Entwurf:
Japanische Stele am Tauber-Ufer, daneben ein japanischer Kirschbaum. |
Onoda - „Integrität“ oder „Ruhm ohne Ruhm“ –
zur Pflichtethik der „geheimen Krieger“ Japans im Zweiten Weltkrieg
filmisch präsentiert in dem Streifen „Onoda[1]“ 10 000 Tage im Regenwald.
Die Kraft reichte nicht mehr aus, um den Film auch nur kurz zu kommentieren, als ich den Link setzte und so den Spielfilm aus Japan meinen „Freunden“ in den „sozialen Medien“ also kommentarlos empfahl. Auf die Essenzen kann jeder selbst kommen! Was mich betrifft – als langjähriger Japan-Beobachteter und als ein – mehr antik als christlich konditionierter Westeuropäer, der über das Wesen der Japaner und deren – mehr oder weniger religiös geprägte- Kultur nachdenkt, sah ich genau hin und hörte noch genauer zu in dem Film mit der besonderen Geschichte: ein kaiser- und staatsloyaler Soldat wird - nach gründlicher Ausbildung zum „geheimen Krieger“ im Zweiten Weltkrieg – an die Front geschickt, auf eine – zu den Philippinen gehörende Insel, wo er die Stellung hält, ohne recht mitzubekommen, dass der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Japans unmittelbar nach dem Atombombenabwurf der Amerikaner endete und auch seine Mission dadurch ein Ende gefunden hatte. Der treue Soldat wird noch dreißig dort ausharren und weiterkämpfen, bis er endlich ihm Jahr 1974 von seinem Vorgesetzten aus dem Kampfauftrag entlassen wird.
Essenziell in dem Film, dessen Sujet auch an andere Stelle, teils parodistisch-humoristisch[2] umgesetzt wurde, zwei[3] Schlüsselbegriffe, die mich fast ins Mark trafen, weil sie – und das auch noch im gleichen Wortlaut – den eigenen, über viele Jahre einsam gekämpften Kampf unmittelbar ansprachen: „Integrität“ und „Ruhm ohne Ruhm“!
Wer meinen langjährigen Kampf gegen ein ganzes System der Lügen mitverfolgte, weiß, wovon ich rede!
„Integrität“ – das ist die „conditio sine qua non“ des Kämpfers, der im Kampf für die Wahrheit eintritt! Während eine - zur Ikone stilisierte - Marionette ungeachtet massivster Protektion am Ende doch nur das sein wird, was sie immer schon war: eine Marionette eben, ein billiges Werkzeug an den Strippen rücksichtsloser Akteure – obskuren Zielsetzungen dienend.
Wie der Ninja in früheren Zeiten, der als Samurai mit spezieller Ausbilddung und besonderen Fähigkeiten seine Arbeit ausführt, ohne dafür Anerkennung, Ruhm und Ehre zu erwarten, so kämpft auch der moderne „geheime Krieger“ Japans, der, nicht anders als die Konquistadoren in Mittel- und Südamerika, eine brutaler Eroberungskrieger ist, ohne für sein Tun – und Morden – öffentliche Anerkennung zu erwarten. Sein außermoralisches Handeln ist kein Geschäft, sondern eine dem Wohl des Staates und somit der Allgemeinheit dienende Aufgabe, die geleistet wird, weil sie notwendig erscheint.
„Ruhm ohne Ruhm“, das ist also der echte Ruhm! Man besteht vor sich selbst, indem man die Pflicht ausführt. Da kommt der asiatische Soldat, der sonst – und auch als Privat-Mensch - die Individualität verneint, dem abendländischen Kämpfer – auch an der Geistesfront und in Bereich von Ethos und Moral – recht nahe, dem westlichen Menschen der freien Welt, der, in allem, was er tut, selbst sein will und der dieses Selbst nicht verleugnet, wer er sich über diese Selbst definiert.
Eine Botschaft hinter den beiden Essenzen in diesem Film, die nicht nur der „preußischen Pflichtethik“ verbunden scheint: der Einzelne, ganz egal ob Soldat oder Staatsbürger, tut seine Pflicht, gewissenhaft, sich selbst verantwortlich – und, oder - einer höheren, einer metaphysischen Instanz; und zwar n dem Ort, an den man ihn gestellt hat, ohne Rücksicht auf die persönlichen Befindlichkeiten, diszipliniert und konsequent.
Dieses Soldatische als Haltung ist in der schon längst dekadent gewordenen Gesellschaft des Westens fast schon untergegangen. Während der ethische Philosoph sein Tun der Moralität unterwirft und auf die vollkommene „Integrität“ aller öffentlich Agierenden pocht, diese vehement einfordert, ohne nach persönlichem Ruhm oder gar nach Ehrungen zu streben, ist für das Gros der vom Pseudo-Ruhm verblendeten – Menschen jene soldatisch-bürgerliche „Pflichtethik“ – eines Friedrich des Großen, eines Bismarck oder eines Claus von Stauffenberg – heute kein Thema mehr.
[2] Noch in den Tagen des Stummfilms und auf das Geschehen im Ersten Weltkrieg bezogen. Ein Soldat wird dort vergessen und hält dort einsam über viele die Stellung, für Volk und Vaterland, nicht andere als die kleine Truppe japanischer Krieger im Dschungel.
[3] Da ist auch noch ein drittes Phänomen dahinter, das auch auf mein Ankämpfen zutrifft und auf die an den Tag gelegte Haltung: das Kämpfen auf verlorenem Posten sowie das – anachronistisch-absurd -erscheinende - Halten der Stellung aus ethischen Überzeugungen heraus, weil der Einzelne das Abgleiten einer ganzen Gesellschaft nicht hinnehmen will, obwohl er das aus eigener Kraft heraus nicht verhindern kann.
Der die Stellung haltende Japaner ist in Japan nicht vergessen, er wird sogar bewundert und steht, so verrückt die Situation auch manchem mit der Zeit gehenden Japaner erscheinen mag, für alte, tradierte japanische Werte und Tugenden, die dort auch heute noch deutlicher anerkannt und gewichtet werden, als frühere deutschen Tugenden im Deutschland von heute.
Sind alle Mittel legitim, um zum Zweck zu gelangen? Für Cesare Borgia, Ninjas , für die Assassinen im arabischen Raum, für „geheime Krieger“ und Schattenkrieger aller Art – bis hinein in die Geheimdienstwelten moderner Staaten und Demokratien, die Auftragsmörder, ja, ganze Kommandos losschicken, um Regimegegner oder politische Feinde aus der Welt zu schaffen – scheint das so zu sein; doch drf die Politik sich nicht selbst in die Amoralität bewegen, um etwa überhochgradig suspekte Pseudofiguren falsche Wahrheiten in Umlauf zu bringen, wie das seit einiger Zeit in Deutschland im Fall Herta Müller zynisch praktiziert wird.
Vgl. auch:
Ein Hauch Japan ... in der deutschen Provinz!
In Bad Mergentheim, im Taubertal.
Japanische Stele am Tauber-Ufer, daneben ein japanischer Kirschbaum. |
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