Ein junger Biber
auf der Suche nach einer eigenen Behausung zwischen Fluss und Teich
Alle sieben die Teiche im renaturierten Bereich der Tauber werden systematisch abgeklappert, inspiziert, bewertet.
Er sitzt am Ufer.
Als ich näher komme, gibt es eine lauten Plumps.
Das Tier verschwindet für eine gute Weile im tiefen Teich.
Nach einer Viertelstunde kommt er hoch und schaut sich um.
Ich bin noch da - und das fühlt er.
Irgendwann verschwndet er im hohen Ufergras und flüchtet in die nur wenige Meter entfernte Tauber.
Werde ich ihn wiedersehen?
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
Jägerlatein – vom Eisvogel auf der Anglerrute, dem Biber am Haken und dem Wolf aus der Fabel
Nicht alle Angler lieben die Stille und Schweigsamkeit der Zurückgezogenheit am Flussufer, geduldig abwartend, ob ein Fisch vorbeischwimmt und anbeißt. Mancher Petrijünger ist gar geschwätzig und berichtet freudig von den vielen Fischen, die er bereits gefangen hat, nicht wie der vom Fuchs verleitete Wolf mit dem Schwanz im Eis, sondern mit der strammen Angelrute, auf die sich gelegentlich ein Vogel setzt, ein Eisvogel!
Diese merkwürdige Geschichte hatte ich zunächst mit Staunen vernommen, als ich an der Brehmbachmündung - auf springende Fische wartend - dabei zusah, wie der Erzähler, ein routinierter Angler, eine bereits angepickte Forelle aus dem Wasser zog.
Es sei ein junger Vogel gewesen, kaum ausgeflogen, meinte der Angler ergänzend und durchaus etwas verlegen, nachdem ihm wohl mein etwas skeptischer Gesichtsausdruck nicht ganz entgangen war. Ein Eisvogel, dieser äußerst scheue, beim leisesten Geräusch gleich davonfliegende Vogel in trauter Gemeinschaft mit dem Angler am Fluss? Botschaft und Glaube klafften auch in dieser Geschichte etwas auseinander. Nur still zweifelnd, ich ließ das Berichtete unwidersprochen im Raum stehen. Schließlich gab es Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich unserer Schulweisheit entzogen – und immer neue Wunder!
Wochen später, an anderer Stelle im Uferbereich ander Tauber, hörte ich, geduldig auf das Erscheinen des fütternden Eisvogels wartend, die gleiche Wundermär noch einmal, nahezu Wort für Wort identisch, und ganz so nebenbei vorgetragen von einem Herrn im Ruhestand, der, wie er sagte, auch gelegentlich angelte und Freude hatte an den besonderen Erscheinungen in der Natur, am Flug des Eisvogels, an dem in der Tauber gelegentlich munter herumschwimmenden Biber, den ich noch nie sah, den er aber schon einmal am Haken gehabt haben wollte und schließlich auch an dem hier nur im Wildpark heimischen Wolf, neuerdings auf Vormarsch im Abendland, den der ältere Herr und Naturfreund unweit vom Fluss an einer Brücke erspäht haben will. Lupus in fabula – und wohl auch etwas Jägerlatein am Fluss?
Stupor mundi! Also hörte ich den Geschichten aufmerksam zu, um auch anderen davon zu berichten
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