Ablenkung und Volksverdummung nach Maß -
Zum
Oktoberfest in München -
damit alles so bleibt, wie es ist!
Entwurf:
Mit der CSU im Kloster Andechs und
anderswo -
Die (Jahres)-Zeit des Fressens und des Saufens
- über deutsche Werte und Tugenden!?
Nach Grimmelshausens Simplizius‘ richtungweisendem Ausspruch beginnen diese segensreichen Tage des Erdenglücks, das „Fressen und Saufen[1]“, für den Deutschen mit Martini.
Das war wohl schon so während des Dreißigjährigen Krieges, als in deutschen Landen viel vernichtet und viel gehungert wurde, die Mörder, Brandschatzer und Frauenschänder sich aber in wüsten Gelagen ergaben. Simplizius, christlich erzogen und als einfältiger Mensch in die Welt startet, um bald ein ausgemachter Verbrecher zu werden, hungerte oft, aber er schlemmte auch, immer dann, wenn er irgendwie Geld ergaunert hatte – dann wurde der Vielfraß zum Weinzahn und das Bier floss in Strömen!
Ist es heute anders?
Das Oktoberfest, wo Deutsche und andere Nationen sich ärger zulaufen wie das durstende Vieh an der Tränke am glutheißen Sommertag, steht kurz bevor!
Kurz gehalten während der Pandemie, können die Enthemmten kaum noch den Eröffnungstag erwarten und das Politiker- Kommando „Anzapft is“!
Die Politik ruft zum großen Gelage – und das Volk wird freudig folgen!
Ob Oberbürgermeister oder Ministerpräsident ganz egal aus welcher Partei – sie wollen gut dastehen, wenn für alle zum Fressen und Saufen geblasen, gerufen, eingeladen wird, denn das Fressen und Saufen entspricht alten deutschen Tugenden, Werten an sich!
Speis und Trank halten Leib und Seele zusammen! Das wusste schon meine Großmutter, die keine Kirchgängerin war.
Das waren die Vergnügungen des Leibes immer schon, selbst bei Papageno und Mozart – also wird sich kein deutscher Politiker finden, der dem Deutschen der Jetztzeit klarmachen würde, dass das in sich Hineinschütten eines ganzen Liters Bier – bei exorbitant hohen Preisen - kein zivilisatorischer Kulturakt ist.
Das ziemt sich eben so, damit man kurz darauf die Urinier-Anstalt voll urinieren kann, auf das auch der Arbeitsplatz der Klofrau krisensicher bleibt.
Es stinkt zwar zum Himmel, doch auch das war immer schon so, im Rom der alten Römer, wo nicht nur die Ausdünstungen der Cloaca Maxima stanken, im christlichen Mittelalter mit dem kotigen Paris oder im wüsten Dreißigjährigen Krieg praktisch bei jedem Gelage – also pflegen die durchaus nicht leibfeindlichen Deutschen die Tradition bewusst weiter, in München gastfreundlich unter Bayern und mit der Welt, bald darauf etwas schwäbischer und somit noch teurer in Stuttgart auf dem Cannstadter Wasen[2], auch sonst wo in Deutschland oder auf dem Prater in Wien[3], damit der Mensch wahrhaftig Mensch sein und bleiben darf, Christenmensch, fern vom Hinauf!
Der Rubel muss rollen wie die Räder und das aus sich heraus rollende Rad – und das Bier, das inzwischen nicht mehr von dem vielen Kleinen kommt, sondern nur noch von wenigen Großen, muss fließen wie das Wasser in der Isar!
Wer nicht bis zum Oktoberfest warten will, der findet den Weg in ein bayerisches Kloster, wo er das ganze Jahr durch sein fest feiern und ein irdischer Mensch sein kann, bei Schweinshaxen und Gerstensaft oder auch Weizen, in der Großstadt, in Regenberg, Bamberg, Augsburg, im Kloster Weltenburg an der Donau oder eben in Andechs, wo die heuchlerischen Christ-Parteien gerade zusammentreffen, um sich selbst zu feiern, nachdem Tandlers Tochter der CSU zu neuem Ruhm verholfen hat.
Meine Geburtsstadt Temeschburg (Timisoara) im rumänischen Banat, wo auch Präsident Steinmeier jüngst gesichtet wurde, hat dem bayerischen Ministerpräsidenten gerade einen Ehrendoktor verehrt!
Wofür, fragte ich öffentlich[4], nachdem ein transsylvanischer Parteisoldat aus der CSU die Sache publik machte.
Hat er sich für das Temeschburger Bier stark gemacht oder ein Pissoir an der Bega eingeweiht, dort in der Europa-Stadt, an deren Universität des Westens Herta Müllers akademische Abschlussarbeit seit Jahrzenten von philologischen Handlangern aus der Ceausescu-Zeit gezielt versteckt wird?
Vielleicht!
Vielleicht hat Söder, der Tugendhafte, aber auch andere Meriten, Verdienste für das Deutschtum im rumänischen Banat, die mir noch nicht bekannt sind!?
Gefressen und gesoffen wird auch dort wie überall, wo sich Berufspolitiker auf Staatskosten herumtreiben und mit Speis und Trank in froher Runde das Volk bei Laune halten!
Schließlich will man gewählt werden!
Also pflegt man die deutschen Tugenden, ohne das Deutsche dabei herauszuhängen, denn das ziemt sich nicht mehr, während das große Fressen und Saufen mit allen möglich ist und selbst bei den fernen Japanern und Chinesen Anklang findet!
Wenn der Egel Aloisius recht hat, wird es auch im Himmel so weitergehen, für Katholiken du Protestanten, aber auch für Atheisten, die im Irdischen Jammertal schon ein sündhaft-epikurisch Leben führten.
Bis dahin aber wählen wir weiterhin die CSU!
[1] Neben Mord und Totschlag, Schändung und anderen Verbrechen ein „Thema in Variationen“ in dem Werk.
[3] Vgl. dazu meinen Beitrag über „Volksfeste“, jüngst hier publiziert, als ein „Fest“ dieser mir den Weg zum Buch versperrte.
[4] Auf eine Antwort des Chefs der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Fabritius, Anwalt und CSU-Landtagsabgeordneter (?)der angeblich dafür verantwortlich ist, dass die „Siebenbürgische Zeitung“ seit einem Jahrzehnt nicht mehr über meine Werke berichtet, warte ich noch. (Wahrscheinlich wurde der Facebook-Kommentar in einem Wort sofort gelöscht!?)
Vgl. auch:
Volksfeste:
die Volkes Himmel überall in Deutschland -
Erst kommt das Fressen, dann das Saufen, dann die Spiele … und irgendwann kommen Seelenheil, der Kirchgang, die Moral, das Wissen und, an letzter Stelle, die Kultur!
Oder wie man den Michel im Schlaf hält
Was einst für Papageno galt, gilt immer noch: Speis, Trank, Schlaf, das reicht, um zu überleben, um Mensch zu sein im eigentlichen Sinne des Wortes.
Wenn dann noch etwas Ablenkung dazu kommt, etwa Musik, gar deutscher Gesang und noch ein paar deftige Zoten, alles á la Mozart, dann sind alle Papageno-Existenzen glücklich – von Hamburg bis nach Wien! Des Volkes Himmel – der Prater, das Volksfest, auch noch vor dem Oktober in der allerletzten deutschen Provinz!
Ich habe nur den Tag danach erlebt, die Hinterlassenschaften, die heute nicht anders duften wie zur Zeit des Grimmelshausen, der naturalistisch beschrieben hat, wie das Gelage endete mit allen, was nach dem großen Fressen und Saufen oben und unten herauskam. Das war im Dreißigjährigen Krieg!
Ist der deutsche Mensch nach den großen Kriegen des letzten Jahrhunderts ein besserer Mensch geworden, ein Mensch mit meinem Sinn für höheres, für Kultur, Bildung, Wissen, gar für Ethik und Moral?
Man möchte es meinen, denn das Wissen liegt auf der Straße -und Kultur bietet sich an jeder Ecke an, man muss nur zugreifen, sie nutzen, genießen!
Das etwa sagte ich mir still und leise, als ich hier, in der deutschen Kleinstadt, die einmal eine Weltstadt der Fechter war, den Weg zum Markt einschlug, um bei einem Bäcker, der von außen kommt, ein Brot zu kaufen und bei dem Metzger, der auch von außen kommt, eine Wurst. Das heimische, bodenständige Ernährer-Handwerk ist längst ausgestorben, weil es der EU-Bürokrat so will. Also muss der hungrige Bürger, der noch nicht alles beim Discounter kauf, zusehen, wo er sein tägliches Brot herbekommt – und die Butter aufs Brot!
Die erst jüngst höchst offiziell inszenierte und, garniert mit einer Lesung eines jungen Autors eingeweihte „Bücherkiste“ lag auf dem Weg – und darin vielleicht ein Hochgenuss in literarischer Ausprägung aus alten oder neueren Tagen, dass den Geist mit dem Leben versöhnt? Auch in der deutschen Provinz stößt man manchmal auf ein gutes Buch, das bildet und einen weiterbringt, ein Buch, das über die anderen Formen der Ablenkung hinausgeht und auch eine Lust beim Lesen, die das Volksfest nicht zu bieten hat.
„Wo ist die umfunktionierte Telefonzelle mit den Büchern“, fragte ich mich schon von weitem, als ich dem Schlosspatz mit den kitschigen Figuren näherkam? Eine Würstchenbude hatte nicht nur die Sicht darauf verstellt, sondern gleich den ganzen Zugang! Einmal ging ich drumherum – und tatsächlich: kein Buch war zu sehen, alles verbaut! Wer in Tauberbischofsheim hatte etwas dagegen?
„Erst kommt das Fressen, dann die Moral“!
Es muss doch Prioritäten geben? Die Wissensdurstigen sollen ruhig einmal ein paar Tage abwarten, bis der Durst der arbeitenden Bevölkerung gestillt ist, die sonst nicht viel vom Leben hat, bis auf das Bier und den Wein aus der Gegend, die Bratwurst, die von irgendwoher stammt, die „Musik“ und die Geselligkeit im Miteinander in der noch intakten Gesellschaft.
Was blieb mit also übrig, als ohne geistige Nahrung heimzugehen!
Also fügte ich mich in mein Los, auch am Abend, als noch etwas von den höheren Tönen zu mir herüberdrang, durmischt mit dem aufheulenden Lärm der Polizei, die wohl einiges zu tun hatte rund um das Fest.
Brot und Spiele? Ein ewiges Thema seit mehr als zweitausend Jahren nicht nur in der Ewigen Stadt!
Nach den sündigen Tagen finden einige den Weg zur Kirche, um die Seele zu reinigen für die kommenden Tage, wenn es weitergehen muss wie bisher; und die Väter der Stadt lassen den Unrat aus den Straßen entfernen.
Bald, wenn die Würstchenbude fortgezogen ist, wird es vielleicht auch wieder Bücher geben in Tauberbischofsheim – und beglückte Leser!
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Copyright © Carl Gibson 2019
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph,
ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
politischer Essayist,
Naturfotograf,
im September 2022
(zwei Jahre nach der Krebs-Erkrankung bzw. Operation)
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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