Sonntag, 2. Juli 2023

Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit Oder Einigkeit – Recht - Freiheit!? Weshalb die Franzosen heute wieder auf die Straße gehen! Regieren am Volk vorbei, undemokratisch in der Republik! Ist Präsident Macrons selbstherrlicher Führungsstil für die Unruhen und den Aufruhr in Frankreich mitverantwortlich? – Ein Essay von Carl Gibson zu den aktuellen Entwicklungen in Frankreich

 

 

 

Entwurf:

 


 

Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit 

Oder Einigkeit – Recht - Freiheit!? 

Weshalb die Franzosen heute wieder auf die Straße gehen! 

Regieren am Volk vorbei, undemokratisch in der Republik! 

Ist Präsident Macrons selbstherrlicher Führungsstil für die Unruhen und den Aufruhr in Frankreich mitverantwortlich?

– Ein Essay von Carl Gibson zu den aktuellen Entwicklungen in Frankreich

Für die Franzosen steht die Freiheit an erster Stelle, für die Deutschen aber an letzter!

 

Man hat den Eindruck, in den Adern der Franzosen fließe immer noch etwas Albigenserblut – und in den Köpfen und Herzen tobe selbst jetzt noch der - gegen Autoritäten sich auflehnende - Geist der Katharer, der zu den „Cevennenstreitern“ führte und schließlich zur Französischen Revolution! Präsent scheint er zu sein, aktiv am Werk, politisch-sozial, aufrührerisch agierend über souveräne Individuen, die in freier Selbstbestimmung handeln, die wuterfüllt und vom Zorn getrieben auch auf die Barrikaden gehen, wenn die Zeit danach ist, wenn die Notwendigkeiten der Zeit es erfordern.

 

Was gerade in Paris und anderswo abläuft an nationaler Rebellion – ist das ein Anschauungsunterricht für den tumben Deutschen, der nichts wagt und auch nichts gewinnt, für den braven Deutschen, dem Auflehnung und ziviler Ungehorsam sündhaft erscheint und Vaterlandsverrat bedeutet?

 

Was Macron hier und heute widerfährt – eine Warnung für Scholz?

 

Die Katharer rebellierten seinerzeit – als freie Christenmenschen lange vor Savonarola und Luther – gegen das alleinbestimmende Christentum der Zeit in der Auslegung des Papstes, frei sein wollend in der Wahl und in der Ausübung ihrer Christus-Anbetung; und sie wurden dafür ausgerottet von dem kriegerischen Papsttum ohne Gnade, während das sonnige Land der Lieder und der Troubadours, die Provence, in eine Wüste verwandelt wurde. Die Einheit des bald darauf über Jahrhunderte großen Staates Frankreich erwuchs daraus.

 

Die gleiche „Freiheit“ trieb dann später, im 18. Jahrhundert, als das Christentum als Welterlösungsideologie in Frankreich schon weitgehend überwunden war, das Volk der Franzosen in dem Aufstand gegen die Alte Ordnung, gegen die absolutistische Monarchie, gegen Gottesgnadentum und gegen eine selbstherrliche Aristokratie, die nicht immer eine „Aristokratie des Geistes“ war – es kam zur Revolution, die auch Deutschland und in weiten Teilen Europas Menschenrechte und bürgerliche Freiheiten brachte.

 

Dieser Geist der Rebellion, der nicht nur Altes vernichtet, um zu vernichten, sondern der – nahezu alle bisherigen Werte umwertend – Neues schafft, neue Werte, ist auch heute virulent und richtet sich gegen die Repräsentanten des modernen Staates, der für die Werte der Jetztzeit steht, ohne diese aber wirklich vertreten zu können. Wiederum stehen Teile des Volkes auf, um sich – zerstörerisch - gegen ein Establishment zu wenden, das es schon früher gab und das auch heute noch das alte ist, der gleichen Heuchelei das Wort redend, die schon von Voltaire, Hugo, Zola und anderen literarisch-philosophisch bekämpft worden war.

 

Also entlädt sich das, was sich schon lange angestaut hatte – und Frankreich brennt, nicht nur am zentralistischen Ort, in der großen Kapitale, sondern an allen Ecken und Enden, weil der Volkszorn sich Luft machen will in radikalen Aktionen, die über radikalisierte Minderheiten hinausgehen.

 

Der gerade in Russland befürchtete „Bürgerkrieg“ nun auch in Frankreich, in einem Wohlstandsstaat des „freien“, demokratischen Westens, der doch – mit sich selbst beschäftigt[1] – genügsam, fatalistisch vor sich hin zu leben schien, auch unter Macron, der nur das verfahrene Erbe seiner Vorgänger verwaltete und politische Fehler ausbaden musste wie die Deutschen nach Merkel[2]?

 

Nicht nur Chaoten sind auf den Barrikaden, die man noch nicht als solche benennen will; nicht nur frustrierte Schlechtweggekommene, die aus dem Ressentiment heraus vernichten, was andere schufen, sondern auch aufgebrachte Bürger des Staates protestieren mit Gewalt, „Wutbürger“, die sich – nicht anders als in Deutschland - von Politik und Gesellschaft im Stich gelassen, arrogant behandelt und ignoriert fühlen, die aber an der Wahlurne nichts mehr ausrichten können, vor allem dann nicht, wenn Präsident Macron über ein Dekret am Volk vorbei regiert[3] – wie einst Napoleon, der große Kaiser!

 

Die Franzosen hatten nur eine Idee von Freiheit – und sie ließen sich dafür zu Tausenden totschlagen, während der Deutsche sich duldsam verhält wie ein Hornochse und alles fatalistisch hinnimmt, was der Staat ihm vor die Nase setzt an Geboten und Verboten!

 

So etwa formulierte es seinerzeit Lenau, der AlbigenserDichter und poetische Porträtist des Savonarola, an entlegener Stelle, um den Unterschied zwischen spontaner Rebellion und dem Duckmäusertum als nationaler Tugend pointiert herauszustellen.

 

Die Franzosen stehen lebensverachtend über dem Leben und geben dieses hin, um dafür ein hehres Prinzip aufrecht und am Leben zu halten, hochgradig idealistisch und prinzipientreu, während die Deutschen, die auch immer prinzipiell handelnde, konsequente Idealisten sein wollten, sich fügsam der Macht unterwerfen, Sklaven bleiben, auch schon im vorauseilenden Gehorsam.

 

Die Leitsätze der beiden Nationen, die beide von Karl dem Großen herstammen, die über Jahrhunderte Erbfeinde waren, und die erst jetzt, sehr spät in der Geschichte und erst nach zwei blutigen, verheerenden Weltkriegen gute Nachbarn, ja, sogar Freunde sein wollen, verdeutlichen das auch noch in diesen Tagen, wobei die Prioritäten recht eindeutig auffallen.

 

„Freiheit“, sagt der Franzose!

Freiheit über alles!

Die Freiheit geht als – conditio sine qua non – allen anderen Prinzipien und Werten heraus, denn alles emaniert aus der Freiheit des Einzelmenschen der sich seine Gesellschaft, seinen Staat baut – souverän!

 

Dann sagt er „Gleichheit“ – und meint die Gleichheit vor dem Gesetz, aus der philosophischen Tradition wie aus der gesellschaftlichen Erfahrung heraus, wohl wissend, dass es eine echte Gleichheit unter allzumenschlichen Menschen nie geben wird, nicht nur, will der edle Aristokrat es ablehnt, sich mit dem Pöbel gemein zu machen, sondern weil die Spezies Mensch an sich aufgrund der Unzulänglichkeit und Unvollkommenheit nicht gleich sein kann und wird. Also bleibt wenigstens die Gleichheit vor dem Gesetz als Aspiration im zivilisierten Staat der Kulturmenschen.

 

An dritter Stelle verweist der Franzose schließlich auf die „Brüderlichkeit“, die in dieser Welt der höchst unzulänglich-unvollkommenen ein zu erstrebendes Ideal bleiben wird, eine regulative Idee wie die Gleichheit, ein sittlicher Imperativ für den neuen, besseren Menschen der Zukunft, den es leider wohl nie geben wird, denn seit mehr als dreitausend Jahren tritt – anthropologisch konstant und ungeachtet des technologischen Fortschritts – in seiner Höherentwicklung auf der Stelle, ohne wirklich besser oder humaner geworden zu sein.

 

Während der Franzose bei öffentlichen Veranstaltungen und vor allem im Sportbereich seine „Marseillaise“ singt, um die markantesten geistigen Leitlinien der ganzen Nation allen deutlich machen, markant zu exponieren, singen die alten und neuen Bürger Deutschlands ein paar Zeilen aus dem „Lied der Deutschen“ ab, so gut sie es eben können, auch wenn sie nur die Lippen bewegen oder ganz schweigen, weil sie dem Text nicht zustimmen wollen oder können, welches ihnen der deutsche Nationalpatriot Heinrich Hoffmann von Fallersleben hinterlassen hat.

 

Der erste Vers der ersten Strophe „Deutschland, Deutschland über alles“, gedichtet von einem glühenden Patrioten, der, aus den Patriotismus heraus eben auch ein Antisemit war, wird heute, nach der Pervertierung durch die Nazis du während der Hitler-Diktatur, nicht mehr gesungen, nicht viel anders, als die deutschen Kommunisten der DDR irgendwann einsahen, den Text der Nationalhymne aus der Feder des Johannes Robert Becher – „Aus Ruinen erhoben“ … nicht mehr zu singen!

Also steht die „Einigkeit“ an erster Stelle, die Einigkeit, die die Franzosen im Staatlichen fast immer schon hatten in der modernen Zeit, ein Wert, die sie groß machte und mächtig auch in der Rivalität zu Deutschland, dass erst 1871 unter Bismarck zum Reich wurde.

Das „wiedervereinte“ Deutschland hat heute nun etwas von der von Fallersleben idealistisch eingeforderten „Einigkeit“ wieder – ein Abglanz des zerfallenen Reiches unter preußischer Vorherrschaft doch ohne die „großdeutsche Lösung“, die es dann – auch in pervertierter Form – erst unter Hitler gab.

 

Dann singt der Deutsche „Recht“ – und meint eigentlich „Gerechtigkeit“, denn Recht ist noch lange nicht gerecht! Recht ist nur das, was staatlich gesetzt ist, festgelegt wird, selbst wenn es – wie in einer Diktatur – Unrecht ist!

Davon wissen die Franzosen seit den Tagen des „Grande Terreur“ unter Robespierre!

Kann, was gestern noch recht war, heute Unrecht sein? Danach fragte ein deutscher Politiker, der Hitler aufrecht gedient hatte.

 

Schließlich sagt der Deutsche „Freiheit“!

 

Nach den „Freiheitskriegen“ gegen den Usurpator Napoleon, der die deutsche Geschichte nachhaltig und bis zum heutigen Tag mitgeprägt hat, weiß der Deutsche zwar, was „Freiheit[4] ist und sein kann, schließlich gab es auch die Revolution von 1848 an vielen Orten in Deutschland, aber – richtungweisend für alle – steht dieses eminent wichtige Grundprinzip „Freiheit“ nun einmal nach den Vorgaben des Dichters erst an dritter Stelle, verdrängt, abgeschoben, entwertet, nach der „Einigkeit“ und dem „Recht“!

Noch fand sich wohl kein Deutscher, dies festzustellen, gar zu korrigieren!

 

Da lobe ich mir die französischen Prioritäten, die bis zum heutigen Tag anhalten, als ethische Richtschnur in einer geistigen Avantgarde für den Geist Europas und das Humanitätsstreben in der ganzen Welt.

 

 

 



[1] Ich hatte schon die Befürchtung, die Franzosen wollen sich in Sachen Apathie und Unterwürfigkeit den Deutschen Michel zum Vorbild nehmen, um dann, die echten Probleme der Welt ignorierend, den Schlaf des Gerechten zu schlafen und dem Traum vom Eiapopeia im Himmel zu träumen. Nach Heine.

 

[2] Leider Gottes ist Macron dabei dem egomanischen Führungsstil der DDR-Deutschen verfallen, die keine Fehler zugeben wollte und keine Konsequenzen aus dem eigenen Versagen zog.

Macron hat den antidemokratischen Stil der Kanzlerin kopiert, um dann selbst Sonnenkönig und Napoleon zu spielen -mit seiner Version und Interpretation des „L‘ etat c‘ est moi“!

Damit hat er sich undemokratisch über das Volk der Franzosen erhoben und mit dem Dekret zur Rente vollendete Tatsachen geschaffen!

Die Früchte dieser zynischen Machtpolitik am Volk vorbei sehen wir jetzt. Während die Deutschen Merkels Spiele ohne Murren und Protest seinerzeit hinnahmen, gehen die Franzosen, die keine Duckmäuser sind, auf die Straße, moderat zunächst, aber auch inzwischen zur blinden Zerstörung bereit.

Das Ignorieren des Volkswillens war Macrons größter Fehler.

 

Der Politiker, der als Hoffnungsträger angetreten war, hat sich nun selbst in Aus manövriert. Keine Sonntagsreden in Deutschland oder anderswo werden ihn vor den Folgen des innenpolitischen Versagens retten.

Diese Rebellion, die sich – trotz aller Härte des Staates gegen die Aufmüpfigen – vielleicht noch ausweiten wird, kann ihn Kopf und Kragen kosten und sein politisches Ende bedeuten.

Vgl. dazu den Beitrag, den ich warnend schrieb, als Macron sein Dekret durchsetzte,

In dem Beitrag „Der starke Mann Chinas“ heißt es:

 

„Was schert das einen Macron, der mit Dekreten gegen sein Volk regiert, selbstherrlich wie schon Napoleon, der aber auch außenpolitisch wieder das macht, was Frankreich in jenem Bereich immer schon machte: eine eigene, auf Frankreich zugeschnittene Interessenpolitik, die weder eine besondere Rücksicht auf Deutschland nimmt, nach auf Europa, das eine politische Einheit sein will, faktisch aber zerstrittene ist als je zu vor. Das deutsch-französische Verhältnis: zerrüttet wie eine moderne Ehe! Auch wegen eines phlegmatischen Kanzlers,(…)“

 

In dem Beitrag „Die Kröning“ schrieb ich:

„Während die Franzosen weiterhin an einem Präsidialsystem festhalten, ganz egal, wie allzumenschlich der Präsident aller Franzosen ausfällt, groß wie Charles de Gaulle oder eben nur ganz klein wie Sarkozy - die Republik bleibt Republik, die Guillotine wurde stillgelegt und rollende Monarchen- und Aristokratenköpfe wird es im Land der Aufklärer vorerst nicht mehr geben, es sei denn, der Präsident, wieder zum Despoten geworden, regiert gegen das eigene Volk, gleich Napoleon, mit Dekreten.“

 

[3] Mehrfach schriebe ich über die Gründe, die zu nationalem Aufruhr führen, auch über Macrons Fehler. Vgl. dazu meine Beiträge auf dem Blog und in den Büchern.

[4] Aus dem Widerstand kommend, trägt mein 1000-Seiten-Testimonium authenticum nicht zufällig den Titel „Symphonie der Freiheit“, 2008.

 

Dort auch mehr über mein Verhältnis zu Frankreich, über „zweite Heimat“ Frankreich, besonders im Geistigen, über das Land, aus dem ein Teil meiner „Ahnen“ herstammen und über dessen Geschichte und Kultur ich viel nachdachte und schrieb, über das Literatur-Land Frankreich meiner Freunde, das ich seit mehr als vier Jahrzehnten bereiste und in dessen Nationalbibliothek einige Bücher aus meiner Feder zu finden sind.

 

 

 


 Entwurf:

 

    Mit gebundenen Händen: Pontius Pilatus Scholz als schwacher Kanzler gegen das starke China

Scholz ist unschuldig – und er kann seine Hände in dieser Unschuld waschen wie der römische Statthalter beim Gericht über Jesus, denn es sind die faktischen Zwänge der Realpolitik, die dem Umgang der beiden Staaten und Nationen miteinander bestimmen. Die deutsche Wirtschaft, die Russland ertüchtigte und China, hat Fakten geschaffen, um kurzfristig viel Geld zu verdienen. Und – die viel zu lang regierenden Kanzler – Kohl und Merkel haben das ermöglicht, sanktioniert, mitgetragen, auch Schröder im traditionell sozialdemokratisch, ostwestorientierten Russland-Geschäft, wobei der – damals schon machtzynische – Schamlose nicht vergaß, die Weichen für sein eigenes Auskommen nach der Kanzlerschaft so auszurichten, dass es ihm und seinen Seilschaften gut ging, wenn auch über eine so genannte Freundschaft zu einem Kriegsverbrecher.

Scholz, der schwach erscheint, dessen Hände aber gebunden sind, weil er die in der Vergangenheit von anderen geschaffenen Fakten nicht ungeschehen machen kann, schon gar nicht die Anhängigkeiten von China, für die Merkel zeichnet, ist heute ein Gefangener der Situation, des Status quo, in Konfrontation mit einem China, das zur Supermacht angewachsen ist, durchaus in der Lage, die USA in die Schranken zu weisen.

Während Putins Russland nur noch ein Hanswurst ist, wenn auch einer mit Atomwaffen, der vom mächtigen Mann Chinas - und über den Krieg in der Ukraine - Xi Jinping in die Arena geschickt wird, um die Entschlossenheit der USA auszutesten, politisch wie militärisch auch in der Taiwan-Frage, bleibt das – gestern noch wirtschaftsmächtige – Deutschland heute in der Rolle eines Einzelkämpfers, ohne viel bewirken zu können, ganz egal, ob außerhalb der EU oder mit der uneinigen EU.

Also „weiter so, wie bisher!?“

Denn es geht nicht anders! Die Makro-Situation ist verfahren, ins Patt versetzt, ja, fast schon ins Aus manövriert von den Bossen aus der deutschen Wirtschaft, die, jenseits der Moral sowie der nationalen und der globalen Verantwortung, nur schnell viel Geld verdienen wollten, im Bund mit der deutschen Politik.

Dass die chinesische Diktatur dabei autark und aggressiv wird, den gesamten Westen bedrohend – das hätte den Weitsichtigen von damals auffallen müssen. Doch die Stimmen derer, die vor dem wiedererstarkten Kommunismus[1] warnten, wurden seinerzeit überhört – und man ignoriert die Rufer und Mahner auch noch heute!



[1] Nachzulesen in meinen politischen Schriften, in Büchern und im Internet.

  



 

 

Der starke Mann Chinas, die schwache Frau Europas und Franzose Macron, der Außerirdische

 

Was unmittelbar nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine zu befürchten war, ist längst eingetreten: die Schurkenstaaten rücken zusammen und kochen, von eigenen Interessen getragen und bestimmt, je ihr eigenes Süppchen. Ohne die Aggression Russlands zu verdammen, tragen weitere Schlüsselstaaten das unmoralische Gebärden diktatorischer Machtentfaltung mit, das bevölkerungsreiche Indien ebenso wie Brasilien, von dessen Tun das Weltklima abhängt, aber auch Saudi-Arabien und Israel, interessiert nach innen oder nach außen zu punkten. Die Diktatoren Xi und Putin verstehen sich – Öl, Gas, Rohstoffe gegen Cash (und Waffen?)! Und der Dritte im Bunde der Schmutzigen, Kim, narrenfrei durch die Bombe, darf auf seine Art für Ablenkung sorgen.

Was alle vereint, verbündet ist die Ablehnung und Zurückweisung der Vormachtstellung der USA, die es de facto seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und trotz des wirtschaftlich wie militärisch erstarkten Staates China gibt, jener USA, die seit dem Zweiten Irakkrieg moralisch in der Defensive und auf globaler Ebene nicht mehr ganz glaubwürdig ist.

Nur Europa steht noch zu den USA, freiwillig und freiwillig, denn ohne die Wirtschafts- und NATO-Führungsmacht USA geht nichts mehr in Europa. Auf Gedeih und Verderb sind alle Europäer, auch die Briten, den Vereinigten Staaten von Amerika ausgeliefert.

Also ist der gesamte Westen, ganz egal ob frei, demokratisch oder auch nur dekadent, das Feindbild schlechthin für Xi Jinping, den starken Mann Chinas, der nicht mehr abtreten will, ebenso wie für den inzwischen zum Massenmörder und Kriegsverbrecher avancierten roten Zar Putin, der sich noch eine Weile im Leben und an der Macht hält, indem er, längst ein Minor-Partner, dem expansiven Imperialisten Xi zuarbeitet.

Europa, der Pudel Amerikas -Putin, der Dackel Chinas!?

In dieser makropolitischen Konstellation der verfahrenen Art reisen der französische Präsident Macron und die – undemokratisch ins hohe Amt gelangte - EU-Chefin Ursula von der Leyen nach Peking, antichambrierend wie gefügige Domestiken, flankiert von einer großen Wirtschaftsdelegation und somit von Leuten, die, gleich ihren politischen Vorbildern, mit Moral und Völkerrecht wenig im Sinn haben, aber einen besonderen Sinn für Umsätze und Geld, für Geschäfte, wenn auch jenseits der Moral – und das in Zeiten, wo im Namen der Moral und hehrer Prinzipien Waffen geliefert und indirekt längst Krieg geführt wird. Doppelmoral nennt man das nicht nur in Frankreich und nicht erst seit Voltaire!

Was schert das einen Macron, der mit Dekreten gegen seit Volk regiert, selbstherrlich wie schon Napoleon, der aber auch außenpolitisch wieder das macht, was Frankreich in jenem Bereich immer schon machte: eine eigene, auf Frankreich zugeschnittene Interessenpolitik, die weder eine besondere Rücksicht auf Deutschland nimmt, nach auf Europa, das eine politische Einheit sein will, faktisch aber zerstrittene ist als je zu vor. Das deutsch-französische Verhältnis: zerrüttet wie eine moderne Ehe! Auch wegen eines phlegmatischen Kanzlers, der sich eine Außenministerin leistet, die in Sachen Erfahrung und Bildung das Kindergartenniveau noch nicht überschritten hat.

Europa im Feministen-Wahn, bestimmt von einer „feministischen Außenpolitik“ im Inland und einer ebenso „feministischen Europapolitik“, die – auch über die Person einer Ursula von der Leyen – eine Politik der Schwäche ist!

Alles, was das Leben schwächt, ist dekadent, lehrt Nietzsche! Und damit meint er auch das leben des Staates, in dem er das kälteste Ungeheuer überhaupt erkennt, Leviathan!

Nun tritt die schwache Frau Europas gegen Macho Xi an, und das auch noch in der Höhle des Löwen? Ist das mutig, nach dem Vorbild anderer Heroinen, echten wie falschen, die dem Bösen trotzdem?

Hat Ursula von der Leyen sich mit diesem Gang nicht selbst überschützt? Und hat dieses Europa mit den auseinanderdrifteten Staaten nach dem Urknall-Modell sich nicht auch symbolisch verrannt, indem dem chinesischen Machtmenschen der ganz zynischen Art eine zarte, wenig eiserne Lady kultur-zivilisatorischer Prägung entgegengestellt wurde?

Dazu passend Macron, der gute Europäer, der als tüchtiger Franzose der Europäischen Sache in den Rücken fällt und der Dame, nicht nur auf dem Schachbrett, als König der eigenen Interessen?

Wie E. T., der Außerirdische, nach Hause telefonierte, so telefonierte Emanuel Macron mit Kriegsherr Vladimir Putin, damals, nach dem Empfang am langen Tisch, als die Zeit des Redens längst vorbei vor und einen verbrecherischen Angriffskrieg längst Fakten geschaffen hatte. Er redete und verhandelte – mehr geheim als öffentlich – mit einem Diktator, so, wie er heute mit XI Tee trinkt, dabei aber die Moral vergisst, auf die die Kulturnation der Franzosen so großen Wert legt, auch lange nach den Französischen Moralisten!

Zum Außerirdischen wird er dadurch nicht, er, der Menschlich-Allzumenschlichen, aber Außermoralischen wird er – und dahinter vor allem Außereuropäischen, womit er – auf seine Art – zum Abbau der europäischen Idee und Einigung beiträgt.

Die Polen, die im Schatten des Kriegs ihren Staat zur Militärmacht ausbauen, aber auch die Ungarn und andere Nationen, die an ihren – gerade erst errungenen – Nationalstaat noch eine Weile festhalten wollen, ohne sich der Hegemonie eines schon wieder übermächtig gewordenen Deutschlands zu beugen, werden angesichts solcher Entwicklungen frohlocken.

Ein Keil ist da, um zu spalten, Holz oder Nationen.

Macron wirkte als Keil.

Um Xi, der schlaue Stratege der Macht, vertiefte die Spaltung der Europäer, indem er Macron Vorzüge erwies, die er Ursula von der Leyen versagte. Mehr noch: er ließ die Frau, die kam, um ihm und seinem expansiven Rotchina, das sich Taiwan einverleiben will, die Leviten zu lesen, richtig abblitzen, mit einem Lächeln im Gesicht!

Mit der EU-Chefin aber blitzte ganz Europa ab, das – über das bigotte Handeln des Macron - das Gesicht durchaus verlor, einbüßte im Land der Chinesen, gut sichtbar für die aufmerksamen Welt; aber auch der Westen machte keine gute Figur in diesem Spiel – und mit dem Westen die USA und die Glaubwürdigkeit der freien Supermacht dahinter.

 

  


  Macron Oder Die Krise der Demokratie

Man sieht es ihm nicht an, ob er die Fußfessel noch trägt oder nicht; jedenfalls steht er neben Hollande, Präsident der Franzose ohne Fortune, der heute zum Stoppen Putins aufruft, und schüttelt dem im Amt bestätigten die Hand, so, als wäre nichts geschehen: Sarkozy, der kriegslüsterne Husar, der den libyschen Diktator stürzte, um die 50 Millionen Wahlgeld aus der Wüste ungeschehen zu machen.

Die Franzosen machten ihm den Prozess und führten, lange nach der Zeit der Guillotine, der Gerechtigkeit zu, so konsequent, wie sie Hollande in die Wüste geschickt hatten. Macron aber, der vielfalsch gemacht hat und den kaum eine will, darf bleiben, nur, weil es keinen besseren gibt, nur, weil Marine Le Pen, die Rechte, verhindert werden muss!

Macron- ein Präsident der Verhinderer?

In der Tat! Doch das Phänomen ist nicht ganz neu! Es ist ein Deja-Vu mit Vorläufern in Italien, wo man sich einen Cavaliere leistete, den eitlen Berlusconi, und Deutschland, wo der - inzwischen zum Schandfleck der Nation verkommene – SPD-Genosse Gerhard Schröder Kanzler werden und die Geschicke der Deutschen in Europa verhängnisvoll bestimmen konnte, nicht zuletzt im Bund und fortgesetzt durch Kanzlerin Angela Merkel, die, gleich Macron, nur aus „kleineres Übel“ Deutschland schlecht regieren und die Abhängigkeit Russlands führen konnte.

Also macht Macron dort weiter, wo er aufgehört hat Frankreich mittelmäßig zu dienen, in guter Tradition mit den Vorgängern im Amt, mit dem Italiener und den Deutschen, die alle als mächtigste Repräsentanten ihrer Nation nur das Beste wollten, ins Amt katapultiert von Wählern, die anders wählten als sie eigentlich wählen wollten.

Ist der Westen also doch dekadent? Und die – nicht recht funktionierende – Demokratie ein Auslaufmodell, wie das ein Diktator Putin sieht oder ein Xi Jinping?

Europa will sich eine Dekadenz-Diskussion[1] nicht aufzwingen lassen, will sie nicht führen, weil so viel faul ist nicht nur im Staate Dänemark! Und doch wird man sie führen müssen, wenn die Demokratie nichts an sich selbst scheitern will.

 



[1] In meinen wenig bekannten Büchern wird sie trotzdem geführt, wenn auch ohne großen Widerhall. Manches, was nicht behagt, was nicht opportun ist, wird einfach verdrängt, auch der schon bevorstehende Untergang.

 

 Vgl. auch:

 

 Telefoniert Macron mit einem Deppen? Absurdes Theater im 21. Jahrhundert?

Den Gesprächsfaden nie abreißen lassen – das war die Devise der Ost-West-Politiker in den Amtszeiten von Brandt und Schmidt, als man mit der Sowjetunion redete, nicht nur, um deutsche Interessen zu wahren - damals, als es noch zwei deutsche Staaten gab und die BRD auch für die Menschen aus der DDR quasi mitverhandeln musste, vor allem für die eingekesselten und exponierten Berliner - sondern auch, um mögliche Eskalationen oder gar kriegerische Konflikte zu verhindern. Breschnew, Gromyko und Kossygin[1] hatten seinerzeit ein Ohr für die Westdeutschen und einen pragmatischen Sinn für Handel und Handeln, wenn auch ohne großen Wandel.

Diesen Sinn hat der längst an Realitätsverlust leidende Putin, der sich selbst eine eigene Welt schafft, eine Weltsicht im Wahn, längst eingebüßt.

Er werde an dem G 20-Treffen in Indonesien teilnehmen[2], hieß es jüngst aus der Machtzentrale Kreml, wobei Putin vergaß mitzuteilen, wie er, das Hauptziel der ukrainischen Landesverteidiger aber auch mancher Geheimdienste, die Putin ausschalten werden, wenn es geht, sicher dorthin gelangen will, ohne eine Zielscheibe abzugeben.

Solange Putin Staatschef in Russland ist, wird man ihn völkerrechtlich nicht belangen und somit auch nicht verhaften können; doch wer wird Putins Sicherheit garantieren, die Sicherheit eines Aggressors, der sich durch seinen Angriffskrieg viele Feinde geschaffen hat, in der Ukraine, aber auch in anderen Staaten der Welt, deren Frieden und Wohlergehen dieser Putin bedroht?

Dessen ungeachtet telefoniert ein Macron[3], der selbst manches falsch gemacht hat, in Frankreich, aber auch auf globaler Bühne, mit dem Irrationalisten aus Moskau, wohl in der Hoffnung, irgendwo doch noch etwas zu erreichen! Ein Sujet für Ionesco oder Becket? Absurdes Theater im 21. Jahrhundert?



[2] Illusorisches Wunschdenken, um den Russen nach innen politische Normalität vorzugaukeln, nach außen nicht haltbar, da Russland inzwischen isoliert dasteht, geächtet zum Paria-Staat verkommen ist.

 

[3] Wie im Fall Mariupol, sucht Macron die Schlagzeile, die Öffentlichkeit, er müsste aber längst wissen, mit wem er spricht.

 

Inzwischen telefoniert auch Papst Franziskus mit Putin – genauso erfolgreich wie der Franzose Macron!

 

 

Vgl. auch:

 

Die Franzosen haben Europa gerettet -

die aufgeklärten, mündigen, politisch vernünftigen Franzosen!

 

Nicht anders, als seinerzeit die deutsche Wiedervereinigung Kanzler Kohl zufiel, so fiel dieser Wahlsieg Emmanuel Macron zu, zu dessen Weitermachen keine Alternative bestand, ohne ganz Europa zu opfern, genauer den fragilen Zusammenhalt der europäischen Nation in ganz kritischer Zeit.

Die nicht erst seit Voltaires Zeiten aufgeklärten Franzosen haben das begriffen und entsprechend gewählt: sie haben für Macron gestimmt, um Marine Le Pen zu verhindern.

Es war eine Wahl diktiert von der politischen Vernunft, ausgeführt von mündigen Staatsbürgern, die, über die eigene existenzielle Situation hinaus, die europäische Perspektive sehen in einem Europa, an dem es noch viel zu arbeiten, zu bauen gibt, aber mit den Völkern, vor allem mit den immer noch wirtschaftlich übermächtigen Deutschen, nicht gegen diese, wie von Marine Le Pen beabsichtigt und bestimmt auch realisiert, insofern die Rechte die Zäsur, den Bruch, geschafft hätte.

Der Kelch ging noch einmal an Frankreich vorbei – und an Europa, das einiger werden muss, wenn es gegenüber einem verrückt gewordenen Aggressor wie Putin bestehen will.

Die aktuelle Konfrontation der westlichen Welt der Freiheit und der Demokratien mit den totalitären und autoritären Systemen in Russland, das inzwischen zur reinen Diktatur verkommen ist und China, das sich nicht scheut, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins zu billigen und zu stützen, indem es die Aggression Russlands nicht verurteilt und sich von den Kriegsverbrechen diese Putin nicht distanziert, hat auch etwas Gutes: sie hat offengelegt, wo Europas Schwächen liegen – und sie hat aufgezeigt, dass ein konsolidiertes Europa, das in den Augen Putins im Augenblick nur aus Vasallenstaaten der USA besteht, künftig mit einer Stimme spreche muss, ökonomisch wie militärisch.

Insofern schaffte die Frankreich-Wahl Klarheit.

Der Weg der Einheit aller Europäer ist vorgezeichnet. Beschreiten müssen ihn die Völker, nicht anders als die Franzosen in diesen Stunden, aus der Einsicht heraus, getragen von politischer Vernunft gegen nationale Egoismen, die Frankreich ebensowenig abgestreift hat wie Deutschland, das, oft fern von der Moral, die eigenen Interessen machtpolitisch wahrt und durchsetzt, auch wenn dabei kleinere, weniger einflussreichere Staaten übergangen werden, was im Fall der verschaukelten Ukraine deutlich wird, die als souveräner Staat den Weg der Freiheit aber mitgehen will und wird.

Dabei müssen alle anderen Europäer – gestützt und flankiert von den USA - tatkräftig helfen.

 

 

 

 

 

 

Wird Marine Le Pen Frankreich Putin ausliefern, den Deutschen die „Freundschaft“ kündigen und die EU sprengen? 

Wie korrumpierbar durch das Geld der Diktatoren sind westliche Politiker? 

Gedanken zur Frankreichwahl, in letzter Stunde vorgetragen von Carl Gibson

Darüber wird der französische Wähler morgen entscheiden, aus dem Bauch heraus, denn rational lassen sich die Fragen nicht konkret beantworten.

Es wird eine Gewissensentscheidung für jeden Franzosen, eine weltanschaulich bedingte Entscheidung, eine Gefühlsentscheidung – aus der Sicht der kleinen Leute aber – eine existenzielle Entscheidung, denn Macron, überheblich, wie er nun einmal ist, agiert mit Tricks und Täuschungsmanövern, die vom Volk der aufgeklärten Franzosen längst durchschaut wurden!

Marine Le Pen – das rechte Gespenst! Eine Antideutsche, die die EU auflösen will? Eine Rechte, die ihr Vaterland dem roten Diktator aus dem Kreml unterwerfen wird?

Wird dies Marine Le Pen nun Frankreich Putin ausliefern, weil sie von Putins Geld abhängig ist?

Fakt ist: sie hat das Geld für ihren Wahlkampf von Putins Banken genommen, notgedrungen, weil – politisch nicht ganz unabhängige - französische Banken ihr den Kredit verweigert hatten.

Damit handelte Marine Le Pen nicht anders als Frankreichs Präsident Sarkozy, der seinerzeit das Geld, ganze 50 Millionen Euro, von dem libyschen Diktator Gaddafi nahm, um seinen Wahlkampf zu finanzieren, an den Augen der Franzosen vorbei!

Diktator Gaddafi wurde später von dem kriegslüsternen Sarkozy gestürzt, um die Spuren zu verwischen, die Spuren der eigenen Korrumpierbarkeit, so, wie Putin heute mit fahrenden Krematorien die Spuren der Kriegsverbrechen auch an Folteropfern in Mariupol beseitigen lässt.

Dafür wurde Sarkozy verurteilt und läuft heute mit Fußfesseln in Frankreich herum, auch zur Wahlurne, vielleicht!

Das besorgniserregende Phänomen dahinter: westliche Politiker sind bereit, dass Geld von Despoten zu nehmen, ohne Rücksicht auf Moral, wenn es um die Machtergreifung geht!

Hitler nahm seinerzeit – aus Aversion gegen das internationale Kapital des „Finanzjudentums“ – das Geld der deutschen Industrie, der potenziellen „Kriegsgewinnler“, um die NSDAP an die Macht zu bringen und um selbst Kanzler zu werden!

Die Industrie gab es gern!

Heute sind es schwerreiche Diktatoren wie Putin, dessen Vermögen auf 200 Milliarden Dollar geschätzt wird, die Geld hergeben oder geben lassen, um Demokratien zu destabilisieren, zu schwächen, Frankreich, Deutschland, ja, selbst die USA, wo ein durch und durch verblödeter, inkompetenter Kandidat, ein pathologischer Fall, US- Präsident, werden konnte, weil die Destabilisierung Putins erfolgreich war.

Putins 5. Kolonne ist überall – und überall versucht sie, das zu vernichten, was im – angeblich längst „dekadenten Westen“ noch bestand hat, die demokratische Kultur der Freiheit und der Menschenrechte!

Ergo müssen sich die Franzosen für das „geringere Übel“ entscheiden, für Macron, der zwar nicht perfekt ist, und der – politisch naiv - Putin aufwertet, indem er so oft und sinnlos mit dem Diktator telefoniert, der aber immerhin den politischen Status quo mit Deutschland[1] und in der EU noch erhalten wird.

 



[1] Das wissen Kanzler Scholz, die Spanier und Portugiesen, die mit einem gemeinsamen öffentlichen Aufruf an die politische Vernunft, an die Prinzipien und Werte der französischen Wähler appellierten, ohne den Namen Macron als Wahlempfehlung auszusprechen.

 

 



 

 Macron auf Abwegen und vielleicht bald – mit Proust - auf die Suche nach der verlorenen Zeit!?

Statt mit seinem Volk zu reden, hat Macron, der viele Franzosen als Hoffnungsträger enttäuschte, aber trotzdem wiedergewählt werden will, mit Putin telefoniert! Der französische Präsident hat viel von seiner kostbaren Zeit damit verloren und nichts weiter in die Welt gesetzt, als ein paar dumme Sprüche, auch gegen US-Präsident Joe Biden, nur, um einen Massenmörder zu verteidigen und um mit diesem Psychopathen aus dem Kreml irgendwie im Gespräch zu bleiben.

Putin sei kein „Schlächter“[1], fand Macron; und später meinte er dann auch, mit dem Begriff „Genozid“ müsse man vorsichtig umgehen! Haarspaltereien der demagogischen Art!?

Wie viele Menschen muss Putin noch töten, um als Schlächter zu gelten? Wie viele Ukrainer müssen noch liquidiert und deportiert werden, bevor man im Fall der Ukraine, der Putin das Existenzecht abspricht, von „Völkermord“ spricht?

Was hat Macron, der sich mit diesem sonderbaren Dialog – nach dem Disput am langen Tisch – doch nur selbst auswerten wollte, überhaupt erreicht? Das wird wohl sein Geheimnis bleiben, denn wenn er etwas Konkretes erreicht hätte, hätte es Folgen gegeben, positive Entwicklungen. Die aber blieben bisher aus.

Die versprochene Evakuierung Mariupols[2] verlief im Sand – und auch sonst hat Macron nichts erreicht. Es ist, wie es der italienische Regierungschef Draghi auf den Punkt gebracht hat: verlorene Zeit! Es bringt nichts, mit Putin zu reden, denn dieser Aggressor mit imperialen Visionen der völkisch-kranken Art ist für rationale Argumente nicht mehr zugänglich! Das hat die Welt inzwischen verstanden, bis auf einige Schurkenstaaten, die Putins Krieg immer noch decken und es scheuen, den Angriffskrieg gegen ein ganzes Volk moralisch wie völkerrechtlich zu verurteilen.

Wenn Macron abgewählt wird, kann er sich – mit Proust _ auf die Suche nach der verlorenen Zeit begeben und über das nachdenken, was er als Politiker und Präsident nicht erreicht[3] hat.



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag unter dieser Überschrift.

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag unter dieser Überschrift.

[3] Mein Wort von der Wahl zwischen Pest und Cholera wird von vielen Franzosen, die, auch lange nach Descartes, „in dubio“ verharren, aber in einem ungesunden Zweifel, ähnlich gesehen und so ausgedrückt.

 

 

Macron, der Außereuropäische, muss mit Putin telefonieren 

Oder 

Über die schlechte Figur des französischen Präsidenten. Ein Wahl-Essay von Carl Gibson zur Schicksalsentscheidung der Franzosen … zwischen Pest und Cholera

Macron, der Hoffnungsträger, hat viel Franzosen enttäuscht. Er hat die kleinen Leute enttäuscht, die an einen Neuanfang glaubten, an einen Aufbruch unter Macron, der ausblieb.

Macron hat innenpolitisch auf breiter Front versagt, aber auch außenpolitisch, indem er sich gegen US- Präsident Joe Biden stellte, speziell gegen dessen Putin-Bezeichnung „Butcher!

Ist Putin ein Butcher, ein Schlächter[1]?

In den Augen von Macron, der glaubte als Krisenmanager immer wieder mit Putin telefonieren zu müssen – wie ET, der Außerirdische mit der fernen Heimat – ist Putin wohl kein Schlächter!?

Wir sollen, müssen bei den Fakten bleiben!

Bei welchen Fakten?

Wie viele Menschen muss dieser Putin noch abschlachten, bevor er den Namen „Schlächter“ verdient, eine Berufsbezeichnung, die man auch dem neuen, von Putin bestellten Befehlshaber im Ukraine-Feldzug angeheftet hat –

dem „Schlächter aus Syrien“,

aus Aleppo!?

Allein in Mariupol soll es 20 000 Opfer geben, zivile Opfer, für die Putin verantwortlich ist, denn das ist Putins Krieg, Putins „Ausrottungskrieg“!

Ist das kein „Genozid“, kein Schlächter-Werk, das Robespierres Taten im Grande Terreur der Französischen Revolution verblassen lässt?

Putin hat viel getan, um die EU zu destabilisieren, über die AfD in Deutschland, über Marine Le Pen in Frankreich – und Putin hätte beinahe über Trump die USA destabilisiert, nachdem es ihm gelungen war, mit obskuren Mitteln und Desinformation Hillary Clinton als Präsidentin der USA zu verhindern.

Jetzt darf der Franzose entscheiden, ob er sich für den Versagen Macron entscheidet, weil es nicht anders geht, oder für eine frau, die dem langen Arm Putins verpflichtet ist.

Vom Regen in die Traufe?

Was ist schlimmer, verhängnisvoller für Frankreich, für das Verhältnis zu Deutschland, für eine geschwächte EU und NATO, für ein diskrepantes Verhältnis zu den USA?

Diese Wahl wird zur Qual – keine Stimme für Marine Le Pen, fordert die Linke Frankreichs!

Also muss Frankreichs erneut Macron vertrauen, weiter mit dem kleineren Übel leben, nicht anders, als die Deutschen viel zu lange mit Merkel leben mussten und mit der desolaten, für Deutschland verhängnisvollen Politik Merkels, die uns alle in die Anhängigkeit von Putins Energie führte, und das nur, weil Merkel unfähig war, Deutschland autark zu machen, uns zu wappnen und uns alle vor der politischen Erpressung durch einen finsteren Diktator zu beschützen!

Armes Deutschland, armes Frankreich, armes Europa – Amerika, du hast es besser!



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag

 

 

 

Macron wollte doch Mariupol befreien, die Belagerten aus der Stadt unterstützt von Griechenland und der Türkei evakuieren – eine Sache für Frankreichs Fremdenlegion? Was ist daraus geworden?

Atommacht Frankreich leistet sich – trotz EU-Einbindung – eine eigene, eigenwillige Sicherheits- und Außenpolitik, auch im Umgang mit Diktator Putin, dazu auch noch – neben Flugzeugträger und Atom-U-Booten – auch noch das historische Relikt „Fremdenlegion“, eine Truppe von Nichtfranzosen im Dienst Frankreichs, von Kriegern, die bereit sind, in Himmelfahrtskommandos die Kohlen aus dem Feuer zu nehmen – wie eben in dem belagerten Mariupol!

Wird Macron diese Elite-Truppe einsetzen? Das fragte ich mich im Zweifel.

Dann wurde es still um diese Aktion!

Mehrfach wurden Konvois aus Bussen und Versorgungsfahrzeugen von den russischen Belagerern gestoppt. Eine Evakuierung war nicht möglich. 

Ein paar Fahrzeuge ließ man durch, um, von deutschen Medien nach meinen Erkenntnissen unterschlagen, übergangen, die für die Notleidenden bestimmte Nahrung und die Medikamente an sich zu nehmen! 

Plünderungen auch beim Roten Kreuz! 

Verständlich! 

Auch russische Soldaten an der Front, die, da der Nachschub ausbleibt, gezwungen sind, Bauern die Hühner zu stehen, sich im Supermarkt zu bedienen oder gar Hunde zu erlegen und aufzuessen, wollen einmal satt werden, bevor sie anderen Bedürfnissen nachgehen, vergewaltigen, im Blutrausch morden wie marodierende Banden vor Jahrhunderten im Dreißigjährigen Krieg – und weitaus schlimmer als die deutsche Wehrmacht[1] im Zweiten Weltkrieg in der Ukraine.

Macron, der wieder gewählt werden will, ist in dieser Frage inzwischen auf Tauchstation – und die Legion bleibt in den Kasernen!

 



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag 

 

 

Ist Putin ein „Schlächter“ – spricht Macron mit einem „Schlächter“, heuchlerisch, auf Kosten der Moral, nur, um daheim, im französischen Wahlkampf, als weltpolitische Instanz und dahinter noch als „großer Retter der Bedrängten von Mariupol“ zu punkten ?

Fragen wir die Belagerten in den Katakomben von Mariupol, was sie von dieser Wortwahl halten!

Fragen wir die unmittelbare betroffenen, die Opfer unter den Zivilisten, die seit Wochen ohne Trinkwasser, Essen, Wärme, Hygiene im Bombenhagel ausharren, die selbst im Schutzraum unter dem historischen Theater im Stadtzentrum zu hunderten ermordet werden, jene Bürger, die in größter Not überleben müssen, nur weil Putin einen Angriffskrieg führt, indem er – nicht an der als andere Diktatoren und Menschheitsverbrecher – vor nicht zurückschreckt!

Für Biden, der sich als US-Präsident ganz wesentlich von dem Psychopathen und Vorgänger im Amt Trump unterscheidet, der moralisch denkt und agiert, der, ohne Rücksicht auf verlogene diplomatische Gepflogenheit die Dinge beim Namen nennt, ist das so: ja, in der Tat, Putin ist ein Schlächter, auch wenn das – dem sprachlich spitzfindigen - Macron, der noch mit dem Schlächter, spricht nicht gefällt!

Macron verweist auf Fakten, mehr rhetorisch als faktisch! Reichen dem aufgeklärten Franzosen die Fakten nicht, die Putin, der Verrückte aus dem Kreml, mit blutiger Hand und krankem Kopf – über seine Handlanger im Militär – geschaffen hat?

Hört, hört: der erste Repräsentant der Grande Nation, immer noch vom idealistisch-humanistischen Geist der Französischen Revolution inspiriert, von den richtungweisende Botschaften eines Voltaire und Rousseaus, aber auch die Bluttaten des „Grande terreur“ unter Robespierre vor den Augen, er, Macron, der Präsident im Wahlkampf, der um jeden Preis wiedergewählt werden soll, will angeblich die Belagerten von Mariupol – unterstützt von Griechenland und der Türkei in einem einmalig harmonischen Bündnis, das an ein echtes Wunder grenzt, in die Freiheit führen.

Chapeau!

Doch heuchlerisch - auf Kosten der Moral, indem er sich mit Putin arrangiert, um selbst daheim als großer Retter zu punkten?

Um nicht von Putins Russen im Kampf auf dem Territorium des souveränen Staates Ukraine währen der angeblich geplanten „humanitären Aktion“ beschossen zu werden, spricht Macron also auch mit dem „Schlächter“, mit dem Tyrannen, mit dem sonst kaum noch einer spricht, es sei denn, die Inder, die noch etwas überschüssiges Erdöl der Russen auf dem Weltmarkt zu Schnäppchenpreisen einkaufen! Moralverzicht für Rabatt?

Während in Israel sich das Gewissen regt und ein ganzes Feldlazarett in die Ukraine geschickt wird, ohne Putins Russland direkt anzuprangern, moralisch zu verurteilen wird, verfolgen bestimmte Staaten nur ihre Wirtschaftsinteressen, auf Kosten der Moral.

Nationalegoistisch auch Macron, der Präsident einer Atommacht, die ihre Atomwaffen nur für Frankreich einsetzen wird, nicht aber für die EU, den Westen oder die Moral in der Welt: er lässt drei seiner vier Atom-U-Boote durch die Weltmeere tauchen, damit sie bei einem Erstschlag Putins nicht getroffen werden, spricht nebenbei aber mit „Schlächter“, etwa indigniert darüber, dass Biden – und hinter dem Aufrichtigen aus dem Weißen Haus – auch noch ein paar Angsthasen aus der Partei des Olaf Scholz die Fakten sehen und in Putins den „Kriegsverbrecher“ – und das vom ersten Kriegstag an!

Für mich bestand am ersten Kriegstag, als Städte beschossen und bombardiert wurden, also Zivilisten, schon Gewissheit: das wird ein Vernichtungskrieg mit vielen unschuldigen Menschenopfern, ausgegeckt und geführt von einem Irren im Kreml, der die Zeichen der Zeit, die auf Frieden ausgerichtet sind, verkannt hat.

Einige Stimmen aus dem sozialdemokratischen Lager des Bundestags, die in Putin den Kriegsverbrecher sahen, einen Tyrannen, der auf das Völkerreicht pfeift, bestätigten meinen ersten Eindruck!

Nun, nach mehr als dreißig Tagen Vernichtungskrieg, kann Biden zu seiner – vom Herzen diktierten Wortwahl stehen; aber auch zur Einsicht, dass der Diktator von der Macht entfernt werden muss im Attentat über Tyrannenmord[1] wie Julius Caesar und andere Machthaber, die der Demokratie im Staat gefährlich wurden, wie Geßler, von Tell erschossen, wenn auch aus dem Hinterhalt – auch, wenn das dem Wahlkämpfer mit Doppelmoral Macron aus dem Land der „französischen Moralisten“ nicht gefällt.



[1] Das Thema „Tyrannenmord“ wurde von mir in meiner großen Warnung vor der kommunistischen Diktatur, in meinem zweibändigen Werk „Symphonie der Freiheit“, 2008 und in dem durch Intrigen verspätet edierten „Allein in der Revolte“, 2013, abgehandelt, auch, was die vielen gescheiterten Attentate auf Hitler betrifft.

 

 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022 

(zwei Jahre nach der Krebs-Erkrankung bzw. Operation)



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2023.

 

 

 

 

 

 Entwurf:

 

Die Franzosen ehren Merkel , denn die Franzosen sind mit sich selbst beschäftigt ! 


Weshalb die Bücher der Merkel-Kritiker im Mülleimer landen und nicht in den - französischen (!!!) - Bibliotheken!

 

 

Von den 23 Büchern, die ich schrieb, findet man 3 Buchtitel in der Französischen Nationalbibliothek, weniger als in Japan. Meine Merkel-Kritiken sind nicht darunter! 

(https://data.bnf.fr/en/12737118/carl_gibson/)

Ergo wollte ich nichts zu dieser Ehrung schreiben. Denn es gibt eine französische Sicht der Dinge, die mit der deutschen Sicht nicht kompatibel ist.

Die – einst kritischen - Franzosen sind brav geworden … und leider auch sehr provinziell. Sie sehen nicht mehr über den Tellerrand hinaus … und sie haben auch keine großen Politiker als Präsidenten mehr hervorgebracht seit Mitterand, der noch Kultur und Format hatte.

Sarkozy, der kleine Ungar, der sich für Merkel einsetzte wie auch Hollande, läuft heute mit einer Fußfessel durch Paris, nachdem er – neben und mit Premier Tony Blair – mit seiner kriegerischen Destabilisierungsaktion in Libyen Nordafrika und die Welt unsicherer gemacht hat.

Und Hollande? Kein Präsident war unpopulärer in Frankreich! „Idiot“, rief ihm ein Franzose zu im Wahlkampf! Das klingt noch nach!

Beide finden Merkles Politik gut, eine Politik, die Deutschland schwächte und ganz Europa mit dem Krisenfall Deutschland!

Cui honorem honorem? Merkel ehren, wofür?


Vgl. auch:

 

 

 

   Weshalb die Bücher der Merkel-Kritiker im Mülleimer landen und nicht in den Bibliotheken

Nein, nicht etwa, weil die Kanzlerin das während ihrer uneingeschränkten Regierungszeit als Machtpolitikerin - oder gar „im Geist“ der guten, alten DDR-Gepflogenheiten aus SED und Stasi – so angeordnet hätte, um ihren Kritikern einen Maulkorb zu verpassen; das hatte Merkel nicht nötig, fanden sich doch viele, die im „vorauseilenden Gehorsam“ nahezu preußisch korrekt das taten, was angebracht schien. Sie zerpflückten das Buch öffentlich, in Zweiten Deutschen Fernsehen, und warfen es, satirisch verbrämt, demonstrativ in den Mülleimer, auch als potenzielle Warnung an die Adresse derjenigen Autoren, die noch vorhatten in der trüben, vernebelten Vita der Angela Merkel nach Ungereimtheiten zu suchen, nach Loyalitätsverhältnissen im DDR-Kommunismus oder während des Studiums in Moskau und ähnlichen Ungereimtheiten, die erklären, wie eine Alt-Kommunistin das dem Westen verpflichte Deutschland 16 lange Jahre regieren konnte, schlecht regieren konnte.

Merkels Früchte, von mir in drei Büchern zur Sache näher erörtert, ernten wir heute.

Das Los, im ZDF von willigen Helfern und Helfershelfern in den Mülleimer katapultiert zu werden, bleib mir zwar erspart; doch reichte es aus, wenn meinen Studien der Zugang zu den Universitäten Deutschlands verwehrt blieb, sitzen dort doch Leute, die ihren guten Job behalten wollen, ohne anzuecken und die außerdem der Kanzlerin und den Mitregierenden aus CDU, CSU und SPD gefallen wollen, sich empfehlen wollen für Höheres – über blinden Gehorsam!

Was es bedeutet, ein System zu stützen, das eklatant versagt und Deutschland in vielen Formen in Anhängigkeiten und existenzielle Krisen, erleben heute.

Neben dem Heer von willigen, gefügigen Journalisten, die sich auf die Seite des Etablierten schlugen mitmachten und das verkündeten, was offiziell opportun war, erwünscht war, machten leider Gottes auch viele mit, die sich „Wissenschaftler“ und „Forscher“ nennen, darüber hinaus auch viel Kleinvieh, das auch Mist macht und die Lüge düngt in Büchern, die von Fehlern diverser Art nur so strotzen.

Nicht ist es mein Los, Fliegenwedel zu sein, verkündet es Nietzsche in seinem „Zarathustra“. Von Anfang an versuchte ich, aufklärend gegen den Schwarm der Fliegen anzukämpfen, gleich Don Quichotte in seinem einsamen Kampf gegen die Flügel der Windmühlen! Vergebens! Man wird die Fliegen nicht ausrotten als Einzelkämpfer! Dort, wo es stinkt, wo es Dreck gibt, wird es immer wieder Fliegen geben, obskure Wesen, die vom Aas leben, weil sie selbst ohnmächtig sind, Dinge von Wert zu schaffen. Wenn eine Gesellschaft dann irgendwann zu Grunde geht, untergeht, dann war es das Werk dieser niederen Wesen, die über Lug und Trug, über Täuschung und Verfälschung – alles Höhere und Edle verdrängend, vernichtend – diesen Untergang herbeiführten.

 

 

 

 Entwurf:

 

Endpunkt in der Endzeit – über Moral, Pudel und Hundemoral

Man hat diesen kleinen Hanswurst noch einmal ins Rennen geschickt, um die alte, die offizielle Sicht der Dinge zu bestätigen, die Version der Lüge, das Narrativ der Regierenden, das ich immer schon nicht nur als „legende“, denn das klingt zu harmlos, sondern als „Mythos“ bezeichnet habe, als den Mythos, der das Logos der Aufklärung seit der Antike nun wider zurückdrängt, verdrängt, abschafft, um aus „Fake news“ Fakten zu schaffen. Auf deutscher Ebene in der Causa Herta Müller und – über das Provinzielle aus dem Land des Michel hinaus – in den USA über das Phänomen des Donald Trump, wobei in beiden Fällen der „dumme Mensch“, als der Unwissende, den aufgeklärten Rationalen und Wissenschaftler, der „Wissenden“ überhaupt ablöst.

Zu beiden Un-Phänomen habe ich Bücher vorgelegt, Sammelwerke von „Essays“, die viele Aspekte behandeln, Grundsätzliches ansprechend, immer aus ethisch-moralischer Sicht. Im Fall Herta Müller und die geistig-moralische Situation Deutschlands betreffend, aus der „Sicht des Insiders“, des echten, des veritablen Dissidenten aus der roten Zelle, der er nicht duldet, dass man die Realität und historische Abläufe a posteriori belletristisch umschreibt, nach Gusto, nach Laune, nach Bedarf – und dabei auch noch die Biografie der aufrechten Dissidenten aus dem Widerstand gegen den Kommunismus während der Diktatur mit umschreibt; auf die USA und Trump bezogen aber aus der perspektive des Außenbetrachters, der, wie von einem moralischen Hochsitz aus, aus dem fernen Europa, glaubt mahnen, ja, explizit warnen zu müssen vor dem Typus des rücksichtslosen Machtmenschen, wie ihn – neben Putin, Xi Jinping , Kim jongun, den Ajatollahs im Iran und anderen finsteren Despoten der Welt – zweifellos auch Trump verkörpert, einer, der als Präsident das Volk der USA spalten, schwächen und über Konflikte dies gesamte Welt in die Krise stürzen könnte, hin zum finalen Untergang. Viele bewusst lebende Amerikaner sehen das auch so, während andere, in republikanischem Provinzialismus und Größenwahn gefangen, evangelikalisch naiv und bigott dem Retter zujubeln und blind folgen, auch im Sturm des Kapitols.

Das „Endzeit“-Szenario, das ich, auf Deutschland bezogen, bereits mit dem Beginn der Ära Merkel eingeleitet sah, für Deutschland und für Europa, ist inzwischen globaler Natur und kann täglich Realität werden, alles und alle vernichtend.

Die Wurzel aller Übel, zurückzuführen auf den Moralverlust der großen Nationen der Welt zurückzuführen, ist die Heuchelei der USA seit dem zweiten Irak-Krieg vor Ort, das Afghanistan-Abenteuer des Westens und die Destabilisierung Nordafrikas durch führende Nationen des Westens, wobei dem – eher provinziell ausgerichteten - Deutschland mit seiner naiven Russlandpolitik nur eine Pudel-Rolle zukam.

Es darf mich nicht wundern, wenn man heute einen kleinen Wadenbeißer gegen mich losschickt, der ausgestattet mit der Wut eines Rottweilers, meine Bücher bekämpfen soll, Aufklärungswerke, die ich gegen das verlogene Herta-Müller-Netzwerk schrieb, in dem diese – fast schon tragische Figur – nur eine dumme Puppe ist, obwohl sich Deutschland mit seinem Geld und Einfluss sich auch eine gescheite Marionette hätte leisten und zulegen können. Dieser Pudel des Netzwerkes, dient eben, wie ein Hund dient, folgsam, servil und Domestiken gleich, so, wie in der Politik kleine, abhängige Staaten großen Mächten und Supermächten dienstbar sind, so, wie Tony Blair diente, Sarkozy, Berlusconi und auch Schröder, der Schandfleck Deutschlands, beginnend mit „uneingeschränkter Solidarität“ mit den USA nach dem 11. September bis hin zu dem ernüchterndem „I‘ m not convinced“ des Joschka Fischer nach den Pseudo-Beweisen vor der UNO, die dann doch zum zweiten Irakkrieg führten.

Wie der kleine Pudel als unberufener Interpret nicht versteht, weshalb die Bücher, die ich gegen das Marionettentheater schrieb, von weiteren gegen Merkel und gegen Trump ergänzt wurden, um auf die Tragweite der Moral in der westlichen Welt zu verweisen, die von vielen frechen Lügen als Instrumente der Macht unterminiert zu werden droht, wenn nicht aufrichtig dagegengehalten wird, so verstehen viele Individuen und Völker die makropolitischen Zusammenhänge zwischen Moral und Weltpolitik nicht. Fakt ist: Putin wurde als Staatschef und dann als aggressiver Eroberungskrieger möglich, weil die – zutiefst heuchlerische USA und dahinter der gesamte Westen – die „pseudo-moralische“ Basis dafür schufen, im zweiten Irak-Krieg, wo später Söldner als Killer eingesetzt wurden, ebenso in Afghanistan und Libyen, nicht anders als Prigoschins „Wagner“-Verbrechertruppe heute in der Ukraine, nur um bestimmte Ziele kleinkarierte Art zu erreichen, dafür aber fern vom Ethos der Völker und der allgemeinen Moral.

Ernüchternde Bilanz für mich: fast schon am Ende meines Schreibens und meiner Erdentage angekommen, habe ich im Grunde nichts erreicht! Es ist so, als hätte ich überhaupt nichts geschrieben! Die Lüge lebt, die Wahrheit bleibt unter dem Teppich – und die Hunde bleiben Hunde, Pudel, Rotweiler, Deutsche Doggen; und neben den wenigen wohldressierten und folgsamen Hunden der edlen, höheren Art, die Befehlen genau folgen, gibt’s es da auch noch die degenerierte Schoßhunde der nackten Art, dem Dekadenten ein genüsslicher Zeitvertreib und bitterböse Kampfhunde, die, wenn auch nicht als Waffe eingesetzt, Kinder anfallen und Fremde. Was sagt Heine über den Hund? Der Hund frisst den Kot des anderen Hundes!

 

 

Material für lesefreudige Franzosen zum Nachlesen und zum Nachdenken:



 

 

 

 

Titelbild

 

 

 

Alle wollen jetzt Merkel-Kritiker sein, Schäuble, Gauck und andere ausrangierte Spitzenpolitiker, große Heuchler vom Dienst, die die Aufrichtigkeit und Wahrheit urplötzlich für sich neu entdecken!

In dem moralisch verkommenen Staat Deutschland, in dem man den ungenierten, rücksichtslosen Lobbyisten vom Typus eines Schröder oder Gabriel als gottgegeben hinnimmt, darf es nicht verwundern, wenn abgebrühte Berufspolitiker, die nichts können aus „Politik“, pharisäer- oder sophistengleich alles hin und her wenden, bis es passt, wobei die Sophisten und Pharisäer der Antike – gemessen am machiavellistischen Politiker der Neuzeit – noch ehrenwerte Leute waren.

Jetzt kommen sie allesamt aus ihren Löchern hervor, mehr noch aus ihren bequemen Ruhekissen am warmen Ofen, um sich als moralische Instanzen aufzuschwingen, Wolfang Schäuble, Merkels Handlanger in vielen Dingen, Friedrich Merz, der kuschende aus der CDU in Wartestellung, sogar Joachim Gauck, der mit einer verlogenen Plagiatorin Tee trank und Kommunisten mit dem Bundesverdienstkreuz ehren ließ, während die Testimonien echter Zeitzeugen ignoriert wurden – und sie alle sehen heute klar, welche und wie viele Fehler die Kanzlerin Angela Merkel gemacht hat!

Was ist das mehr als bodenlose Heuchelei? Die Deutschen aber nehmen das hin – und sie lassen sich von den gleichen Akteuren weiter verhöhnen, die am Zustandekommen der groben politischen Fehlentscheiden oft aktiv beteiligt waren wie Schäuble, mehr noch passiv, wie es bei Merz und Gauck der Fall war.

Meine Bücher gegen Merkel entstanden – wie schon mehrfach betont – während der Amtszeit der Kanzlerin, speziell in den Jahre 2016 – 2018 auch in Buchform publiziert, damals, als noch einiges zu verhindern gewesen wäre. Da ich, abgeschnitten von den Zentren der Meinungsbildung der Republik, fern von Hochschulen und großen Blättern der Mainstream-Medien, de facto ohne politischen Einfluss bin, bewirkte ich mit meinem öffentlichen Tun nichts, gar nichts, ganz im Gegenteil – für die Allgemeinheit wirken wollend, schadete ich mir sogar selbst, indem neue Gegner auf den Plan gerufen wurden.

Merkel kritisieren ist jetzt „in“!

Alle kritisieren Merkel – und ehren die Altkanzlerin mit dem höchsten deutschen Orden!

Sancho Panza hätte seinen Chef Don Quichotte auch mit Kreuz und Stern geehrt, wenn es solche Verdienstorden damals schon gegeben hätte im Mythos der schöngeistigen Literatur!

Die deutsche Absurdität aber ist echt!

Steinmeier ehr heute auch Selenskyj, den höchsten Repräsentanten des Staates Ukraine, den er, damals als deutscher Außenminister und mit Merkel noch auf Putins Seite substanziell bekämpft hat.

Das ist eben Politik. Und Politik, sagt man, sei eine Hure!  

 

 

  Geht es auch ohne Steinmeier?

Hat Deutschland ein moralisches Recht auf unbelastete Politiker, auch wenn diese nicht ganz bekannt sind?

Neue Besen kehren gut, während in alten Besen der Schmutz der Vergangenheit klebt, Staub und Dreck verflossener Jahre, die Hypotheken von alten Seilschaften und politischen Zielsetzungen der obskuren Art, die heute nicht mehr zeitgemäß sind?

Steinmeier ist eine Gestalt von gestern, einer, der sich selbst überlebt hat und der deshalb seinen Hut nehmen sollte, aus der Einsicht heraus, dass er gefehlt hat, schlechte Politik machte – und das, obwohl ihm weite Teile des Parlaments und Delegierte aus dem Volk der Deutschen das Vertrauen ausgesprochen haben, doch ohne alle Details zu kennen.

Schröder, inzwischen eine Unperson, Steinmeier, der Stratege und Minister schon unter dem Parteifreund aus der SPD und DDR-Wendehals Merkel, haben Deutschland Putin ausgeliefert, ein ganzes Volk erpressbar gemacht.

Muss das ohne Konsequenzen länger so hingenommen werden?

    Merkel hat den Deutschen einen wohlbestellten Saustall hinterlassen

Und ist abgetaucht.

Scholz, der aktuelle Regierungschef in Deutschland, will dazu nichts sagen, denn er war mitbeteiligt am Straucheln des Schiffes in schwer See, bevor die Lotsin von Bord ging und ihr geliebtes Deutschland sich selbst überließ … und der Sintflut, die von Osten droht.

Das große Schweigen der „Kanzlerin“ wurde selbst engen und äußerst loyalen Parteigängern und Weggefährten unheimlich, Akteuren an vorderster Front wie Norbert Lammert, lange Chef des Parlaments und zweitmächtigster Mann im Staat des Deutschen Michel, bis er von der dankbaren Partei der deutschen Christenheit CDU und der Kanzlerin an die Spitze der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) katapultiert wurde, um dort vielleicht und nach bewährter Art, Kommunisten reinzuwaschen und zu ehren, und um, nach christlicher Fasson die Welt auf den Kopf zu stellen mit Marionetten, die zu dumm sind, um funktionierende Hanswürste des Systems abzugeben.

Während Scholz als neuer Kapitän bemüht ist, mit neuer Crew und grünen Steuerleuten das wankende Schiff Deutschland wieder auf Kurs zu bringen und der Tiresias auf Schloss Bellevue sich eine neue Sicht der Dinge zurechtgelegt hat, den russischen Diktator als das benennend, was er ist, reden Gestalten wie Özdemir, der nichts zu verlieren hat, aber viel zu gewinnen, über die Versäumnisse der Angela Merkel, der vielgeehrten Mutter der Nation, das „Desaster“ ansprechend, das inzwischen in allen Ecken und Enden offen hervortritt, in der Abhängigkeit des Landes und in dem Ausgeliefertsein einer ganzen Nation, die zum Spielball eines kranken Tyrannen der Neuzeit geworden ist.

 

 

Vgl. auch:


„Erschütterungen“ – Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat ein Buch geschrieben, eine Abrechnung auch mit Merkel!?

Dazu gab er ein Interview[1] mit diversen klugen und zutreffenden Statements, in welchen er, der Mann Gottes auf Erden, auf seine Art, sanft und trotzdem mit Biss, auch mit der verfehlten Russsland- und Flüchtlingspolitik der Kanzlerin Merkel ins Gericht geht, mit Merkel abrechnet, jetzt, a posteriori, wo er überhaupt nichts mehr zu sagen hat, nachdem er, auch früher schon, eingeschränkt durch die arg reduzierten Machtbefugnisse des deutschen Bundespräsidenten, politisch kaum etwas bewegen konnte.

Was ich ihm, dem Machtlosen, trotzdem übelnehme, speziell in der Causa Herta Müller: er hat mit einer notorischen Lügnerin und Plagiatorin, die belletristisch die Geschichte verfälscht, auf Schloss Bellevue Tee getrunken – und er hat damit falsche Signale in das deutsche Volk gesendet, Lügenbotschaften, die von der historischen Wahrheit und den Fakten ablenkten.

Auch dazu muss Gauck heute stehen!

Horst Köhler, der populäre Bundespräsident, wurde in der Causa Herta Müller gezielt eingewickelt, instrumentalisiert, getäuscht, um mitzumachen, um einer moralisch hochgradig suspekten Gestalt das Bundesverdienstkreuz zu überreichen – für einen Nobelpreis, der dieser schlechten Literatin über politische Protektion aus SPD und CDU-Kreisen zugeschanzt, gar eingekauft wurde.

Joachim Gauck dürfte es ähnlich ergangen sein wie Köhler! Doch anders als der Sparkassendirektor hätte Gauck, der die DDR bewusst erlebt hat, wissen müssen, was da ausgeheckt und bühnenreif gespielt wird!

Sicher wusste er es auch, aber er machte mit, weil ein Bundespräsident, ganz egal aus welcher Partei er kommt und selbst als Parteiloser, mitwirken wollte am großen Coup, am Verführungswerk, Gefälligkeiten erweisend, wo echte Wahrheit und klare Moralität am Platz gewesen wäre.

Der arme Sünder Gauck – und jetzt die späte Reue?

Es ist gut, dass Gauck die vielen krassen Fehlentscheidungen Merkels anspricht, gerade in einer Stunde, in welcher Nachfolger Steinmeier seiner früheren Chefin immer noch die Stange hält – und mit Merkels Russland-Politik die eigene, damals vorexerzierte Pro-Haltung zu Putins Russland sanktioniert.

 

     Indem Bundespräsident Steinmeier Merkel ehrt, ehrt er sich selbst – der höchste deutsche Orden an die Kanzlerin, verdient!?

 

 

 

Ehre, wem Ehre gebührt!? Cui honorem honerem?

Sechzehn lange Jahre hat Lotsin[1] Merkel hat den trägen Frachter Bundesrepublik Deutschland durch die wilden Wogen geführt, fast wie Bismarck, der Reichsgründer das Reich, und später Kohl, Merkels Ziehvater mit der komischen Vorstellung von Ehre und Machtausübung! Also gebührt auch ihr die höchste deutsche Auszeichnung - verliehen von einem, der – nach meiner Auffassung von Anstand und Würde in der Politik – längst nicht[2] mehr im Amt sein sollte.

Fakt ist: der opportunistische DDR-Wendehals Merkel hat dort politisch weitergemacht, wo das Gespann Schröder – Steinmeier aufhörte, mit wirtschaftspolitischen Pragmatismus im Sinne von „Business as usual“ jenseits der Moral, russland- und chinafreundlich, mehr oder weniger arrangiert mit den USA und getragen von den durch und durch heuchlerischen, pseudo-christlichen Parteien CDU und CSU, die alle großen Fehler Merkels, den radikalen Atom-Ausstieg[3] wie die forcierte Flüchtlingspolitik jenseits von Recht und Gesetz mittrugen.

Merkel hatte seinerzeit keine Glaskugel, als sie als deutsche Kanzlerin - in der Tradition und im Geiste ihres Vorgängers im Amt Schröder - mit Putin paktierte, mit einem rücksichtslosen Autokraten auf dem – schon absehbaren - Weg zum uneingeschränkten Diktator, wie er es heute mit Xi Jinping ist, kriegführend und vernichtend.

Steinmeier, der Minister von Merkels Gnaden, dann auch Bundespräsident, hatte diese Kugel auch nicht; doch beide hatten politische Visionen, die auf echten Werten hätten beruhen sollen – und nicht auf der Relativierung tradierter Werte im Paktieren mit den roten Teufeln aus Moskau und Peking.

Wenn Steinmeier, der einst loyale Minister, seine frühere Chefin ehrt, die Frau, unter der er als Außenminister die Geschicke Deutschlands aktiv mitbestimmte, dann sanktioniert er – auch - sein früheres Tun, das aus heutiger Sicht nicht gut war und Deutschland schadete, und er erteilt er sich – de facto – selbst Absolution!

Der Deutsche Michel schaut dabei zu und nimmt auch das hin, so, wie er alles seit Schröders Zeiten hingenommen hat, den Atomausstieg, die Flüchtlinge und den Eiertanz Deutschlands zwischen den europäischen Nationen der EU und den USA, ohne auf Prinzipien zu pochen, ohne zu murren[4], ohne auf die Barrikaden zu gehen wie die Franzosen heute wieder in Frankreich – und ohne nach eigenen Wegen der Selbstbestimmung zu suchen wie Macron, der Vielgescholtene, es heute versucht.

Im autoritätsgläubigen Staat der Deutschen, im Land der Eichen und der Linden, wird sich – nach Heines Wort – so bald kein Brutus finden und auch keiner, der die höchsten Autoritäten im Staat angreift, denn es könnte ja sein, dass man ihn wegen Majestätsbeleiding und Verunglimpfung des obersten Bürgers vor den Kadi zitiert!

So agierend, wie er eben agiert, erklärt Steinmeier bedächtig und viel weniger bissig als der streitbare Mann Gottes auf Erden aus Rostock, auch noch dem letzten zweifelnden Deutschen, weshalb er immer noch im Amt ist und weshalb er sich nicht schämen muss, länger im Amt zu sein, statt Platz zu machen für Unbelastete, für Aufrechte, die weder mit der Hypothek Putin leben müssen noch mit der Hypothek Xi Jinping.

Wer sitzt mit in der kleinen, erlesenen Runde der Feiernden, geladen vom Merkel höchstpersönlich? Einige aus der Schar der Getreuen von gestern und vorgestern, Annette Schavan, die Plagiatorin, nunmehr im Vatikan, die sich seinerzeit für die Plagiate des Strahlemanns Karl Theodor von Guttenberg aus der CSU öffentlich schämte, um bald darauf selbst des Plagiats überführt zu werden, während der CSU-Spezi und Erz-Lobbyist – wohl nicht geladen – durch Abwesenheit glänzt. Ferner und noch ein paar andere Freunde[5], die nicht mehr im Rampenlicht stehen.

„Politiker ehren sich gegenseitig“, schrieb ich früher, um dann auch ethisch konsequent – immer wieder - zu fordern: „Alle Ehrungen abschaffen!“

Denn was sind Ehrungen noch wert, wenn Lügner und Betrüger, Plagiatoren und Geschichtsverfälscher, nicht anders als fremde Diktatoren und Menschenschlächter mit deutschen Bundesverdienstkreuzen[6] und Pour-le-Mérite-Sternen ausgezeichnet werden!?



[1] Vgl. dazu mein merkelkritisches Werk „Endzeit“, 2018. Einige Merkel-Kritiker werden in Deutschland rezipiert, andere nicht.

 

[2] Vgl. dazu meine mehrfach publizierte Rücktrittsforderung an Steinmeier.

 

[3] Der späte Aufschrei heute aus diesen reihen ist nur noch lächerlich!

[4] Nur in den sozialen Medien schimpfen heute einige, die sich Dichter und Schriftsteller nennen, rabiat gegen Merkel, die nichts mehr zu sagen hat und abgetaucht ist, ohne sich Vorwürfe zu machen, vergessen aber dabei, dass sie durchaus auch Bücher gegen Merkels und Steinmeiers Politik hätten schreiben können, damals, als die Kanzlerin noch uneingeschränkt agieren durfte, damals, als ich meine kritischen Bücher dagegen vorlegte (2016 – 2028), Bücher, die gemieden wurden und deren Art sogar von pseudo-journalistischen Handlangern im ZDF in den Mülleimer geworfen wurde – demonstrativ! Nicht besser als in der unfreien DDR!

[5] Den Bericht des ZDF zu der anstehenden Ehrung verlinkte ich gestern auf Facebook – ohne große Resonanz. Der Deutsche hat im Augenblick andere Sorgen, als sich mit den Selbstbeweihräucherungen der Berufspolitiker zu beschäftigen. Ein Philosoph aber muss Position beziehen, auch wenn er längst – als Geist und Mensch – zum Sisyphus reduziert wurde, zum Don Quichotte.

 

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/merkel-orden-verdienstorden-auszeichnung-kritik-100.html?fbclid=IwAR0cDBT0Ohd3BsrsljCcBgDLagkoNkmbGG3Qtr_kcYXsJAmDWibBM51GGe0

 

[6] Meine Beiträge dazu füllen inzwischen ein ganzes Buch!

Vgl. dazu auch:

https://www1.wdr.de/nachrichten/merkel-bundesverdienstkreuz-100.html

 


Vgl. auch:

     Muss Merkel vor Gericht?

Mein staatsrechtliches Wissen reicht nicht aus, um diese Frage zu beantworten; aber es wird in diesem kultivierten Land mit vielen ausgebildeten Juristen sicher auch Leute geben, die darauf sachkompetent antworten können, formaljuristisch, nicht ethisch oder moralisch. Den sittlichen Part könnten die Kirchen übernehmen, wenn sie denn noch glaubwürdig wären, oder jene Philosophen, die sich noch nicht mit dem System arrangiert oder in Frustration endgültig verskrochen haben, entschlossen, für immer zu schweigen.

Lange bevor der langjährige CDU- und Werteunion-Mann und spätere AfD-Präsidenten-Kandidat Max Otte das Abklären von Merkels Verantwortung vor Gericht einforderte, positionierte ich mich in „Quo vadis, Germania“, 2016, ähnlich kritisch, überzeugt von dem Prinzip, dass in einer funktionierenden Demokratie der mündige, souveräne Bürger den Politikern auf die Finger sehen muss, die er in hohe Ämter geschickt hat, also auch einer Merkel, die - über die mehrheitlich gewählte CDU - Kanzlerin wurde für eine überlange, nicht gerechtfertigte Zeit.

 

 Vgl. auch:

 

   

Vgl. auch:

  Entwurf:

     Mildernde Umstände für Merkel?

Sie hat Deutschland so lange schlecht regiert und unendlich viele politische Fehler gemacht, weil sie es durfte.

Merkel agierte quasi als Geschäftsverführerin der CDU und der CSU dahinter, weil die beiden pseudochristlichen Parteien es zuließen, ja, es sogar so wollten.

Sie alle ließen Merkel so gewähren und walten, wie Kohl gewaltet hatte, selbstherrlich, auch jenseits der Moral, ohne eigentliche Kontrolle, wobei Merkel, im Ausharren und Aussitzen von Fehlern ein Ebenbild von Kohl, weitaus größeren Schaden anrichtete als der von ihr zynisch liquidierte Ziehvater.

Christlich war das alles nicht, aber, wenn auch nur für einige Jahre, nützlich.

Heute muss die ganze Nation die Flurschäden ausbaden, manches reparieren und geraderücken, was lange krumm und schief war, was aber von einer politischen Kraft[1] durchgesetzt und 16 lange Jahre aufrechterhalten wurde, weil der eigentliche „politische Weitblick“ fehlte, jene Weitsicht des echten politischen Profis, den es auf deutschen Boden seit Bismarcks Angang nicht mehr gibt. Nur wird heute, wo das Bildnis des Reichsgründers auch symbolisch angehängt wird, das Kind, das in den Brunnen fiel, nicht mehr gerettet werden können – dahin ist dahin!

Was schert das Merkel? Ein Werkzeug Gottes war sie nicht! Dafür aber ein Werkzeug der Partei, in der DDR zunächst, dann im größer geworden Deutschland! Sie funktionierte – und, Gott sei es gedankt, ohne zu haften!

In kommunistischen Diktaturen wurden Versager erschossen!