asymmetrisch, also mit terrorostischen Mitteln kämpfenden Milizen Hamas und Hisbollah geführt hat.

Berlusconi war ein Demagoge, der eitle „Duce“ der Italiener in moderner Zeit; auch der kriegslüsterne Sarkozy, der kleine Ungar aus Frankreich mit der Fußfessel, der von Napoleon nur die Statur hat, der aber, wild geworden wie einst Attila, als französischer Staatspräsident und im Bund mit Berlusconi und Tony Blair, dem britischen Premier, sehr viel Unheil angerichtet hat in Nordafrika, speziell im Libyen, wo der „Arabische Frühling“ mit Bomben kultiviert wurde.

Anderswo Krieg führen, um daheim zu glänzen? Auch noch als Koryphäen der Humanität und im Namen abendländischer Werte und Prinzipien! Als Friedensstifter über Bomben und Vernichtung?

In dem – in offiziellen Kreisen - wohl unbeliebtesten, ja, tabuisierten Werk unter allen meinen politischen Büchern, in „Quo vadis, Germania“, 2016, habe ich die Schadtaten dieser Demagogen angesprochen, die mit ihrem kriegslüsternen Tun wohl Vorbild wahren für Netanjahu, diesen anspornend, es ihnen gleichzutun und mit militärischer Macht dort zuzuschlagen, wo eine eiserne Faust gebraucht wird!?

Trump war damals, als ich warnte, noch kein Thema, Netanjahu aber schon, denn die gefährliche Siedlungspolitik intensivierte sich, als er mit ausgewiesen Rechtsextremen, die Faschisten sind, eine neue Regierung bilden konnte, um sich so – „urdemokratisch“ und ungeachtet aller Vorwürfe und Vergehen auch beim Zurückdrängen der Justiz – an der macht zu halten bis zum heutigen Tag, auch im Krieg und über Krieg, der zu noch mehr Krieg anwachsen kann.

Trump schließlich setzte dem volksverdummenden, verführenden Agieren noch die Krone auf führte die populistische Demagogie, die heute auch in Frankreich, in Polen, in Ungarn und in anderen europäischen Staaten auf dem Vormarsch ist, auf einen einsamen Gipfelpunkt und begründete auf diese Weise während seiner Amtszeit eine Welt ohne Moral.

Das ethikferne Duell der Präsidenten Biden und Trump, in welchem ein US-Präsident den anderen der Lüge bezichtigt, zeigte der gesamten Welt auf, wohin sich die einst freien, demokratischen Nationen des Westens bewegt haben – ins Unmoralische, in eine Welt ohne Ethik, in ein Sodom und Gomorrha, das vielleicht im Pech und Schwefelregen vom Himmel enden wird.

Netanjahu ist ein Schrittmacher in diesem Prozess, der längst zum Meister des Todes aufgestiegene Zauberlehrling von gestern, der walten und vernichten durfte wie ein kleiner Gott, weil die ganz mächtigen Großen aus dem Weißen Haus das amoralische Tun zuließen, Jahrzehnte hindurch und gegen die Resolutionen der UNO deckten und sogar ermutigten.

Wenn die USA – und dahinter die gesamte, in Sippenhaft genommene „freie Welt – heute selbstverschuldet im Dilemma sind, dann deshalb, weil die Heuchelei der Demagogen zum Wert an sich erhoben wurde, Fakten und Wahrheiten der Geschichte verdrängend und die Lüge sowie die populistische Umnebelung der Massen, also die Täuschung der Vielen durch Wenige, legitime, akzeptierte und praktizierte Mittel der Politik.

 

 

 

 

 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Analyst  und Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.

 

 

 

 

Linksruck, Rechtsruck, Status quo: 

im Schatten der US-Präsidentenwahldebatte finden in diesen Tagen in drei Schlüsselstaaten wichtige Wahlen statt, über deren Auswirkungen man sich im Fußball-Deutschland noch keine großen Gedanken macht, im Iran, in Großbritannien und Frankreich, wo ein – ebenfalls „selbstvergessener[1]“ – Präsident Macron gegen das eigene Volk pokert

Wenig spektakulär die Wahl im Iran, wo die – unter den Sanktionen des Westens stöhnenden Perser einen neuen Präsidenten finden wollen, nachdem der Charismatiker Raisi zusammen mit seinem nicht minder charismatischen Außenminister vor Wochen bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben gekommen war.

Die Namen der Kanditen für das zweithöchste Amt im Mullah-Staat kennt in Deutschland kaum einer. Einer wird das - etwas lahme – Rennen machen, zu dem der Erste M