Entwurf:
Ein rätselhafter Un-Fall (?)aus dem rumänischen Banat, der nicht nur mich schockierte:
Ist Johann Henger aus Sanktanna von kommunistischen Securitate-Schergen ermordet worden?
Zufälliger Verkehrsunfall oder gezielte Liquidierung aus Neid und Habgier?
Kein Geringerer als mein langjähriger Mistreiteiter bei SLOMR Temeschburg, Erwin Ludwig, der Freund fürs Leben über fast fünf Jahrzehnte hindurch und bis zum Zusammenbruch im viel zu frühen Ableben während einer Berufsfahrt in der Schweiz, war überzeugt davon.
„Sie haben ihn umgebracht, weil er Kontakt zu dir aufgenommen hat. Sie wollen, dass wir hier isoliert bleiben und nicht wirken können. Vor allem aber wollen sie uns davon abhalten, nach Rumänien aufklärend hinzuwirken, um dort den Status zu verändern. Es oll dort alles o bleiben, wie es ist, ohne westlichen Einfluss.“
Er, der Rumänien-Skeptiker, der nach seiner Ausreise im Jahr 1981 nie wieder rumänischen Boden betreten hatte, misstraute den politischen Entwicklungen in Rumänien zutiefst, weil er dort viel gelitten hatte, beim Militärdienst als Rekrut im fernen Iasi (Jassy) an der damals sowjetischen, heute moldawischen Grenze, dann – in einer Zelle getrennt von mir – im Gefängnis von Temeschburg, Timisoara, wohin und der Securitate – Untersuchungsrichter Hauptmann Petre Pele – von Herta Müller, die ihn nie Gesicht bekam, aus der Unwissenheit grotesk-absurd karikiert – in einer „Dacia“ unmittelbar nach den „kurzen Prozess“ vor geladenen Gästen aus den Reihen der Miliz (Polizei) und des Geheimdienstes vor Ort gefahren hatte.
Langjährige Verfolgung in einem Staat, der über Angsterzeugung und über die Einschüchterung seine Bürger mit Gewaltausübung regiert wird, erzeugt bei Verfolgten eine Art Paranoia, die, wie von mir beschrieben, auch in der Welt der Freiheit noch weiterwirkt und selbst nach Jahrzenten der Abwesenheit von dem kommunistischen Terrorstaat latent präsent bleibt und das Denken der Betroffenen mitbestimmt.
Als Feind und deklarierter Gegner von allem, was mit Verschwörungstheorien zusammenhängt, versuchte ich, den man heute von ferne England aus zum Verschwörungstheoretiker erklärt – und das, nach jahrzehntelanger Aufklärung über die kommunistische Welt – seinerzeit, die Bedenken des alten Freundes dezent wegzuwischen, ohne direkt zu widersprechen; schließlich konnte ich nicht wissen und auch nicht überprüfen, wie Johann, der mich, hier, Tauberbischofsheim, gerade noch besucht hatte, ums Leben kam. Man hatte den zertrümmerten Wagen auf einer Landstraße in der Gegend um Arad, wo Johann, der nicht ausgereist war, sein Zuhause hatte. Und darin denn leblosen Körper dieses – gerade erst gewonnen – Freundes aus dem Banat, der mich für seine Kulturprojekte vor Ort als Referent, Moderator und Kulturmanager gewinnen wollte. Ein Kommen zur Orientierung hatte ich schon zugesagt – dann der plötzliche Unfall-Tod!? Das war im Januar des Jahres 2019[1].
Was sollte ich glauben? Was konnte und durfte ich glauben?
Fest stand vor allem eins: ich konnte vor hier aus nichts überprüfen! Und ich konnte, auch gefangen in meiner exponierten wie gesundheitlich angeschlagenen Situation, nicht unternehmen, um eine Aufklärung der Vorfälle einzuleiten oder gar zu leisten.
Johann war ein unter seinen Landsleuten – nicht nur aus Sankt Anna[2]- recht ein recht bekannter Mann, hatte über 2000 Facebook-Freunde. Doch aus keinen der Reaktionen, die später im Internet auf den Pressebericht[3] aus Rumänien folgten, konnte ihr mehr Klarheit gewinnen. Der Fall ist offen – Unfall oder Mord?
Über Gründe könnte ich nur spekulieren. Johann hat in Osteuropa als Manager gewirkt. er wollte in seiner Heimat bleiben und dort einiges zum Guten hin auf den Weg bringen, mit den richtigen Leuten.
Ja, ich hätte sogar mitgewirkt im Rahmen meiner Möglichkeiten. Doch jetzt ist der edle Banater Schwabe tot – doch das Gesindel lebt.
Cui bono? Wer in Rumänien profitierte von Johanns Tod?
[1] Monate später wurde bei mir Darmkrebs diagnostiziert, was mich für Jahre als Autor lähmte. Doch ich habe überlebt und kann irgendwie weiter machen.
[2] Ich hatte schon vergessen, dass ich die Monographie eines anderen Landsmannes aus dem gleichen Ort rezensiert hatte, ein Buch, im Auftrag von anderer Hand niedergeschrieben, als Testimonium für eigene Tochter – über die Herkunft und den Securitate-Staat.
Plagiatorin Herta Müller, die die Verfolgungen durch Securitate nur vom Hörensagen her kennt - und deshalb viel aus meiner „Symphonie der Freiheit“, 2008, übernommen hat, um ihren saublöden Täuschungsartikel „Die Securitate ist noch im Dienst“, Nr. 31, 2009, in dem ebenso verlogenen Magazin DIE ZEIT aus Hamburg zu konstruieren, frech an den Realitäten vorbei, hat, ungeniert wie sie nun einmal ist, auch meine Rezension in der SBZ gelesen und das darin – von mir eingebaute - Droh-Zitat an die Adresse des Johann Kappes „Wir ertränken dich im See“ , genutzt, um es auf sich selbst zu beziehen und daraus das ebenso saublöde „Wir ertränken dich im Fluss“ zu machen, woraus ich dann später, nachdem ich auf diese freche wie exorbitante Dummheit aufmerksam geworden war, den – die Plagiatorin avant lettre anklagenden Buchtitel für mein Fundamentalwerk „Labyrinth“ machte!
Doch solche Aspekte gehen an der offiziellen Herta-Müller-Forschung vorbei!
https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/9036-erinnerungen-des-johann-kappes-in-den.html
[3] Seinerzeit verbreitete ich den sonderbaren Bericht auf Facebook, wo das Porträt Hengers auch heute noch aufzufinden ist, um weiterführende Auskünfte zu erhalten. Das war aber nicht der Fall.
https://www.facebook.com/profile.php?id=100004973174819
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