Montag, 21. August 2023

Onoda - „Integrität“ oder „Ruhm ohne Ruhm“ – zur Pflichtethik der „geheimen Krieger“ Japans im Zweiten Weltkrieg filmisch präsentiert in dem Streifen „Onoda[1]“ 10 000 Tage im Regenwald.

 Entwurf:


Japanische Stele am Tauber-Ufer, daneben ein japanischer Kirschbaum.

 

Onoda - „Integrität“ oder „Ruhm ohne Ruhm“ – 

zur Pflichtethik der „geheimen Krieger“ Japans im Zweiten Weltkrieg 

filmisch präsentiert in dem Streifen „Onoda[1]“ 10 000 Tage im Regenwald.

Die Kraft reichte nicht mehr aus, um den Film auch nur kurz zu kommentieren, als ich den Link setzte und so den Spielfilm aus Japan meinen „Freunden“ in den „sozialen Medien“ also kommentarlos empfahl. Auf die Essenzen kann jeder selbst kommen! Was mich betrifft – als langjähriger Japan-Beobachteter und als ein – mehr antik als christlich konditionierter Westeuropäer, der über das Wesen der Japaner und deren – mehr oder weniger religiös geprägte- Kultur nachdenkt, sah ich genau hin und hörte noch genauer zu in dem Film mit der besonderen Geschichte: ein kaiser- und staatsloyaler Soldat wird - nach gründlicher Ausbildung zum „geheimen Krieger“ im Zweiten Weltkrieg – an die Front geschickt, auf eine – zu den Philippinen gehörende Insel, wo er die Stellung hält, ohne recht mitzubekommen, dass der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Japans unmittelbar nach dem Atombombenabwurf der Amerikaner endete und auch seine Mission dadurch ein Ende gefunden hatte. Der treue Soldat wird noch dreißig dort ausharren und weiterkämpfen, bis er endlich ihm Jahr 1974 von seinem Vorgesetzten aus dem Kampfauftrag entlassen wird.

Essenziell in dem Film, dessen Sujet auch an andere Stelle, teils parodistisch-humoristisch[2] umgesetzt wurde, zwei[3] Schlüsselbegriffe, die mich fast ins Mark trafen, weil sie – und das auch noch im gleichen Wortlaut – den eigenen, über viele Jahre einsam gekämpften Kampf unmittelbar ansprachen: „Integrität“ und „Ruhm ohne Ruhm“!

Wer meinen langjährigen Kampf gegen ein ganzes System der Lügen mitverfolgte, weiß, wovon ich rede!

„Integrität“ – das ist die „conditio sine qua non“ des Kämpfers, der im Kampf für die Wahrheit eintritt! Während eine - zur Ikone stilisierte - Marionette ungeachtet massivster Protektion am Ende doch nur das sein wird, was sie immer schon war: eine Marionette eben, ein billiges Werkzeug an den Strippen rücksichtsloser Akteure – obskuren Zielsetzungen dienend.

Wie der Ninja in früheren Zeiten, der als Samurai mit spezieller Ausbilddung und besonderen Fähigkeiten seine Arbeit ausführt, ohne dafür Anerkennung, Ruhm und Ehre zu erwarten, so kämpft auch der moderne „geheime Krieger“ Japans, der, nicht anders als die Konquistadoren in Mittel- und Südamerika, eine brutaler Eroberungskrieger ist, ohne für sein Tun – und Morden – öffentliche Anerkennung zu erwarten. Sein außermoralisches Handeln ist kein Geschäft, sondern eine dem Wohl des Staates und somit der Allgemeinheit dienende Aufgabe, die geleistet wird, weil sie notwendig erscheint.

„Ruhm ohne Ruhm“, das ist also der echte Ruhm! Man besteht vor sich selbst, indem man die Pflicht ausführt. Da kommt der asiatische Soldat, der sonst – und auch als Privat-Mensch - die Individualität verneint, dem abendländischen Kämpfer – auch an der Geistesfront und in Bereich von Ethos und Moral – recht nahe, dem westlichen Menschen der freien Welt, der, in allem, was er tut, selbst sein will und der dieses Selbst nicht verleugnet, wer er sich über diese Selbst definiert.

Eine Botschaft hinter den beiden Essenzen in diesem Film, die nicht nur der „preußischen Pflichtethik“ verbunden scheint: der Einzelne, ganz egal ob Soldat oder Staatsbürger, tut seine Pflicht, gewissenhaft, sich selbst verantwortlich – und, oder - einer höheren, einer metaphysischen Instanz; und zwar n dem Ort, an den man ihn gestellt hat, ohne Rücksicht auf die persönlichen Befindlichkeiten, diszipliniert und konsequent.

Dieses Soldatische als Haltung ist in der schon längst dekadent gewordenen Gesellschaft des Westens fast schon untergegangen. Während der ethische Philosoph sein Tun der Moralität unterwirft und auf die vollkommene „Integrität“ aller öffentlich Agierenden pocht, diese vehement einfordert, ohne nach persönlichem Ruhm oder gar nach Ehrungen zu streben, ist für das Gros der vom Pseudo-Ruhm verblendeten – Menschen jene soldatisch-bürgerliche „Pflichtethik“ – eines Friedrich des Großen, eines Bismarck oder eines Claus von Stauffenberg – heute kein Thema mehr.



[2] Noch in den Tagen des Stummfilms und auf das Geschehen im Ersten Weltkrieg bezogen. Ein Soldat wird dort vergessen und hält dort einsam über viele die Stellung, für Volk und Vaterland, nicht andere als die kleine Truppe japanischer Krieger im Dschungel.

 

[3] Da ist auch noch ein drittes Phänomen dahinter, das auch auf mein Ankämpfen zutrifft und auf die an den Tag gelegte Haltung: das Kämpfen auf verlorenem Posten sowie das – anachronistisch-absurd -erscheinende - Halten der Stellung aus ethischen Überzeugungen heraus, weil der Einzelne das Abgleiten einer ganzen Gesellschaft nicht hinnehmen will, obwohl er das aus eigener Kraft heraus nicht verhindern kann.

Der die Stellung haltende Japaner ist in Japan nicht vergessen, er wird sogar bewundert und steht, so verrückt die Situation auch manchem mit der Zeit gehenden Japaner erscheinen mag, für alte, tradierte japanische Werte und Tugenden, die dort auch heute noch deutlicher anerkannt und gewichtet werden, als frühere deutschen Tugenden im Deutschland von heute.

Sind alle Mittel legitim, um zum Zweck zu gelangen? Für Cesare Borgia, Ninjas , für die Assassinen im arabischen Raum, für „geheime Krieger“ und Schattenkrieger aller Art – bis hinein in die Geheimdienstwelten moderner Staaten und Demokratien, die Auftragsmörder, ja, ganze Kommandos losschicken, um Regimegegner oder politische Feinde aus der Welt zu schaffen – scheint das so zu sein; doch drf die Politik sich nicht selbst in die Amoralität bewegen, um etwa überhochgradig suspekte Pseudofiguren falsche Wahrheiten in Umlauf zu bringen, wie das seit einiger Zeit in Deutschland im Fall Herta Müller zynisch praktiziert wird.

 

 

 

 

Vgl. auch:

 

Ein Hauch Japan ... in der deutschen Provinz!



In Bad Mergentheim, im Taubertal.




Im japanischen Garten.















Im Kurpark.








Die Tauber.




Rosengarten, unmittelbar neben dem japanischen Steingarten.


Japanische Stele am Tauber-Ufer, daneben ein japanischer Kirschbaum.



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In Frankreich wurden die „etablierten Parteien“ abgewähltverlogene, korrupte, inkompetente Politiker wurden in die Wüste geschickt! Genug ist genug – kein „Weiter so“ im „Land der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“! Die Franzosen wollen einen politischen Neuanfang, eine „Renaissance der politischen Kultur“ im Staat, mutig agierend, indem sie ein „Experiment“ wagen, doch nicht – mit Wut im Bauch - „radikal“ wählen, sondern auf eine Bewegung setzten, die aus dem Volk kommt, die angetreten ist, um Frankreich - aus sich heraus - geistig-politisch neu zu ordnen, zu reformieren. Macron bekam eine Chance – und mit Frankreichs Aufbruch winkt auch ein neuer Ansatz für Europa. Das Auseinanderdriften der Staaten und Völker, bestimmt durch „nationale Egoismen“, der Zerfall der EU, scheint zunächst gestoppt – eine „politische Einigung“ wieder möglich!? -
„Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa?“fragte ich in meinem jüngsten politischen Werk, als Kanzlerin Merkels forcierte Flüchtlingspolitik drohte, die deutsche Nation und Europa zu spalten. Neue Argumente folgen in dieser Debatte: Utopie „Vereinigte Staaten von Europa“ oder Weshalb die politische Einigung des „Alten Kontinents“ nicht so einfach gelingen kann! Nationale Identität und kulturelle Vielfalt oder gesichtsloser Einheitsbrei? Die Stimmen der Völker gegen die Willkür der Politik.“ Was wird aus Putins autoritärem Russland, aus Erdogans Türkei nach dem „Putsch“, aus den Staaten Ost- und Südosteuropas? Werden die Deutschen einen „politischen Neuanfang“ wagen? Die Zeit ist längst reif, doch der Deutsche ist kein Franzose. Es ist zu befürchten, dass der Deutsche, saturiert und im Wohlstand gefangen, den Status quo so belässt, wie er ist, ohne tieferen Sinn für die Notwendigkeiten der Zukunft und dass der platte Materialismus den Geist verdrängt, zum Schaden der freien, „offenen Gesellschaft“, die sich massiv gewandelt hat.
Während Anstand und Würde verdrängt wurden, regieren Politiker ohne Gewissen, ohne politische Vernunft, ohne Augenmaß, Demagogen, die sich wie Donald Trump in den USA – der Wahrheit nicht mehr verpflichtet fühlen, die, fern von Prinzipien, opportunistisch handeln, so wie es ihnen gefällt, erfüllt von der Arroganz der Macht – über die Köpfe der Menschen hinweg! Mögen die Deutschen das begreifen – mögen sie das „Abwahl-Paradigma“ der französischen Nachbarn beherzigen und auch ihre verlogenen Politiker zur Raison bringen, damit nicht arrogante Machtpolitik weiter die Geschicke dieser Nation bestimmt.
Kritisch in alle Richtungen – wie alle Bücher des Zeitkritikers, so auch dieses. Denkanstöße, Nachdenkliches, Essenzen in essayistischer Form – „Ein Buch für alle und keinen“, würde Nietzsche vielleicht sagen, dessen aufklärendem Geist dieses Werk verpflichtet ist. Es entstand in der permanenten Auseinandersetzung mit aktuellen Zeitphänomenen parallel und ergänzend zu dem gerade vorgelegten Werk „AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte“, 2017. 




Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller, Historiker, Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur Nicolae Ceausescus in Rumänien, dort in Haft. Studien der Politik des öffentlichen Rechts an mehreren Universitäten. Freiberuflich tätig. Gründer und Leiter des „Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa“. Zahlreiche Buchpublikationen. Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, 1989. Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung, 2015. Politische Bücher: Symphonie der Freiheit, (2008), Allein in der Revolte (2013), Vom Logos zum Mythos, 2015, Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa, 2016.
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Zur Person/ Vita Carl Gibson - Wikipedia:





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ISBN: 978-3-00-051989-5


1.  Auflage, Januar 2016

Copyright © Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.


Aus der Reihe: Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Bd. 1, 2016.

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.





Woher kommt die Politikverdrossenheit der Deutschen, der Franzosen, die Euro-Skepsis vieler Osteuropäer? Regieren die Verantwortlichen, arrogant und realitätsfern über die Köpfe der Bürger hinweg? Ist der Krieg immer noch ein Mittel der Politik? Wer ist für die Kriege und die Destabilisierung im Irak, in Libyen und Syrien verantwortlich? Ernten wir jetzt das, was wir – unvernünftig und kurzsichtig – politisch gesät haben?
„Wohin gehst, Du, Deutschland, in Europa“? – Wohin geht die Reise der Europäer? In die „Vereinigten Staaten von Europa“ oder bleibt es bei einem „Europa der Nationen“?
Aufbauend auf seinen historisch-dokumentierenden Beiträgen zu den Umbrüchen und Entwicklungen während des „Arabischen Frühlings“, fragt Autor Carl Gibson - hier und jetzt - nach den Ursachen der internationalen Konflikte. In exponierten Thesen analysiert er die unmittelbaren Auswirkungen der Ereignisse auf Europaschwerpunktmäßig in dem - mit massiven Flüchtlingsströmen konfrontierten und vielfach an seine Grenzen stoßenden – Deutschland sowie im mit betroffenen FrankreichWurzelt der aktuelle Terror gegen Frankreich in einer verfehlten Innen- und Außenpolitik? Der – die Politik der Supermächte USA und Russland permanent einbeziehenden - politologischen und völkerrechtlichen Betrachtungsweise schließt sich im zweiten Teil des Buches eine umfassende „Werte-Diskussion“ an, in welcher, rund um das leitmotivische Makro-Thema tradierte Normen und Wertvorstellungen (Würde, Freiheit, Meinungsfreiheit etc.) im Wandel erörtert werden. „Deutsche Werte“ – was sind sie noch wert? Verabschiedet sich das „neue, wiedervereinte Deutschland“ nach der politischen und geistigen Wende zunehmend von den aufklärerisch-humanistischen Paradigmen eines Luther, Kant und Goethe? Sind „deutsche Kultur“, „deutsche Identität“, „deutsche Nation“ noch Werte an sich oder verkamen sie inzwischen zu antiquierten, zur Disposition stehenden Begriffen? Wer, gerade im Ausland ,erfahren will, was in der deutschen Politik und Gesellschaft schon seit Jahren nicht mehr stimmt, wie – sicherheitspolitisch unverantwortlich - heute mit der Flüchtlingsproblematik umgegangen wird oder ob der freie Westen den Herausforderungen der internationalen „terroristischen Bedrohung“ gewachsen ist, der blättere kritisch nachdenkend in diesem Buch.




Carl Gibson, sozial engagierter Philosoph, Zeitkritiker, Bürgerrechtler, Gründer und Leiter des „Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa“. Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung. Heidelberg 1989, Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceaușescu-Diktatur. 2008. Allein in der Revolte: Eine Jugend im Banat. 2013, Die Zeit der Chamäleons, 2014, „Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“ – Herta Müllers erlogenes Securitate-Folter-Martyrium, 2014. „Plagiat als Methode – Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption“. Vom Logos zum Mythos!?Die Herta Müller-Maskerade im Brenn-SPIEGEL der ZEIT-Kritik, 2015, Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche, 2015.





ISBN: 978-3-00-051989-5



Erschienen am 28. Januar 2016.
Überall im Buchhandel erhältlich.

Hardcover, über 500 Seiten.
Buchpreis: 54,90 Euro.

Direkt-Bestellungen und Vormerkungen




auch über Email: carlgibsongermany@gmail.com



Carl Gibson,  Philosoph, freier Autor, unabhängiger Publizist, politischer Beobachter - im Jahr 2016.


Copyright: Carl Gibson.





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