Eine Phänomenologie der Dekadenz: Georges Orwells „Farm der Tiere“, die beste Totalitarismus-Kritik überhaupt – das Vorbild für Carl Gibsons Kommunismus-Parodie „Faustinus, der glückliche Esel und die Revolution der Tiere“, 2016.
Die Kritik des Menschen als Tier – über die Darstellung der Degeneration und des Zerfalls über Lüge und Täuschung und Verführung, kurz: eine Phänomenologie der Dekadenz – in der Form der Fabel.
Vor langer Zeit, vor vier Jahrzehnten etwa, hatte ich das Werk gelesen, ein humoresk gehaltenes Fabelwerk mit viel Tiefe, ganz auf meiner Linie, denn, selbst ein kritischer Kopf und mit Voltaire, Heine und Nietzsche beschäftigt, war ich gerade der kommunistischen Welt entsprungen, der Diktatur und der roten Gefängniszelle, kannte also das, was Orwell beschrieb, die Erfahrung des Einzelnen in der verlogenen Gesellschaft, aus eigener Erfahrung.
Gute zehn Jahre nach der Erstlektüre und auf dem Weg ins Auswärtige Amt und somit zu einem Ziel, an dem ich nie ankommen sollte, nahm ich das Bändchen noch einmal in die Hand und las, auch, um mein Schulenglisch noch etwas aufzupolieren, Orwells Opus in der Ursprache mit aller Idiomatik, die im deutschen oft untergeht. Das Werk wirkte, wirkte fort durch die Jahre und trug bestimmt auch erheblich dazu bei, dass ich nach der Bewältigung der eigentlichen Aufgabe in der „Symphonie der Freiheit“ dem Tausend-Seiten-Testimonium in literarisch-wissenschaftlicher Form noch eine Fabel-Fassung der abgehandelten Materie nachschickte, „Faustinus, der glückliche Esel und die Revolution der Tiere“.
Keine der beiden – recht komplex und mehrschichtig angelegten – Konzeptionen wurde verstanden; sie konnten aber auch nicht verstanden werden, weil man sich - in dieser Literatur- und Literaturrezeptionswelt von heute vom Feuilleton des Magazins bis hin in die Studierstuben der Alam Mater – auch nicht mit meinen Kreationen beschäftigt hat. Gewisse Seilschaften, Netzwerke hatten etwas dagegen, auch, weil damit bestimmte Kreise gestört und etablierte Wahrheiten, die eigentlich nur freche Lügen waren, gefährdet wurden.
Fabula docet et delecta(n)t, meinten die Römer. Heute, fast schon fünfzehn Jahre nach meiner „Symphonie“ und nach „Faustinus“ las ich Orwells Fabel noch einmal, reifer geworden und vielleicht auch noch kritischer – du bleibe bei meiner früheren Einschätzung: einfach großartig, was dieser Zeitbeobachter da literarisch geschaffen hat. Orwell, der Brite, beobachtete den Stalinismus, aus der Ferne zwar, dafür aber sehr aufmerksam und zog höchst luzide Schlüsse, die für alle totalitäre Systeme gelten. Das Tier, dass eigentlich antritt, um das bessere Wesen der Natur – oder, für Bibelfreunde, der Schöpfung - zu werden, verfällt im Lügensystem wie der dekadent gewordene „Mensch“, der sich, selbstherrlich und dumm, als „Krone der Schöpfung“ versteht, ohne den eigenen, längst eingetretenen Niedergang zu erkennen. Das naturnah in die Welt gestartete Tier, Napoleon und hinter ihm die Schweine, entwickeln sich „hinauf“ zum „Menschen“ in der verwerflichsten Form, zum „Decadent“, der irgendwann, an einem bestimmten Entwicklungspunkt angekommen ein Identitätsproblem hat und nicht mehr unterscheiden kann, wer wer ist und wer er ist, Tier oder Mensch[1].
[1] Während die von Orwell gewählte Antithese Tier - Mensch ein scharfes Konturenziehen und krasse Absetzungen ermöglicht, kommt ihn meiner „Faustinus“-Konzeption der Mensch nicht mehr vor. Er ist ausgestorben – und die werte-Debatte vollzieht nur auf „tierischer“ Ebene, wobei der naturimmanente Konflikt zwischen fleischfressenden Jägern und pflanzenfressenden Gejagten weitaus schwieriger darzustellen ist.
Vgl. auch:
Die Verblödeten der Diktatur, im Rumänien Ceausescus und anderswo - und die Die Verblödeten der Demokratien in Deutschland … und anderswo
Aufgewachsen in einer kommunistischen Diktatur, musste ich zwanzig Jahre meines Erdendaseins miterleben, wie ein ganzes Volk verblödet, das Volk der Rumänen unter Ceausescu, das, bis auf wenige Ausnahmen in der Opposition, die rote Diktatur mittrug, duckmäuserisch und feige, nicht besser als die Deutschen seinerzeit ihren Hitler folgten, obwohl absehbar war, dass jener Teufel der Hölle zustrebte.
Mit dem verblödeten Volk, das sich fügt, statt zu kämpfen, verblöden auch die „Geister der Nation“; die Denker, die Schriftsteller, sie machen mit und dienen der Macht als höchst servile, speichelleckende Diener solange, bis es nichts mehr zu lecken gibt!
Dann reisen die Verblödeten - mit ihrem gesamten Blödsinn im Kopf und im Gepäck aus, nach Deutschland – und werden dort mit Freuden empfangen!
In der neuen Heimat unter neuen Herren zeichnen in der roten Diktatur Verblödeten dann das „Bild der Diktatur“, nicht, wie erlebt, aber, wie imaginiert, was gedruckt und weitergereicht wird - wie heute in Putins Russland, wo die Wahrheit auf dem Kopf steht und die Lüge triumphiert.
Der Deutsche soll sich darüber nicht aufregen, hat er doch selbst die Wahrheit verdrängt, Zeitzeigen zum Schweigen gebracht und – auch in der freien Demokratie- die blödsinnigen Lügen kommunistischer Handlanger hingenommen, und verbreitet, gefördert auch noch von Politikern im höchsten Amt.
In Büchern hielt ich dagegen – vergebens?
Nachdem der Schwachsinn nach Deutschland ausgewandert ist und dort Literatur verfasst, „Fiktion“, die als Realität gehandelt wird, stehen die Rumänen Ceausescus als geläuterte Nation da und werden – als gute, loyale Mitglieder in der NATO – die Freiheit des Westens und westliche Werte verteidigen, gegen Putin und gegen andere Tyrannen, wenn es nicht anders kommt … wie damals!
Vgl. auch:
Dieser Beitrag wurde im Jahr 2020 auf diesem Blog publiziert.
Viel früher warnte der französische Philosoph Michel Serres:
https://taz.de/Philosoph-Michel-Serres-ueber-die-Moral/!5823030/
Die rücksichtslosen Gefährder in Haftung nehmen, in Haft?
Wird ein Virus die Menschheit ausrotten? Das Neue, schon in der gegenwärtigen Pandemie?
Vor Jahren hatte ich mir Gedanken darüber gemacht - die und Antworten sind eingeflossen in mein Werk
Nach dem Atomschlag wird es ein Virus sein, das die Menschheit auslöscht, fand ich und band diese Erkenntnis in das Fabelwerk ein, das sich eigentlich - als eine etwas andere Faustdichtung -parodistisch und mit Humor mit totalitären Systemen auseinandersetzt, mit Hitler und Stalin, mit Nationalsozialismus und Kommunismus.
Eine Beobachtung der Tierwelt und der plötzlich erkrankten Tiere - etwa das jüngste Amselsterben - legt die Vermutung nahe, dass - wie in der Tierwelt - ein Virus auch die hypertroph gewordene, aufgeblähte Menschheit dezimieren, ja, vernichten wird.
Hellsehen konnte und kann ich nicht - doch die Vogelgrippe war bereits ein Alarmzeichen und der "Rinderwahn" - Krankheiten, die von Menschen gemacht sein können.
Fiktion, gute Belletristik, soll zum Nachdenken animieren, zum Einkehr haten und zur Besinnung führen. Wer Ohren hat, der höre!
So in dem Bericht:
Carl Gibson sagte 2018 tödlichen Virus voraus;
https://peters-patrioten-postille.de/pdf/peters_patrioten_postille_nummer_4.pdf
Mein Buch liest man in der Public Library in New York, man findet es in Princeton, nicht aber in Deutschland, wo der Rufer in der Wüste lebt, arbeitet, doch nur ganz bescheiden wirkt.
Panikmache? Bestimmt nicht!
Die Rücksichtslosen machen heute – trotz aller Warnungen – weiter, unten an der Basis im Volk, wo man es nicht besser weiß und ungehemmt feiert, aber besonders oben, im Weißen Haus, wo ein erkrankter Präsident Trump die - alle Menschen bedrohende - Infektionskrankheit in unverantwortlicher Weise kleinredet. Die Sintflut und Sodom und Gomorrha waren nur ein Anfang – das bittere Ende der Bestie Mensch kommt vielleicht noch. Bald?
Dann regieren die Tiere.
Führer Lupus und der Lupismus - vom
Nationalsozialismus zum real existierenden Ostblock-Kommunismus in
humoresk-satirischer Parodie:
Das "Nachwort" von
Carl Gibsons "Eselsroman"
in Einzelgeschichten aus dem Tierreich:
Faustinus -
der glückliche Esel
und die
Revolution der Tiere
Erschienen!
Das neue Buch von Carl Gibson
ab 1. März 2018 im Buchhandel:
https://www.openpr.de/news/994945/Carl-Gibsons-Faustinus-erschienen-Nachdenken-ueber-rote-und-braune-Diktaturen-in-literarischer-Form.html
Nachwort: Parodie der Parodie und Aufklärung nach der Aufklärung
Zur Genese und Edition
Leitfaden zur Konzeption[3] und Intention
https://www.openpr.de/news/991602/Faustinus-der-glueckliche-Esel-und-die-Revolution-der-Tiere-neues-Buch-von-Carl-Gibson.html
Carl Gibson
Faustinus -
der glückliche Esel
und die
Revolution der Tiere
Zum Autor:
Bücher von Carl Gibson, eine
Auswahl:
Lenau. Leben – Werk – Wirkung. (=
Beiträge zur neueren deutschen Literaturgeschichte. Folge 3, Band 100). Carl
Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1989, ISBN 3-533-04206-5
Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die
Ceausescu-Diktatur. Chronik und Testimonium einer tragischen
Menschenrechtsbewegung in literarischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und
Reflexionen. J. H. Röll Verlag, Dettelbach 2008, ISBN 978-3-89754-297-6
Allein in der Revolte: Eine Jugend im Banat. Aufzeichnungen
eines Andersdenkenden – Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem
Securitate-Staat. J. H. Röll Verlag, Dettelbach 2013, ISBN 978-3-89754-430-7
Die Zeit der Chamäleons. Kritisches zum Leben und Werk Herta
Müllers aus ethischer Sicht. Bad Mergentheim 2014, ISBN
978-3-00-045135-5
„Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“ - Herta Müllers
erlogenes Securitate-Folter-Martyrium: Mit Hass, Hetze, Täuschung und
politischer Protektion plagiatorisch zum Nobelpreis. Bad Mergentheim 2014, ISBN
978-3-00-045364-9
Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl
Gibson-Rezeption. Bad Mergentheim 2014, ISBN 978-3-00-045670-1
Vom Logos zum Mythos!? Die Herta Müller-Maskerade im
Brenn-SPIEGEL der ZEIT-Kritik. Bad Mergentheim 2015, ISBN 978-3-00-048502-2
Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und
Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu
Schopenhauer, Lenau und Nietzsche. Bad Mergentheim 2015, ISBN 978-3-00-049939-5
Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa? Bad Mergentheim
2016, ISBN
978-3-00-051989-5
Heimat, Werte und Kultur der Banater Schwaben in den
Zerrbildern Herta Müllers - Das „deutsche Dorf im Banat“, „Reich der
Grausamkeit“ und „Hölle auf Erden“!? Igersheim 2016, ISBN 978-3-00-053834-6,
642 S.
Herta Müller im Labyrinth der Lügen: „Wir ersäufen dich im
Fluss“ – Mythen, Märchen Münchhausiaden im „authentischen“ Lebensbericht der
deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur! Die „Unbeugsame“ als „Politikum“,
ihre „Als ob“-Biographie aus der Retorte und DER FALL OSKAR PASTIOR: Nobelpreis
für ein Plagiat!? 2016, ISBN 3-000-53835-6
„AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur
Macht und Umwertung aller Werte!? Igersheim 2017. ISBN 978-3-94733-700-2,
255 S.
Merkels Deutschland-Experiment. Westliche Werte im Umbruch –
Anstand und Würde oder Demagogie und Opportunismus? Der verlogene Politiker und
die „kranke“ Demokratie - zum geistig-moralischen Niedergang einer
Kulturnation. Igersheim 2017. ISBN 978-3-947337-01-9, 382 S.
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Carl Gibson, Bücher, Books, Livres
Copyright: Carl Gibson
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
Naturfotograf, im August 2021
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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Carl Gibson, Bücher, Books, Livres |
Copyright: Carl Gibson
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
Naturfotograf, im August 2021
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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