Absolute
Freiheit? Arm, aber frei!
Immer wieder sehe ich Menschen, die ihre gesamte Habe in einem Supermarkt-Einkaufswagen vor sich herschieben; vor längerer Zeit in Worms, im Herzen der Stadt, und jüngst, hier, an der Tauber, wo eine Frau auf einer Brücke unterwegs war, wohin auch immer.
Wie stark muss der Freiheitswille dieser Obdachlosen sein, der sie in einer solchen Lage verharren lässt, immer exponiert, stets auf Wanderschaft, das - jederzeit mögliche - Scheitern im Sinn?
Oder ist es nur die nackte Not, die diese Ärmsten unter den Armen im elenden Sein gefangen hält?
Vgl. auch:
Steinmeier und die Obdachlosen – politisches Mitleiden und viel Empathie in der die Zeit des Kaltduschens und in die Zeit der Waschlappen! Saubere Fernseh-Bilder für das Volk!
Es sah aus wie im Zirkus, auf der Bühne oder bei Ronald Reagan in Hollywood: Steinmeier, der Wiederwählte aus dem schoss Bellevue, steht hinter dem Tresen wie ein Wirt im Saloon und bewirtet, unterstützt von der liebenden Gattin, der er – publikumswirksam in Liebe und von Nächstenliebe erfüllt - eine Niere gespendet hat, eine – wohlhandverslese – kleine Gruppe Obdachloser aus Berlin und Umgebung!
Beeindruckende Bilder für die Kamera, gut inszeniert wie seinerzeit in Kalifornien, als Ronald Reagan, ein Ausbund des Guten und Gerechten, für Amerika und die selbstgefälligen Amerikaner der Sherriff spielte. Ronald Reagan wurde so populär und irgendwann ein strammer US-Präsident, der sich – dank Gorbatschow - vom Falken zur Friedenstaube wandelte.
Steinmeier, der Erste Mann im Staat der Deutschen, weiß, wie Bilder wirken – und einfühlsam, wie er nun einmal ist, lässt er den Bildern ihren gesteuerten Lauf und serviert Kaffee, nicht viel anders, als Joachim Gauck, der Mann Gottes, der Kommunisten ehren ließ, mit einer notorischen Lügnerin und grottenschlechten „Literatin“ mit zugeschanztem Nobelpreis auf Schloss Bellevue Tee trank! Für die Massen, für das Volk, das glauben soll, was von oben kommt, ganz egal, ob die Botschaft ethisch-moralisch fundiert ist, der historischen Wahrheit und den Fakten entspricht oder auch nicht!
Steinmeier, einfühlsam wie immer und von besonderer Empathie getragen, wenn es um das Leiden der armen Obdachlosen geht, hat als Schenk weiße Gummihandschuhe an, damit nicht eventuell ein Bakterium überspringt von den frisch Geduschten, die noch einmal warm duschen durften, bevor die Zeit des Kaltduschens anbricht in die Zeit der Waschlappen!
Steinmeier will rein bleiben, sauber und gesund – rein wie das Gewissen und die weiße Seele der Sünd-losen oder die gar lupenreine Weste der Politiker wie Pfaffen, der Kinderschänder und Päderasten, die Wasser predigen und Wein trinken!
Steinmeier, der Vielbeschäftigte mit den vielen Terminen, nimmt sich Zeit für die Ausgestoßenen, für die Geschundenen, für Menschen, die ohne Heim und Herd auskommen müssen, für Menschen auf der Straße, die dort sind, weil die Gesellschaft sie nicht auffangen konnte, weil es keine Wohnungen gibt für ein menschenwürdiges Leben für alle in diesem immer noch reichen Deutschland, das seit Jahrzehnten schlecht regiert wird, von Leuten wie Steinmeier, der unter Schröder an „Hartz IV“ verantwortlich mitwirkte[1].
Steinmeier nimmt sich die Zeit, einen Tag im Jahr, vielleicht aber auch nur einen halben, um sich in kleiner Runde mit den Betroffenen auszutauschen, um Sorgen aufzunehmen, um „wertvolle Anregungen“ zu geben wie einst Parteichef und Diktator Ceausescu im Kommunismus: schließlich will er aus erster Hand erfahren, was an der Front los ist – und auf der Straße!
Denn wenn die Revolte kommt, die Erhebung, der Aufruhr der Massen, wie seinerzeit in Paris am Vorabend der Revolution, dann wird sie dort ausbrechen, wo die Not am größten ist, gerade in einem Staat, dessen Grundgesetz verkündet: Die Würde des Menschen sei unantastbar![2]
Eine Chimäre, eine Fiktion, eine fromme Parole? Fromm wie der Gesichtsausdruck des Frank-Walter Steinmeier, der vielleicht Pfarrer hätte werden sollen – und der verlogene Gauck, Mann Gottes auf Erden und Prediger des Gotteswortes von der Kanzel herab, Politiker!?
Angeblich kennt sich Steinmeier mit Obdach-losen aus, auch mit Arbeits-losen, ist mit dem Los der vielen vertraut, die vom Staat leben und von dem Geld, das von anderen erwirtschaftet wurde und in der Solidargemeinschaft umverteilt wird, gerecht ungerecht, und, typisch für die Leistungsgesellschaft der freien Markwirtschaft, auch ohne jede Leistung und Gegenleistung für das empfangene Almosen-geld, das zur Führend einer würdevollen Existenz in einer reichern Gesellschaft mit vielen Verpflichtungen und Erwartungen nicht reicht.
Wie ich aus dem deutschen Fernsehen, das die wohl inszenierten Bilder für das Volk unkritisch transportiert hat, danach so nebenbei erfuhr, soll Bundespräsident Steinmeier über das Thema „Obdachlosigkeit“ promoviert haben.
Eine großgeistige Leistung? Über Themen diese Art kann jedermann schreiben, auch einer, der geisteswissenschaftlich nicht viel zu melden hat – und der sich verachtet von den Kommilitonen – ein leichtes[3] Thema wählt, um ohne Mühe – wie die Mediziner, denen man den Doktorgrad hinterherwirft – seine Promotion, eine Voraussetzung für einen guten und gut dotierten Job, hinter sich zu bringen.
Wie auch immer: Steinmeier hat gehandelt – und er hat ein Zeichen gesetzt, im Appell an das Miteinander, ohne jedoch darauf explizit darauf hinzuweisen, dass viele Menschen - in dem inzwischen 85 000 000 Einwohner zählenden Deutschland – die Zahl schwankt zwischen 300 000 und 400 000 - auf der Straße leben, arme Menschen, deutsche Staatsbürger und Fremde, die ohne Heizung und Dusche auskommen müssen, gerade in der nun anbrechenden kalten Herbst – und Winterzeit, geprägt durch die noch nicht überwundene Corona-Pandemie, Krieg und Krisen aller Art in allen möglichen Bereichen.
Merkel hat über eine Million Flüchtlinge[4] in dieses Land geholt, an den gültigen Gesetzen vorbei, und das, ohne dass ausreichend Wohnungen zur Verfügung gestanden hätten.
Die Flüchtlinge aus der Ukraine verschärfen jetzt die Wohnungsknappheit noch zusätzlich – und gerade in der Kapitale Berlin, wohin viele Ukrainer auf der Flucht streben, ist kaum noch eine bezahlbare Wohnung zu finden!
Gibt es noch Platz auf schloss Bellevue, wo Steinmeier inzwischen die Lichter löschen ließ – symbolisch für die düsteren Stimmung in Deutschland?
Wen wird er am Kamin aufnehmen?
Die Zahlen zur Obdachlosigkeit vernahm man erst nach den Fernsehbildern!
Viele Menschen werden noch ihre Wohnung verlieren, hieß es lapidar und wenig einfühlend!
Welch eine Erkenntnis!
Als ich gestern, am 16. September durch die Straßen dieser kleinen Stadt der Fechtweltmeister an der Tauber ging, im Begriff, nach zweijährigen Entbehrungszeit mir eine Wurst zum Abendessen zu besorgen, erspähte ich eine Frau am Straßenrand in einer überdachten Bus-Haltestelle kauernd, ihr ganzes Hab und Gut um sich geschart, eine Obdachlose[5] unter vielen.
Neben dem Burschen, der seit Jahren hier in der Stadt aus dem Mülleimer isst, ungeniert, ja demonstrativ, um auf seine Weise der Wohlstandsgesellschaft den Spiegel vorzuhalten, [6]hatte ich diese Frau bereits in der Stadt gesehen, beim Kaffee-Trinken, vor dem Supermarkt, wo ich meine Milch einkaufe, die teure Butter und das – beim Bäcker schon unerschwingliche – tägliche Brot[7].
Hatte Steinmeier diese Frau vergessen, so, wie Gauck, der Kommunisten-Ehrer und Aufspalter der Deutschen in helle und dunkle Gestalten, die echten Opfer des Kommunismus vergaß?
Politiker und Pfaffen – einsame Meister der Heuchelei, auch in Tagen, wo die Not groß ist und das Unrecht zum Himmel schreit!
Philosophen, auch solche, die in Würde leben wollen, nachdem sie über Würde schrieben und mehrfach unverschuldet ihre Wohnung verloren, um – als gute deutsche Staatsbürger - beinahe im Container zu landen, wie ich seinerzeit an meinem langjährigen Wirkungsort Bad Mergentheim, sollen angesichts solcher Entwicklungen schweigen!
Mir wurde eine Audienz im Bundespräsidialamt seinerzeit verwehrt – nicht anders als bei den Kommunisten in Bukarest während der Ceausescu-Diktatur!
Geredet habe ich trotzdem, arm, doch immer noch frei wie damals in Ketten, in einem Buch[8] zu sozialen Fragen, in einer Kampfschrift auch über drohende Obdachlosigkeit und Würde, die man in deutschen Bibliotheken kaum finden wird.
Was heute in Deutschland wirklich zählt, das ist nicht die Meinung eines Außenseiters, den man in eine Ecke verbannt hat wie den bösen Buben im Kindergarten – heute zählt nur die Wahrheit des Bundespräsidenten, die über das deutsche Fernsehen unters Volk gebracht wird.
[1] Darüber schrieb ich mehrfach – als Rufer in der Wüste.
[2] Auch darüber schrieb ich mehrfach – ebenfalls als Rufer in der Wüste.
[3] Ich persönlich setzte im Akademischen auf sehr arbeitsintensive Themen, legte Aufsätze und ein weltweit verbreitetes Buch vor – und trotzdem wurde mir an der Universität Würzburg die Promotion verweigert, aus formalen Gründen, weil ich durch die Vorab-Buchveröffentlichung angeblich die Promotionsordnung verletzt hatte.
Steinmeier, seinerzeit in „Gammler-Pose“, ich schrieb darüber, war wohl in der richtigen Partei!?
[4] Mein Buch darüber (Quo vadis, Germania, 2016) wird geächtet und ausgegrenzt, auch, indem der Titel unvollständig – politisch korrekt zusammengestrichen du im vorausseilenden gehorsam gekürzt – bibliographiert wird. Eine Form der Zensur?
[5] Lebte Victor Hugo heute, würden seine Ausführungen über die „Miserablen“ und das Elend der Frau in der Jetztzeit sicher anders ausfallen.
[6] Wie kann einer, der selbst arm ist, helfen – ohne in die Freiheit des Anderslebenwollenden einzugreifen?
[7] Notgedrungen kaufe und verzehre ich die billigen Industrie-Teiglinge aus dem Supermarkt, die politisch subventioniert, während der kleine Bäcker an der Ecke ohne staatliche Förderung auskommen muss. (Darüber mehr auf diesem Blog.)
[8] Armer Poet im reichen Deutschland – Leben ohne Würde, 2018. Den Krebs trug ich damals schon in mir. Den Umzug nach Tauberbischofsheim schaffet ich noch im kleinen Personenwagen aus eigener Kraft. Einen weiteren Umzug aber werde ich nicht mehr schaffen.
Wie schnell man obdachlos wird,
gerade als Künstler in der Not,
auch im reichen Westen:
Mehr dazu in:
Carl Gibson,
Leben ohne Würde - Armer Poet im reichen Deutschland!?
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends halt.
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Der Pfaffe als Präsident
Wer aus dem Christentum kommt, aus der Religion einen Beruf macht, der wird ein Leben lang lügen, ganz egal, ob von der Kanzel herab oder im Schloss Bellevue.
Er hat sich mit der Lüge arrangiert, wohl wissend, dass Lug und Trug erfolgreicher sind als der steinige Pfad der Wahrheit, den nur wenige gehen, während die Mehrheit der Schafe dem Hirten folgt, dem Esel und dem Hund, der alle zusammenhält, auch als Schweinehund.
Zwei Hunde - der deutsche Schäferhund und der deutsche Schweinehund
Unterschiedlicher könnten diese beiden Hunderassen nicht sein:
der deutsche Schäferhund, ein Ausbund an Treue,
ein Hund mit Charakter!
Nicht jedem Herrn dient er!
Der deutsche Schweinehund aber, hündisch, wie er nun einmal ist,
dient der Diktatur.
In hoc signo
Man kann „unter Hammer und Sichel“ lügen, aber auch im Zeichen des Kreuzes.
Wer einen Pfaffen zum Präsidenten macht, muss davon ausgehen, dass der Mann Gottes, der das Lügen und Täuschen von der Pike auf erlernt hat, als guter Christ auch als Politiker im höchsten Amt weiter lügen wird.
Die jüngste deutsche Geschichte liefert manches Beispiel[1] dafür.
[1] Immer wieder sprach ich einzelne Aspekte an, verwies auf Diskrepanzen, auf die Kluft zwischen faktischer Wahrheit und lügenhafter Verfälschung von Tatsachen und Geschichte – vergebens, das leise Dichter- und Denkerwort geht in der lauten Gesellschaft der Abgelenkten unter, weil es – nach dem Willen der Mächtigen – untergehen soll.
Steinmeier in Sorge um die Würde des Menschen, um das Los der Hungernden weltweit – doch was wird aus der Würde der Armen und Kranken in Deutschland?
Diese Sorge ehrt das deutsche Staatsoberhaupt, ebenso wie der Gestus, diesen eklatanten Missstand angesprochen, bekannt gemacht, ins Bewusstsein der Wohlstandbürger in diesem Land versetzt zu haben, verbunden mit der Bitte, Geld zu spenden, den Hunger zu lindern, über die „Welthungerhilfe“ und auch sonst über gute Taten, die die menschliche Existenz mit Würde erfüllen, den Menschen zum eigentlichen Menschen machen.
Vielen deutsche geht es gut, sehr gut sogar; sie können etwas von dem, was sie haben, was sie oft nicht selbst durch eigenes Tun erwirtschaftet, sondern nur geerbt haben, weitergeben, die Not der Welt lindernd.
Von den 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten ist bestimmt eine ganze Milliarde zum täglichen Hungern verdammt, im Madagaskar, wo die verzweifelten Menschen in ihrem Elend Baumrinde essen oder Gras wie Kim Untertanen in Nordkorea oder die Deutschen während des Dreißigjährigen Krieges.
Noch mehr Menschen müssen ohne sauberes Trinkwasser auskommen, wühlen auf Mülldeponien herum wie Raben und Möwen, um Essbares zu finden oder weggeworfene Wertstoffe zum Verkauf: wie viele Notleidende werden krank und müssen sterben, nicht nur in den Tagen der Pandemie, weil ganze Staaten in Süd- und Mittelamerika, in Asien und vor allem in Afrika schlecht und von Diktatoren regiert werden?
Doch wie ist es mit der Würde des Deutschen, Herr Steinmeier?
Wie viele Deutsche werden nicht satt, weil sie das wenige Geld zum Wohnen brauchen?
Wie viele deutsche Wohnungen bleiben kalt, wie, der Arme zuerst etwas trinken muss, essen muss, um über den Tag zu kommen?
Wie viele Kranke in Deutschland müssen an Wohnung, Heizung, an Mobilität und an kulturellen Bedürfnissen sparen, weil sie ihr Geld in die Apotheke tragen müssen für Mittel, die die Krankenkasse nicht bezahlt, für Hygieneartikel und notwendige Salben ohne – auf lange Dauer krankmachende – Wirkstoffe?
Wie viele freie Geister, Kunstschaffende, nach deren Würde kein deutscher Bundespräsident fragt, landen im von Ratten umschwirrten Container[1] wie mancher Flüchtling und Unbehauste, nicht besser als Diogenes von Sinope in der Tonne?
Deutschland hat in Afghanistan in den zwanzig Jahren militärischer Präsenz angeblich 17 Milliarden Euro ausgebeben, um Krieg zu führen, um, mit diesem kriegerischen Agieren in der fernen Fremde, angeblich Schaden von Deutschland abzuwenden, islamistischen Terror und was auch immer!
Krieg ist also wieder ein Mittel der Politik!?
Wieviel Reis und Weizen hätte man mit der Unsumme kaufen können? Wie viele hungernde Menschen hätte man sattmachen, gesund erhalten und ausbilden können, in der fernen Welt, wo die Not groß ist, aber auch in Deutschland, wo es viel Armut gibt, Menschen, die nicht mehr in würde existieren können, weil auch dieser deutsche Staat unter Merkel[2] im sozialen Bereich große Fehler gemacht, zahlreiche Fehlentscheidungen getroffen hat.
Steinmeier, der unter Schröder an dem Hartz-IV-Ungeheuer mitgestrickt hat, war kein schlechter Präsident, wenn auch nicht immer überparteilich. Er hat seine Sache recht gut gemacht, besser als der deutlicher polarisierende Joachim Gauck, der die Deutschen in zwei Lager aufspaltete, in helle und in dunkle Gestalten, dabei aber – wider besseres Wissen und als Mann Gottes – die Lüge tolerierte, die Saat des Bösen, wie andere Christenmenschen auch Wasser predigend und Wein trinkend.
Nun will der Sozialdemokrat Frank-Walter Steinmeier, der sich selbst nominiert hat, von der Bundesversammlung wiedergewählt werden, erneut zum ersten Mann im Staat aufsteigen – als Vorbild, al moralische Instanz!?
Die Würde des Menschen, über die Pico de la Mirandola schrieb, der Grundsatz des deutschen Grundgesetzes, festgefügt nach den Erfahrungen während der Zeit von Terror und Gewalt in der brauen Diktatur Hitlers, ist ihm ein Anliegen, eine Herzensangelegenheit - die Würde aller Menschen!
Edel ist das! Doch ist es auch hilfreich und gut, wenn der Nächste, der Deutsche in der Nachbarschaft, vergessen wird, um dem Fernsten zu helfen? Ist die Fernstenliebe der Nächstenliebe vorzuziehen?
[1] Darüber schrieb ich ein ganzes Buch, ein Werk, dass ich fortschreiben könnte, denn nichts hat sich geändert und vieles ist für die Armen, für die Menschen ganz unter in der Gesellschaft, schlechter geworden.
[2] Dazu liegen aus meiner Feder mehrere zeitkritische Bücher vor, teils auch aus der Perspektive des Betroffenen geschrieben, der, mit der Wahrheitsfindung als Geist und Autor beschäftigt, seine Wohnung mehrfach verlor, beinahe im Ratten-Container gelandet wäre und dabei – in all dem Stress – an Krebs erkrankte, abhängig von einem staatlichen Apparat, dem die Kategorie „Würde des Menschen“ fremd ist. Die Leiden des Genesenden halten an; doch ich bin noch da und beziehe Position – als Bürger, Wähler und mit spitzer Feder nicht anders als Heine in den Tagen der Matratzengruft zu Paris, genau hinsehend, was der deutsche Politiker tut und was er – den Willen des Volkes missachtend - in zynischer Machtausübung unterlässt.
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
Geht es auch ohne Steinmeier?
Hat Deutschland ein moralisches Recht auf unbelastete Politiker, auch wenn diese nicht ganz bekannt sind?
Neue Besen kehren gut, während in alten Besen der Schmutz der Vergangenheit klebt, Staub und Dreck verflossener Jahre, die Hypotheken von alten Seilschaften und politischen Zielsetzungen der obskuren Art, die heute nicht mehr zeitgemäß sind?
Steinmeier ist eine Gestalt von gestern, einer, der sich selbst überlebt hat und der deshalb seinen Hut nehmen sollte, aus der Einsicht heraus, dass er gefehlt hat, schlechte Politik machte – und das, obwohl ihm weite Teile des Parlaments und Delegierte aus dem Volk der Deutschen das Vertrauen ausgesprochen haben, doch ohne alle Details zu kennen.
Schröder, inzwischen eine Unperson, Steinmeier, der Stratege und Minister schon unter dem Parteifreund aus der SPD und DDR-Wendehals Merkel, haben Deutschland Putin ausgeliefert, ein ganzes Volk erpressbar gemacht.
Muss das ohne Konsequenzen länger so hingenommen werden?
Botschafter Melnyk hat gute Arbeit geleistet und wird abberufen - nach dem Motto: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“
Der Präsident der Ukraine Selenskyj hat sich bisher hervorragend geschlagen und - fast - alles gut gemacht, auch, als er versuchte, die NATO in den „bewaffneten Konflikt“ mit Russland hineinzuziehen und die Truppen der westlichen Allianz an der Seite der ukrainischen Armee gegen die Übermacht des russischen Aggressors kämpfen zu lassen.
Dass misslang aus vielen Gründen.
Aber auch der ukrainische Botschafter in Deutschland hat wacker gekämpft und manches durchgesetzt, was ohne die vehement an den Tag gelegte Rhetorik und auch Polemik nicht geschehen wäre.
Er hat vielen deutschen Politkern ins Gewissen geredet - und er hat auch den Pseudo-Pazifismus der immer schon „Guten und Gerechten“ in Deutschland aus dem linken Lager eingedämmt.
Jetzt darf er abtreten, weil er den ukrainischen Faschisten und Nazi-Kollaborateur Bandera[1] einen Freiheitskämpfer genannt hat.
Wer ist ein Freiheitskämpfer- und wer nur ein Terrorist?
Die Perspektive entscheidet - bei Erdogan, in Israel, bei den Taliban, die einmal Alliierte der USA waren, als es gegen die Sowjetunion ging - wo auch immer auf der Welt.
Hauptsache aber ist: die Opfer von gestern, die betroffenen Polen, haben der Ukraine verziehen - und sie haben die Ukrainer als „neues Brudervolk“ auserkoren und – an der Seite den Balten - große Solidarität mit den Bedrängten demonstriert. Das zählt!
Mit Melnyk[2] geht ein guter Mann, einer, der aus Gründen der Staatsraison geopfert wurde.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Stepan_Bandera
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Andrij_Melnyk_(Diplomat)
Vgl. auch:
Die Ukrainer, das sind die Guten! Und das neue „Brudervolk“ der Ukrainer, das sind nun die Polen!
Das optimierte Ukraine-Bild im Westen und die simplistisch-instrumentalisierte „Faschismus“-Deutung des Ideologen Putin
In diesem ganz schlimmen, bitterbösen Vernichtungskrieg Putins gegen die einstige Brudernation der Russen müssen, wenn die Einigkeit der Völker gegen den finsteren, blutrünstigen und psychisch verwirrten Diktator aus dem krem Bestand haben soll, Prioritäten gesetzt werden, auch im Hinblick auf das Ukraine-Bild im Westen, das heute, im zwischenstaatlichen Konflikt existenziellen Ausmaßes, höchst positiv gemalt wird, wenn auch nicht ganz historisch korrekt.
Die Ukrainer, das sind die Guten!
Das muss jetzt so sein, sonst verstehen die Menschen im Westen, die vor Jahren noch nichts über die Ukraine wussten, diesen Krieg nicht mehr und die Haltung des Westens in diesem Krieg, der Menschheit bedroht und der die Menschheit mit der Tat eines Wahnsinnigen ganze Jahrzehnte zurückgeworfen hat.
Was lehrt uns die Geschichte? Nicht alle Ukrainer waren immer gut! Und es gab, was selbst der deutsche Historiker kaum weiß, tatsächlich ukrainische Faschisten, die gegen das Land und Volk der Polen kämpften und viele Polen töteten, nicht viel anders als die Russen in den Verbrechen von Katyn.
Heute, im Krieg, haben die Polen sich in einer bemerkenswerten Solidarisierung mit dem Volk der Ukraine, über diese mörderischen Schatten der Vergangenheit hinweggesetzt – und sie nehmen ihre neue Rolle als „Brudervolk“ der Ukrainer an, beginnend mit dem Staatspräsidenten und dem Ministerpräsidenten bis hinein in einfache Bevölkerungsschichten, aus dem gefühl und aus der Einsicht heraus, dass das Jetzt und die perspektive mehr zählt, wichtiger ist, als das historische Detail mit mörderischen Faschisten, die Ukrainer waren – und, was dem ideologisierten Putin zuspielt – immer noch sind.
Wie es in Deutschland, in Italien, in Spanien, in Chile, Argentinien und sonst wo auf der Welt Rechtsradikale, Faschisten, Nazis, Antisemiten, linke Extremisten und Terroristen aller Art geben wird, so werden auch in der Ukraine solche Überzeugungen von Übermenschentum und nationaler Superiorität nie aussterben.
Man darf jedoch nicht, was auch in Deutschland bei Linken und Pseudo-Linken, die sich die Guten nennen, oft der Fall ist, in vorauseilendem Gehorsam und „politischer Korrektheit“ die Ausnahme zur Regel machen – wie es Putin vor dem Krieg tat, der die wenigen „ukrainischen Faschisten“, die es durchaus noch geben mag, mit dem gesamten Volk der Ukrainer gleichgesetzt hat.
Alle Ukrainer sind Faschisten!
Und alle, allen voran die Kolonialmacht USA, die die Völker der Welt „kolonisieren“ will - so Putin vor dem Krieg in jener denkwürdigen Muppet-Show und heute, nach mehr als hundert Tagen Krieg, auf dem Forum in Sankt Petersburg, sind auch Faschisten!
Es ist eine Wohltat mit anzusehen, wie die Polen – im Bekenntnis zu uneingeschränkter Humanität – die Dinge der Vergangenheit ruhen lassen und dem Bedrängten die Hand reichen – und mit den Völkern Litauens, das einmal größer war als das Land des kleinen Völkchens Rus, mit Estland und Lettland auch Waffen hinüberreichen, zur Selbstverteidigung. Ein Beispiel für – das nicht weniger exponierte - Deutschland?
Ist die Merkelsche-Steinmeiersche Russland-Politik für die Toten des Ukraine-Krieges mitverantwortlich?
So sehen es die Ukrainer, viele Ukrainer, Präsident Selenskyj, der undiplomatische Diplomat Melnyk, die Vizeministerpräsidentin Irina Wereschtschuk[1], die als Frau der klaren Worte gerade mit Kanzler Scholz ins Gericht geht, den Deutschen vorwerfend, sie würden in diesem „bewaffneten Konflikt, wie ihn das Völkerrecht nennt, Geld verlieren, die Ukraine aber Menschenleben!
Die helfenden Deutschen sind irritiert! Schließlich zeigen sie sich doch solidarisch und helfen, wo es nur geht!
Undankbare Ukrainer! Vielfache Empörung wird laut, gerade, wenn es um die Ausladung des populären Bundespräsidenten geht!
Ja, die Ukrainer leisten sich Emotionen – berechtigte Emotionen, denn sie sind im Krieg, existenziell exponiert und haben unzählige Opfer zu beklagen, Opfer des Krieges, den es vielleicht nicht gegeben hätte, wenn die deutschen Spitzenpolitiker, Merkel als Kanzlerin und Frank-Walter Steinmeier als Außenminister, eine andere, eine realistischere vorausschauende, eine auf nationale wie internationale Sicher bedachte Politik verfolgt hätten, im deutschen Interesse, aber auch im Interesse der Minor-Partner, der verschaukelten Völker wie jenes der Ukraine; wenn Merkel und Steinmeier die die warnenden Stimmen aus Polen, Estland, Lettland und Litauen gehört und beherzigt hätten.
Putin werde Öl und Erdgas nicht als Waffe einsetzen, verkündete die politisch naive Merkel damals!
Wo ist die Vielgeehrte jetzt? Auf Tauchstation!
Und Steinmeier, ein sichtig geworden, entschuldigt er sich und will weiter machen, noch bevor die Schuldfrage ausgearbeitet ist! Ist das legitim?
Trifft der Schuldvorwurf der Ukrainer?
Wohin es führt, wenn der Große Bruder für den Kleinen Bruder verhandelt, hat man gesehen, damals, 1994, als die Ukrainer auf ihre Atomwaffen verzichteten, dann, nach der Krim-Annexion, als Deutschland und Frankreich mit Russland das Minsk-Abkommen aushandelten, das zu dem Status quo der Gegenwart im Krieg führte, wobei die – verschaukelte – Ukraine immer noch auf sich selbst gestellt ist.
Inzwischen hat man miteinander telefoniert – und man hat sich arrangiert: die Ukraine stellt ihre Prinzipien vorerst zurück und hofft auf einen pragmatischen Modus Vivendi mit Berlin, der im Augenblick Vorteile bringt, Geld, Waffen, diplomatische Unterstützung auch in der EU.
Kanzler Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dürfen jetzt, wo der Konflikt vorerst begraben ist, nach Kiew reisen und weiter tatkräftig mithelfen, Putins Krieg zu beenden.
Hat die – schon im Zweiten Weltkrieg von Deutschen heimgesuchte - Ukraine ein moralisches Recht auf Wiedergutmachung, nun, nach den gravierenden Fehlern deutscher Russland-Politik?
Wird man endlich in Deutschland daran gehen, Merkels Politik aufzuarbeiten, ebenso die Verstrickungen der SPD über Altkanzler Schröder und Steinmeier, der nicht unbedingt und um jeden Preis Bundespräsident bleiben muss?[2]
Steinmeier soll zurücktreten! –
Die Ausladung des Bundespräsidenten seitens der Regierung in Kiew zeugt von hoher Moral und ist konsequent, denn es gibt eine deutsche Mitschuld an diesem Krieg
Vor einigen Tagen forderte ich öffentlich den Rücktritt des Bundespräsidenten, als Bürger, der eine Meinung hat, überzeugt von Steinmeiers Mitschuld an der aktuellen Situation in der Ukraine, aber auch in dem exponierten, Russland im Energiesektor auslieferten Deutschland. Steinmeier, seit Schröders Kanzlerschaft als Kanzleramtsminister im politischen Geschäft, später auch als Außenminister, war ganz wesentlich an der Ausgestaltung der Beziehungen zu Putins Russland beteiligt; ja, man nennt ihn gar den Architekten der Russland-Kontakte. Und als solcher hat er – mit Schröder und Merkel dafür gesorgt, dass Deutschland an einer Pipeline hängt, abhängig wie der Junkie an der Nadel, und so einem Putin ausgeliefert ist, einem Schurken von Anfang an, dessen Herkunft aus dem KGB man kannte und dessen Blutspur für alle gut sichtbar durch Jahre der Präsidentschaft verfolgt werden konnte. Von Kurzsichtigen regiert, schlecht regiert, in Kumpanei regiert, steht Deutschland heute ohne LNG-terminales da, und dass auch nach der Krim-Annexion, als kleine Staaten wie Litauen damit begannen, ihre Energie zu diversifizieren und Flüssiggasterminals zu bauen, um nicht – im Falle eines Falles – von einem Banditen abhängig zu sein, von einem Erpresser, der sehr wohl Erdöl und vor allem das leitungsgebundene Erdgas als Waffe einsetzt. Merkel wollte das nicht wahrhaben und tappte in die Falle, führte Deutschland in die Sackgasse, aus der es jetzt keinen schnellen Ausweg geben wird.
Schröder, Steinmeier und Merkel haben diese nationale Notlage zu verantworten. Die Kanzler sind vorerts abgetaucht, wohin auch immer; Steinmeier aber ist noch da, hat sich für frühere Fehler und Fehleinschätzungen in der Russland-frage entschuldigt und will, als Politiker nicht weniger abgebrüht als der ungenierte Schröder damals wie heute, will nun zur Tagesordnung übergehen, statt in Überschuld abzutreten, weitermachen als Erster Mann im Staat und – nach gutem Frontenwechsel – gegen Russland agieren, an der Seite der Ukraine, die man bisher vergessen, ja, auf dem Altar der eigenen Wirtschaftsinteressen geopfert hat.
Abertausende Menschen müssen jetzt sterben, Opfer eines Angriffskrieges, weil Deutschland, das selbst in der Falle sitzt, mit gebundenen Händen nicht helfen kann. Kanzler Scholz erscheint schwach, zwischen den Stühlen sitzend, ohnmächtig im Agieren, weil die Zwänge des Faktischen in binden, lähmen. Steinmeier aber, der geborene Pfaffe mit Wendemantel, der, wie ich einmal schrieb, durchaus auch Papst hätte werden können, wenn er denn als Katholik das Licht der Welt erblickt hätte, entdeckt nun die Moral und die Solidarität mit den geschundenen in der Ukraine – und würde sogar dorthin reisen, um ein starkes Zeichen zu setzen, begleitet von dem polnischen Präsidenten und den Staatschefs der drei baltischen Staaten, also von Mahnern, die Putins Machtpolitik seit je her kritisch sahen, weil sie – anders als der Westler Steinmeier – wussten, was Kommunismus ist und wen Kommunismus hervorbringt.
Doch die Ukrainer, die leiden und bluten mussten, wollen die Solidarität dieses Mannes nicht, dieses Genossen, der in Sachen Moral ein Wendehals ist, als Politiker aber ein politischer Versager, nicht nur in beim – inzwischen verfilmten - Thema Guantanamo.
Steinmeier ist ein Heuchler. Da Deutschland inzwischen ein höchst moralisch verkommenes Land ist, mit Lügner und Täuscher aller Art auch in der hohen Politik, fällt ein Heuchler mehr oder weniger nicht mehr auf, auch dann nicht, wenn er das höchste Amt im Staat innehat.
Ja, ich bleibe dabei: Steinmeier soll zurücktreten!
Die Ukraine braucht keine Gesten, keine Frömmler dieser Art, die mit Worten helfen – die Ukraine braucht Waffen, denn gewaltbereite Schurken wie Putin verstehen nur die Sprache der Waffen!
Vgl. auch:
Die verschaukelte Ukraine:
Deutschlands Russlandpolitik am Pranger - Präsident Selenskyj und Botschafter Melnyk mit – berechtigten (?) – Vorwürfen an Steinmeier und Merkel!
Gibt es eine deutsche Mitschuld an der aktuellen Kriegssituation mit Kriegsverbrechen und Genozid wie im „Massaker von Bucha" (Butscha)?
Weil man in Kiew immer noch viel von Deutschland erwartete, nicht nur politischen Beistand und zwischenmenschliche Solidarität bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, sondern auch tatsächliche militärische Unterstützung über konkrete und substanzielle Waffenlieferungen, blieb eine direkte Kritik an Deutschland über Wochen aus; Präsident Selenskyj schwieg dazu ebenso wie der ukrainische Botschafter in Berlin, Melnyk. Jetzt aber, wo das Zaudern der Regierung Scholz anhält, wo weiterhin mit Moskau telefoniert und im eigenen Interesse[1] taktiert wird, ohne echte Fortschritte zu erreichen, geben, ungeduldig geworden, die im Stich Gelassenen und an die Wand gedrängten Ukrainer jede diplomatische Zurückhaltung auf und lassen endlich die Katze aus dem Sack – und das, ohne Rücksicht auf Tabus.
Deutschlands Mitschuld an der gegenwärtigen Misere der Ukraine im Krieg und Not wird jetzt offen angesprochen, nicht unbedingt als Vorwurf, sondern mehr faktisch, damit die Welt begreift, weshalb sich Deutschland so lange zierte und weshalb auch diese Regierung unter Scholz aus der SPD so schwach und unentschlossen agiert, wie das nach fünf Wochen Angriffs- und Vernichtungskrieg der Fall ist.
Deutschlands wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Verstrickung mit Russland ist plötzlich ein Thema wie auch das „Spinnennetz[2]“, das Steinmeier nach Russland geknüpft hat, jener Steinmeier, der – nahezu unangreifbare - Bundespräsident der Deutschen in zweiter Amtszeit, dessen politischer Aufstieg als Kanzleramtsminister Schröders begann, des Putin-Freunds, der – in unmoralischer Kumpanei - dieses Land im Energiebereich Russland ausgeliefert hat. Tatsächlich muss man davon ausgehen, dass die deutschen Kontakte nach Russland aus der Schröder-Steinmeier-Zeit auch heute noch bestehen, dubiose, obskure, für die Öffentlichkeit intransparente Beziehungen, die heute mehr hemmen und bremsen, als der Sache des Friedens zu dienen.
Merkel, die Machtpolitikerin im Stil von Helmut Kohl, hat an die Vorgaben der Schröder-Steinmeier-Zeit angeknüpft und, zynisch, doch machtpolitisch sinnvoll, die Interessen Deutschlands weiter verfolgt, auch im Bund mit Frankreichs Präsidenten Sarkozy, wobei die politischen Belange der – wohl als unwichtig erachteten – Ukraine übergangen wurden, unter den Tisch fielen, ja, bewusst geopfert wurden, um das „gute“ Verhältnis zu Russland zu erhalten, zu einem Russland, das – nach Jelzin – von einem mehr und mehr zum Despoten heranwachsenden KGB-Mann geführt wurde.
Selensky verweist heute auf das, was Merkel und Sarkozy in der Sache Ukraine angerichtet[3] haben.
Während Sarkozy, der inzwischen verurteilte Staatsmann der Franzosen, heute wie ein kleiner Gauner mit elektronischer Fußfessel durch sein Land läuft, dieses wohl aber nicht verlassen kann, wird Merkel nach Kiew eingeladen, um die Früchte der Saat zu bestaunen, die sie als Kanzlerin – kurzsichtig – in die Welt gesetzt hat, namentlich Krieg und Verwüstung mit Genozid und Gräueltaten[4], wie man diese zuletzt in Europa während der Jugoslawien-Kriege[5], in Srebrenica, erlebt hat.
Wo ist Merkel jetzt?[6] Dach fragte ich bereits mehrfach – und danach fragen auch andere!
Wird Scholz etwas von dem korrigieren können, was die SPD-Genossen unter Schröder und Steinmeier an falscher Weichenstellung einfädelten und was die Zynikerin der Macht, Merkel, getragen von einer heuchlerischen Christen-Partei CDU mitgetragen hat?
[1] Da diese Eigeninteressen nicht immer auf moralischem Boden stehen, kommt es zu nationalen Egoismen und zu Entwicklungen wie in der Ukraine, wo – bei dem Verzicht auf Atomwaffen – seitens des Westens Sicherheitsgarantien gegeben und noch 2008 Erwartungen im Hinblick auf einen NATO-Beitritt geweckt wurden, ohne später das – de facto mündlich – Zugesagte konkret zu erfüllen.
[2] https://www.tagesspiegel.de/politik/andrij-melnyk-im-interview-ukraine-botschafter-rechnet-mit-steinmeier-ab-und-fordert-mehr-schwere-waffen/28222954.html?fbclid=IwAR1buGDXnldO0OS68B5Tji1ZPHgmTzg011BJKe_bek5IgE5DaGVcKW2I2fA
[3] Artikel aus der deutschen Presse dazu habe ich – noch vor diesem Beitrag - über soziale Medien weiterverbreitet, vgl. dazu:
[4] Die von russischen Belagerungstruppen verübten Kriegsverbrechen in dem Vorort von Kiew, Bucha, schockiert die gesamte zivilisierte Welt: in den Straßen liegen Leichen von ermordeten Zivilisten, von gequälten, gefolterten Kindern, Frauen, altem Menschen, die von Soldaten erschossen wurden. In den jetzt entdeckten Massengräbern wurden angeblich bis zu 300 Opfer unwürdig entsorgt. Russland leugnet diese abscheulichen Kriegsverbrechen und spricht von „Fakes“.
[5] Betroffen, doch ohnmächtig und hilflos wirkend, steht der US-Außenminister Blinken da und muss angesichts des Massenmordes in Bucha feststellen: „Wir können nicht helfen“, am 4. April, ausgestrahlt bei CNN; und NATO-Chef Stoltenberg kann nur bestätigen, dass Europas solche Schreckensbilder seit „Jahrzehnten“ nicht mehr gesehen hat.
[6] Da ich in keiner Partei bin und auch mit keiner Partei in Deutschland sympathisiere, kritisierte ich Merkels Innen- und Außenpolitik in drei Büchern an sich, oft auch das abhängige Verhältnis zu Russland im Blickfeld. Vgl. u. a. auch meinen jüngsten, hier publizierten Beitrag: Wo ist Merkel jetzt?
Zum Thema Armut und Einsamkeit:
Da war ich der Zeit etwas voraus!
Damals, 2015 im Buch
und kurz davor, 2014, im
Deutschlandfunk:
https://www.deutschlandfunk.de/lebensfuehrung-wie-viel-alleinsein-tut-gut-100.html
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/einsamkeit-121.html
Entwurf:
Alt, krank, arm, allein – über Einsamkeit und Verlassenheit im unsozialen Staat Deutschland, in dem schon lange vieles nicht mehr stimmt –
Weihnachtliche Gedankengänge von Carl Gibson
Während einerseits die obersten Heuchler der Nation, denen es scheinbar noch ganz gut geht, Durchhalteparolen ins Volks streuen und zum Ausharren aufrufen in der unerquicklichen Situation, die von kurzsichtigen, wenig vorausschauend, ja, gar unverantwortlich agierenden Politikern verursacht wurde, von selbstgefälligen Zynikern der Macht, die sich jetzt wegducken und für nichts von dem haften wollen, was sie angerichtet haben; während andererseits Bürger dieses Staates, die sich zum Teil als „Patrioten“ definieren und gegen diesen Staat opponieren, in obskuren Groß-Razzien verhaftet und weggebracht werden, ohne dass das Gros der 85 Millionen Deutschen, darunter angeblich 25 Millionen mit Migrationshintergrund, Näheres über das Los der Lehrerein, der Richterin, der Offiziere, die allesamt nicht den 7 Millionen Analphabeten Deutschlands angehören, erfahren würde, müssen viele Alte, Kranke, Arme allein in Einsamkeit und Verlassenheit ihre Tage verleben, in einer für viele verzweifelten Situation, die der – in sehr vielen Punkten versagende – Staat geschaffen hat.
Wen darf es wundern, wenn viele – einst höchst loyale Staatsbürger – sich von diesem Deutschland abwenden, sich in einer einsamen Ecke verkriechen oder – in vielen Bereichen aus sich selbst gestellt und vom Staat alleingelassen – sich irgendwo, auch im Esoterischen du Radikalen, eine neue geistig-politische Heimat suchen!?
Die hauptsächlich mit sich selbst und den eigenen Schandtaten beschäftigten, hochgradig dekadenten und durch und durch heuchlerischen Kirchen werden die Not der Menschen mit ihrem Eiapopeia vom Himmel, das regelmäßig zu christlichen Feiertagen abgespult wird, nicht lindern!
Die große Heuchelei, mitgetragen von pseudo-christlichen Parteien, ist längst durchschau – die Maskerade wirkt nicht mehr!
Der Einzelne bleibt allein, auf sich gestellt, ganz egal, ober er arm ist oder krank, und ob er mit der „Einsamkeit“ umzugehen weiß oder nicht.
Auch ich verlebte die letzten Tage, Wochen und Jahre allein, doch ohne groß an dieser Form des Alleinseins zu leiden, da ich über eine langjährige Beschäftigung mit der Materie, mit „Melancholie“ und Einsamkeit in vielen Formen, mit den Phänomenen, die nicht nur eine Last sind, sondern auch vielfache Chancen zur Selbstentfaltung bieten, umzugehen gelernt hatte.
Über 2000 Jahre Einsamkeit im Abendland!? Von den Vorsokratikern bis hin zu Nietzsche und in unsere Tage, die, belastet durch Pandemie und Krieg, für viele Schwache und Kranke sehr einsame Tage sind!
Das Buch, das ich darüber schrieb, es steht in der Französischen Nationalbibliothek, vielleicht weit wichtiger noch als mein Werk über den Dichter der „Melancholie und Einsamkeit“ Lenau, 1989 erschienen, das um die Welt ging oder mein – mit Herzblut verfasstem- Testimonium “Symphonie der Freiheit“, 2008, hat viele Einsame in Deutschland erreicht und ist seit Jahren ausverkauft, während mir die Möglichkeiten und Mittel[1] fehlen, es neu, erweitert aufzulegen.
Ja, die Wüste wächst in Deutschland. Auch, weil viel auf dem Kopf steht, weil bewährte „Werte“ heute keine Werte mehr sind, abgeschafft von Politikern, die nicht wussten was sie tun, von den falschen Leuten am falschen Ort zum falschen Zeitpunkt!
Wenn der bayerische Gesundheitsminister heute[2], an Weihnachten 2022 aufschreit und an die Einsamkeit erinnert, in der viele Bayern und Nichtbayern gefangen sind, dann vergisst er, dass nicht nur „vaterlandslose Gesellen“ aus der SPD zu dieser kritisch-exponierten Situation der Leiden beitragen, amoralische Gestalten wie Schröder und Gabriel, Zyniker der Macht, die am Eigenwohl stricken und dabei das Vaterland vergessen, dessen Ruf sie schaden, oder pseudo-christliche Figuren mit kommunistischer Sozialisation wie Angela Merkel, deren Fehler man erst heute erkennt und anspricht, die sich aber ungeniert weg duckt und für nichts haften will, sondern dass auch die CSU – als politischer Arm der grob versagenden, kinder- und nonnenschändenden katholischen Kirche – einen ganz wesentlichen Anteil an der Abkehr der – einst gläubigen – Menschen und Bürger von der auf breiter Front moralisch absinkenden Gesellschaft der Deutschen hat.
Der Intellektuelle, der Rationalist, der – von Idealen getragen und motiviert, sich des gesunden Menschenverstandes bedient, wissenschaftlich arbeitet, aufklärt, wird dabei nicht sehr glücklich werden; er führt eine lustlose, sauertöpfische Existenz ohne Höhepunkte, frustriert, da oft verkannt; und er wird schnell altern, vor seiner Zeit zerfallen, vor allem, wenn eine schwere Krankheit den Niedergang noch beschleunigt. Die Welt wird sich von ihm abwenden – und er wird einsam sein, um seinen letzten Gang allein anzutreten, um anonym zu sterben, nachdem schon alle Freunde und Bezugspersonen tot sind. Erasmus von Rotterdam[3] verweist vielfach darauf, betonend, dass es irrational im Wahn lebenden Narren weitaus besser geht, dionysisch abgelenkt von der traurigen Realität unter der nicht nur – was auch Schopenhauer[4] auch weiß und hervorhebt – intellektuelle Zeitkritiker leidet, den Politikern auf die Finger schauend, doch ohnmächtig zusehen muss, was die Rücksichtslosen anrichten!
Mir ergeht es nicht anders, wo ich dahinsterbe in einer sterbenden Stadt, die für mich nur Wohnort ist, doch kein geistiges Refugium und gar kein Wirkungsort.
Was mir noch blieb in meiner „Einsamkeit“, die – ungeachtet eines gewissen melancholischen Hauchs – noch längst keine Vereinsamung, keine endgültige Verlassenheit und schon gar keine Verzweiflung ist, ist der Trost der Musik, der Trost der Natur, der Bücherhaufen, der noch viel Neues birgt und das geistige Schaffen, das ich – mit neu aufkommender Kraft und konsequent kritisch wie bisher – der zerfallenden Welt entgegensetze.
[1] Darauf verwies ich hier, auf dem Blog, schon mehrfach.
[2] Am 25. Dezember 2022 im Bayerischen Rundfunk, am Morgen um 6 Uhr, von mir gehört.
[3] Lob der Torheit
[4] Aphorismen zur Lebensweisheit
Altersarmut -
Weil ich meine letzten Groschen, mein Altersruhe-Geld, in die Wahrheit investierte, weil aber in Deutschland die Lüge regiert, gehöre ich seit 2008 zur großen Schar der Armen im reichen Staat
Arm am Beutel,
Krank am Herzen ...
Goethe, Der Schatzgräber
Der Wahrheit verpflichtet und an die Wahrheit glaubend, dahinter auch noch an mein Vaterland, das nach 1945 in einigen Bereichen dazugelernt hat, speziell was das Lügen und das Täuschen betrifft, auch die Volksverblödung von oben herab, investierte ich meine Altersversorgung, ca. 60 000 Euro, in ein Projekt, das der Wahrheitsfindung dienen sollte, das, als Beitrag zur „historischen Wahrheit“ gedacht war, und somit in das Verfassen eines 1000-Seiten Buches in drei Jahren Lebenszeit im schreiben quasi rund um die Uhr. So entstand die „Symphonie der Freiheit“, ein vielbekämpftes Buch, das mich zum armen Mann machte, zum Ausgestoßenen, zum Stigmatisierten, zum Vielfach-Bestohlenen, bald auch zum alten Kranken, der heute allein dasteht, weil die guten Freunde, Bezugspersonen und Ansprechpartner alle tot sind, der sich – bei einer Schwerbehinderung von 80 Prozent – noch selbst versorgt, sich im Supermarkt mit den Geschäftspraktiken der Milliardäre herumschlägt und in der Gesellschaft als Mensch und Autor mit den Zynismen der Realpolitik, die den reichen zuarbeitet, die aber die vielen Armen vergisst.
Mein „J‘ accuse[1]“, noch vor meiner schweren Krebs-Erkrankung verfasst, liegt seit 2018 vor, als Buch!
Bewirkt hat auch dieses Werk aus meiner Feder nichts, gleich den 3333 Blog-Beiträgen, die wie Eintagsfliegen absterben, schon nach einem Tag verpuffen, so, als wären sie nie verfasst und veröffentlicht worden!
Also ändert meinen das Arbeiten des noch nicht Genesenen, der seine Schaffenskraft – gerade für das Verfassen wissenschaftlicher Werke – noch nicht ganz wiedergefunden hat, wenig an der Armut-Situation des auch sonst Exponierten, auch, weil Pandemie, Krise und Krieg viele andere Autoren auch seit Jahren ohne Einkommen dastehen lassen.
Gefördert werden einige „Lieblinge des Staates“, Systemlügner, Marionetten, die das tun, was korrupte Politiker und Zyniker der Macht von ihnen erwarten.
Verbittert bin ich trotzdem nicht, da im Einklang mit meinem Gewissen und mit höheren Sphären - wie andere schon vor mir, die sich redlich abmühten, nichts erreichten und Armut starben.
[1] Leben ohne Würde.
An Neueditionen in zweiter Auflage interessierte Fachverlage bitte melden!
Aus Überlastungsgründen wäre ich bereit, einige dieser Werke zur Neu-Veröffentlichung freizugeben.
Im Herbst 2021 schrieb ich hier:
Carl Gibsons Werk
„Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung“"
ist ausverkauft
und kann in absehbarer Zeit nicht nachgedruckt werden
auch deshalb nicht, weil mein Partner, der das Werk vor Jahren gedruckt hat, inzwischen vom Markt verschwunden ist.
Ein Exemplar ist noch übrig, das geliefert werden kann.
Das vorletzte Buch ging nach Berlin, wo die Einsamkeit zunimmt, das letzte aus dieser Ausgabe fand heute den Weg nach München.
Wenn die Bedingungen besser werden und meine Kraft ausreicht, wird es eine zweite Auflage dieses sehr forschungsintensiven Werkes geben, an dem ich über zwei Jahrzehnte arbeitete.
Ein Exemplar findet sich an der Französischen Nationalbibliothek, vielleicht, weil viele - von mir rezipierte - Franzosen - im Gefolge der Antike - über die Einsamkeit nachdachten und schrieben, Montaigne, Rousseau etc.
An folgenden Standorten kann man mein Werk einsehen:
Wie ich gelegentlich feststellte, war das Buch in Stuttgart oft und lange ausgeliehen - auch ein Hinweis darauf, dass die Einsamkeit zunimmt, nicht nur jetzt, in der Pandemie, wo viele allein und krank überleben müssen - aus eigener Kraft, ohne Hilfe!
Die besten Bücher von Carl Gibson sind vergriffen
„Lenau. Leben – Werk - Wirkung“. 1989, Carl Winter Universitätsverlag,
die gebundene Ausgabe eines Buches, das um die Welt ging,
die „Symphonie der Freiheit“, 2008, ein Werk, für das antiquarisch Horrorpreis gefordert werden,
„Plagiat als Methode“, 2014,
ein Werk über Herta Müllers Art, sich geistige Güter anderer Autoren anzueignen, und schließlich
„Koryphäen der Einsamkeit“, 2015 -
diese Bücher wird man in absehbarer Zeit nicht mehr erwerben können, weil mir die Kraft und auch die Mittel fehlen, sie in bewährter Form oder in einer Neuauflage der Leserschaft zur Verfügung zu stellen.
Wenn die Gesundheit mitmacht, wird es trotzdem noch weitere Bücher aus meiner Feder geben.
Michelangelo Buonarroti, Gesamt-Kapitel,
Leseprobe aus:
Carl Gibson, Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche.
6. Einsamkeit, Melancholie und künstlerisches Schaffen während der Renaissance in Italien.
6.1. Geniale Werke der Einsamkeit bei Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci - Einsamkeit als die künstlerische Schaffensbedingung schlechthin, als „conditio sine qua non“ des kreativen Subjekts.
6.2. Michelangelo Buonarroti - „Wer kann, wird niemals willig sein.“ –
Individuelle Freiheit und künstlerische Selbstbestimmung
Michelangelo, 1475 in Caprese im Apennin geboren, wuchs in einem kunstfeindlichen Haus auf[28]. Die ersten Malversuche belohnte der engstirnige Vater, dem die Malerei zudem auch noch verhasst war, mit einer kräftigen Tracht Prügel. Trotz der Anlehnung eines künstlerischen Lebensweges konnte der Vater es aber nicht verhindern, dass sein begabter Sohn bereits im zarten Alter von vierzehn Jahren im Garten des Lorenzo di Medici das Meißel schwang und bald schon an der Tafel des Prächtigen, dem der vielfältig Talentierte aufgefallen war, speisen durfte.
6.3. Große Kunst ist gottgewollt
6.4. Der Schaffende ist das Maß aller Dinge - oder die Lust, mit dem Hammer neue Werte zu schaffen
6.5. Weltflucht und Weltverachtung.
6.6. Der sinnende Melancholiker „Micha Ange bonarotanus Florentinus sculptor optimus“.
6.7. – „La mia allegrezz’ e la maniconia” – “Meine Lust ist die Melancholie!” – Existenzbewältigung im “Amor fati“ oder eine ins Positive transponierte „Melancholie als Mode“?
6.8. Hypochondrie und Misanthropie in burlesker Entladung – bei Michelangelo und Leonardo.
6.9. Michelangelos „Sonette“: Kreationen reiner Eitelkeit?
Leseprobe aus: Carl Gibson, Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche.
Carl Gibson
Inhalt:
Einleitung: „Einsamkeit“ heute – Segen oder Fluch?
Der Mensch der Single-Gesellschaft – Leben im uneigentlichen Sein?
Teil I: Griechisch-römische Antike
1. Waren die heiteren Griechen auch einsam? Das Verständnis von Einsamkeit und Melancholie bei Vorsokratikern und Aristoteles.
1.2. Der Melancholiker – ein Genie? - Empedokles, Demokrit und eine nicht authentische, missverstandene Aristoteles-Sentenz
1.3. Im Garten des Epikur – Lebe zurückgezogen! Das naturgemäße Leben im Verborgenen.
2. Marcus Tullius Cicero - Einsamkeit und Gesellschaft: Musischer Rückzug in den ruhigen Hafen – „otio“ - „Gespräche in Tusculum“
3.
Ovidius Naso in Verbannung in Tomis, am Schwarzen Meer – Vereinsamung
und Melancholie im Spätwerk, in den Elegien „Tristia“ und in den Briefen
„Epistulae ex Ponto“.
3. 1. „einsam lieg’ ich am Strande des äußersten Endes der Erde“ - Zur Einsamkeit verdammt am Ende der Welt: Ovids melancholische Dichtung vom Pontus
3. 2. Nemo propheta in patria?
3. 3. Kummer, „aegritudo“, „mania“, „melankolia“ in Ciceros „Disputationes Tusculanae“ - Bellerophon, der antike Einsame, Unbehauste; Einsamkeit und Melancholie in der mythisch-analytischen Zeitdiskussion.
3. 4. Psychosomatik
3. 5. Das „Schwarze Meer“ und „Tomis“ – antike Unort(e)?
3. 6. Künstlerisches Schaffen in Einsamkeit an sich und als Selbsttherapie
3. 7. Melancholie und Versöhnung – Concordia und Amor fati
4. Lucius Annäus Seneca - Lebe zurückgezogen - „solitudine“ und „in otio“
4.
1. „exsilium“, Senecas Verbannung auf Korsika – Unfreiwillige, äußere
Einsamkeit und innere Freiheit, dargestellt im „Epigramm“
4. 2. Existenzbewältigung über Poesie bei Ovid und ethisches Philosophieren bei Seneca
4. 3. Ruhe der Einsamkeit - Apathie, Ataraxie, Eudämonie, „constantia“
4. 4. „De constantia sapientis“ – Die „Unerschütterlichkeit des Weisen“
4. 5. „Jeglicher Ort ist für den Weisen Heimatland.“ – Oder: „Patria est, ubicumque est bene“
4.
6. Senecas Klage als Anklage – Gesellschaftskritik und Dekadenz-Kritik
aus der Einsamkeit des Exils heraus in der Auseinandersetzung mit den
Tyrannen Caligula und Nero
4. 7. „De otio“ – Von der „Zurückgezogenheit“; Zwischen stiller Muße (otio) und hektischer Geschäftigkeit (negotio)
4. 8. In „secreto“ – „Menschen (…) leisten in der Einsamkeit Größtes“- Ethische Haltung und Charakterbildung entstehen in der Stille der „Zurückgezogenheit“. Die Funktionen des einsamen Lebens und der Nutzen für die Gesellschaft
4. 9. Selbsterkenntnis und die Idee des Selbstseins erwachsen dem Alleinsein - Das Existieren in der Eigentlichkeit. Psychologische und soziologische Aspekte erfahrener Einsamkeit
4. 10. Die Gefahren des Alleinseins – Einsamkeit als Last
4.
11. Das Alleinsein in den eigenen vier Wänden – Chance und Risiko.
Freiwilliger Rückzug in die Einsamkeit, statt Weltflucht aus
Enttäuschung und Überdruss
4. 12. Typen und Charaktere – introvertiert oder extrovertiert? Senecas Beschreibung der Melancholie-Symptomatik
4.
13. Geselligkeit – Senecas Plädoyer für ein ausgewogenes
Wechselverhältnis zwischen freiwilligem Sein in Einsamkeit und sozialem
Austausch
4. 14. Schöpferische Einsamkeit - Medium des Kreativen
4. 15. Die Apotheose des einsam-kontemplativen Lebens in der Schrift „De brevitate vitae“, „Die Kürze des Lebens“
4. 16. Im „Jetzt“ leben, nicht erst morgen und am Leben vorbei! Hic et nunc und Memento mori!
4. 17. Der ruhige Hafen als Endziel - Individuelles Leben oder Massen-Existenz?
5. Mark Aurel - Der Weg zum Selbst in Zurückgezogenheit
5. 1. Gelebter Stoizismus als Vorbild
5.2. „Alleinsein“ bei Epiktet – Individualität und Selbsterkenntnis
Teil II: Vom frühen Mittelalter bis zur Scholastik
1. „Einsamkeit“ und „Melancholie“ im frühen Mittelalter. Anachoreten im frühen Christentum - „anachoresis“ und „monachoi“.
1.1. Eremitentum und monastisches Leben um 300 – 400 n. Chr. Antonius, (der Ägypter), Evagrius Ponticus und Augustinus: DerWeg zu Gott vollzieht sich in der Einsamkeit
1.2. Antonius, der Ägypter – Einsiedlertum, Wüstenspiritualität und Mystik
1.3. Aurelius Augustinus in „reiner Einsamkeit“ - „Alleingespräche“ aus Cassiciacum - Früchte des Schaffens in der Einsamkeit des Selbstgesprächs
1.4. „Acedia“ seit Evagrius Ponticus, bei Thomas von Aquin und Bonaventura
1.5. Die „Wirkscheu“ des Johannes Cassian
1.6. Thomas von Aquin - Wirkscheu ist Todsünde – Acedia oder „Tristitia“
2. Deutsche Mystik
2.1. Meister Eckhart: Die absolute Freiheit des Gottsuchenden - Der unmittelbare, mystische Weg zu Gott. „Abgeschiedenheit“ und „innerliche Einsamkeit“ neu definiert
2.2. In der Abgeschiedenheit – Das Aufgeben des Selbst, das Ledigwerden, als Voraussetzung der Unio mystica und die Gottesgeburt
2.3. „innerliche Einsamkeit“ – Zum Wesen der Dinge!
2.4. „Unio mystica“ und Buddhismus
– Stufen und Wege des Rückzugs aus allgemein philosophischer,
christlicher Sicht bzw. aus der Perspektive der Zen-Meditation - Exkurs
2.5. Heinrich Seuses „Weg in die Innerlichkeit“ und die Beschreibung der Mönchskrankheit (Acedia) in der Schrift „Das Leben des Dieners“
2.6.
„Das Büchlein der ewigen Weisheit“ - „Wie man innerlich leben soll“,
„lautere Abgeschiedenheit“ und Entwerdung (Selbst- bzw. Ich-Auflösung)
2.7. Theresa von Avila - „Der Weg zur Vollkommenheit“ und „Die Seelenburg“.
Teil III: Humanismus
1. Francesco Petrarcas Loblieder auf die Einsamkeit. Der zentrale Stellenwert der „Einsamkeit“ im Werk der Humanisten
1.1. Zur Vita Petrarcas – Von der Vita activa zur Vita contemplativa im mundus aestheticus
1. 2. „De otio et solitudine“ - Von Freiheit (Muße) und Einsamkeit
1.3.
„De vita solitaria“: Francesco Petrarcas Hymnus in Prosa auf das Leben
in Einsamkeit. Die Begründung der Auffassung von der „schöpferischen
Einsamkeit” als elitäre Phänomen-Definition
1.4.
„felix solitarius“ contra „miser occupatus“ – besser allein, frei und
glücklich als vielbeschäftigt, gestresst und in permanenter Disharmonie
– Einsamkeit: die „conditio sine qua non“ einer ethisch fundierten Lebensführung und Existenzbewältigung
1.5. Zur Modernität des Existenzmodells „Leben in der Eigentlichkeit“
1.6. Das schaffende Subjekt … und die Ahnenreihe der Einsamen
1.7. „Secretum“ – Melancholie und Misanthropie
1.8. „Gespräche über die Weltverachtung“: Petrarcas negativer Melancholie-Begriff und Dante
1.9. Melancholie und Selbst-Therapie – Ist die „unheilvolle“ „Seelenkrankheit“ „Weltschmerz“heilbar?
1.10. Dante weist die Muse Melancholie zurück
Teil IV: Renaissance
Einsamkeit und Melancholie während der Renaissance in Italien - Die „Saturniker“ des Mediceer-Kreises
1. Angelo Poliziano – Der Dichter am Kamin als personifizierte Melancholie und eine Melancholie-Beschreibung im Geist der Zeit.
2.
Marsilio Ficino – Therapierte Melancholie. Das Bei-sich-Selbst-Sein der
Seele führt zu Außergewöhnlichem in Philosophie und Kunst
2.1. Marsilio Ficino in freiwilliger Zurückgezogenheit in Carreggi - Einsamkeit als „conditio sine qua non“ des künstlerischen Schaffens
2.2. Im Zeichen des Saturn - Marsilio Ficinos Werk, „De vita triplici“, eine Diätetik des saturnischen Menschen. Ficinos astrologisch determinierter, antik physiologischer Melancholie-Begriff.
2.3. Definition der Melancholie und des Melancholikers in „Über die Liebe oder Platons Gastmahl“ - Die Liebe als melancholische Krankheit?
2.4. Krankheit „Melancholie“ - Therapeutikum Musik
3. Pico della Mirandolas Entwurf des Renaissancegenies in „De hominis dignitate“ – Von Einsamkeit und Freiheit
3.1. Die „dunkle Einsamkeit Gottes“
3.2. „Die Freiheit des Menschen“ und der „Geniebegriff der Epoche“ in „Oratio“
3.3. Die ethisch eingeschränkte Freiheit des Genies und das Humanum als Endziel
4. Lorenzo de’ Medicis „melancholische“ Dichtung
4.1. War der Prächtige ein Melancholiker? Vanitas, Wehmut und Schwermut
4.2. Der Typus des „Inamoroso“ als Melancholiker - Liebeslyrik im Sonett
4. 3. Melancholia - Lorenzo de’ Medici rezipiert Walter von der Vogelweide
5. Die Familie der Melancholiker oder die Metamorphose des sinnenden Geistes zur Plastik und zum Gedicht - Exkurs
6. Einsamkeit, Melancholie und künstlerisches Schaffen während der Renaissance in Italien.
6.1.
Geniale Werke der Einsamkeit bei Michelangelo Buonarroti und Leonardo
da Vinci - Einsamkeit als die künstlerische Schaffensbedingung
schlechthin, als „conditio sine qua non“ des kreativen Subjekts.
6.2. Michelangelo Buonarroti - „Wer kann, wird niemals willig sein.“ – Individuelle Freiheit und künstlerische Selbstbestimmung
6.3. Große Kunst ist gottgewollt
6.4. Der Schaffende ist das Maß aller Dinge - oder die Lust, mit dem Hammer neue Werte zu schaffen
6.5. Weltflucht und Weltverachtung
6.6. Der sinnende Melancholiker „Micha Ange bonarotanus Florentinus sculptor optimus“
6.7. – „La mia allegrezz’ e la maniconia” – “Meine Lust ist die Melancholie!” – Existenzbewältigung im “Amor fati“ oder eine ins Positive transponierte „Melancholie als Mode“?
6.8. Hypochondrie und Misanthropie in burlesker Entladung – bei Michelangelo und Leonardo
6.9. Michelangelos „Sonette“: Kreationen reiner Eitelkeit?
7. Leonardo da Vinci – Ein Einsamer, aber kein Melancholiker. Die Wertschätzung der „vita solitaria e contemplativa“.
7.1.
Leonardo und Michelangelo – ein geistesgeschichtlicher Vergleich. Der
verbindende Hang zur Einsamkeit … und viele Kontraste!
8. Girolamo Savonarola – Der melancholische Reformator vor der Reformation
8.1. Gott geweihtes Leben in stiller Einkehr und früher Protest aus der Klosterzelle
8. 2. Zeitkritik und Fragen der Moral in „Weltflucht“ und „De ruina mundi“- Vom Verderben der Welt
8.3. Kritik des Christentums sowie des dekadenten Papsttums im poetischen Frühwerk - „De ruina Ecclesiae“ oder „Sang vom Verderben der Kirche“, (1475)
8.4. „Poenitentiam agite“! – Buße , Einkehr, Rückbesinnung, Katharsis
8.5. Savonarolas Humanismus-Kritik und seine Zurückweisung der Astrologie – ist die Philosophie eine Magd der Theologie?
8.6. Sozialreformer Savonarola - „De Simplicitate vitae christianae“ - Von der Schlichtheit im Christenleben.
8.7. Savonarola setzt politische Reformen durch – Über die demokratische Verfassung in Florenz zum Fernziel der Einheit Italiens
8.8. Niccolo Machiavelli und Die Schwermut der Tyrannen
8.9. Einsamkeit, Kontemplation und rhetorischer Auftritt – Savonarola Volkstribun und Redner nach Cicero?
8.10. Einsamkeit und Gesellschaft bei Savonarola
8.11. Christliche Ethik als geistige Basis der Staatsform – Contra Tyrannis
8.12. „Der Tyrann“ trägt „alle Sünden der Welt im Keim in sich“ -
Melancholie als Krankheit: Savonarolas Typologie, Definition und
Phänomen-Beschreibung des Renaissance-Macht-Menschen und das Primat des
Ethos im Leben und im Staat.
8.13. Genies des Bösen – Lorenzo de’ Medici und der Borgia-Clan
8.14. Thomasso Campanellas idealer Gegenentwurf zum Typus des Tyrannen in seiner christlich-kommunistischen Utopie „Città del sole“
8.15. Golgatha - Traurigkeit und Verlassenheit in der Todeszelle und auf dem Scheiterhaufen
8.16. Hybris und Zuflucht zu Gott – „in Schwermut und voll Schmerz“!
8.17. Melancholia - „In te, Domine, speravi“, letzte Einsamkeit und existenzielle Traurigkeit - Hoffnung gegen Melancholie?
8.18.
Auch Päpste irren! Schweigepflicht, Exkommunikation, Inquisition,
Folter – Reformator Savonarola stirbt den Flammentod in Florenz
8.19. Giordano Bruno und die Flammen der Inquisition – Der Märtyrer-Tod auf dem Scheiterhaufen wiederholt sich … doch
9. Michel de Montaignes Essay „De la solitude“- Das Leben in Abgeschiedenheit zwischen profaner Weltflucht und ästhetischer Verklärung
9.1. Süße Weltflucht in den Turm – Melancholie als Habitus
9.2. War Michel de Montaigne ein Melancholiker?
9.3. Einsamkeit, ein Wert an sich, ist nie Mittel zum Zweck, sondern immer Selbstzweck.
9.4. „Nichts in der Welt ist so ungesellig und zugleich so gesellig als der Mensch“ – Einsamkeit und Gesellschaft
9.5. Vanitas - Der Rückzug aus der Gesellschaft ist auch historisch bedingt
10. „The Anatomy of Melancholy“ - Der extensive Melancholie-Begriff bei Democritus junior alias Robert Burton
10.1. „Elisabethanische Krankheit“ oder „maladie englaise“ – Melancholie als Mode!? Von der Pose zur Posse?
10.2. Demokritos aus Abdera – Der lachende Philosoph als Vorbild und Quelle der Inspiration
10.3. „sweet melancholy“ - Burtons Verdienste bei der Umwertung und Neuinterpretation der grundlosen Tieftraurigkeit zur „süßen Melancholie“
10.4. „Göttliche Melancholie“: „Nothing’s so dainty sweet as lovely melancholy“ - Zur positiven Melancholie-Bewertung vor, neben und nach Burton
Teil V: „Einsamkeit“ und Melancholie in der Moderne
1. Jean-Jacques Rousseau – Alle großen Leidenschaften entstehen in der Einsamkeit. Die Apotheose der Einsamkeit im Oeuvre des Vordenkers der Französischen Revolution
1.1. Rückzug, „Schwermut“ und „Hypochondrie“
1.2. „Zurück zur Natur“! im
„Discours“ - Plädoyer für das einfache Leben und harsche
Gesellschaftskritik. Macht die „Sozialisierung“ den an sich guten
Menschen schlecht?
1.3. Im Refugium der Eremitage von Montmorency: Kult der Einsamkeit – Landleben, Naturgenuss und geistiges Schaffen
1.4. „Sanssouci“ – Asyl: Ein Einsamer, Friedrich der Große unterstützt einen anderen Einsamen, den verfolgten Wahlverwandten Jean-Jacques Rousseau
1.5. „Les Rêveries du promeneur solitaire“ - Träumereien eines einsamen Spaziergängers
1.6. Einsamkeit ist im Wesen des Künstlers selbst begründet - «Toutes les grandes passions se forment dans la solitude»!
2. Einsamkeit und Gesellschaftskritik im Werk der Französischen Moralisten La Rochefoucauld, Vauvenargues und Chamfort
2.1. Rekreation im Refugium – die bücherlesende Einsamkeit des Herzogs La Rochefoucauld
2.2. Einsamkeit – Katharsis, Chance und Gefahr
2.3. Chamfort - „Vom Geschmack am einsamen Leben und der Würde des Charakters“ - „Man ist in der Einsamkeit glücklicher als in der Welt.“
2.4. Abkehr von der Gesellschaft, melancholische Heimsuchungen, Vereinsamung und Menschenhass
2.5. „Ein Philosoph, ein Dichter, sind fast notwendig Menschenfeinde“ – Chamforts Rechtfertigung von Misanthropie und Melancholie.
3. „Ueber die Einsamkeit“ -
Johann Georg Zimmermanns Monumentalwerk aus dem Jahr 1784/85 -
Einsamkeit als Lebenselixier – Die Gestimmtheit im deutschen Barock –
Inklination zur Melancholie?
3.1. Von den „Betrachtungen über die Einsamkeit“ zur Abhandlung „Von der Einsamkeit“ – Thema mit Variationen
3.2. Die Ursachen von wahrer und falscher Einsamkeit - Müßiggang, Menschenhass, Weltüberdruss und Hypochondrie
3.3. „gesellige Einsamkeit“ - eine „contradictio in adjecto“?
3.4. Aufklärer Immanuel Kant definiert den zur „Melancholie Gestimmte(n)“, „Melancholie“ als „Tiefsinnigkeit“ und die „Grillenkrankheit“ Hypochondrie richtungweisend für die Neuzeit. Exkurs.
4. Arthur Schopenhauers „elitäres“ Verständnis von Einsamkeit - nur wer allein ist, ist wirklich frei!
4.1. Der Ungesellige - „Er ist ein Mann von großen Eigenschaften.“
4.2. Die „Einsamkeit ist das Los aller hervorragenden Geister“ - Ist der Mensch von Natur aus einsam? Ist „Einsamkeit“ ein Wert an sich?
4.3. Das Sein in der Einsamkeit als existenzielles Problem - Einübung in die zurückgezogene Lebensführung.
5.
Lenau, Dichter der Melancholie. „Einsamkeit“ und Schwermut
(Melancholie) im Werk von Nikolaus Lenau – Anthropologische
Phänomenbeschreibung und literarisches Motiv
5.1 Lenaus Verhältnis zur Philosophie. Entwicklung und Ansätze
5.2. „Einsamkeit“ und „Vereinsamung“ als existenzielle Erfahrung
5.3. Nikolaus Niembsch von Strehlenau, genannt „Lenau“ vereinsamt in Wien
5.4.
Das „melancholische Sumpfgeflügel der Welt“ - Vereinsamt in Heidelberg
und Weinsberg. Therapeutikum Philosophie: Lenau setzt der
„Seelenverstimmung“ die „Schriften Spinozas“ entgegen!
5.5. Amerika – Lenaus Ausbruch in die Welt der Freiheit
5.6. Schwermut und Hypochondrie – Therapeutikum: Philosophie und Sarkasmus
5.7. „Einsam bin ich hier, ganz einsam. Aber ich vermisse in meiner Einsamkeit nur dich.“
5.8. „wahre Menschenscheu“ - „Die Geselligkeit“ „ist ein Laster“ - „Mein Leben ist hier Einsamkeit und etwas Lyrik.“
5.9. Die „äußere Einsamkeit“– Vom „Locus amoenus“ zum „Locus terribilis“
5.10. Situation und Grenzsituation – präexistenzphilosophisches Gedankengut bei Lenau auf dem Weg zu Karl Jaspers. Exkurs.
5.11.
„Einsamkeit“ als ontische Dimension - Menschliches Dasein ist nicht
Gesellig-Sein – Mensch-Sein bedeutet ein Sein in Einsamkeit.
5.12. „Einsame Klagen sinds, weiß keine von der andern“ - Monologische Existenz in dem existenzphilosophischen Gedicht „Täuschung“
5.13. In „dunklen Monologen“ - „Jedes Geschöpf lebt sein Privatleben“ - Mitsein in existenzieller Gemeinschaft erscheint unmöglich
5.14. „O Einsamkeit! Wie trink ich gerne / Aus deiner frischen Waldzisterne!“ Dionysisch „zelebrierte Einsamkeit“ im Spätwerk
5.15. „Der einsame Trinker“ - Das dionysische Erleben der Einsamkeit im Fest
5.16. „Fremd bin ich eingezogen/Fremd zieh ich wieder aus“ - Der „Unbehauste“, ein „Fremdling ohne Ziel und Vaterland“
5.17. „Nun ist’s aus, wir müssen wandern!“ - In-der-Welt-Sein ist Einsamkeit
5.18. Lenaus melancholische Faust-Konzeption - „metaphysische Vereinsamung“.
5.18.1. Der „Unverstandene“, das ist der „Einsame“.
5.18.2. Endlichkeit und Ewigkeit
5. 18. 3. Die Geworfenheit des existenziellen Realisten „Görg“
5.
18. 4. Das Unbewusste als Antrieb - Die tragisch konzipierte
Faust-Figur in Disharmonie mit dem Selbst und in der Uneigentlichkeit
5.18.5. Gott ist tot - existenzielle Exponiertheit des metaphysisch Vereinsamten vor Nietzsche und Rilke
5.19. Im dunklen Auge – ein „sehr ernster, melancholischer Knabe“, „hochgradig zur Melancholie disponiert“ und hinab gestoßen in die „Hohlwege der Melancholie“: „Mein Kern ist schwarz, er ist Verzweiflung.“ – Melancholie-Symptomatik und Definitionen der Krankheit bei Lenau
5.20. „Lieblos und ohne Gott! Der Weg ist schaurig“ – „Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.“ „Melancholie“ und „absolute Vereinsamung“ in Lenaus Doppelsonett „Einsamkeit“
5.21. Der Werte-Kampf in Lenaus Ballade „Die nächtliche Fahrt“ - Von darwinistischer Selektion über den „Kampf um das Dasein“ nach existenzphilosophischen Kategorien zur Ethik des Widerstands im Politischen - Exkurs
5.21.1. Wettkampf und Werte-Kampf
5.21.2. Lenaus Imperialismus-Kritik in seinem „anderen“ Polenlied
5.21.3. Ethik des Widerstands - Der Existenz-Kampf der Individuen entspricht dem Souveränitätsstreben der - tyrannisierten - Völker
6. Friedrich Nietzsche, der einsamste unter den Einsamen? Absolute Einsamkeit, extreme Vereinsamung und schwärzeste Melancholie
6.1. Wesensgemäße Daseinsform und Schaffensbedingung der Werke der Einsamkeit.
6.2. „Also sprach Zarathustra“ - Nietzsches großer „Dithyrambus auf die Einsamkeit“
6.3. Strukturen der „Einsamkeit“ in „Also sprach Zarathustra“
6.4. „Fliehe, Fliehe mein Freund, in deine Einsamkeit!“ - „Wo die Einsamkeit aufhört, da beginnt der Markt.“
6.5. Die Auserwählten – Nietzsches kommende Elite: Der „Einsame“ als Brücke zum Übermenschen
6.6. Der Einsame – das ist der Schaffende! „Trachte ich nach Glück? Ich trachte nach meinem Werke!“
6.7. Nietzsches „Nachtlied“ - das einsamste Lied, welches je gedichtet wurde!
6.8. „Oh Einsamkeit! Du meine Heimat Einsamkeit!“
6.9. „Jede Gemeinschaft macht irgendwie, irgendwo, irgendwann – ‚gemein’“ – Zum Gegensatz von individuellem Leben in Einsamkeit und gesellschaftlichem Massen-Dasein.
6.10. „Einsam die Straße ziehn gehört zum Wesen des Philosophen.“ Fragmentarische Aussagen zur „Einsamkeit“
6.11. Therapeutikum Einsamkeit – schlimme und gefährliche Heilkunst! „In der Einsamkeit frisst sich der Einsame selbst, in der Vielsamkeit fressen ihn die Vielen. Nun wähle.“
6.12. Die „siebente letzte Einsamkeit“ - Nietzsches „Dionysos-Dithyramben“
6.13. „Vereinsamt“ – Düstere Melancholie und metaphysische Verzweiflung
7. „Einsamkeit“ bei Jaspers und Heidegger - Exkurs
8. Der „Neue Mensch“ – eine Konsequenz der Einsamkeit? „selbstestes Selbst“ und Apologie des Selbst bei Lenau und Nietzsche - Exkurs
8.1. Die Suche nach dem „Humanum“ – Absage an den Irrweg „Übermensch“
8.2. Lenaus „Homo-Novus-Konzeption“ nach Amalrich von Bene
8.3. „Idemität“ und „Konkreativität“ – Der „menschliche Mensch“! Zur Strukturanthropologie Heinrich Rombachs. Exkurs
Teil VI: Essays zur Thematik und kleine Beiträge
9.
Stufen der Einsamkeit – Auf dem Weg vom Alleinsein in die Vereinsamung,
Melancholie und Verzweiflung – Zur Metamorphose eines anthropologischen
Phänomens
9.1.
Von der existenziellen Situation „Einsamkeit“ zum Krankheitsbild
„Melancholie“ in der Erscheinungsform „Acedia“ und Hypochondrie
9.2. Melancholie als Charakteristikum des genialen Menschen.
9.3.
Die Phänomene „Einsamkeit“, „Alleinsein“, „Vereinsamung“ und
„Melancholie“ („Schwermut“, „Depression“) – im Wandel der Zeiten:
Anthropologische Konstanten und Grundbefindlichkeiten des Daseins oder
zeitbedingte Entwicklungsphänomene? Zur Begriffsbestimmung.
9.4. Strukturen der Einsamkeit - Zum Bedeutungswandel der Begriffe Einsamkeit und Melancholie durch die Zeiten
9.5.
Existenzbewältigung: Angewandte Philosophie in philosophischer Praxis –
Zur Konzeption und Intention der Studien zur Einsamkeit.
9.6.
Zur Einsamkeit verflucht? – Alleinsein zwischen gesellschaftlicher Pest
und segensreicher Schaffensbedingung –Selbsterfahrungen und
Autobiographisches
9.7.
Das Existenzmodell „Alleinsein“ zwischen Weltflucht und verklärender
Utopie: Abgeschiedenheit, Einkehr, Selbstfindung, Eigentlichkeit -
Selbst erfahrene und selbst beobachtete Phänomene – Einsamkeit, ein Zeitproblem?
9.8. Ein Einsamer von heute – In memoriam Theo Meyer.
Nachwort:
Inhalt:
Namenregister:
Bibliographie
Primärliteratur
Anthologien, Aufsatz-Sammelwerke zur Thematik:
Sekundärliteratur:
Bilder-Verzeichnis:
Bücher von Carl Gibson
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
Naturfotograf, im August 2021
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2021.
Vgl. auch:
Der Einzelne und die Übermacht der Milliardäre
Oder
Die Launen und der Wille zur absoluten Macht des Elon Musk
Was machen die vielen Milliardäre mit ihren angehäuften Milliarden in einer Zeit, in welcher Millionen Menschen Hunger leiden, nie richtig satt werden, ohne gesunde Nahrung und ohne sauberes Trinkwasser auskommen müssen?
Bei den Lidl- und Aldi- Milliardären, die die Verborgenheit dem Licht der Öffentlichkeit vorziehen, weiß man es nicht so genau!
Bei Bill Gates aber oder George Soros, den Vieldämonisierten, schießen die Spekulationen ins Kraut! Kaum ein Tag vergeht, ohne dass neue Verdächtigungen in die Welt gesetzt werden, sonderbare Thesen aus der Welt der Verschwörungstheoretiker, die kein Mensch überprüfen kann und will, weil diese sich – oft im Bereich des Irrationalen und des Esoterischen angesiedelt – dem Verstand ebenso entziehen wie der Logik und der Vernunft.
Nun, eigentlich seit ein paar Jahren schon, kommt ein weiterer Name hinzu, Elon Musk, inzwischen der reichste Mann der Welt, der Mann, der Elektro-Autos baut und Starlink-Satelliten aus Himmel aufsteigen lässt, der Mann, der „Twitter“ aufkauft und dabei Aktionäre wie die Welt zum Narren hält, und der, in der rücksichtslosen Ausübung des Willens zur Macht, nach den Sternen greift, mit Space X-Raketen, die alle in den Himmel tragen, die das Kleingeld für die Reise mitbringen, im Dienst großer Staaten, ja, der Supermacht USA, deren NASA nicht mehr ganz mithalten kann, und anderer Milliardäre!
Wie gefährlich ist die Macht in den Händen eines Einzelnen? Wie gefährlich ist der Milliardär Musk, der dort investiert, wo es für ihn Sinn macht, auch in Brandenburg und Deutschland, der aber auch – über das von Trump[1] mit promulgierte und etablierte Medienunternehmen „Twitter“ – die Meinung der Welt mit beeinflusst, also auch nach eigenem Gusto und nach speziellen unternehmerischen Bedürfnissen wie selbstischen Macht-Allüren steuert, manipuliert!?
Soros, der ungarische Jude und Weltbürger, der sein vieles Geld in Spekulationen gegen die Bank of England machte und dabei – ethisch suspekt – superreich wurde, steuert angeblich die Meinungsbildung in Osteuropa, speziell in Orbans Ungarn, um die Völker politisch dorthin zu geleiten, wo er sie haben will, sagen die Verschwörungstheoretiker.
Und Bill Gates, der vielbeschimpfte andere „Philanthrop“, investiert angeblich in Pharma- und Biotech-Start-Ups, fördert über Forschung und „Venture Capital“, was in den USA üblich ist, gute Tradition hat, auch neue Impfstoffe und Technologien.
Und selbst der gerade verstorbene Red Bull- Milliardär Mateschitz, der reichste Mann der Alpenrepublik Österreich mit einem geschätzten Vermögen von circa 25 Milliarden Euro oder US-Dollar, hat – gleich Soros und Gates – nur Irdisches im Sinn, während Musk, mehr als zehnmal reicher als der bescheidene Mateschitz, zu den Sternen greift, um auch dort, im All, das der gesamten Menschheit „gehört“, zugesprochen wurde, noch mehr Geld zu verdienen!
Wann ist Schluss mit dem uneingeschränkten Gelderwerb und mit der Anhäufung von „Besitz“ in den Händen ganz weniger Individuen, die inzwischen mächtiger geworden sind als große Staaten, von deren obskuren wie intransparenten Zielsetzungen man heute nicht weiß, ob diese dem Wohl der Menschheit dienen oder gar geartet sind, die Menschheit für immer vom Planeten Terra zu vertilgen.
[1] Trump, mit hundert Prozessen am Hals und als Person wie Kandidat eine große Gefahr für die Gesellschaft der USA, ist auch kein armer Mann, doch gemessen an Musk, Gates und anderen Milliardären fällt Trumps Vermögen kaum ins Gewicht.
Vgl. auch:
Auch Milliardäre müssen einmal sterben … Zum Tod des Red Bull-Erfinders Mateschitz
Sie scheiden für immer wie andere arme Leute auch – und sie können nichts mitnehmen von all dem Geld und Gut, das sie in einem erfolgreichen unternehmerischen Leben angehäuft haben.
Das Leben ist endlich und oft auch sehr kurz. Vorhandene Milliarden können es nicht verlängern.
Vor Tagen flimmerte eine Meldung über den Bildschirm. Der reiche Mann[1] aus Fuschl am See sei in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Namen sagte mir nichts; das Produkt aber, den Energy-Drink, kannte ich auch nur vom Duft her, der aus weggeworfenen Red-Bull-Dosen aufsteigt, die ich manchmal aufklaube, wenn sie demonstrativ am Wegrand stehen oder auf der Straße liegen, weil ich es nicht dulden will, wenn in Zeiten der Not und des Elends auch in reichen Staaten des Westens Geld und Gut einfach verschwendet werden.
An den Milliarden des Österreichers hatte ich keinen Anteil, nicht anders als am Vermögen von Steve Jobs, eines anderen Steinreichen, der mit 56 gehen musste, weil – bei all den Milliarden - er keine Tage mehr hatte. Nie erwarb ich ein Appel-Produkt, noch kaufte ich die Aktie.
Dafür aber blieb ich Bill Gates ausgeliefert über ein Betriebssystem für Computer, für das Europa keine Alternative fand und über eine Schreib-Software, die ihre Tücken und Mängel hat. Seit Jahrzehnten an Computer gebunden, ausgeliefert, verdiente Gates, der immer schon ein kleiner Schurke war, an mir kräftig mit – wie die Milliardäre von LIDL und ALDI, wo ich einkaufen musste, um zu überleben.
Wie ist das also mit der freien Selbstentscheidung? Beim Einzelprodukt kann man wählen – wenn es aber um Systeme geht, wird derEinzelne unfrei, er muss sich fügen, sich unterwerfen, dem Staatssystem ebenso wie den Monopolstrukturen der Wirtschaft!
Wie viele Steaks isst ein Milliardär am Tag? Fragt man sich vielleicht und tröstet sich damit, dass auch die Superreichen nur Menschen sind, der Krankheit und dem Tod unterworfen wie andere arme Schlucker auch.
Im Tod sind alle gleich!? Oder doch nicht? Wer weiß,
vielleicht erschafft man eines Tages auch noch eine Kapuzinergruft für Milliardäre?
Vgl. auch: