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Spiegel-Leser, Carl Gibson, 1977, mit Vater Jakob Gibson, daheim, in Sackelhausen, unmittelbar vor Temeschburg. Carl
Gibson las den SPIEGEL aus Hamburg, dort, wo es verboten war, im
kommunistischen Rumänien des Diktators Nicolae Ceausescu und erzählte
öffentlich weiter, was er gelesen hatte. (Aktenkundig!) Es war der
Einstieg in den Kampf für Menschenrechte, in Dissidenz und in die
antikommunistische Opposition. |
Herta
Müller kam 1987 - in Begleitung ihres Gatten aus der KP Richard Wagner
- aus Ceausescus Arbeiterparadies nach Deutschland, 8 Jahre nach mir.
Im SPIEGEL wurden beide zu Dissidenten gemacht, umgepolt, aus Rot wurde Schwarz!
Aus Kommunisten Kalte Krieger!
Weshalb fragten die Redakteure des Spiegel in dem Interview nicht nach der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei?
TEIL I: Das „Phänomen Herta Müller“, wie
es „gemacht“ wurde, von wem, auf wessen Kosten, zu welchem Zweck – und wie es,
trotz Hass, Hetze, Negativität
und Destruktion, am Leben gehalten wird! „Des
Kaisers neue Kleider“ im Deja-Vu!?
Die Geburt der
tragisch-komischen Kontroverse aus dem Ungeist des Skandals – „Chamäleon“ Herta Müller, ein „öffentliches
Ärgernis“ von Anfang an?
Vorwort:
Lügen als Methode: Einführung in das
Lügen mit System und in das systematische Täuschen in der offenen
demokratischen Gesellschaft über eine gelenkte Presse.
Weshalb
schreibt ein Zeitkritiker erneut ein Buch zum Thema Herta Müller, nachdem er dazu bereits vier Werke publizierte und in zwei weiteren Büchern kritisch Position
bezogen hatte – und dies auch, obwohl dem - kaum aktuellen - Sujet keine
besondere Relevanz zukommt?
Wenn
Jahrzehnte hindurch – individuell und
über ganze dienstbare Apparate - gelogen und getäuscht wurde, bedarf es
mehrerer Anläufe, um das Verborgene wieder zurechtzubiegen und das eklatant
Verfälschte richtig zu stellen.
Der
Name
der Marionette, die eingesetzt,
gebraucht und auch bis zu einem gewissen Grad missbraucht wurde, um rücksichtslos
Geld zu scheffeln und politische Ziele zu erreichen, ist dabei unwichtig. Was
zählt, ist die Offenlegung der – leider oft und in vielen Bereichen
praktizierten – „Methode des Lügens“, die inzwischen zur großen „Schule
der Täuschung“ avancierte, in der praktischen Durchsetzung über Seilschaften
aus Politik und Medien-Establishment.
Herta Müller, Prototyp des verlogenen
Deutschland, des unwahrhaftigen Deutschland,
flankiert von ihren – aus der Ceaușescu-Diktatur
mit importierten – „roten Genossen“, ist nur ein austauschbarer Name, eine
Inkarnation, aus der das Un-Phänomen
einer Zeit hervor scheint.
Pathologisch
bedingt oder nicht – Herta Müller hat sie abgeliefert: „Zerrbilder“ und „Fratzen“,
wie sie für einen bestimmten Raum Europas vorher noch nie „literarisch“ niedergelegt und festgehalten wurden.
Diese Zerrbilder
und Fratzen
durchziehen das gesamte „Opus“, das ein übel gelaunt produziertes Machwerk extremer Negativität und
Destruktivität ist.
Folgende Sujets wurden als Opfer auserkoren:
-
Die deutsche Minderheit der Banater Schwaben in
Rumänien,
-
die eigene Familie,
-
Partei- und Staatschef Nicolae Ceaușescu, aber erst vom sicheren Hafen West-Berlin aus – nach
der Ausreise im Jahr 1987,
-
der kommunistische Geheimdienst „Securitate“, den die angeblich verfolgte Herta Müller nur vom
Hörensagen her kennt … und aus den Werken des Carl Gibson,
-
das Volk der Rumänen.
Sie alle erscheinen unnatürlich dargestellt, aus einer verschrobenen Perspektive
betrachtet, grob entstellt, grotesk denaturiert – wie in den Spiegelungen
eines Hohlspiegels.
Ironie des Schicksals: Es sollte „DER
SPIEGEL“ sein, der diesen fragwürdigen Kreationen zu einem ebenso
zweifelhaften „Ruhm“ verhelfen sollte
… und einigen rücksichtslosen Betrügern
zu viel Geld!
Weshalb diese obskuren Schöpfungen extremer Destruktion mit absoluter
Negativ-Botschaft, basierend auf Lug, Trug und Plagiat, überhaupt
prämierungswürdig sein sollten, wird das offene Geheimnis einiger Macher
bleiben, jener rücksichtslosen „Charaktere“ aus dem Literatur- und
Medienbetrieb, die gegen jedes Ethos oder Moral, aus Müll gutes Geld fabrizieren.
In vier kritischen Büchern habe ich gegen diese zynische „Maskerade“ angekämpft, Zerrbilder und Fratzen offengelegt
– und immer ist noch nicht alles gesagt. Es bedarf weiterer Systematisierungen, Vergleiche, Erläuterungen, Dokumentationen, bevor
die „Forschung“ endlich „kritisch“ wird, sich über die – von Gauklern und gekauften Mitwirkenden aus Politik und Gesellschaft
- errichtete Scheinwelt erhebt und zu den objektiven Werten und Wahrheiten
findet.
b.
Werke des Hasses – Die
Antideutsche in ihrem linksideologisch motivierten „Werte- und Kulturkampf“
gegen die eigene Minderheit im Rumänien Ceaușescus – Das „Nestbeschmutzertum“
und die Früchte von Hass und Hetze: „Zerrbilder“ der Negativität und
Destruktion in Herta Müllers Früh- und
Debüt-Werk „Niederungen“.
„Niederungen“ – Ein Werk des Hasses auf alles Deutsche, eine
Abrechnung mit der eigenen Herkunft in „Zerrbildern“. Antideutsche Kommunisten
als Beschleuniger des Exodus – Die Totengräber des Deutschtums im Banat!
A.
„Grabrede“ - Abgesang auf
das Deutschtum im Banat aus der Feder einer unberufenen Totengräberin. „Diskrepantes
Sein“ – Geschichte
und Geschichten - Abrechnung mit einer „Welt von Gestern“?
Es gibt Geschichten, in welchen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenfallen:
Vergangenheit als Vergangenheitsbewältigung über Abrechnung, Gegenwart als
Zäsur und Zukunft als Neunentwurf. Es sind Schlüsselgeschichten, aus welchen die essenzielle Haltung zur Welt
deutlich hervor scheint.
Eine solche Geschichte ist die „Grabrede“,
ein Auftakt zu einer Serie von
Abrechnungen mit einem Milieu, das in seiner Gesamtheit als eine zu überwindende
und nicht zu beklagende „Welt von Gestern“ angesehen wird.
Zur Handlung der Kurzgeschichte: „Vater lag in einem Sarg mitten im Zimmer.“
Ein Bild. Eine Sitte. Das war typisch im
Banat des Jahres 1968 – zweihundert Jahre nach der Ansiedlung deutscher Siedler
in einem Landstrich, der lange zur k. u. k. Monarchie gehörte. Im Banat wurde -
auch nach dem „Prager Frühling“ - nicht
„anonym“ gestorben, sondern persönlich
im Kreis der mitleidenden Familie. Und auch der letzte Abschied war fast immer persönlich, oft begleitet von der ganzen Gemeinde – als letzte Ehrbezeugung für ein
hart, doch aufrecht gelebtes Leben.
Bis zur Bestattung - im Familiengrab auf dem historisch gewachsenen Friedhof - ruhte der
Tote aufgebahrt auf einem Tisch in der Kammer, wo er fast sein ganzes Dasein
verbracht hatte, betrauert und beweint von Verwandten und Freunden.
Tausendfaches Rosenkranzgemurmel begleitete den Abschied von dem Toten noch vor
dem Requiem in der Kirche.
Selbst ein Schuft wurde so in den Hades
geleitet, denn der Tod hatte immer etwas Erhabenes, das die Sünden im Leben vergessen
ließ. Verzeihen verweist auf menschliche Größe.
Nur manchmal wurde der Abschied zur Abrechnung und zum Bruch. Das
Ich der Kurzgeschichte, eine
weibliche Person wohl noch unter dreißig, schaut über die Leiche des Vaters
hinweg auf die Bilder an der Wand, auf
die Lebensstationen des wenig geliebten, ja gehassten Toten, eingefangene Bilder
wie im Zeitraffer kurz vor einem Nahtoderlebnis.
Ein Film läuft ab, Kindheit, Heirat,
Soldatentum, profanes Arbeiterdasein. Nur „waren
alle diese Bilder falsch“! So sieht es die Autorin der Kurzgeschichte.
Eine Existenz als
Lebenslüge? Der eigene Vater ein Schwindler, ein Täuscher, ein Gaukler, der
eine „Als-ob-Existenz“ vorlebt und
damit die Seele des eigenen Kindes belastet, verfälscht?
Und die Tochter? Ein Opfer dieses falschen Seins? Das Ich empfindet es so – und die literarische
Umsetzung wird noch intensiviert auf dem Dorffriedhof vor der Grablegung.
Bevor die leiblichen Überreste für alle
Zeit der Natur übergeben werden in der Hoffnung, dass die gerettete Seele von
guten Gebeten geleitet zu höheren Sphären aufsteigt, haben noch zwei Totengräber
ihren Austritt, zwei „kleine, wankende“ und
„betrunkene Männchen“, die noch
reden, bevor sie den Sarg im Grab versenken.
a.
Das „Opfer“ und die Vergangenheitsaufarbeitung – Fakten und
Wahrheiten oder Gerüchte und Verleumdungen?
Vor den Augen der versammelten „Gemeinde“ sprechen sie – diese fiktiven
Gestalten oder gar „Zeitzeugen“ - das Ich an, reden „Klartext“, packen aus, klären auf – und geben –
enthemmt vom Alkohol - Wahrheiten preis, die nicht jeder hören will, belastende
Wahrheiten, die in direkter
Konfrontation eine Vergangenheitsaufarbeitung einleiten.
Das Ich und die gesamte versammelte
Trauergemeinde müssen Dinge hören, die sie eigentlich nie hören wollten: Fakten, Wahrheiten, Gerüchte, Verleumdungen?
„Dein Vater hat viele Tote auf dem Gewissen, sagte
eines der betrunkenen Männchen. Ich sagte: Er war im Krieg. Für fünfundzwanzig
Tote hat er eine Auszeichnung bekommen. Er hat mehrere Auszeichnungen
mitgebracht. In einem Rübenfeld hat er eine Frau vergewaltigt, sagte das Männchen.
Zusammen mit vier anderen Soldaten. (…) Es war eine Russin.“
Fragen tun sich auf: Wer ist dieses
graue Männchen, das aus dem ehemaligen SS-Mitglied einen negativen Helden, ja
einen Massenmörder macht?
Spricht da ein veritabler Zeitzeuge, der ein
authentisches Testimonium ablegt, einer, der dabei war in den
Schützengräben vor Stalingrad? Oder redet hier doch nur ein boshafter Denunziant, vielleicht in
fremdem Auftrag?
War der
Totengräber bei den – plakativ in den Raum gestellten - Verbrechen, die hier – vermeintlich aus
einer subjektiven Betroffenheit heraus - literarisch fiktiv in die Welt gesetzt
werden, wirklich dabei? Als Augenzeuge?
b.
Die „deutsche Gemeinde“ auf der Anklagebank! –Im „Gerede“!
Sind Anklage und
Anschuldigungen echt und so in der Realität erfolgt oder bloße Konstruktionen
einer begabten Phantasie? Setzt hier bereits eine Vergangenheitsaufarbeitung
ein, die als Vergangenheitsbewältigung zugleich Selbstbefreiung ist?
Oder richtet sich dieses „Gerede“ – wie es Heidegger nach
Nietzsche in „Sein und Zeit“
definiert - nicht gar gegen die „deutsche
Gemeinschaft“ der Trauernden, die ums Grab versammelt einem der Ihren nachweint?
Die schriftstellerische Freiheit lässt es
zu, solch fiktionale Gebilde zu entwerfen, ganz egal ob sie traumhafter Natur
sind oder mit realistischem Hintergrund. Die
Interpreten sind zur Deutung aufgerufen, aber auch zum kritischen Fragen nach
Intention und Motivation der Szene.
c.
Der Vater – ein Massenmörder der SS im Vernichtungskrieg?
Satz für Satz nehmen die belastenden
Indizien zu. Der Vater entpuppt sich - in den weiteren Aussagen der
Kurzgeschichte - nicht nur als ein ungehemmter Massenmörder in einem
grausamen, weltanschaulich motivierten Vernichtungskrieg im Osten jenseits
des Völkerrechts; Auch im bürgerlichen Leben danach, in Friedenszeiten, in
der sozialistischen Gesellschaft, erscheint er als Ehebrecher und Schuft. Sein Verderbtsein, seine Sittenlosigkeit und
seine Untugenden erreichen das Ich der Erzählung, die eigene Tochter, als
Vorwurf.
„Dann kam ein runzeliges dürres Weib auf mich zu,
spuckte auf die Erde und sagte pfui zu mir.“
Die „deutsche
Gemeinschaft“ vor Ort, das wird zunehmend deutlicher, lehnt auch die Tochter des Verderbten ab!
Also ist es nur allzu natürlich, wenn die
Ausgegrenzte, die Stigmatisierte, sich vehement gegen die eigene
Dorfgemeinschaft auflehnt, aus der Enge
der Begrenzung zu entfliehen versucht, aus der Determiniertheit durch das
falsche Vorbild des Vaters in die Freiheit der Selbstdefinition und des
Selbstentwurfs und der Selbstentfaltung.
Das entspricht einer natürlichen
Gegenreaktion auf eine Bedrohung – und verkörpert, besonders aus weiblicher
Sicht einen emanzipatorischen Akt, einen – in Notwehr vollzogenen -
Befreiungsschlag.
Mensch gegen Gemeinschaft - Das souveräne
Individuum prallt auf die etablierte, konventionelle Gesellschaft - ein alter
Kampf bahnt sich an, ein uralter Konflikt, der sich seit der attischen Tragödie
durch die abendländische Literatur zieht! Ein großes Thema fürwahr!
Doch wie wird es in dieser Kurzgeschichte
gestaltet, geistig, ethisch und ästhetisch-stilistisch umgesetzt?
d.
Rache ist süß – Die Abrechnung: Selbstbefreiung und Genuss!?
Wie erscheint die gesittete Gesellschaft der Deutschen im rumänischen Banat in der Erzählung, jene Welt der Ordnung, die den Vielen im Banat - seit deren Ansiedlung
unter schwierigsten Bedingungen - das Überleben sicherte?
Wie du mir, so
ich dir! Und was in den Wald hinein
gerufen wird, schallt dem Rufenden als Echo zurück ins Ohr – gebrochen
und verzerrt: aber auch echt!? Die
familiär und gesellschaftlich Abgestempelte, in die Ecke gestellte und an die
Wand gedrückte Individualität ist wehrhaft! Sie schlägt zurück, verletzt wie
ein wildes Tier; zunächst ohnmächtig und verbittert, dann zunehmend
selbstbewusster und sogar mit einem Hauch
von Vergeltungslust – Eine „Vendetta“-
Gestimmtheit kommt auf, Rachegefühle
und Gelüste getragen von tief gefühltem, verinnerlichtem Hass!
Die Rache ist süß, sagt man und
mit orgiastischen Satisfaktionen verbunden. Trotzig
aufmucken, wehrhaft sein, kämpfen, zurückschlagen – das sind gesunde Reaktionen der Selbstbefreiung,
die irgendwann zu einem autarken Individuum führen können, wenn man denn auch
einen gesunden Sinn für das „Maß der
Vergeltung“ behält. Die
Verhältnismäßigkeit entscheidet auch über den Ausgang einer Konfliktsituation.
e.
Die „deutsche Gemeinde“ „richtet“ und „verurteilt“ zum
Tode – mit Gewehr und Ausgrenzung!?
Realistisch-dadaistische Mixtur vom „Bild“ zum „Zerr-Bild“ und absolutem
Feind-Bild!? Tabu-Brecher und
„Nestbeschmutzer“.
„Ja, genau diese muffige
spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die “Niederungen”
schreiben konnte”. Quelle: DER
SPIEGEL,
Interview
mit H. MÜLLER (und Richard Wagner),1987.
Die Dorfgemeinschaft erscheint in dieser
Kurzgeschichte als bedrohende Masse,
als eine Summe von unreflektierten
Einzelmenschen, die das Anderssein
eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und sogar – wie bei Stalin oder Saddam Hussein - „das Gewehr“ auf ihn
richten, stets bereit, Ketzer und
Außenseiter jederzeit zu richten und auch abzuschießen, besonders Tabu-Brecher
und so genannte „Nestbeschmutzer“.
Die Konfrontation der
geistig-ideologischen Haltungen und Weltbilder wird – minimalistisch und nicht
ganz konsequent -wie vor Gericht eingefangen.
Die deutsche Gemeinschaft im Ort ist – wie im Kommunismus Ceaușescus üblich und wie
von mir existenziell im „kurzen Prozess“
persönlich erfahren – Ankläger, Richter und Vollstrecker des Urteils
zugleich:
Die Position der historisch in zwei Jahrhunderten heran gewachsenen, kulturell und
wertemäßig gefestigten Gemeinde, für viele eine existenzerhaltende Einheit,
wird als eine Art Rechtfertigung und Machtdemonstration mit den Sätzen
eingefangen:
„Wir sind stolz
auf unsere Gemeinde.
Unsere
Tüchtigkeit bewahrt uns vor dem Untergang.
Wir lassen uns
nicht beschimpfen, sagte er.“
Der Hohn, ausgedrückt als das plakative
Herausstreichen der „Tüchtigkeit“,
ist unverkennbar. Die Unvereinbarkeit von weltanschaulichen existenziellen
Haltungen führt folgerichtig zur Ablehnung der Gegenseite. Die Gemeinschaft
lehnt den Außenseiter ab, das
Individuum, das in vielen Dingen anders
sein und anders leben will – und der Ausgegrenzte, der Ausgestoßene, der
Stigmatisierte, der Nichtverstandene – er wehrt sich, indem er dann die Gemeinschaft der anderen,
die Masse, die Menge verneint, ablehnt, ja vehement bekämpft – und – wie im
Fall von Herta Müller – mit allen ihm zur
Verfügung stehenden Mitteln, auch mit
Vehikeln jenseits der Ethik und Moral!
„Im Namen unserer
deutschen Gemeinde wirst du zum Tode verurteilt.
Alle richteten
ihre Gewehre auf mich.“
Wie reagiert das abgeurteilte Ich auf
Verdikt und Gestus?
Mit einem Flucht-Versuch in ein dadaistisches Bild, das jede Antwort erspart
und der Interpretation freien Lauf lässt:
„In meinem Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel
um und erreichte den Boden nicht. Ich blieb quer über ihren Köpfen in der Luft
liegen.“
Dadaistische Versatzstücke und Stilmittel
á la Tristan Tzara am Ende des Zitats
können nicht darüber hinweg täuschen, was hier als echte Botschaft
transportiert werden soll.
Die „deutsche Gemeinschaft“ richtet, stößt aus und verurteilt zum Tode!
„Alle“ richten die Eine!
Die „deutsche
Gesellschaft“ und die „Gemeinschaft im Banater Dorf“ werden zum Feindbild
erhoben, zum einzigen und absoluten Feindbild im Land Ceaușescus, dessen „diktatorische
Affinitäten“ – die gerade frisch
mit dem kommunistischen Scharfmacher
deutscher Zunge Richard Wagner aus Lowrin im Banat in zweiter Ehe
verheiratete Literatur-Debütandin aus Nitzkydorf – noch nicht entdeckt hat!
Das Wertesystem
der Banater Schwaben, aus links
intellektueller Sicht betrachtet: Kleinbürgerlich,
spießig, heuchlerisch, „faschistoid“
oder mit latentem Hang zum Faschismus!
Dieser Werte-Kanon wird abgelehnt, weil er - angeblich - der freien
Selbstentfaltung des kreativen Individuums entgegensteht und dem Tun des Schaffenden
in allen Bereichen der Existenz zuwiderläuft.
Wo andere deutsche Landsleute die „Geborgenheit“
fanden, ein Gefühl von „Heimat“ und „deutscher Identität“, sahen einige
linke Extremdenker stalinistischer Orientierung aus dem Umfeld der – politisch
kaum eigenständig denkenden oder agierenden – Autorin Herta Müller die Dinge
natürlich anders.
Die Konsequenz bedeutete Zäsur - radikaler Bruch mit der nicht
mehr geliebten „Werte-Welt der
Vorväter“, eben weil der letzte große
Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und
Schuld.
Der Feind
ist also eindeutig ausgemacht in der „Grabrede“:
Es
ist die eigene Herkunft – das Sein innerhalb der deutschen
Gemeinschaft!
Nicht erkannt und angesprochen bleibt aber ein
anderer Feind, ein fremder, viel mächtigerer Feind, der bedrohlich hinter der
deutschen Gemeinschaft steht und sich übermächtig über diese erheben wird – als
real existierende sozialistische Gesellschaft einer Partei, die von einer
Person - als Partei- und Staatschef -, der sich auch „Führer“
nennt, gelenkt wird.
Es ist nicht die Kommunistenpartei im alles bestimmenden Staat, in der
Diktatur, sondern der kleine Mann von nebenan, der
Repräsentant der deutschen Gemeinschaft mit seinem kargen Brauchtum und
seinem schmalen kulturellen Substrat, der
Nachbar, der, den alten Sitten
folgend, treu mit am Grab steht und einen dicken Stein auf den Sarg legt.
f.
Das Zerbrechen der
alten Tafeln, ohne, neue Werte anzubieten. Negativität und Destruktion.
Zersetzung, ohne Neuentwurf.
Die Abrechnung schreitet am „Schlachttisch“ fort. Kaschiert von
individueller Trauer – ich werde ein
Leben lang Schwarz tragen – vollzieht sich die persönliche Kasteiung und
Demütigung der Mutter, die ihren überlangen „Zopf“
abschneidet.
Der „Zopf“
wird dann zeremoniell verbrannt – und die
Zivilisation wird – nach Zar Peter des Großen und Katharinas Reformen im
Alten Russland - auch im Banat eingeführt, fast dreihundert Jahre nach jener
zukunftsweisenden Geste Peters, die seinerzeit Russland revolutionierte.
Neue Werte machen
sich breit im Banat – und die
Kultur verdrängt bald auch die Zivilisation. Die „Alte Ordnung“ und die Moral haben ausgedient; sie müssen abdanken
und dürfen gehen!
Doch worin besteht die neue Welt der neuen Menschen
im sozialistischen Umfeld, das weder erörtert, noch kritisiert wird?
Und was setzt die Anklagende dem Vergehenden
entgegen? Wodurch definiert sich das Neue? Nur durch die Abgrenzung und Absetzung vom Alten, ohne „neue Inhalte“, neue Werte anzubieten?
g.
Pejoratives
„Vater-Bild“ und „Mutter-Bild“ – Distanzierung und Ablehnung der eigenen,
deutschen Herkunft.
Das Vaterbild - extreme Negativität: ein gewissenloser Befehlsempfänger und
vermeintlicher Massenmörder, ein Schuft gar durch und durch, der die Mutter
schlägt, arrogant, höchst gewalttätig und dumm, unkritisch und denkunfähig. Und
die Mutter?
„Meine Mutter ist ein vermummtes Weib“, charakterisiert
die Autorin introduktiv ihre leibliche Mutter, im ersten Satz der dritten Kurzgeschichte
des „Niederungen“-Bändchens, gleich nach der - von vielen Landsleuten als skandalös empfundenen - Posse „Das
schwäbische Bad“.
Die Mutter ist eine Frau, die vom Vater
systematisch verprügelt wird und die - aus einer falsch verstandenen Autorität
heraus - das Erfahrene weiter gibt, indem sie die eigene Tochter schlägt,
nur weil diese nicht flink genug Befehle ausführt – und dabei eine sich erst
formende Seele zerbricht.
Aus einer berechtigten inneren Revolte
und aus dem psychischen Aufruhr heraus, stellt sich dann auch eine Zurückweisung der Mutter ein. Die
ablehnende Haltung gegenüber dem Verhalten der Mutter, der praktisch keine Individualität, kein Selbstsein zugestanden wird,
weil ihr das Selbstbewusstsein fehlt und die aufrechte Haltung einer
souveränen, emanzipierten Frau, korrespondiert mit der Zurückweisung des
Säufer-Vaters, der zudem noch früher einer „verbrecherischen
Organisation“ angehörte.
Mutter und Vater werden zu Rollenträgern reduziert, zu eindeutigen Negativ-Charakteren eines asozialen Milieus,
zu Protagonisten von Unwerten
niederster Art – sie heben sich somit selbst auf.
h. Determinierendes
Milieu und das „Asoziale“ – typisch für das „deutsche Dorf“ im Banat? Ausnahme
oder Regel?
Nur beschränken sich diese Sodom- und
Gomorra-Tugenden auf die kleinste gemeinschaftliche Einheit, auf
die eigene Familie, nicht aber
auf die gesamte deutsche Dorfgemeinschaft!
Skizziert wird – aus der
Opfer-Rolle heraus und mit drastischen Mitteln – die eigene Herkunft, das asoziale
Milieu „einer“ Familie, die nicht typisch
ist für die Verhältnisse im „deutschen Dorf“ des Banats, die eine Ausnahme
markiert, aber fern der Regel steht.
Die desolaten, zerrütteten Verhältnisse
im Elternhaus zerbrechen die zarte Seele und schädigen das Kind irreparabel.
Diese - auf allen Ebenen versagenden
- Elternteile produzieren das „Opfer“
in eigener Regie, während die - an diesem
Prozess weitgehend unbeteiligte - Dorfgesellschaft drum herum dafür nicht
zur Verantwortung gezogen werden kann. Oder?
Das Dorfmilieu mit seinen – in
der Tat manchmal konservativ-starren Sitten und seinem zwei Jahrhunderte
alten Brauchtum -ist trotzdem kein
determinierender Faktor schlechthin; ganz im Gegenteil!
Der tradierte Werte-Kanon ist, wie von mir erlebt
und an anderer Stelle beschrieben, sogar ein Korrektiv, weil das - in
Not geratene - Kind von der Gemeinschaft
des Banater Dorfes sogar aufgefangen wird!
i. Die
„deutsche Gemeinschaft“, nicht die „real
sozialistische Gesellschaft der kommunistischen Diktatur“, wird als
Feindbild ausgemacht und promulgiert.
Der frühe Feind der Autorin Herta Müller
– und dieser feine Unterschied sollte
gerade von denjenigen besonders beachtet werden, die das Dorfleben im Banat nicht aus unmittelbarer Anschauung
kennen- ist ihr eigenes Un-Zuhause, ihre Ungeborgenheit in der eigenen
Familie von Anfang an!
Ihr deklarierter Feind ist jedoch nicht die – zusätzlich aus einer psychischen Notwendigkeit heraus im subjektiven
Prozess aufoktroyierte - „deutsche Gemeinschaft“ an sich.
In ihrem unmittelbaren Umfeld, in der
Familie, wurde „das Ich“ zum „Opfer“
gemacht und somit auch gezwungen, sich gegen eine feindliche Außenwelt zu
behaupten.
Das Banater Dorf aber, das so war wie es war, war Herta Müllers
eigentlicher Feind nicht.
Sie distanzierte sich auch nicht von Anfang
an vom deutschen Dorf und der deutschen Wertegemeinschaft – etwa, wie ich es
vollzog, als ich mich früh, doch unspektakulär in die Stadt aufmachte.
j. Opportunismus und Fügsamkeit – Herta Müller lebt
konventionell „am Arsch der Welt“!
Herta Müller, die gerne ein paar unpassende biographische Details verschweigt,
weil sie dem nachträglich herbei stilisierten
Image gefährlich werden könnten, machte eine gute Weile mit.
Solange es opportun war, lebte sie ganz konventionell „am Arsch der Welt“, wie sie es selbst einmal definierte, schlief
in gestärkter Bettwäsche, tanzte um die Bütt „Kerwei“ und heiratete einen deutschen Landsmann .
Sie distanzierte sich von dem
langweiligen Landleben in Nitzkydorf erst, nachdem ihr die Linken aus dem
Umfeld der so genannten Aktionsgruppe Banat einiges von den segnenden und selig
machenden Wirkungen des Marxismus-Leninismus
erzählt, sie zur Literatur-Fabrikation
animiert und zur Kritik an der
verzopft-muffigen Welt ihrer kriminell gewordenen Vorväter aufgerufen
hatten.
Mit ihrem Debütband stürzte sie sich – in
der Blindheit eines Nebelscharmützels- in einen Kampf, der bald Autodynamik
entwickeln sollte und bekämpfte - an falscher Front - einen
vermeintlichen Gegner, ignorierte dabei
jedoch den „eigentlichen Feind“, den die – aus Müllers ideologisch bornierten Sicht – angeblich
geistig wenig differenzierten banat-schwäbischen Landsleute - seit dem Zusammenbruch 1945 und dem
aufziehenden Stalinismus mit politischen Verbrechen aller Art, Agrarreform und
Deportationen - längst in der „Kommunistischen Partei“ ausgemacht
hatten.
Dass es damals so war, wollte Herta
Müller – im Gegensatz zu ihrem später reuigen literarischen Förderer Nikolaus
Berwanger - bisher noch nicht zugeben – eben weil sie die Dinge – aus
ihrer schon verinnerlichten Opfer-Perspektive - anders sah, und weil sie – in imaginärer Gefolgschaft von Thomas Bernhard und Peter Handke -
primär das - angeblich spießige „deutsche Dorfmilieu“ als die – vom mir von
Anfang an bekämpfte, heuchlerische - „realsozialistische Gesellschaft“ drum
herum literarisch zu verhöhnen und zu verdammen liebte.
k. Die mythopoetische Welt des Irrealen, des Irrationalen, des Makabren und des Unästhetischen – Dadaistische Konstruktionen
epigonaler Art als Ausdruck geistig-stilistischer Inkonsequenz.
Aus der Absetzung von diesen
unterstellten Unwerten extremer
Negativität konstruiert die Autorin dann ihren Gegenentwurf – eine „mythopoetische Welt des Irrealen“, des Irrationalen, des Makabren
und des Unästhetischen, eine wenig originelle Konstruktion in welcher sie – plakativ und grob aufgetischt - selbst integraler Teil des Mythos ist, das aber ganze hundert Jahre nach Baudelaire,
Lautréamont, nach den Dadaisten und Surrealisten!
Und die
literaturhistorisch unsensible Fach- wie Banausenwelt ist davon tief
beeindruckt!
Ein neuer
alter Ton, eine neue alte Wahrnehmung und eine neue alte Sprache in
selbstauflösender Form: Dabei erreichen einige Passagen in den „Niederungen“ wahrhaftig einsame Höhen!
Als die systemprivilegierte Westreisende
Herta Müller dann - während eines Fernsehauftritts in Deutschland - wohl
anlässlich einer Preisverleihung – im öffentlich-rechtlichen Programm nach
ihrem Verhältnis zu ihren deutschen Landsleuten im Banat gefragt wurde, hatte
sie – und das ist mir noch sehr gut im
Gedächtnis verhaftet – keine Schwierigkeiten damit, die rückständige, als „faschistoid“
bezeichnete „Denkweise der Banater Schwaben“ denunzierend herauszustellen.
Auf die Frage, ob sie gewisse politische Entwicklungen in der gegen Perestroika und
Glasnost ausgerichteten Ceaușescu- Diktatur auch in Rumänien ansprechen werde, entgegnete Müller – daran erinnere ich mich noch lebhaft - etwas
schroff, keinesfalls werde sie sich den Mund verbieten lassen!
Einen Beweis dafür, dass sie Letzteres
eingehalten hätte oder gar konkret gegen
die Kommunisten in dem höchstzerrütteten Land Front bezog, opponierte, ist
mir nicht bekannt.
Opponiert haben seinerzeit andere, Bürgerrechtler,
antikommunistische Dissidenten, die allerdings allesamt - und zum Teil für mehrere Jahre, ja bis
zur blutigen Revolution im Winter 1989, im
kommunistischen Kerker landeten, jedoch weder die Antideutsche Herta Müller, noch ihr Mann fürs Grobe aus der KP Ceaușescus, Provinzpoet Richard Wagner, der Bursche, der unter Ceaușescu „kein
Dissident“ sein wollte, war doch
seine – mit Herta Müller ehelich geteilte Welt – durchaus „in ordnung“!
B. Vom Überdruss am „interesselosen Wohlgefallen“ – und von der neuen Sehnsucht
nach Fäkalität.
a. Kot
ist nicht gleich Kot!
„Wer die
Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheim gegeben, wird zum
wahren Leben nicht mehr taugen“, dichtet August Graf von Platen in
einem berühmten Sonett.
Damit nicht alle der Schönheit verfallen
und dekadent dahinsiechen sollen, hielt Herta Müller in ihren „Niederungen“
mit einigen Appetithäppchen der unfeinen
Art dagegen, grob, vulgär, naturalistisch plastisch, wie in den Frühphasen des Expressionismus,
doch fern jeder Poesie in einem sonderbaren „Delektieren an Fäkalität“:
„Ich wischte mir mit dem Klopapier trotzdem den
Hintern ab und schaute dann in den Ausschnitt, und sah den Kot, in dem weiße
Würmer krochen.
Ich sah die kleinen schwarzen Kotknollen und wusste,
dass Großmutter wieder Verstopfung hat, und sah den lichtgelben Kot meines
Vaters und den rötlichen Kot meiner Mutter.
Ich suchte nach dem Kot meines Großvaters, und Mutter
schrie meinen Namen in den Hof“.
Welch ein Thema! Krankhaft, ja pervers
motiviert und exponiert? Eine Studie über die Formen
menschlicher Ausscheidungen mitten in der sozialistischen Gesellschaft, die
gerade dabei ist, den „neuen Menschen“
aufzubauen!
Einige betreiben Wesensschau
– auf der Suche nach dem Grund aller Dinge, nach des Pudels Kern, nach dem
Selbst – und die Andere – sie sucht ihr Wesen im Klo, suhlt sich im Kot wie die
Wildschweine im Wald und schreibt „ihre Abhandlung“ darüber!
Nobelpreiswürdig, in der
Tat!
Der Gang nach Stockholm
deutete sich hier bereits an, im Jahr 1982, aus dem Verborgenen heraus
natürlich, denn die böse „Securitate“ Ceaușescus
wusste zu diesem Zeitpunkt – und selbst nach dem
Erscheinen des Büchleins – immer noch nicht, was in diesen Geschichtlein köstlichster Art so alles geschildert wird,
extrem „naturalistisch“ nahe
an der Realität!–
Und die auf Carl Gibson
losgeschickten Anwälte der ZEIT wissen es auch heute noch nicht!
b.
Urin ist ein ganz besonderer Saft
Oder: Das „Manneken-Pis“ im Banat!
Wenige Seiten später wird auch das allzu
menschliche Urinieren geschildert – neben der Struktur-Analyse des
Endprodukts des Großen Geschäfts - ein weiteres Sonderphänomen der Literatur
in der real sozialistischen Gesellschaft mit Avantgarde-Tendenz!
Das Manneken-Pis im Banat – auf Brüssel
und Stockholm verweisend:
„Ich sah Heini, wie er den Nachttopf in der Hand
hielt und mit eingeknickten Knien dastand. Und mit der anderen Hand hielt er
sein Glied.
Es war sehr weiß im Schein des Blitzes. Ich musste auch
pissen.
Ich stand auf und setzte mich über den Topf, und ich
zog den Bauch ein, um das Geräusch des Urins zu verhindern.
Aber es wurde immer lauter unter mir, ich hatte keine
Kraft, ich konnte es nicht mehr tröpfeln lassen. Es rann lauwarm aus mir. Es
rauschte. Heini rief mich zu sich ins Bett.“
Große Literatur,
fürwahr!
Etwas Geringeres als der Nobelpreis hätte
diese künstlerische Leistung wohl nicht angemessen gewürdigt!
Das „Genie“ deutete sich hier bereits an, das kranke
Genie,
die Kranke?
c.
Fäkales
als Sujet,
epigonal aufgewärmt? Obszönitäten
aller Art – Produkte einer pathologischen Weltsicht?
Den „Furz“, den „Hodenbruch“ des
Großvaters und die „Hämorrhoiden“ der Mutter erwähnte Herta Müller an anderer
Stelle.
Ob das alles auch
beschrieben worden wäre, wenn die Autorin gewusst hätte, dass das Fäkale als Sujet literarisch schon
längst vorweggenommen war, etwa im
essayistischen Werk des Exzentrikers Salvador
Dali?
Eine Urin- und Kot-Spur zieht sich - leitmotivisch - durch die gesamte,
sprachlich höchst bescheidene und nur mit dem Instrumentarium der
Kurzgeschichte gestalteten Erzählung.
Die Miniaturbeobachtung, darunter viel Triviales und Banales, steht neben der
psychologischen Decouvrierung im „Klartext“.
Schein und Sein mischen sich, ebenso
tatsächliche Existenz und Traumwelt.
Wo das Gehirn des Interpreten nicht mehr
folgen kann, spricht man gern von „erfundener Wahrnehmung“,
also von etwas, was keiner logischen
Erklärung bedarf.
Das Resultat: Eine Kindheit nicht im Garten
Eden, sondern in Sodom und Gomorra!
Wen wundert da der Aufschrei des Opfers,
die Klage und Anklage?
Die Welt des Banats ist eine große Scheiße!
Doch an sich – und nicht etwa, weil die - alles bestimmende
-kommunistische Weltanschauung
versagt hat!
Das der Welt vermittelt zu haben ist das Verdienst
Herta Müllers und ihrer Helfer vom Format des hetzenden F. C. Delius in einer
Niederungen-„Rezension“ in eigener Sache!
Also werden die schönen und angenehmen
Seiten der Kindheit und Jugend von Exkrementen überdeckt, zudem auch noch vom
kalkweißen „Schiss“ der Singvögel ebenso wie von dem eklig Gekotzten der Katze und der ausgekotzten Leber des alkoholabhängigen Vaters, der selbst ein vielfaches Opfer ist und
andere zum Opfer macht.
Das Grauen herrschte also im Banat?
Wird die Ausnahme
zur Regel und das Versagen Einzelner - aus
einer kleinen Familie in einem kleinen Dorf weit der Großstadt - zum Versagen der gesamten deutschen Gemeinschaft?
Was ist „wahr“ an den Schilderungen der Debütandin Herta Müller, die auch
in der Forschung – über tendenziöse
Journalisten und Hassprediger wie F. C. Delius hinaus - eins zu eins
übernommen werden?
Und was ist
typisch für die Gesamtwelt des deutschen
Dorfes im Banat? Wer kann was erkennen?
Und wenn das - einseitig aus einer „Zerr-Perspektive“ heraus Beschriebene - weder
wahr noch typisch sein muss, weshalb
reden saturierte Rezensenten linker
Provenienz aus Westdeutschland – unverfroren, hämisch, von Hass bestimmt und
vom Geist der Hetze getragen - dann
überhaupt von der rückständigen Welt des
Banats?
Zufällig bricht der hassgetriebene F. C. Delius
in seiner polemischen „Besprechung“ in eigener Sache als SPIEGEL-Autor für den SPIEGEL und zugleich auch Rotbuch-Herta
Müller-Verleger sein Trockenklo-Zitat gerade dort ab, wo
die oben zitierte Beschreibung der „Kot-Arten“
beginnt. Oder geschah das doch nicht zufällig?
Wurde es dem
sonst überkritischen Schriftsteller-Kollegen aus Bielefeld und Berlin
doch noch zu fäkal, selbst dem „SPIEGEL“?
Diejenigen Deutschen, die seinerzeit
noch im Banat lebten und zudem auch noch etwas von Literatur und Philosophie
verstanden, werden die Grenzen ausgemacht
haben.
Waren sie doch alle in ihrem unmittelbaren Sein betroffen
– alles „Höllenbewohner“, als „dumme
Menschen“, die sich – laut Müller und Delius - gegenseitig hassen!
Und auch heute werden alle Kundigen, die
aus dem Banat herstammen und noch an ihrer „deutschen Identität“ festhalten,
genau zu unterscheiden wissen, wo die „literarische Beschreibung der tatsächlichen
Realität“ endet und wo die maßlose,
krankhafte „Übertreibung“ einsetzt -
das massive, exzessive, pathologisch motivierte „Überspitzen“ und „Überzeichnen“ der Phänomene!
Darf „exponiertes Sein in der Agonie“ boshaft
karikiert werden?
So wurde Herta Müller in ihrer Anmaßung und Hybris
zur „nützlichen Idiotin“ des kommunistischen Systems unter Ceaușescu.
d. Wo
beginnt das Krankhafte, das Borderlinertum?
Wo beginnt
schließlich das dem kreativ schwärmenden Schriftsteller unter Umständen
erlaubte, an sich aber schon krankhafte Borderlinertum?
Expertenfragen sind das, die den „unprätentiösen“ Leser überfordern. Der normale Durchschnittsleser aus dem
deutschen Sprachraum wird aber schwerlich in der Lage sein, die ihm fremde,
exotisch wie skurril erscheinende Welt an sich zu erfassen; Er wird, wie im
Fall Herta Müller, nur das Exotische oder
das Skurrile sehen, aber nicht die tatsächliche Realität dahinter – so wie sie war!
Das echte Banat-Bild, wie es etwa in meinem
Erinnerungswerk realistisch skizziert und im Detail beschrieben wird, bleibt dem bundesdeutschen und Westeuropäer
Leser versagt!
Der Westdeutsche muss
sich notgedrungen mit dem Zerr-Bild
begnügen, mit der Verzerrung der Welt
der Banater Schwaben in „Niederungen“ und später - in anderen ähnlichen
Prosawerken und Romanen ohne Theorie, Anfang und Ende - auch mit jener der Rumänen, der Minderheiten, des
Staates und der Staatsführung.
e. Protest der Betroffenen gegen die „Karikierung“ der Banater
Schwaben vor Ort und im Westen!
Was der bundesdeutsche und westliche Leser oft und eklatant verkennt:
Nicht, weil sie sich nicht wiederfanden, in dem,
was Herta Müller über sie schrieb, rebellierten die betroffenen Deutschen vor
Ort in Temeschburg und in den Dörfern rund um die Stadt gegen diese Art von
Literatur!
Die beleidigten, gekränkten Menschen wehrten sich nur
gegen ihre „Karikierung“, gegen das „Zerrbild“, das – „aus asozialer Sicht“ von
ihnen und ihrem Lebensumfeld gezeichnet wurde!
Deshalb erfolgte ein empörter Aufschrei der - massiv
in ihrem konkreten Sein verkannten - deutschen
Gemeinschaft als gesunde Abwehr-Reaktion auf das Werk selbst unmittelbar nach dem Erscheinen von „Niederungen“ im Jahr 1982 – und
dann, zwei Jahre danach, auch konsequent auf die zugespitzte, Anklage, formuliert in einer „Rezension“, die dann – in eigener Sache
als PR-Gag - noch von willigen Vasallen wie F.C. Delius und vom SPIEGEL im Klartext auf den Punkt gebracht wird
– als
hasserfüllte Hetze gegen Deutsche und gegen das angeblich reaktionäre, spießige
und dumme Deutschtum im Banat.
Der Aufschrei
der Betroffenen vor Ort im Banat erfolgte unmittelbar nach der Erstedition im Kriterion Verlag und
entlud sich in einer Serie missbilligender Berichte und Leserbriefe in dem
deutschsprachigen Temeschburger Blatt „Neue Banater Zeitung“.
Der gleich aufkommende und wohl auch
mündlich vor Ort formulierte Verdacht, dieser Erstling der noch gänzlich
unbekannten Autorin stamme aus den Werkstätten des Propagandaministeriums der
Kommunisten in Bukarest, lag nahe, war aber unbegründet.
Es war wirklich der Hass als Motor,
der Herta Müller antrieb, ihre Abrechnung mit dem Deutschtum im Banat aufs
Papier zu bringen – in vollkommener Verachtung, boshaft und ohne jede Empathie,
ohne einen Sinn für die Tragweite der Beschimpfung, für die Beleidigung der
vielen Betroffenen, die sich nicht zur Wehr setzen konnten, auch für den
politischen Flurschaden, den sie im Land Ceaușescus anrichtete, denn durch die
Polarisierung der Menschen im Banat gefährdete sie – ohne es zu ahnen – die auf
Harmonie und Miteinander ausgerichtete Minderheitenpolitik der rumänischen
Regierung.
Ohne es beabsichtigt zu haben, wurde sie zudem zur Totengräberin
des Deutschtums im Banat, denn die – mitten in Agonie und im Exodus sich
befindenden - Banater Schwaben wurden durch die gegen ihre nationale Identität
gerichtete Vendetta-Literatur, gespickt mit historischen Vorwürfen und
Klischees, sogar noch zum schnellen, ja panikartigen Verlassen Rumäniens via
selbstfinanziertem Freikauf gedrängt.
Im Westen waren
es Autoren aus dem Umfeld der Landsmannschaft der Banater Schwaben
oder diesem Verein nahestehende Konservative, die darüber schrieben. Schließlich war
die Ehre
einer deutschen Gemeinschaft substanziell tangiert: Viele in die
Bundesrepublik Deutschland umgesiedelte Personen aus dem Banat, kulturbewusste,
aufrechte Charaktere, echte Opfer des
Kommunismus, fühlten sich
angegriffen, gekränkt und als
Stigmatisierte in ihrer aktiven
Integration behindert.
Der streitbare F.C. Delius war sicher wohl informiert
über die Empörung aus der konservativen
Ecke seit der Edition, als er Ende 1984 - über seine tendenziöse Seilschaft-Rezension
-„seine“ Autorin Herta Müller
gezielt aufs Treppchen hob, nachdem er
die zweite Textfassung von „Niederungen“
selbst im eigenen Rotbuch-Verlag,
nach der -von Herta Müller gezielt
verschwiegenen - Lizenzgewährung
durch die Rumänen, ans Licht der Welt gebracht hatte!
Und dies natürlich nicht nur aus Solidarität mit einer schreibenden
unbekannten Bekannten, sondern auch,
um – nach guter „SPIEGEL“-Tradition - den
strammen Patrioten aus dem konservativen Lager „eins auszuwischen“!
C.
Tendenziöse „Niederungen“-Interpretation - Politisierung und
Instrumentalisierung einer „besonderen Situation“
In seinen - für bundesdeutsche Ohren geschriebenen -Generalisierungen macht F.C. Delius
die „Ausnahme“ – das asoziale, von alltäglicher Gewalt bestimmte
Milieu einer zerrütteten Familie – zur „Regel“, und er politisiert eine scheinbar
unpolitische Beschreibung, wobei der Rezensent die „besondere Situation vor Ort“
und die Auswirkungen der - mehr oder weniger gezielt betriebenen - Attacke
auf das angeblich rückständige,
in Deutschtümelei versunkene Dorf eklatant verkennt.
War das nur Unkenntnis der Verhältnisse oder schlichte
Provokation?
Der bundesdeutsche und westliche
Leser wird die in „Niederungen“
geschilderte Welt des Banats nie voll verstehen können, weil er sie nicht mit allen Sinnen und tiefen emotionalen Empfinden
erlebt oder durchlitten hat! Er wird die „spezifische Situation“ einer
nationalen Minderheit in der Agonie nicht
verstehen, weil er sie nicht verstehen kann. Das ist ein Faktum.
D.
Wie die Hetze begann! Eine „literarische“ „Ursache“ mit fatalen
politischen Aus-„Wirkungen“.
1984 - Literatur als Provokation! Von Vorurteilen, Ressentiments und „gravierenden Missverständnissen“ der
Interpretation über tendenziöse, ideologisch motivierte Kritik im Magazin „DER SPIEGEL“.
a.
Die „SPIEGEL-Kumpanei“
von Anfang an! SPIEGEL-Autor und Rotbuch-Verleger F.C. Delius „bespricht“
das Debüt-Werk Herta Müllers „Niederungen“ in
eigener Sache!
Als
im Oktober 2009 das „Wunder von Stockholm“
wahr wurde und eine nahezu Unbekannte die
höchste Auszeichnung der Literaturwelt zugesprochen bekam, fragte sich Welt: Wie konnte es sein? Wie konnte das möglich
werden?
Den langen Marsch zum
Ziel, ausgeheckt, betrieben und durchexerziert von Profis der Medien- und
Verlagswelt unter Einbindung einer Marionette, erkannten nicht einmal die
Insider!
Man,
das heißt die breite Öffentlichkeit, nahm es hin, fast gottgewollt, in der
Hoffnung, alles werde wohl seine Richtigkeit haben, und die geniale Künstlerin,
die die Sprache Goethes, Luthers und Thomas Manns nicht einmal mittelmäßig
beherrscht und sich einen Dreck um Kultur und Bildung schert, sei wirklich
genial!
Was
der bundesdeutsche Leser, Student oder Wissenschaftler auch heute noch nicht
weiß: Die Herta-Müller-Maskerade
nahm
ihren Anfang bereits im Jahr 1984 – wie könnte es anders sein, in dem frivolen
Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL aus
Hamburg, dessen Stil, ich zufällig
meine frühe „polemische Schulung“
verdankte.
SPIEGEL-Autor
und – in ganz Bielefeld bekannter – Schriftsteller F. C. Delius schrieb
damals in dem Blatt mit hoher Auflage und Weltverbreitung das nieder, was er in
Herta Müllers Debüt-Bändchen „Niederungen“ etwas oberflächlich gelesen und nur bis zu einem gewissen Grad begriffen
hatte oder das, was ihm die Autorin
vielleicht sogar persönlich zuflüsterte.
Entstanden
ist dabei ein weiteres „Machwerk“, ein weiter führendes „Werk des Hasses“, das die - schon im
Banat zur „Skandalnudel“ avancierte
- Autorin auch im deutschen Sprachraum etwas bekannter machte – als „Nestbeschmutzerin“
– nicht im Gefolge von Thomas Bernhard oder Peter Handke, sondern ganz eigener Art!
Was
der bundesdeutsche Leser, Student oder Wissenschaftler auch heute noch nicht
weiß:
Dieser
obskure Schriftseller aus Bielefeld oder Berlin – und nach der Rezension ausgewiesener
Hasser der Banater Schwaben, handelte nicht ganz altruistisch, sondern durchaus höchst eigennützig, hatte er doch die Schrift der Skandalnudel aus dem Banat
gerade in seinen - kaum erst mit zwei Kumpeln gegründeten - Verlag aufgenommen, quasi wie andere an der Wall Street
einen Penny-Stock aufklauben, um ihn zu puschen und um schließlich mit einem
aufgeblähten Nichts Millionen zu verdienen!
Wie
sich noch zeigen sollte, war der „Hass“ auf ihre deutschen Landsleute
nicht nur der Antrieb Herta Müllers, diese, oft beleidigenden Kurzgeschichten zu fabrizieren – Hass, Hetze und ideologische Ressentiments
linker Provenienz trieben auch F. C. Delius an, um Partei zu ergreifen, um sich
auf die Seite der Antideutschen Herta Müller zu schlagen, ohne aber seinem
deutschen und internationalen Lesepublikum zu offenbaren, dass er „pro domo“ rezensiert, dass er eine Autorin bespricht, die er
selbst verlegt!
DER
SPIEGEL machte munter mit und deckte diesen Coup!
Das
ist schäbig! Das ist übler Stil! Das ist Täuschung und Kumpanei von Anfang an!
Das, wofür man an der
Wall Street im Gefängnis landen würde, ist auf dem Buchmarkt möglich!
Und
es fällt erst auf, wenn ein schriller
Nobelpreis kritische Köpfe veranlasst, auch 30 Jahre danach hinter die Kulissen zu
gucken und die moralisch höchst fragwürdige Praxis der Manipulation ans Tageslicht
zu bringen.
Fazit:
Herta Müllers sonderbare Laufbahn begann
also – sie war damals noch mehrere
Jahre Staatsbürgerin der Ceaușescu-Diktatur mit West-Reisen-Privileg – nur dank
der amoralischen, ethisch verwerflichen Mitwirkung
des Magazins „DER SPIEGEL“!
Vgl. dazu auch meinen Beitrag: „Das „Phänomen“ Herta Müller kann metaphorisch-allegorisch
schnell auf den Punkt gebracht werden: falsche
Zungen, falsche Federn, des Kaisers neue Kleider. Damit ist die Wesenheit erfasst, des Pudels Kern gelüftet.“
„Sind dargestellte Fratzen
Kunst? Vor einigen Jahren wurde ich von einer Künstlerin gebeten, die
ausgestellten Fratzen geistig Behinderter in einer Besprechung zu würdigen - als Kunstwerke! Da kreative Schöpfungen
geisteskranker Menschen - nach meiner Auffassung von Kunst - keine Kunst sind,
lehnte ich das Angebot dankend ab. Mit der gleichen Konsequenz muss man – über die Malerei hinaus – auch im Literarischen nach den Emanationen einer Krankheit fragen,
psychopathologische Faktoren berücksichtigen und nicht gleich jede Verrücktheit mit einem Preis versehen. Bei einigen heiligen Kühen ist der Wahn bisher tabu. Wer das Tabu anspricht, wird selbst an den
Pranger gestellt, öffentlich gesteinigt oder verbrannt.“ Aus: „Die Zeit der
Chamäleons“, 2014.
Unter der Überschrift „Diskrepantes Sein“ veröffentlichte ich vor Jahren mehrfach und
an mehreren Stellen meine Interpretation zur
„Grabrede“ aus Herta Müllers Debüt-Band „Niederungen“, im Jahr 2010 schließlich,
provoziert, auch in der Zeitung
„Freitag“, in Berlin. Ob man
mich seinerzeit herausfordern wollte? Damals wurde auf der Plattform des SPIEGEL-Erben
Jakob Augstein in Berlin ein Beitrag zu Herta Müllers frühen
Kurzgeschichten publiziert, und dies zu
einem Zeitpunkt, als ich öffentlich damit beschäftigt war, gegen den
forcierten Nobelpreis für Literatur 2009 an Herta Müller anzugehen, aufklärend
Front zu machen, um so die perversen Spielchen der Literatur- und Medienmafia
im Bund mit der Politik publik zu machen. Der – hier, zur weiteren Konturierung und Klarstellung marginal bearbeitete - Beitrag erschien
unter: http://www.freitag.de/autoren/galut/all-die-se-201eniederungen201c-von-herta-muller .
Nach
dem Weckruf meiner Person als Kommentator durch einige Provokateure antworte
ich und publizierte spontan diese vor
Jahren verfassten Essays – als Diskussionsgrundlage
für die linke Szene aus Berlin, nachdem ich schon weite Passagen daraus in
den Foren der „Siebenbürgischen Zeitung“ sowie auf „Banatblog“
veröffentlicht hatte. Am 4. März 2010 schrieb ich: „@Zachor und @Koslowski,
vor allem aber für diejenigen kritischen Leser, die auf das „audiatur
et altera pars“ einen besonderen Wert legen. In der Diskussion mit Ingo Arend hier auf Freitag heute wollte
ich einen Auszug dieser Art noch vermeiden - jetzt wurde er „provoziert“. Eine gute Grundlage, für eine differenzierte Diskussion. Ich
zitiere aus einem MS mit Interpretationen zum Werk „Niederungen“ der Nobelpreisträgerin
Herta Müller, aus der Sicht eines Interpreten „aus dem anderen Lager“.
Das Debütwerk
„Niederungen“ existiert in mehreren Fassungen, wobei die erste Fassung aus dem
Jahr 1982 (Bukarest)– ohne jeden Grund- als
„zensierte“
Version ausgegeben wird, u. a. auch auf
dem geschönten, von Kritik durch professionelle Akteure frei gehaltenen
„Wikipedia-Porträt: „Niederungen. Prosa. Bukarest 1982 zensierte Fassung; Berlin 1984 u. ö.
vollständige Fassung (Neuere Ausgabe: Rotbuch, Berlin 1988“. Die
Niederungen-Zitate in diesem Werk folgen – bis auf wenige Ausnahmen – der in
Deutschland verbreiteten Berliner Fassung, 1984.
Näheres
dazu in meinem Parallel-Werk, das
unmittelbar nach dieser Veröffentlichung publiziert wird: Herta Müller im Labyrinth der Lügen:
„Wir ersäufen dich im Fluss“ – Mythen, Märchen Münchhausiaden im „authentischen“
Lebensbericht einer deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur! Die „Unbeugsame“, ihre „Als ob“-Biographie
aus der Retorte und DER FALL OSKAR PASTIOR: Nobelpreis für ein Plagiat!?“
Aus
der Sicht der SPIEGEL-Autoren und Rezensenten (in eigener Sache wie F. C. Delius) ist der Banater Schwabe ein Prototyp des „dummen Menschen“, nicht
gebildet und provinziell – ein Vorurteil, welches von der hasserfüllten Müller bestätigt und auch noch erhärtet wird: „Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß
eingegeben, mit dem ich die “Niederungen” schreiben konnte”. Siehe das
Motto oben!
Besonders schäbig und verwerflich ist der
Aspekt, dass die Hassgetriebene das deutsche
Element generalisierend herausstreicht und somit alle beleidigt, die sich zur
deutschen Identität bekennen, namentlich die Deutschen im gesamten Banat,
in der Hecke und in der Heide, im Bergland um Reschitz und die große deutsche
Gemeinde der zweitgrößten Stadt Rumäniens Temeschburg. Sie alle werden getroffen, wenn sie bei Herta Müller unverblümt
lesen müssen: die „deutsche Gemeinde“ richte,
grenze aus und vernichte Andersdenkende und anders Agierende psychisch und
physisch. Statt das soziale Versagen –
nur - auf die eigene Familie zu beziehen, statt die Schuldzuweisung auf die
Deutschen in dem kleinen Ort Nitzkydorf zu beschränken, einzugrenzen, dehnt
Müller den Vorwurf unendlich weit aus, um die Deutschen überall zu treffen.
Wie im „schwäbischen Bad“, alle Schwaben der Welt, ganz egal, wo sie daheim
sind, als sich im Schmutzwasser suhlende Dreckschweine ausgemacht und an den
Pranger gestellt werden, so wird mit der Formulierung „deutsche Gemeinde“ das gesamte deutsche Volk mit seiner Kultur und
wechselvollen Geschichte angegriffen und als boshaft und unmenschlich
gebrandmarkt. Welcher deutsche
Politiker, der Lobreden auf Herta
Müller gehalten oder Ehrungen vorgenommen hat, aus der langen Reihe - beginnend mit Gauck, Köhler, Lammert, Schultz etc., - hat sich je darüber Gedanken gemacht oder erkannt, dass mit Herta
Müller eine Hassgetriebene und Nestbeschmutzerin zum deutschen Aushängeschild,
auch für CDU und CSU, etabliert und – falsche Signale setzend – herum gereicht
wird? Wie oft protestierte ich in diesem Sinne dagegen? Bisher umsonst!
Um eine Opposition von Anfang an zu suggerieren und öffentlich in Rahmen einer
selbst-Inszenierung zu transportieren, übergeht
Herta Müller ihre mehrjährige Ehe mit Herbert Karl – bis auf einige belletristische Karikierungen der boshaften Art –
vollkommen. Näheres dazu in: Herta
Müller im Labyrinth der Lügen: „Wir
ersäufen dich im Fluss“ – Mythen, Märchen Münchhausiaden im „authentischen“
Lebensbericht einer deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur! Die „Unbeugsame“, ihre „Als ob“-Biographie
aus der Retorte und DER FALL OSKAR PASTIOR: Nobelpreis für ein Plagiat!?“
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
Naturfotograf, im August 2021
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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