Sexualität und Werte:
Der Ostrakismos der Pharisäer - Kollidiert eine den Individuen und den Völkern politisch verordnete, aufgezwungene Sexualmoral mit der Gewissensfreiheit des Einzelnen und dem Selbststimmungsrecht der Nationen – und ist die aktuelle EU-Debatte ein Ablenkungsmanöver von virulenten Problemen der Menschheit?
Unterstützt von Merkel, entrüstet sich - die undemokratisch ins hohe Amt katapultierte - Ursula von der Leyen über nationale Rechtsbestimmungen der Ungarn, die auch von Polen gutgeheißen werden in der Frage, ob der Staat Homosexualität nicht nur liberal tolerieren, sondern auch noch fördern soll.
Ist es die Aufgabe des Staates, Homosexualität zu fördern? Hat die sexuelle Lustbefriedigung auch in den Medien und im öffentlichen Leben die Berechtigung und die Priorität, die die EU und auch deutsche Politiker diesen Themen gerade einräumen?
Fromme Juden lehnen homosexuelle Verhältnisse - mit oder ohne Trauschein – ab. Fromme Christen ebenso. Und was sagen fromme Muslime dazu?
Weshalb schweigt aber die große, inzwischen eingeschüchterte Mehrheit der Deutschen und der Europäer zum lauten und bunten Aktionismus einer Minderheit, die glaubt, ihre Orientierung und Gesinnung gesellschaftlich durchsetzen zu müssen, in Deutschland, in Westeuropa und nun auch im Osten Europas, obwohl die Völker dort diese ihnen aufgezwungen „Werte“ so nicht akzeptieren und leben wollen?
Was ist natürlich, was schon dekadent? Was fördert das Wohl der Gesellschaft, was torpediert die Interessen der Allgemeinheit und führt in Dekadenz und Untergang? Darüber kann diskutieren, frei, nicht mit Scheuklappen und innerhalb von Denkmustern, die von EU-Bürokraten selbstherrlich und von oben heran mündigen Bürgern verordnet werden.
In Zeiten, in welchen viele Menschen sterben, weil die Staaten schlecht regiert wurden, weil die Politik eklatant versagte, in Tagen, in welchen Menschen hungern, ohne sauberes Trinkwasser auskommen müssen, Krieg, Flucht und Vertreibung ertragen, ja, selbst hier, im reichen, saturierten Westen, Millionen Bürger täglich um ihre Existenz kämpfen, ums nackte Überleben in der Unsicherheit einer Pandemie, hat auch Deutschland ganz andere Probleme. Im Bundespräsidialamt, besonders aber im Kanzleramt, gibt es viel Versagen, auch moralischer Natur. Also weshalb muss man nun den Menschen im Land die sexuelle Orientierung nun von oben verordnen und anderen Nationen, den Ungarn, den Polen, ebenso?
Als Dissident im Widerstand wurde ich als Zwanzigjähriger während der kommunistischen Haft von einem Homosexuellen belästigt[1], zu einem Zeitpunkt, als mir das Phänomen Homosexualität, das ich heute toleriere, noch fremd war. Homoerotisch ausgerichtete deutsche Dichter und Schriftsteller wie August Graf von Platen oder Thomas Mann kaschierten ihre Neigung und litten im Verborgenen unter der Stigmatisierung durch die Gesellschaft ihrer Zeit, unter einer Ausgrenzung, die heute überwunden ist – über Aufklärung und liberales Toleranzdenken.
Trotzdem muss man sich der Frage stellen – und hier gehe ich als ehemals sexuell Belästigter von mir aus – ob die Anliegen und Sichtweisen einer Minderheit medial – und ohne Vorwarnung – in die Gesellschaft transportiert und übermäßig in den Vordergrund gerückt werden, während eine – an sich betroffene – Mehrheit dazu schweigt, weil man ja nicht als Intoleranter, als Kleingeist oder gar als Ewiggestriger im Bereich der Werte, als „reaktionär“ dastehen will. Das Duckmäusertum setzt sich so durch – und die Politiker bestimmen am Volk vorbei, was im Bereich der Sexualmoral zulässig ist oder nicht, während die großen Kirchen – von der Päderastie-Diskussion betroffen und gezeichnet – „getroffen“ schweigen.
Ungarn und Polen wollen auf dem Gebiet der Sexualmoral eigene Wege gehen, ob das nun einer EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gefällt oder nicht. Die schwer errungene nationale Souveränität und das Selbstbestimmungsrecht nach dem Ende des Kommunismus wird man dort – religiös, katholisch ausgerichtet oder nur säkular – so bald nicht aufgeben, auch auf die Gefahr hin, dass das EU-System daran zerbricht, ein an sich unnatürliches System, das nur mit Geld zusammengehalten wird, der Begriff „Wert“ aber längst zur Floskel verkommen ist. Das sich mehr und mehr zuspitzende Thema „Homosexualität“ wirkt als Katalysator des Zerfalls und ist vielleicht der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt … und das synthetische Projekt EU zum Scheitern[2].
[1] Näheres in meine Widerstandswerk „Symphonie der Freiheit“, 2008.
[2] Soweit die Betrachtung eines Unzeitgemäßen aus der Ecke, in die man ihn gestellt hat, eines Zeitkritikers, der vielleicht doch etwas zu sagen hat, der aber nicht gehört werden darf, der ganz offiziell daran gehindert wird, Lügen zu korrigieren und falsche Fakten richtig zu stellen.
Vgl. auch:
Zankapfel „Homosexualität“ spaltet die europäische Werteordnung[1]
In Ungarn oder in Polen wird eine homosexuell orientierte Person wohl kaum Minister, noch in ein hohes politisches Amt aufsteigen, denn, europäische Werteordnung hin oder her, „Homosexualität“ wird in diesen beiden europäischen Staaten gesellschaftlich nicht akzeptiert – und in anderen Ländern Osteuropas, die heute zur EU gehören auch nicht, was auch für Russland, die Ukraine und andere Anrainerstaaten gilt.
Kann die EU anderen Staaten Europas eine Sexualmoral aufzwingen, die nicht natürlich gewachsen ist, die aus religiösen und anderen Gründen angelehnt wird?
Wer der Bibel auch heute noch vertraut, der lese nach, was in dem Alten Testament zu diesem Thema ausgesagt wird oder, was Paulus in dieser Frage im neuen Testament sagt. Der Vatikan weiß noch, was dort steht – und der Papst hält sich daran zumindest im priesterlichen Bereich, während die „Liberalen“ Europas den Völkern im Osten dieses alten Kontinents – in de facto höchst intoleranter Weise - eine Haltung aufzwingen wollen, die von den Menschen nicht gewollt ist, weil sie nicht gefühlt, nicht natürlich gewachsen ist.
Was ist noch gesund? Wo beginnt bereits die Dekadenz? Muss die Ausrichtung einer Minderheit von allen akzeptiert werden, nur weil einige politische Kräfte glauben, dass dies so sein sollte?
Ein Tabu?
Weil der zum Kuschen und zum Ducken erzogene Deutsche fügsam ist und auch nicht selten feige, geht man hier im Land einer kritischen Diskussion aus dem Wege und fügt sich, weil man ja modern und politisch korrekte sein will. Doch im Osten Europas[2] gehen die Uhren anders, die Völker fühlen anders, denken anders – und sie wollen nicht vom Westen bevormundet werden, schon gar nicht auf dem Gebiet der sexuellen Orientierung, denn diese ist wesenhaft und hat sehr viel mit Gewissensfreiheit und Selbstsein zu tun, individuell wie gesellschaftlich.
Wir sollten aufhören, die Ungarn, die Polen, die Russen in dieser Frage medial zu beschimpfen!
Suum cuique!?
Ein Blick in die antike Geschichte ist vielleicht hilfreich: Was bei den alten Griechen noch legitim und sozial akzeptiert war, nämlich die „Männerfreundschaft“ und die „Knabenliebe“, wurde im aufziehenden Christentum als Sünde definiert, abgelehnt, bekämpft und währte fast so zweitausend Jahre – und nun, wollen wir zurück zu „Freiheiten“, die nur „Pseudo-Freiheiten“ oder gar - der Familie und dem Staatswohl entgegengesetzte - Dekadenz-Phänomene sind?
Der tumbe Teutsche geht mit seinem Hund spazieren und schaut anschließend Fußball.
[1] Insofern eine solche Hierarchie überhaupt besteht.
[2] Erst im Alter von 20 Jahren, im kommunistischen Gefängnis, wurde ich, von einem Homosexuellen bedrängt. konkret mit der Materie konfrontiert. Näheres in meine Widerstandswerk „Symphonie der Freiheit“, 2008.
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
Naturfotograf, im Jahr 2020
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2021.
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