Freitag, 14. Juli 2023

Prigoschin in Bayreuth?

 

 

 Entwurf:

 

 Entwurf:

Prigoschin in Bayreuth?

 

 

Traulich und treu ist's nur in der Tiefe:

falsch und feig ist, was dort oben sich freut!

 

Richard Wagner, Rheingold

Was schrieb ich zu Putins Koch in jenen turbulenten Tagen, als der Schwerkriminelle, ein Kriegsverbrecher wie Putin und Richard Wagner-Bewunderer für Welt-Schlagzeilen sorgte in einer Fußnote?

 

"Die Musikwelt muss diesem Prigoschin dankbar sein, dass er, vielleicht beim Anhören des Walküren-Ritts und den Bildern aus „Apocalypse now“, seine Killer-Truppe nach Wagner benannte, denn der Antisemit und Revolutionär Wagner war nicht immer eine sittliche Gestalt, nicht aber nach Mozart, Beethoven, Schubert, also nach meinen drei Helden, oder gar nach Bach, der diese Menschenversöhner über Musik erst ermöglichte." (In: Weltretter Lukaschenko)

 

 

Putins Krieg hat mir jeden Kunstgenuss verleidet - und selbst die das künstlerische Schaffen in Eis erstarren lassen.

Inzwischen schafft Prigoschin Fakten, der Wagner-Verehrer!)

Keiner weiß, wo es ist!

Vielleicht ist er längst in Bayreuth, unsichtbar gemacht durch die Tarnkappe des Alberich? 

Jedenfalls spuckt er auch dort bestimmten Akteuren in die Suppe, verdirbt den Brei, indem er das Nachdenken der Welt über den Amoralisten Wagner anregt![1]

Tarn-U-Boote, Tarnkappenbomber - das sind doch deutsche Erfindungen?

Die Russen lieben die Deutschen, vor allem die deutsche Musik!

Also sollte man sich umgucken auf dem Grünen Hügel - und genau hinschauen, wer neben Merkel sitzt!



 Entwurf:

(Diesen Essay schrieb ich im Dezember 2022, sah aber von einer Veröffentlichung ab, weil ich noch Recherchen vornehmen wollte. )


 

 

Von der Entmythisierung des Mythos und der Perversion als Paradigma in hehrer Kunst wie im profanen Leben – 

zu Wagners „Ring“, 

„Salome“ von Strauss und den „Kastraten“ zu Bayreuth: 

Musikgenuss vom Feinsten, auch bei „arte“[1]?

Wer vom Gang der Wirklichkeit enttäuscht, von Lauf des Lebens selbst, flüchtet gern in Scheinwelten, in die Kunst, taucht in Musik und Theater, um dort, neben Trost und Seelenbalsam auch Gegenentwürfe für die Existenzbewältigung zu finden. Einfühlsam geht er auf das Kunstwerk zu – und schnelle wendet er sich auch wieder davon ab, weil, was man ihm vorsetzt, nicht dem entspricht, war er erwartet, weil es, nicht anders als vor Jahrhunderten, als die Kastraten noch hoch in Mode waren, auch schon so war.

Die Künstler, die oft Avantgardisten sind – wie ein Wagner und nach ihm trotz der Macht der Tradition selbst noch eine Richard Strauss – oder Avantgardisten sein wollen, geben die Richtung vor, die Werte, neue Werte und opfern nicht selten ihr Leben auf, um ihre Sicht der Dinge in der Kunst durchzusetzen.

Und heute? Heute erhebt sich der Regisseur über das Geschaffene, über das Kunstwerk, wischt nahezu alle Intentionen des Schöpfers mit einem Handstrich weg und inszenierte sich quasi selbst, indem er an die Stelle des dargestellten Mythos einen Gegenentwurf stellt, der zwar längst kein Gengenmythos ist, dafür aber höchst billiger Abklatsch neuester Dekadenz, in dem dem Ungeist der die durch und durch dekadenten Jetztzeit das Wort geredet wird über die Tat der Inszenierung: Zunächst, richtungweisend für Kommendes aus Deutschland, ein „Don Giovanni“ aus dem Autohaus! Eine exhibitionistisch Neu-Inszenierung durch und durch mit einem kulminierenden Anti-Helden in Adam-Kostüm ohne Feigenblatt, bei dessen Auftritt man sich durchaus die Frage stellen darf, die sich der - mit nobelpreiswürdiger Literatur näher vertraut Literaturfreund vielleicht schon gestellt hat, nämlich: Wie große ist der Penis der Italiener!? – und jetzt: eine Oper mit Warnhinweis auf den Bildschirmen: ein ebenso splitternackter Mann und Hauptdarsteller neben Salome: der singender Johannes der Täufer – vollkommen entblößt auf der Bühne, so. als hätte eine frau den Mann vorgeführt, aus reinen Emanzipationsbestrebungen heraus oder angetrieben durch ein Ressentiment, dass – in einem Akt später Rache – den Mann tanzen lässt wie der Starke das schwache Geschlecht auf der Bühne als Puppe wie im tatsächlichen Leben die Jahrtausende hindurch quer durch die Kulturen.

Der nackte Mann springt also auf der Bühne herum, mit Gesang, gefolgt von einem „Ring“ aus dem Narrenhaus zu Berlin, wo Siegfried im Trainingsanzug, auftritt, der große Held, der Nationalheld der deutschen als Depp!

Die Figuren hopsen an Wagners Musik vorbei, ein Machwerk zum Davonlaufen für einige, die vielleicht ein ganzes Leben brauchten, um, über die Vertiefung in den Mythos, die ein Wagner anregt und Wege dazu aufzeigt, überhaupt zu Wagners Musik zu finden!?

Die jahrhundert-Inszenierung des Patrice Cheraux – ein Paradigma und ein Weg in den Einstieg!

Und jetzt – die Destruktion dazu: der Ausstieg aus Wagner für einige, die weder Klang und Geist der Musik Wagners nicht vernehmen werden, noch die Botschaft, die der Mythos birgt, weil die äußere Höller der deplatzierten Art alles zunichtemacht, was große Kunst sonst leisten würde.

Ein moderner Berliner erträgt das alles wohl – und der großgeistige, großmütige Deutsche dahinter, der seine bewährten Werte längst eingebüßt hat mit der längst entschwundenen Kultur, tut es dem Großstadtmenschen, der kein Preuße mehr ist, gleich, empathisch – und zugänglich für jeden Dreck.

Je schriller, desto besser!?

Wie könnte auch einer über die Entmythisierung des Mythos reden, wenn er nicht weiß, was ein Mythos ist – oder mit vernebeltem Gehirn und Gefühl über der Perversion, wo diese längst schon zum als Paradigma geworden ist, zur Maxime des Handels für den Einzelnen in seiner – human und tolerant empfunden- Gesellschaft!?



[1]

 

 

    Merkel hat den Deutschen einen wohlbestellten Saustall hinterlassen

Und ist abgetaucht.

Scholz, der aktuelle Regierungschef in Deutschland, will dazu nichts sagen, denn er war mitbeteiligt am Straucheln des Schiffes in schwer See, bevor die Lotsin von Bord ging und ihr geliebtes Deutschland sich selbst überließ … und der Sintflut, die von Osten droht.

Das große Schweigen der „Kanzlerin“ wurde selbst engen und äußerst loyalen Parteigängern und Weggefährten unheimlich, Akteuren an vorderster Front wie Norbert Lammert, lange Chef des Parlaments und zweitmächtigster Mann im Staat des Deutschen Michel, bis er von der dankbaren Partei der deutschen Christenheit CDU und der Kanzlerin an die Spitze der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) katapultiert wurde, um dort vielleicht und nach bewährter Art, Kommunisten reinzuwaschen und zu ehren, und um, nach christlicher Fasson die Welt auf den Kopf zu stellen mit Marionetten, die zu dumm sind, um funktionierende Hanswürste des Systems abzugeben.

Während Scholz als neuer Kapitän bemüht ist, mit neuer Crew und grünen Steuerleuten das wankende Schiff Deutschland wieder auf Kurs zu bringen und der Tiresias auf Schloss Bellevue sich eine neue Sicht der Dinge zurechtgelegt hat, den russischen Diktator als das benennend, was er ist, reden Gestalten wie Özdemir, der nichts zu verlieren hat, aber viel zu gewinnen, über die Versäumnisse der Angela Merkel, der vielgeehrten Mutter der Nation, das „Desaster“ ansprechend, das inzwischen in allen Ecken und Enden offen hervortritt, in der Abhängigkeit des Landes und in dem Ausgeliefertsein einer ganzen Nation, die zum Spielball eines kranken Tyrannen der Neuzeit geworden ist.

  


 Vgl. dazu:

Alle Jahre wieder - und so, als wäre nichts geschehen!

Merkel in Bayreuth



 Vgl. dazu:

Merkel in Bayreuth – vom Willen zur Macht zur Götterdämmerung in Berlin oder zu einer neuen Morgenröte?

Traulich und treu ist's nur in der Tiefe:

falsch und feig ist, was dort oben sich freut!

 

Richard Wagner, Rheingold

Merkel geht nicht nur ins Stadion, wo sie von Zehntausenden gesehen wird und von Millionen am Bildschirm. Sie mischt sich auch unter die Eliten, reist nach Bayreuth, dorthin, wohin es „Wolf“ einst zog, den Führer – und lange dem Führer und dem Reich, auch liberale Bundespolitiker wie den langjährigen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, FDP, der oft auf dem Grünen Hügel weilte, um den Spielchen rund um die Macht zu folgen.

Antisemit hin, Antisemit her: wer etwas vom Willen zur Macht lernen will, kann Nietzsche lesen, den Antipoden Wagners auch in Fragen der Musik; oder er kann das verfolgen, was Wagner auf der Bühne in die Welt gesetzt hat, den „Ring des Nibelungen[1] in vier Teilen. 

Wer die Geduld aufbringt – und Merkel hat diese von Kohl geerbte stoische Geduld, das Sitzfleisch, nach Nietzsche und auf Flaubert bezogen, das Sitzfleisch des Nihilisten – kann an einem Vorabend und drei Tagen viel über Ränkespiele erfahren, über Strukturen der Macht, über Untiefen und Höhen, und über fehlbare Götter, die stolpern, stürzen, die an der Macht scheitern, weil sie das verkannten, was wesenhaft ist und was das wahre Leben ausmacht.

Endzeit?

Götterdämmerung in Bayreuth und in der deutschen Kapitale, Berlin? Oder eine neue Morgenröte?



[1] In diesen Tagen konnte man in der „arte-mediatek“ die Jahrhundertinszenierung von Patrice Chereau aus dem Jahr 1976 bestaunen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Patrice_Ch%C3%A9reau

 

Nicht anders als Wagner seinerzeit in Dresden, befand ich mich – als in Bayreuth große Kunst dargeboten wurde – im tatsächlichen Kampf, auf den Barrikaden!

 

 

 Vgl. auch:


Richard Wagner, Cosima Wagner, geb. Liszt, Franz Liszt -

Bilder vom Grünen Hügel 

in Bayreuth







Die Festpielhalle auf dem Grünen Hügel




Richard Wagner



Cosima Wagner, geb. Liszt












Franz Liszt



Richard Wagner






Richard Wagner

Mehr zum Thema in meinem kommenden Werk:




Musik in Versen –

Lenaus

„Schilflieder“, „Bitte“, „Die drei Zigeuner“, „Husarenlieder“, „Der traurige Mönch“,

Natur- und Liebeslyrik

sowie Szenen aus

„Faust“ und „Don Juan“

als poetische Vorlagen zur Vertonung und Komposition bei R. Schumann, F. Liszt, F. Mendelssohn-Bartholdy, F. Hensel, H. Wolf, R. Strauss und O. Schoeck

Freie Interpretationen – mit der Ungarn-Motivik

des dionysischen Melancholikers

Nikolaus Niembsch, Edler von Strehlenau

als Schwerpunkt

 



Copyright: Carl Gibson

 

 

 

 

 

 

Prigoschins Marsch nach Moskau, nur eine Show, eine abgekartete Maskerade, um die „Privatarmee Wagner“ von Belarus aus gegen Kiew in Stellung zu bringen? 

Vom „Hochverrat“ und dem „Dolchstoß“ am Morgen, zum „freien“ Mann“ am Abend mit dem zugesicherten freien Geleit? 

Offene Fragen zu dem Coup … und Fragen über Fragen!?

 

Während man in Deutschland den „Umsturz“ erträumt, im Sandkasten erspielt und Dilettanten, die nur arme Irre sind, vor Gericht zerrt, um ihnen den Prozess zu machen, schafft man in Putins Russland Fakten.

Prigoschin, der „Held“, vom Volk in Rostow akklamiert, bejubelt, lässt nun seine Truppen gen Moskau marschieren, um Putin stürzen. Das ist am Morgen.

Anschauungsuntereicht auch für die deutsche Putschisten, die mit ansehen können, wie man mit 25 000 Schwerbewaffneten, einen Präsidenten stürzen kann, der überrumpelt ohnmächtig dasteht und sich nicht zu wehren weiß, obwohl er sonst alles im Griff hat, nur seine Truppen offensichtlich nicht!

Am Abend aber pfeift der gleiche Prigoschin seine Mannen zurück – und geht dafür unbestraft aus, darf zu Lukaschenko nach Belarus reisen, um sich dort von dem Stress zu erholen oder um gleich umgebracht zu werden, denn der vollkommen von Putin abhängige weißrussische Diktator macht doch nur das, was Putin anordnet.

Ein Kuhhandel der üblen Sorte? Wer verhandelte mit Putin und somit mit dem obersten aller Banditen, der, fern von jeder Ganovenehre, sich doch an keine Abmachung hält?

Offene Fragen zu dem Coup treten nun auf, Fragen über Fragen, die wohl erst in den Ereignissen der nächsten Tage beantwortet werden, wenn feststehlt, wie lange dieser „Kriegsheld“ Prigoschin, der, bei Gott, keine sittliche Gestalt ist, noch leben wird und was aus seiner Truppe wird, die Putin gerne ganz in die russische Armee integrieren würde, auch ohne Prigoschin.

Was lief da ab?

Ist das alles nur ein abgekartetes Spiel zwischen dem Diktator und dem kriminellen Handlanger, in dem einige sogar einen Helden sehen, einen russischen Patrioten, der mittelbar zu Sturz Putins aufrief sowie der Putingetreuen, die alle hochkorrupt sind?

So kann man die Dinge auch sehen; und so werden sie auch von einigen gesehen, die nicht glauben wollen, dass Putin den Todfeind und Verräter, den er am Morgen noch in Prigoschin ausgemacht hat, am Abend als freien Mann wird ziehen lassen, ohne Rache zu üben, ohne Vergeltung und Bestrafung, was lauthals angekündigt war, ab nach Belarus, zu Lukaschenko, dem Vasallen, einfach so, nur, um selbst an der Macht und noch eine Weile im Sattel zu bleiben!?

Ein Coup also, um Kiew und der Ukraine doch noch das Genick zu brechen?[1]

Der Flurschaden, den Putin bei diesem Coup erlitt und der ihn die Macht, gar den Kopf kosten wird, spricht dagegen![2]

Zeitbeobachter und Zeitexperten wissen es: nach dem gescheiterten Coup gegen Gorbatschow landeten alle Putschisten im Gefängnis. Gorbatschow überlebte den Coup, doch die Sowjetunion zerfiel.

Nach dem Coup gegen den neuen starken - und fast immer betrunkenen - Mann Jelzin landeten ebenso alle Putschisten im Knast – und ein gewisser Putin wurde bald mir der Wahrnehmung russischer Interessen beauftragt, vorausgesetzt, er schützte Jelzins Familie und alles, was die Jelzins in kurzer Zeit an Vermögen zusammengerafft hatten.

Und heute – heute will derselbe Putin den offensichtlichen „Landesverräter Prigoschin“ zur Rechenschaft ziehen für den großen „Landesverrat“: doch das am frühen Morgen – und am Abend ist Prigoschin, der doch streng bestraft werden sollte, wieder ein „freier Mann“ – und die „meuternden Truppen“ gehen auch unbestraft[3] aus!

Das verstehe, wer will!

Also ist alles doch nur eine Show, wie in Russland überhaupt alles Show ist, seitdem Putin bestimmt?

Ganz egal, was man im Westen über die Ereignisse denkt: die – bisher arg gegängelten und hinters Licht geführten - Russen werden ihre Antworten finden und die Konsequenzen aus den Abläufen ziehen, auch wenn man in den Medien zum Alltag überzugehen sucht – wie bisher auch!

Vielleicht wird Diktator Putin, der Bandit aller Banditen, der auf Kinder und Frauen schießen lässt, den in Deutschland aber trotzdem gewisse Leute für einen guten Menschen halten, dann doch noch sein blaues Wunder erleben, trotz Kyrill und Kerze!

 



[1] Militärische Beobachter sehn vor allem strategische Aspekte, die sehen den „verdeckten Aufmarsch“, das schnelle Vorrückten großen Truppen-Kontingente, ohne dass es Widerstand gibt, ohne, dass auch nur ein Schuss fällt!

 

[2] Meine Bedenken und Folgerungen finden sich hier bestätigt:

 

https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/die-ganze-geschichte-wirkt-inszeniert-alles-nur-ein-riesenbluff-experten-bringen-gewagte-theorie-ins-spiel_id_197379436.html

 

Der politische Schaden ist enorm, zeigt er doch einen Schwachen Diktator, der nicht weiß, wie er reagieren und der wohl Gegner im System zu befürchten hat, die einige Abläufe ermöglichen. US-Außenminister Blinken sprach deshalb – und bei aller Zurückhaltung, weil man nicht zur Eskalation beitragen wollte – von „Rissen“ im System Putin, von „cracks“ in der Fassade.

 

 

 

[3] Regierungssprecher Peskow hat diese alle verblüffende Kehrtwendung seines Chefs Putin offiziell bestätigt.

 

 Vgl. auch:

 

Zoff in der Räuberhöhle – Putin in schwerster Krise!?

Es ist sonderbar merkwürdig: Der Machtmensch und finstere Diktator im Kreml, den fast alle im Westen dorthin wünschten, wo der Pfeffer wächst, soll nun doch lieber an Macht bleiben, bevor das alle und alles bedrohende Arsenal von Atomwaffen in falsche Hände gerät, in die Hände von Abenteurern wie Prigoschin, der inzwischen populärer in Russland zu sein scheint, als der Kreml-Chef selbst.

Prigoschin, ein gemeiner Straftäter, kommt aus dem Volk, auch noch tieferen Schichten als Putin, der kleine KGB-Mann, der auch aus dem Nichts zum Präsidenten aufstieg.

Doch während Prigoschin heute als Kriegsheld und Volkstribun ganz oben schwimmt, nach dem ungehinderten Einzug in die Millionenstadt Rostow am Don, die zugleich die Kommando-Zentrale der russischen Truppen an der Ukraine-Front ist, offen auf der Straße promenieren kann, ohne das ein gezielter Schuss ihn, den Störenfried und offenen Regime-Gegner, hinwegräumen würde, muss Putin sich verstecken – und, wie andere Diktatoren der Welt, alle möglichen Feinde fürchtend, einsam im Bunker leben, gleich dem Führer in den nicht mehr glücklichen Kriegstagen.

Die Laufbahn des Prigoschin ist schillernd und ungewöhnlich: nach der mehrjährigen Knastzeit verkaufte er Würstchen am Straßenrand, baute sich ein Restaurant auf und bewirtete US-Präsident George W. Bush und den langjährigen Gönner Putin an einem Tisch, bevor er im Jahr der Krim-Annexion 2014 die – nach dem Komponisten Richard Wagner aus Bayreuth benannte – Kampftruppe „Wagner“ gründete, eine Privatarmee mit 50 000 Mann unter Waffen, Söldner und Killer im Auftrag Russlands, die, vor dem Ukraine-Einsatz, vor allem in Afrika wüteten, von Syrien, Libyen, Mali, bis nach Madagaskar.

Putin leugnete seinerzeit den Koch und die Köche. Jetzt aber wird ihm der Koch zum Feind, ja, zum Hauptgegner, denn der wüst schimpfende Koch ist populär und kaum ein Russe will ihn wirklich bekämpfen, obwohl er den Kreml bedroht.

Der Einmarsch in Rostow und der Marsch auf Moskau, 400 Kilometer durch Russland, ohne das die Wagner-leute aufgehalten worden wären!

Wo war Putin, der doch alles im Griff hat?

Wo war die glorreiche russische Armee, die diesen Aufrührer in der Revolte wohl gewähren ließ?

 

 

 

 

 

 Entwurf:

 

Prigoschin, von Diktator Lukaschenko in die Falle gelockt, wird dort nicht lange überleben!

Über diesen Koch schrieb ich auf diesem Blog, als er für andere noch kein richtiges Thema war.

Als ein politisierter Mensch und Autor, der in hundert Beiträgen und auf fünfhundert Seiten über die ersten hundert Kriegstage in der Ukraine geschrieben, systematisch berichte hat, ohne zu wissen, ob daraus einmal ein fertiges, gedrucktes Buch wird, verfolgte ich die Ereignisse praktisch rund um die Uhr auf BBC und CNN, garniert mit deutschen Berichten, um meine Schlussfolgerungen zu ziehen, aus nicht alltäglichen Entwicklungen, die für uns alle von existenzieller Tragweite sein können.

Jetzt, wo ich diese Gedanken notiere und gleich auch auf dem Blog veröffentlichen werde, frage ich mich, ob Prigoschin noch am Leben ist – und was das Schicksal dieses verblendeten Putin sein wird, der sich – über den Ukraine-Krieg und Prigoschin – selbst enthauptet hat.

 

 

 

 Entwurf:

 

 

Prigoschin, ein Koch, der anderen in die Suppe spuckt und anderen den Brei verdirbt, in Ost und West!? 

Ist „der größte Junge in der Stadt[1]“ auch der neue starke Mann Russlands?

Wenn ein schriller Pfeifton die Kriegsbilder von BBC akustisch durchkreuzt, Bilder, die von ARD und ZDF brav am Tag danach wiederholt werden, weil man nicht in der Lage war, Authentisches vom Kriegsgeschehen an der Front selbst zu drehen, dann schimpft der russische Held Prigoschin! Dann spricht er auf seine Weise zum russischen Volk- Tacheles!

Er schimpft so, wie früher ein Luther schimpfte, gegen des Teufels Sau, den Papst,; er schimpft so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, russisch derb, garniert mit vielen Perlen der russischen Sprache in nur einem Satz gleich einem Festschmaus für Präsidenten, so, damit man ihn im Volk versteht, aber auch im Vereidigungsministerium Russlands und im Generanstab der Armee, wo Schoigu – in Erwartung des Marschallsterns – agiert, neben Gerassimov, während Prigoschin auf verlorenem Posten an der Ukraine-Front kämpft, im Stich gelassen von der Führung der russischen Armee, ohne ausreichend Munition, aber auch von einem selbstherrlichen Präsidenten Russlands, der offensichtlich nichts im Griff hat.

Das kommt im Volk an!

Die einen in den Schützengräben und im heißen Kampf, die anderen feige, doch geborgen in der ferne Hauptstadt Moskau, wo nur Lügen herkommen und törichte Befehle! Ergo spricht Prigoschin Tacheles – und er sagt alles aus, was Putin und alle anderen korrupten Akteure, die den russischen Diktator stützen, Politiker wie Militärs, nicht hören wollen!

Prigoschin sagt sogar das aus, was man im Westen gerne hört, denn er enttarnt die pseudo-moralische Fassade des Feldzugs gegen die Ukraine auch verbal!

Und doch kann der Westen an diesem rabiat gewordenen Volkstribun nicht viel Freude haben, gefährdet dieser doch durch seine spontane Art des revolutionären Vorgehens im umwälzenden Aufruhr den Status quo und die Sicherheit der Atomwaffen, die, in falsche Hände gelangt, alles zerstören können.

Also ist man im Westen bereit, noch eine Weile mit dem verlogenen Despoten Putin zu leben, und nebenbei die Ukraine so zu unterstützen, wie bisher, so, dass der Krieg nicht auf Russland überschwappt und zum NATO-Krieg wird.

Prigoschins Marsch nach Moskau kam überraschend – und brachte viele Probleme mit sich, Probleme, die noch nicht ausgestanden sind, denn Putin ist angeschlagen und wankt, gefährdet auch durch innere Gegner aus dem Umfeld, die sich noch bedeckt halten, die aber da sind, bereit, die Macht zu übernehmen, während ein Prigoschin das bleibt, was er immer schon war, ein Instrument der Macht, eine Schachfigur ohne Selbstwert, die man einsetzt, aber auch opfert, wenn die Zeit danach ist.

Fakt ist: Prigoschin wurde nicht militärisch gestoppt, was allgemein erwartet worden war, auch im Westen!

Er stoppte sich selbst, vielleicht von Diktator Lukaschenko in die Falle gelockt und inzwischen auf dem Weg nach Weißrussland, wo er wohl nicht lange überleben, wird, denn Lukaschenko ist Putin verpflichtet – mit Haut und Jahr.

Dann werden alle diesen Koch los sein und seine Privatarmee wird in anderen, weniger bekannten Söldnertruppen aufgehen, während man seinen Namen und die Erinnerung an ihn schnell vergessen wird!

Keiner wird dem Ganoven, der über Nacht berühmt wurde, eine Träne nachweinen; schließlich war er ein Verbrecher von Anfang an und bis zuletzt, einer, der Gefangene mit dem Vorschlaghammer hinrichten ließ, ein Koch, der in die Suppe anderen spuckte und anderen den Brei verdarb, in Ost und West.



[1] „the biggest guy in town“, so etwa brachte es ein amerikanischer Militärbeobachter vom kalifornischen Berkeley aus am Sonntagmorgen danach, heute, in CNN auf den Punkt.

 

 

 

 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

 Vgleiche dazu meine Beiträge, die ich hier am

18. Februar 2022

 publizierte: 

 

 

 

"Oligarch" Prigoschin, eine Straftäter-Laufbahn der Extraklasse vom Niemand zum Millionär -

 Der Restaurator und der Koch

Oder 

Weshalb lässt Putin und den angeblichen Koordinator der Söldner- Truppe "Wagner" und andere „Kriminelle“[1] für sich arbeiten?


Alles, was dem Endzweck dient, ist legitim, sagt sich der Machtpolitiker, der auf die Moral pfeift. Am Ende zählt nur der Sieg, der Endsieg!

Es war im Jahr 1979 – die Sowjetunion marschierte in Afghanistan ein, und der antikommunistische Dissident Carl Gibson verließ, unmittelbar nach der Entlassung aus dem Gefängnis, das von dem roten Diktator regierte Rumänien in Richtung Bundesrepublik Deutschland. Zur gleichen Zeit wurde irgendwo in den Tiefen des Sowjetreich ein Krimineller verurteilt, ein gewisser Prigoschin[1], der später für eine Reihe weiterer schwerer Straftaten ganze 14 Jahre in einem russischen Gefängnis verbringen sollte.

Wer währen der Zeit des Kommunismus im Osten Europas in einem kommunistischen Gefängnis einsaß, der weiß, welche Menschen jener Strafvollzug hervorbringt: oft sind es Straftäter, die nach der Abbüßung ihrer Strafe und der erfolgten „sozialistischen Umerziehung“ – wie von mir beschrieben[2] - noch boshafter und schlechter geworden auf die Gesellschaft losgelassen werden, um sich dort so zu behaupten, wie man es ihnen im Bau, im Knast, beigebracht hat, roh und skrupellos, nach den Gesetzen des Dschungels und nach dem recht des Stärkeren, der sich rücksichtlos das nimmt, was der schwächere nicht verteidigen kann.

Ein solches in sozialistischer Haft geläutertes Individuum dient nun Putin, leistet gute Dienste im In- und Ausland, im Internet, koordiniert Söldner-Einsätze, steuert Kampagnen - und wurde reich dabei.

Mit Putins Hilfe, protegiert und bevorzugt von einem – inzwischen selbstherrlichen – Despoten, der als Zyniker der Macht auf westliche Werte pfeift, bereit, seine Zwecke mit allen Mitteln zu verfolgen, wurde Knastbruder Prigoschin aus der kommunistischen Strafkolonie über Nacht wichtig und zum reichen Mann, gar zum Milliardär?

Wer weiß es? Putin hatte den Oligarchen den Krieg erklärt und schaffte - auf seine Weise mit eigenen Methoden - einige dieser Neureichen, die das Volksvermögen des Riesenreichs unter sich aufgeteilt hatten, aus der Welt. An anderer Stelle – wie im Fall Prigoschinschuf Putin neue Oligarchen.

So ticken die Uhren der Macht.

Ganz nach dem Motto, das auch in der Ukraine seine Gültigkeit hat, dort, wo andere Oligarchen den Präsidenten Selensky möglich machten: Oligarchen sind gut, wenn sie dem Präsidenten, dem starken Mann im Kreml, dienen, also nützlich sind! Dann dürfen sie bleiben und leben!

Oligarchen aber, die zur Macht streben, kritisch sind und liberal wie Chodorkowski und andere, die sind schädlich, müssen bekämpft und ausgerottet werden, selbst wenn sie es noch rechtzeitig ins westliche Exil schafften - wie Beresowski, der aber trotzdem gehen musste.

Sage mir, wer dein Freund ist, und ich sage dir, wer du bist!

Diese alte Weisheit gilt immer noch – und Putin, der Machtmensch, der den Westen verachtet, und – mit Lenin und Stalin vielleicht auch davon überzeugt ist, dass der Westen an der eigenen Dekadenz scheitern und zu Grunde gehen wird – sollte eigentlich wissen, dass eine Figur mit krimineller Sozialisation wie Prigoschin ihn mit hinabzeiht in den Sumpf und sein Image als Macher – nach innen wie nach außen – belastet. Wer Kriminelle für sich arbeiten lässt, billigt, autorisiert die Mittel und Methoden der Kriminellen, die man im Westen „Mafia“ nennt, inzwischen aber auch schon im Osten und weltweit.

Man kann nicht einerseits „Banditen“ und „Terroristen“ bekämpfen und anderseits andere „Banditen“ und „Terroristen“ als Söldner, Saboteure, Erpresser für sich arbeiten lassen. Wer so weitermacht, untergräbt die eigene Glaubwürdigkeit an andere Stelle und kultiviert einen Banditismus, aus dem ein Staatsbanditismus wird, ein Staatsterrorismus, der das - zur Floskel reduzierte und somit verschmähte, verhöhnte – Völkerrecht auch in der Kriegsführung missachten wird.



[2] Näheres in meinem Dissidenten-Testimonium in zwei Bänden.

 

 

 

Putins Köche Oder das Söldner-Unwesen am Werk

Die Großmächte agieren heute prinzipiell und methodisch nicht anders als seinerzeit, in der Renaissance, der verruchte Papst Rodrigo Borgia und dessen noch verruchterer Sohn Cesare – nur die Mittel haben sich gewandelt. Der gedungene Mörder, der Auftragskiller und Assassine hat heute nicht mehr den „Dolch im Gewande“ und die Giftmischung im kleinen Flacon – heute arbeitet man, wenn es gegen Dissidenten und Regimekritiker geht, mit Plutonium, mit Rizinus im Regenschirm, mit Killerkommandos im durchtrainierten Team, um Probleme[1] aus der Welt zu schaffen. Im Präventiv-Schlag werden unliebsame Feinde aus der Welt geschafft, vor den Augen der Welt aus profanen Gründen der Staatsraison und um angeblich Opferzahlen zu minimieren.

Im Feld sind Söldner-Verbände unterwegs, überall dort, wo es etwas zu erledigen, zu zerstören, zu sabotieren gilt, in Kiew auf dem Maidan, im Donbass, an der Grenze, aber auch in Afrika, in Syrien, in Libyen und anderswo. Putin lässt seine „Köche“ über die ominöse Truppe „Wagner“ alles so ausführen, wie es ihm die von den USA angeheuerten und im Irak eingesetzten Profis seinerzeit vorführten, gut getarnt, ohne Hoheitszeichen. Der auftraggebende Staat bleibt fein und sauber, jenseits der Verantwortung, hat den Nutzen, oft ohne Kosten. Nach Opfern und Kollateralschäden fragt niemand. Wer solche Praktiken jenseits des Völkerrechts anprangert, erleidet das Los eines Julian Assange von Wikileaks und wird – obwohl ein Aufklärer und freund der Wahrheit gleich vielen Dissidenten - selbst zum Opfer.



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag zur Exekution von Boris Nemzov.

 

 

"Kriegshysterie" – tobender Desinformationskampf bei divergierenden Interessen: wer glaubt welchem Geheimdienst?

Nach zwei Jahren Pandemie sind viele Menschen verunsichert, existenziell erschüttert, gelähmt – und nun auch noch das, ein drohender Krieg, der, besonders in Europa sehr viel verändern würde. Ungezählte Opfer nicht nur an der Front wären die Folge, sondern tiefe Einschnitte in allen Lebensbereichen.

Ein gewisser Trost in Deutschland: der Kanzler und der wiedergewählte Bundespräsident agieren und reagieren noch besonnen auf die Entwicklungen, obwohl auch die deutsche Politik sich dem inzwischen heißen Desinformationskampf nicht ganz entziehen kann und das weitergibt, womit sie aus diesen oder jenen Quellen „munitioniert“ werden.

Fakten oder Fake-News? Wer sagt die Wahrheit? Wer glaubt wem? Die Medien, immer auf der Suche nach einer Story, einer neuen Schlagzeile, teils eifrig, teils unverantwortlich unterwegs, tun ein weiteres, um die Menschen zu verunsichern, die Bürger, die schon lange nicht mehr wissen, wenn sie glauben sollen und wem sie noch glauben können.

Wo kommen die Nachrichten her? Wer fabriziert diese und zu welchem Zweck? Ist der russische Propaganda- und Desinformationsapparat hinter Putin, der, beginnend mit Außenminister Lawrow, das ausführt, was dem starken Mann im Kreml nutzt, glaubwürdiger als das, was die vielen großen und kleinen Geheimdienste der USA an „Sachinformation“ beisteuern?

Der kritische oder fügsame Bürger kann sich seinen Reim darauf machen und – wie in Glaubensfragen religiös-weltanschaulicher Art – an den einen Gott glauben oder an den anderen, an Götzen und Dämonen! Letztendlich wird er es nicht herausfinden, wer ihn belügt, täuscht, hinters Licht führt, manipuliert, gängelt – und zu welchem Zweck.

Da taucht ein US-U-Boot angeblich in russischen Gewässern auf und wird verjagt, sagen die Russen. Die USA widerspricht postwendend.

Wer verdreht die Dinge, jetzt, in Krisenzeiten, wo man doch weiß, dass schon ein verrückt gewordener Kapitän eines Atom-U-Boots die gesamte Welt in Brand stecken kann?

Die Westeuropäer, allesamt mehr oder weniger in die NATO eingebunden, glauben natürlich eher den Freunden aus Übersee, als dem „Aggressor“, der „völkerrechtswidrig“ die Krim eingesackt, mit Macht „annektiert“ hat, dessen Propagandamaschine gerade auf Hochtouren läuft, teilweise koordiniert und gesteuert von einem Kriminellen, der, nach langen Knastaufenthalt mit dubiosen Geschäften und wohl protegiert vom neuen Zar der Russen Karriere gemacht hat – als „Putins Koch[1]“, heute zuständig für Dreck-Arbeiten aller Art, vor Ort, in Afrika, in Syrien, aber auch in den weiten des Internets über Trolle, Hacker und Saboteure aller Art.

In einer querdenkerisch verseuchten Welt wirken Desinformationskampagnen wahre Wunder!

Was in Europa vergessen wird – und das betrifft auch Deutschland in hohem Maße: die machtpolitischen Interessen der USA, die heute die Ukraine mit Waffen aufrüsten, entsprechen – und das wurde bei Trumps Verhältnis zur NATO überdeutlich - nicht immer den Interessen der europäischen Staaten!

Ja, selbst Frankreich, das sich mit Atomwaffen noch eine recht eigenständige Außenpolitik leistet, denkt im Falle eines Falles – und nach guter historischer Tradition- wahrscheinlich zuerst an sich selbst, dann erst an Bündnisse und Freundschaften.

Was will Putin, der ein knallharter Machtpolitiker der besonders zynischen Art und dazu auch noch ein Spieler, genauer ein „Hasardeur“ ist, wirklich? Will er den Status quo in Europa, den er mit der Krim-Annexion de facto schon verändert hat, weiter verändern? Will er die Uhr zurückdrehen und die Bündnisstruktur der NATO verändern? Greift er nach der „Weltmacht“, wobei die Ukraine nur ein erstens Opfer ist? Verwirrende Schlagzeilen gibt es zuhauf, Gerüchte, die von Fakten ablenken. Die Bürger sollten mehr darüber erfahren, und sie sollten wissen, um welches Bärenfell gestritten wird – denn sie alle werden als Leidtragende mit den Früchten dieses unseligen Machtpokers leben müssen, wenn es nicht anders kommt.

 

 

 

 

 

   Welche Kriegsziele verfolgt Putin im Ukraine-Konflikt – Welche Konzessionen verweigern ihm NATO und der Westen und zu welchem Preis?

In deutschen Medien redet man darüber, ob Putin seine Truppen in die Ukraine einmarschieren lässt oder nicht. Über die Kriegsziele einer Invasion aber schweigt man sich aus.

Was bringt eine Besetzung der Gesamtukraine Russland ein?

Sollen Kernbereiche der untergegangenen Sowjetunion wieder hergestellt werden? Treibt es „Wladimir“ zurück zum Ursprung, nach Kiew, in die Stadt der Städte, wo die Geschichte der „Rus“ begann?

Sind Invasion und Annexion nur sentimentale Angelegenheiten eines romantischen Träumers, der sich, immer noch verliebt in die alte Sowjetunion, in ein Großreich zurücksehnt, in dem „Klein- Russland“, also die Ukraine, wieder integraler Teil von „Groß-Russland“ ist?

Putin ist ein Verstandesmensch, ein pragmatischer Machtpolitiker, ein Realist, kein Träumer!

Also weshalb sollte er mit einer vollzogenen kompletten Invasion, wie das aktuell in den Medien suggeriert wird, einen Zustand herbeiführen, den er doch gerade und mit viel Vehemenz vermeiden will; nämlich: das Heranrücken Russland an die NATO- Staaten, von den es sich allmählich eingekreist und bedroht fühlt!

Entspricht das der Logik? Oder soll so die direkte Konfrontation gesucht werden – mit Rumänien, Polen, den baltischen Staaten?

Ein Deutscher, der von den Folgen einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO unmittelbar betroffen wäre, sollte sich diese Fragen stellen, und zwar jetzt, wo es noch politisch-diplomatische[1] Möglichkeiten einer Konfliktvermeidung gibt.



[1] Worüber diskutieren Spitzendiplomaten beider Seiten neun Stunden lang, ohne dass es Fortschritte gibt? Welche Konzessionen will der Westen nicht machen? Weshalb erfährt der Bürger nichts über des Pudels Kern, über den eigentlichen Grund der Konfrontation?

 

 

Am Vorabend des Dritten Weltkriegs – Frühlingsmanöver?

Ein Weltkrieg beginnt nicht immer mit einem Paukenschlag; die Ursachen, denen bald übergroße Wirkungen folgen, lassen sich heute, im Zeitalter der Satelliten-Aufklärung, auch nicht mehr so plump inszenieren wie seinerzeit der Überfall auf den Gleiwitzer Sender – heute schlittert man in den Weltkrieg, der der letzte sein wird, den die Menschheit austrägt, über einen Anlass, nach dem später keiner mehr fragen wird, weil keiner mehr da ist, der noch Fragen aufwerfen könnte.

Endzeit? Danach fragte ich vor Jahren in einem Buch, ohne recht an eine mögliche Apokalypse in naher Zukunft glauben zu wollen – doch inzwischen, wo die befürchtete Ausrottung der Menschheit durch einen Virus in der aktuell grassierenden Seuche der Neuzeit Corona Pandemie schon Gestalt angenommen hat, verdüstern sich die Himmel weiter; auch militärisch in Grenzkonflikten, Bürgerkriegen, Spannungen zwischen den Großmächten der Zeit und „Frühlingsmanövern“ hier und dort, mit unkontrollierbaren Funkenschlägen, die schnell einen Großbrand entfachen können und in den, von vielen Menschen für unmöglich gehaltenen, letzten Weltkrieg[1] führen können – und das nur, weil die Politik, unfähig bestehende Konflikte friedlich zu lösen, wieder versagt.

Der Normalbürger, das ewige Opfer, wird dabei zusehen, wie Gewaltherrscher, Despoten auf der einen Seite und starre, rechthaberische Kalte Krieger auf der anderen ihm sein Grab schaufeln, den endgültigen Untergang aller besiegeln.

Was bleibt dem Ohnmächtigen, der aus eigener Kraft das Walten der Dinge über das Walten des Bösen in einer inzwischen verkommenen Welt von Lug und Trug nicht aufhalten kann anderes übrig als eine Ergebenheit in das Schicksal, ein Fatalismus, der dem kommenden Tod bewusst ins Auge sieht?



[1] Das US-Präsident Biden, heute, am 11. Februar, seine amerikanischen Landsleute in der Ukraine aufruft, das Land zu verlassen – und dies mit einem Hinweis auf einen „Dritten Weltkrieg“ ist ein schlechtes Zeichen und muss mit Besorgnis aufgenommen werden, gerade in dem exponierten Deutschland.

 

 

 Vgl auch:


 

   Der Einsame im Bunker – und die zerstörerische Melancholie der Macht

Putin, ein Einsamer im Bunker, einer, der sein Volk immer noch belügt und täuscht wie einst Hitler die Deutschen in der Endzeit kurz vor dem Zusammenbruch des Dritten Reiches!?

Er sei für Argumente nicht mehr zugänglich, folgerte der französische Präsident Macron nach einem einstündigen Telefonat mit dem - inzwischen sehr einsam gewordenen - Diktator der Russen.

Tyrannen schaffen sich Eigenwelten, irreale Konstrukte wie Algabal, nur nicht immer ästhetisch.

Hitler erlebte diese „Endzeit“, nahezu unzugänglich für die Fakten des Krieges. Nicht anders Putin, um dessen Geistes- und Seelenzustand nicht nur Experten westlicher Geheimdienste in Sorge sind.

Wird er, umgeben von todesmutigen Vasallen in Nibelungentreue, in einem Anflug von fatalistischer Melancholie die ganze Welt anzünden, um alle mitzunehmen auf der letzten Reise ins Nichts?

 

 

 

 

 

Kriegsverbrecher: Hitler, Stalin, Milosevic, Putin:

Von den gedemütigten Nationen der Deutschen und Russen zum Aufstieg der Diktatoren! Historische Parallelen der tragischen Art – wiederholt sich die Geschichte doch? 

Eine Betrachtung von Carl Gibson

Der Philosoph verweist auf die Prinzipien, ethisch, moralisch, der Historiker erklärt die Details, interpretiert jene Bedingungen und Entwicklungen, die zwei Weltkrieg mit Abermillionen Toten ermöglichten.

Bei allen Unterschieden, die in der Zeit liegen, gibt es doch erstaunliche Parallelen, die zum Aufstieg der Diktatoren Hitler, Stalin und Putin führten – mit einem Zwischenspiel in Titos Jugoslawien, wo der damalige Staatchef und Serbe Slobodan Milosevic mitten in Europa für einen Bruderkrieg zwischen Serben, Kroaten, Slowenen sorgte, nicht viel anders als wir es heute erleben, wo der Kriegsverbrecher Putin, den man nicht länger „Herr“ nennen sollte, über die Bürger der Ukraine herfällt, um etwa, in den - mehrheitlich russisch sprachigen Charchiv – Menschen beider Nationen abzuschlachten, im Bombenhagel und mit Raketengeschossen zu töten. Ganz egal ob Russen oder Ukrainer.

Mit dem Zynismus päpstlicher Feldherren im Ausrottungsfeldzug gegen die Katharer in der Provence, wo es bei der Belagerung einer Stadt galt, alle totzuschlagen mit dem Hinweis, Gott möge sich später die Rechten, ie Guten, die Seinen, heraussuchen, hieß, so inhuman, brutal und menschenverachtend agiert Aggressor Putin in diesem völkerrechtswidrigen Bruderkrieg, der von Tag zu Tag blutiger und verheerende wird.

„Peace in our time? „Appeasement“ gegenüber einem Kriegsverbrecher unserer Tage? Putin muss geächtet werde, so, wie Hitler geächtet wurde!

Viele – längst aus historischen Gründen zu Pazifisten gewordene- Deutsche sahen die Dinge so, wählten als friedfertige ohne Lust auf Krieg pazifistische Parteien.

Jetzt zeigt - der vom gemeinen Verbrecher zum Massenmörder und Kriegsverbrecher - aufgestiegene Diktator Putin sein wahres Gesicht – die Fratze des Mörders, dem Kinder und Frauen genau so egal sind wie Christen und Moslems oder Juden.

Nur die Macht zählt – möge diese Haltung dem Diktator den Hals brechen, denn die se verträgt sich nicht mit der „russischen Seele“, die anders fühlt und handelt.

Wird die „russischen Seele“ gegen Putin rebellieren – und wird man ihn absetzen, von der Macht entfernen, bevor er die Welt in Brand setzt, beginnend mit dem Einsatz taktischer Atomwaffen?

Milosevic konnte noch gestoppt werden – durch die AUS, durch die NATO!

Kroaten, Slowenen, Bosnier sind heute freie Völker, eingebunden in die EU, die Serben besinnen sich – Karadjic und Mladic wurde der Prozess gemacht, im Haag.

Dort sind bestimmt noch Zellen frei!

Für Gestalten wie Putin!

 

Gibt es historische Parallelen der tragischen Art – und wiederholt sich die Geschichte doch

Von nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Zerschlagung des deutschen Reiches sowie der Habsburger-Monarchie Österreich-Ungarn im Versailler Vertrag wurde als Demütigung der Deutschen Nation aufgefasst. Schweißte die Deutschen zusammen und bildete so den national-revanchistischen Nährboden, auf dem Hitler zum Diktator aufsteigen konnte.

Bei Putin, der aus dem Zerfall der Sowjetunion aufsteigt, ist es nicht anders. Das Nationalgefühl der vom Westen gedemütigten Russen scheißt das Volk zusammen, Erniedrigte, die sich hinter dem neuen starken Mann versammeln und diesem Auftrieb geben, auch bei verbrecherischen Taten wie jetzt im Kampf gegen das Brudervolk in der Ukraine, eben, weil man – noch – der Propaganda des eigenen Führers mehr glaubt, als den „Faschisten“ und Nazis aus dem Westen

Bevor Putin in den Augen der gesamten zivilisierten Welt zum bösen Aggressor und Kriegsverbrecher wurde, hat, er, jenseits aller Rationalität, auf Emotionen gesetzt, auf niedere Instinkte und Ressentiments, indem er alte Feindbilder bemühte, vor allem aber, indem er nach innen log, seine eigenes Volk hinters Licht führte – mit billiger Propaganda, die jederzeit und von jedermann mit gesundem Menschenverstand durchschaut werden, wenn blutige Fakten zum Volk durchdringen, garniert mit Opferzahlen, die die Realität des Krieges beweisen.

Putin ist nur noch böse und enthemmt, bereit, alles zu vernichten, um die Welt in Brand zu setzen!

Ja, das ist Putins Krieg – und man muss diesem Vernichtungskrieg, der auf den Bildschirmen von abrollt, Einhalt gebieten, so lange, das noch möglich ist!

Hitler war ein Hasardeur, ein Irrationalist, bereit, das deutsche Volk und die Zukunft der deutschen zu opfern – im Wahn!

Stalin, der andere Menschheitsverbrecher, der Millionen Ukrainer im „Holodomor“ verhungern ließ, hatte noch – nach dem deutschen Überfall – das Argument des „großen vaterländischen Krieges“ auf seiner Seite, der, wohlgemerkt, ein echter „Befreiungskrieg“ war.

Putins Krieg aber ist reine Aggression!

Möge die Völkergemeinschaft diesen Krieg verdammen und den Kriegsverbrecher, der der Welt mit Vernichtung droht, von weiterem Blutvergießen abhalten.

Mögen, neben naiven Politikern vieler Nationen, die das gegenwärtige Debakel mit zu verantworten haben, und den Menschen auf der Straße auch die höchst ohnmächtigen Denker und Schriftsteller ihr aufklärendes Wort einsetzen, damit die Welt aufwacht und handelt.

 

 

 

Aggressor mit Veto-Recht im UNO-Sicherheitsrat

Die UNO – was ist das? Etwas, was nicht funktioniert, wenn es gebraucht wird.

Die UNO, eine ethische Einrichtung zivilisierter Völker, wurde gegründet, um Angriffskriege zu ächten und um Aggressoren, die nur das Recht des Stärkeren kennen, von Angriffskriegen abzuhalten – wie jetzt, wo ein verrückt gewordener Diktator Putin über den souveränen Nachbarstaat Ukraine herfällt, um diesen zu unterwerfen, Teile davon zu annektieren und das Volk ideologisch zu gängeln, es künftig in Unfreiheit zu halten, so, wie die Russen heute leben, in Angst und Schrecken.

Im Geist der UNO-Satzung hätte dieser Aggressor sofort gestoppt werden müssen – über eine umgesetzte Resolution, so, wie Saddam Hussein zum Rückzug aus Kuweit gezwungen wurde.

Der Ist-Zustand in dem Sicherheitsrat der dringend reformbedürftigen UNO, in der Deutschland – ungeachtet der stattlichen, stets pünktlich bezahlten Beiträge – nichts zu sagen hat, stand der Verurteilung von Putins Aggression im Wege.

Russland wurde nicht verurteilt und zum Rückzug aus der überfallenen Ukraine gezwungen.

Sollte die Vollversammlung der Vereinten Nationen, zusammengesetzt aus den Repräsentanten von 193 Nationen, heute, am 27. Februar, in New York, den Überfall von Putins Russlands auf das Brudervolk im Westen mehrheitlich moralisch verurteilen, dann bleibt das bei dem symbolischen Akt ohne konkrete Folgen.

Das ist die UNO, immer noch ein Papiertiger, der die Ständigen Repräsentanten im Sicherheitsrat unbeeindruckt lässt. Wie Russland in diesen Tagen, wird auch China von diesem Veto-Recht guten Gebrauch machen, wenn es – wie in Tibet – in Taiwan einfällt oder anderswo.

 

Vgl. auch:

    Freie Fahrt für den Kriegsverbrecher Putin – der „Freie Westen“ lässt die Ukraine in der Agonie feige im Stich

 

 

Die Tragödie, die seit gestern – unseren Augen verborgen – in der ohnmächtigen Ukraine abrollt, war absehbar.

Ein zynischer Diktator schafft nun Fakten – und die freie Welt hat keine Antwort auf die Aggression.

Es war eine Einladung zur Aggression, mitverschuldet durch die freien Demokratien der westlichen Welt.

Was machte diese Aggression des russischen Diktators, den Überfall auf den souveränen Staat Ukraine, den man nun – abgesehen von einigen Solidaritäts-Parolen auf allen Ebenen im Stich lässt möglich?

Die Rückendeckung durch China.

Xi deckt den Stalinisten aus dem Kreml, der die Alte Ordnung der Sowjetunion wieder im Kern restaurieren will, das alte Völkergefängnis mit allen Unfreiheiten für den Einzelmenschen, weil er die gleiche Unterstützung von Putin erwartet, wenn er gegen Taiwan vorgeht und die Insel mit Gewalt erobert.

Die Zusicherung der USA, nicht in der Ukraine und - mit US-truppen – für die Ukraine zu kämpfen.

Die Zusicherung der NATO, nicht in der Ukraine und die Ukraine zu kämpfen.

Wer also soll der Ukraine überhaupt helfen und wie?

Deutschland mit 5000 Helmen?

Solidarisch zeigen sich nur die Balten, Chapeau, und Polen, Völker, die wissen, was kommunistische Machtherrschaft bedeutet, was Unfreiheit und Versklavung durch Tyrannen bedeuten.

Westliche Politiker hingegen, blauäugig und politisch verblödet, wissen das nicht, opfern die Prinzipien und opfern auch das Volk der Ukraine, das frei sein will, aber nicht frei sein darf, weil der Verbrecher Putin inzwischen freie Fahrt hat, ein Tyrann, der bereit ist, ganz Europa, ja, die Welt zu vernichten, ein Größenwahnsinniger, vor dessen Machtgelüsten der perversen Art nicht nur ich gewarnt habe.

Soll der freie westen Putin ächten, fragte ich seinerzeit! Nun muss ich einsehen, dass der Westen mit einer immer noch politisch naiven USA und einem Macron, der immer noch eigenmächtig agiert, dazu nicht in der Lage ist

Die Ukraine – ein einkalkuliertes Opfer!?

Man hat sich längst mit dem Opfer Ukraine abgefunden, der deutsche Kanzler, der dazu da ist, um Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, ebenso wie die anderen Führer der westlichen Welt, die ihren Völkern verpflichtet sind und die Welt nicht in einen Dritten Weltkrieg führen dürfen.

Putin, der der Welt öffentlich gedroht hat wie ein Bandit einem anderen Schurken droht, hat bestimmt mit Macron Klartest geredet und wohl auch Scholz gedroht – mit einem Atomschlag?

Einem Verbrecher muss man alles zutrauen!

Doch wer Verbrecher gewähren lässt, landet bei Hitler und Stalin, bei Gestalten des Bösen, die heute Putin und XI heißen.

 

 Vgl. auch:

 

Wieder „Heim, ins Reich“? Zum Einmarsch der russischen „Friedenstruppen“ in die „amerikanische Kolonie“ Ukraine … wie seinerzeit in Georgien?

Nur auf anderem Maßstab? Georgien war ein Erfolg! Nun soll die „Marionettenregierung“ der USA in Kiew abgesetzt und die versklavten Russen im Donbass „befreit“ werden?

Putin, der seinerzeit beim Abschuss eines russischen Flugzeugs über Syrien durch die Türken Erdogan demonstrativ vor den Augen der Welt lautstark vorwarf, Allah hätte ihm den Verstand geraubt, ist nun offensichtlich selbst verrückt geworden, noch verrückter, als man ihm es zugetraut hat.

Wie von mir befürchtet, ist die Direkt-Konfrontation Russland – USA, NATO-Europa nun da, ein Konflikt, in dem Deutschland und Frankreich nicht mehr viel zu sagen haben.

Wer bei der Pressekonferenz Putin – Scholz genau hinhörte, konnte feststellen, dass der Kremlchef den Boden der Tatsachen längst verlassen hat und - im polemischen Stil - mit Wunschvorstellungen, Konstrukten, Chimären argumentiert sowie mit einer zurechtgebogenen Geschichte – auch das sah ich so kommen[1] - die er so interpretiert, wie er sie braucht, wie sie ihm nützt, um sein Volk „heim, ins Reich“ zu führen, nicht anders als Hitler damals in Böhmen und Mähren und mit dem „Anschluss“ der Ostmark, und der Einbindung seiner Heimat „Österreich“ ins das Deutsche Reich.

Putin redete von „Genozid“ an den Russen im Donbass! Reine Polemik! Wo ist ein solcher Völkermord belegt?

Ideologie statt Fakten! So war es auch seinerzeit bei Hitler! Aus den verfolgten Deutschen von damals werden heute geschundene, bedrohte, ermordete Russen in der Ukraine, eben, weil man diese scheinbaren Opfer braucht, um dort - gegen das Völkerrecht – einzumarschieren, Fakten zu schaffen, vollendete Tatsachen wie auf der Krim, die annektiert werden konnte, weil der Westen es zuließ.

Und jetzt? Kann eine Völkergemeinschaft, die UNO, mit einem Sicherheitsrat, der so ist, wie er ist, den Aggressor noch stoppen? Oder wird die Welt, um schlimmeres zu verhindern, namentlich den Weltenbrand, auch diese nackte Aggression hinnehmen?

 



[1] Vgl. dazu die Beiträge, die ich in den letzten Wochen – hier, auf dem Blog – zur Thematik publizierte.

 

 

 

 

Wo Russen leben, ist Russland – denkt so Putin? Über Separatismus-Bestrebungen in multiethnischen Staaten und Autonomie als Konfliktlösung

 

Ubi bene ibi patria?

Die dem russischen Präsidenten hörige Duma erkennt an, was der starke Mann in Kreml vorgibt, nicht anders als in China: das Parlament segnet im Namen des Volkes ab, was politisch durchgesetzt werden soll.

Bei der Krim-Annexion war das so – und nun soll es in der Ost-Ukraine, wo in der Mehrheit Russen leben, so weitergehen, wobei – wie schon demonstriert – die ukrainischen Staatsbürger russischer Nationalität ihr Territorium mitnehmen!

Eine sonderbare Form der Staaten-Bildung oder Staaten-Erweiterung, die so im Völkerrecht nicht vorgesehen ist.

Als einer, der – in einem multiethnischen Staat - zwischen verschieden Völkern aufwuchs, als Deutscher und Europäer, geboren in der Volksrepublik Rumänien, zudem auch noch Tür an Tür mit den Völkern Jugoslawiens, kenne ich die Probleme des Zusammenlebens unterschiedlicher Völker mit verschiedenen historisch und religiös geprägten Identitäten, die Rivalitäten zwischen den Nationen, die Reibereien, Konflikte, aber auch das harmonische Koexistieren, das möglich ist, wenn der politische Rahmen stimmt.

Die Reden des - später vielverteufelten Staatschefs und kommunistischen Diktators - Nicolae Ceausescu begannen seinerzeit, um 1965, als ich merkte, dass ich mit meiner deutschen Sprache und meinem unmittelbaren – mehrheitlich deutschen - Dorfumfeld doch nicht in Deutschland lebte, mit der einleitenden Floskel:

„Rumänen, Maghiaren (Ungarn), Deutsche und andere Nationalitäten“.

Es war der Versuch, alle Ethnien in ein Staatsvolk einzubinden, in eine sozialistische Nation. Und es blieb bei diesem Versuch, weil die Völker ihre nationale Identität nicht zugunsten eines synthetischen Konstrukts weltanschaulicher Ausrichtung aufgeben wollten.

Die nach dem Versailler Vertrag in einem Großrumänien lebenden Ungarn wollten trotzdem Ungarn bleiben, auch unter kommunistischer Herrschaft, während die Angehörigen der deutschen Minderheit im Banat und Siebenbürgen später fast allesamt nach Deutschland übersiedelten, um dort im deutschen Volk aufzugehen.

Was aus dem Vielvölkerstaat Titos, aus Jugoslawien, wurde, ist bekannt: der Staat zerfiel im blutigen Bürgerkrieg und es bildeten sich – wie nach dem Zerfall Sowjetunion später – neue Staaten mit eigenen Identitäten. Die inzwischen zur EU gehörende Staaten Slowenien und Kroatien sind Beispiele dafür, während in anderen Staatsgebilden, in Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, im Kosovo noch manches politisch unausgegoren und noch im Umbruch ist.

Ist der Prozess dort ein Muster zur Lösung der Konfliktsituation im Osten der Ukraine, wo die russisch sprechenden und russisch fühlen Staatsbürger in die Russische Föderation streben? Was spricht überhaupt gegen Autonomie? Oder gegen ein Autonomie-Modell, das die Südtiroler in Italien durchgesetzt haben?

Muss es unbedingt Krieg geben? Oder geht es auch friedlich, politisch? Was bedeutet schon das unbedingte Festhalten an einer „territorialen Integrität“, wenn diese ewige Konflikte verursacht und im Kriegen Menschenleben fordert?

 

 

Putins Kriegs-Spiel - Mit dem „völkischen“ Element von Bismarck ins neue Russland  

Im Elsaß und in Lothringen lebten neben Franzosen seit je her Deutsche. Also wollte Bismarck nach dem Sieg über Frankreich beide Landstriche als Kriegsbeute, das Elsaß und Lothringen, die Region meiner Ahnen, die zu Maria Theresias Zeiten ohne besondere Gründe an Frankreich gefallen war.

Bismarck, der spätere deutsche Reichskanzler, hatte stets die „großdeutsche“ Lösung im Sinn, die Aspiration der Deutschen seit den Befreiungskriegen gegen Napoleon, eine Vereinigung des deutschen Volkes in einem Staat, was am Widerstand des Hauses Habsburger und der k. u. k. Monarchie scheiterte.

Ein Großdeutschland vor Hitlers Großdeutschem Reich?

Der Erste Weltkrieg wäre vielleicht so verhindert worden, Versailles und auch Hitler! Es sollte nicht sein!

Jetzt wagt der russische Nationalist Putin ähnliches: Er will das neue Großrussland überall dort, wo Russen leben; auch in Weißrussland, das ihm zufallen wird, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält - und Putin will auch die Krim, weil dort – mehrheitlich - Russen leben: und weil die dort existierenden Russen in der Mehrheit wohl zum neuen Russland gehören wollen, zu einer - immer noch starken - Super-Macht, nicht aber zu einer maroden Ukraine, die nicht viel hat und auch in Zukunft nicht viel hermachen wird, weder ökonomisch, noch militärisch.

Vox populi?

Womit will der heuchlerische Westen, namentlich die in sich zerstrittene EU, eine politische geschwächte USA und die nicht recht handfähige NATO, dagegenhalten?

Mit Parolen? Mit Drohungen?

Einst „Agent“ der Sowjetunion in der DDR, hat Putin als kleiner Spion den Westen studiert, gründlich studiert - jetzt pokert er als Präsident; und er pokert gut, gerade mit dem „völkischen“ Faktor, der in Deutschland verpönt ist, mit dem man in Russland aber punktet.

Putin hat in seinem Machtspiel in der Ukraine gegen den Westen den Rückhalt im eigenen Volk - und er lenkt damit von inneren Problemen ab, die ihm als Präsident gefährlich werden können.

Ja, vom autoritären Staat zum totalitären, zur Diktatur, ist es nur ein kleiner Schritt, eine Nuance für Interpreten.

Putin ist das egal - er macht sein Spiel, auch auf die Gefahr hin, dass es Krieg geben wird, denn er steht oder fällt mit dem Ausgang des Spiels.

 

 

 

 

 

Die Russen „scheißen“ auf die angedrohten „Sanktionen“ des Westens – aus der obszön-vulgären Literatur in die neue Diktion der Kreml-Diplomatie

Der Ton macht bekanntlich die Musik. Und Diplomaten sind eigentlich feine Leute, handverlesene Charaktere, die nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und andere vor den Kopf stoßen, nur weil sie der vielen großen und kleinen Provokationen satt sind.

Also darf man aufhorchen, wenn ein „Botschafter[1] – im eigentlichen Sinne des Wortes – und in Mission buchstäblich die Sau herauslässt, indem er dezidiert feststellt: „Wir scheißen auf Ihre ganzen Sanktionen!“

Nein, nicht Lawrow, Kopf der russischen Diplomatie, hat das so formiliert, der schlaue Fuchs und Altmeister der Verdrehungen, noch Kreml-Chef Putin, dessen rüde Ausdruckweise immer dann zur Geltung kommt, wenn er unverhohlen zynisch von „Banditen“ und „Terroristen“ spricht oder wenn er in wilden Verbalattacken gegen die „inneren Feinde Russlands“ zu Felde zieht. So redet in der Tat ein wahrhaftiger Diplomat der Russischen Föderation, einer, der die Schnauze voll hat und der nicht mehr bereit ist, die Demütigungen, Androhungen und Provokationen und des Westens gegen sein Volk länger hinzunehmen.

Diese neue Sprache der russischen Diplomatie, die ganz und gar nicht der russischen Seele entspricht, noch dem Geist der russischen Kultur - eine obszön-vulgäre Diktion, die dem sprachmagischen Werk Herta Müllers entnommen scheint, wo es von „scheißen“ und „pissen“ nur so wimmelt - ist sehr bewusst gewählt und wird de facto anti-diplomatisch eingesetzt, um der Verärgerung über die Haltung des Westens gegenüber Russland deutlich zu machen, ebenso die Verachtung jener „Sanktionen“ des Westens, die es seit der Krim-Annexion im Jahr 2014 gibt, von deren Auswirkungen Russland aber genauso unbeeindruckt blieb wie die Ajatollahs im Iran oder Kim in Nordkorea.

Sanktionen, ganz egal von wem und gegen verhängt, sind immer schlecht – der Fall Kuba beweist das seit der Kuba-krise im Jahr 1963 noch unter J.F. Kennedy und Kruschtschow – denn, ohne großen Nutzen für den, der sie verhängt hat, schaden sie im Grunde beiden Seiten.

Russland, das sich auch ökonomisch und finanzpolitisch zu wappnen weiß, hat gelernt, mit den Diskriminierungen durch den Westen umzugehen und orientiert sich konsequent nach Osten, mit Bindungen zum Iran, aber noch viel deutlicher hin zu China, das als neue Supermacht den Einfluss der USA und der EU-Staaten zurückdrängen wird, wirtschaftlich wie militärisch.

Also scheißen die Russen auf westliche Sanktionen!

Diese – bestimmt vom Kreml autorisierte, sanktionierte – Aussage, drastisch und obszön wie vieles in der russischen Subkultur – soll gehört[2] werden, vor allem deshalb, weil feinere Töne von grober Propaganda und von antirussischen Hetzkampagnen, die es seit der Krim-Annexion verstärkt gibt, überlagert werden.

Gerüchte und Desinformation hier und dort – die ohnmächtigen Bürger des Westens, unfähig Fakes von Tatsachen zu unterscheiden, sollen verwirrt werden und die Staaten des Westens gespalten, wenn bestimmte geopolitische Spielchen mit dem Feuer und dem Krieg das einbringen sollen, was erstrebt wird.

Nebel, Intransparenz und das wüste Beschimpfen der Gegner dahinter – alles Mittel der psychologischen Kriegsführung, Mittel des Kalten Krieges, der dem heißen, echten Vernichtungskrieg vorangeht.



[1] Viktor Tatarinzew, Russischer Boschafter in Schweden

[2] Und sie wurde auch gehört. Fast alle großen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine griffen das Skandalzitat des Boschafter Tatarinzew im Gespräch mit der Zeitung „Aftonbladet“ auf, unter anderen:

 

https://www.spiegel.de/ausland/russischer-botschafter-zum-konflikt-mit-dem-westen-wir-scheissen-auf-ihre-ganzen-sanktionen-a-4de26456-c10e-4bbb-87f9-ad8bc62b440el

 

 

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