Freitag, 21. Januar 2022

Der König aller Wölfe und die Gans

 


 

     Der König aller Wölfe und die Gans

„Der Wolf, der Wolf, der böse Wolf“, schrie die Gans. „Ein Tyrann ist er, frisst ganze Staaten, Völker, selbst das eigene Volk!“

In diesem Ton wetterte der große weiße Vogel, moralisch entrüstet, weil er die Sache der Guten vertrat und sich selbst zu den wenigen Guten zählte, die es noch im weiten Reich der höheren Kreaturen gab, während der Wolf – wie fast immer in der Fabel – das Böse verkörperte oder, genauer ausgedrückt, die Quintessenz des Bösen, das religiöse Geschöpfe den Teufel nennen.

Die Gans schimpfte so lange und laut, bis die Kundschafter des Imperiums aller Wölfe auf das wilde Geschrei aufmerksam wurden und es dem Gesandten meldeten.

Was tun? In Sorge um den guten Ruf der Wölfe in der Welt und um den Namen des Imperators, der bisher so rein geblieben war, eilte der Botschafter rasch heim, ins Reich, in den Schutz hoher Mauern, wo der König residierte, und wurde auch umgehend empfangen.

„Eine Gans wird zum Problem“, stotterte der Diplomat verlegen, war es ihm doch nicht gelungen, das Problem sang und klanglos aus der Welt zu schaffen, wie es sonst üblich war in ähnlichen Fällen, wenn dumme Hühner herumgackerten und Unberufene herumschrien.

„Eine Gans“, wunderte sich der Gottgleiche, der nicht nur mächtig war, sondern auch klug.

„In der Tat, eine Gans, Erhabener!

Selbst über das große Meer fliegt sie, tadelt dich und deine edlen Taten in fremden Ländern, bekommt sogar Applaus! “

Der Imperator, dem das Ganze doch nicht neu war, lehnte sich im weichen Thron zurück und meinte, fast schon gelangweilt wie Oblomow,

„Es ist halt eben eine Gans, von der Natur ausgestattet mit dem Verstand und dem Gehabe einer Gans.

Vielleicht hat man ihr zu viel Mais serviert, was fett macht, die Leber hypertroph und auch das Gehirn - was, nach Lenins Geist, dekadent macht … und in den Untergang führt, wenn die Leber denkt und das Gehirn zersetzt. Die Natur wird den Rest erledigen.“

„Sehr wohl, Majestät, sehr wohl“, murmelte der Gesandte, verbeugte sich untertänigst fast bis zum roten Teppich und entfernte sich trippelnd, ohne dem Herrscher den Rücken zuzuwenden.

 

 

 Mehr von dieser Art hier:


Dieser Beitrag wurde im Jahr 2020 auf diesem Blog publiziert.

 

Viel früher warnte der französische Philosoph Michel Serres:

 

https://taz.de/Philosoph-Michel-Serres-ueber-die-Moral/!5823030/

 

 


Ein Virus wird der Menschheit zum Verhängnis - prophetische Negativ-Vision aus Carl Gibsons belletristischem Werk

 "Faustinus, der glückliche Esel und die Revolution der Tiere" 

aus dem Jahr 2018.


Memento mori!


Auszug:


Was wurde aus der Krönung der Schöpfung, dem Menschen?


Was war aus der Gattung Homo sapiens geworden? Die Menschen waren ausgestorben! Der Mensch heute – ein Fossil! 


Schon lange Zeit gab es keine Menschen mehr auf der Erde. Diese Spezies war vor langer Zeit von der Erdoberfläche verschwunden. Hatten sie sich selbst das Grab geschaufelt … in einem Akt von Hybris … im falschen Griff zu den Sternen? In der Tat!

Gier und Hass hatten ihnen das Genick gebrochen, die Sucht nach immer mehr Materie und Macht. Bürgerkriege und Vernichtungskriege waren ihnen zum Verhängnis geworden und eine Umwelt, die sie selbst vergiftet und fast gänzlich ruiniert hatten. 

Viele Menschen starben frühzeitig, noch bevor toxische Bakterien kamen, an der giftigen Nahrung, die sie aufnahmen. 

Ein unscheinbarer Virus aus den Urwäldern Afrikas hatte schließlich die Letzten ihrer Art hinweggerafft, nachdem zahlreiche Unfälle und ein finaler Atomschlag bereits die meisten von ihnen dezimiert hatten. 


An das einstige Wirken der Menschen auf dem Planeten Terra erinnerte nach dem Abgang nicht mehr allzu viel. Ein paar Kraftwerke strahlten noch ungenutzt vor sich hin; und in den Arsenalen bedrohten Waffen und tödliche Kampfgifte aller Art das noch pulsierende Leben.

Selbstverschuldet, zum Tode krank, verabschiedete sich die selbsterkorene Krönung der Schöpfung auf einen Schlag, nach großem Knall ganz still und leise. Die Natur aber blieb und nahm sich alles wieder zurück!

Weil alles der Veränderung unterworfen ist auf der Welt, wurde danach vieles anders im weiten Feld von Gut und Böse.

Im Mittelpunkt des Kosmos stand seitdem und für alle Zeit die Bestie, die triumphierende Bestie, erhaben in der Welt. 



Scheitert der Mensch an sich selbst, an der eigenen Vermessenheit, an falschen Werten und Dekadenz? 

Schriftsteller und Philosph Carl Gibson antwortet auf 750 Seiten, ernsthaft, satirisch, mit Humor.





 

Neuerscheinung 2018: 

Faustinus - der glückliche Esel und die Revolution der Tiere - das neue Buch von Carl Gibson, seit 1. März 2018 im Buchhandel


https://www.openpr.de/news/994945/Carl-Gibsons-Faustinus-erschienen-Nachdenken-ueber-rote-und-braune-Diktaturen-in-literarischer-Form.html






 

 


Das neue Buch von Carl Gibson

https://www.openpr.de/news/991602/Faustinus-der-glueckliche-Esel-und-die-Revolution-der-Tiere-neues-Buch-von-Carl-Gibson.html



ab 1. März 2018 im Buchhandel:












Carl Gibson


 


 


Faustinus -


der glückliche Esel


und die


Revolution der Tiere




Kommunismus-Parodie und Totalitarismus-Kritik

in Humoresken und Satiren 





Eine Trilogie der Lebensfreude:

Erstes Buch: Faustinus, unter Wölfen
Zweites Buch: Faustinus, unter Geiern
Drittes Buch: Faustinus und das Glück im Selbst




Heiterer Ausflug in die Geschichte der Philosophie -
Heranführung an das ethische, existenzielle und staatspolitische Denken 



Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa






Endlich kommen die Tiere zu Wort! Drei Bücher in einem - Die Menschen sind ausgestorben, die Tiere ganz auf sich gestellt. Was wurde aus dem Vermächtnis der Menschheit? Werden die Tiere nun alles besser machen oder alles so hinnehmen, wie bisher, Unterdrückung, Ungerechtigkeit? Werden sie sich erheben, im gerechten Zorn den Aufruhr wagen, ja, die Revolution - gegen die „missratene Schöpfung“, gegen das „Recht des Stärkeren“? Anders, als in der klassischen Fabel, wo Tiere nur mit Menschenstimme und für Menschen sprechen, reden hier Tiere in eigener Sache und sagen, was sie erleiden. Obwohl in diesem „Eselsroman“ - bestehend aus abgeschlossenen, einzeln zu lesenden Tiergeschichten - noch viel „Allzumenschliches“ durchschimmert, präsentiert das Buch eine Fülle neuer Perspektiven - eine Welt aus der Sicht der Tiere, gesellschaftlich, politisch, ethisch und existenziell. Die sinnvoll gelebte Existenz, das Streben nach Erkenntnis, Entfaltung und Glückseligkeit, Werte, die gerechte Staatsform und das harmonische Miteinander stehen im Mittelpunkt des Werkes, in permanenter Absetzung von totalitären Ideologien und Diktaturen. Ernster Hintergrund humoresk aufbereitet und serviert - eine etwas andere Heranführung an das philosophische, ethische und staatspolitische Denken. In diesem Werk, das sich als „Selbstparodie“ versteht, jagt eine Parodie die andere, ausgerichtet an der konkreten Geschichte selbst, an den - hier mit parodierten - zentralen Werken der Weltliteratur, namentlich an Voltaires Candide, Goethes Faust und Nietzsches Zarathustra, also an „etablierten“ Parodien, sowie in der kritischen Auseinandersetzung mit Irrwegen der deutschen Gegenwartsliteratur.



Das Buch präsentiert eine Geschichte aus dem realen Leben - in Tiergeschichten am laufenden Band, in welchen Fragen aufgeworfen werden, die uns alle betreffen: Was ist Glück? Welche Wege führen ins Glück? Muss ich erst frei sein, um glücklich zu werden? Das fragt sich auch der kleine Waldesel aus Siebenbergen, bevor er zur großen Fahrt aufbricht. Auf seiner Reise - hinaus, in die Welt und hinein, in das Leben - lässt der naive Romantiker Faustinus die „Diktatur des Wolfsstaates“ hinter sich, um in der „Republik der Esel“ seine Sehnsucht zu erfüllen. Was der ewig idealistische Glücksritter - auf seinem Weg in die Freiheit und Selbstverwirklichung - so alles erlebt, wie er liebt und leidet, wie er Angst, Einsamkeit und Trauer überwindet, und wie er dann - trotz existenzieller Rückschläge aller Art - doch noch glücklich wird, das erzählt dieses „moderne Märchen“. Kern der besinnlichen Humoreske sind wirklichkeitsnahe Herausforderungen des modernen Individuums im permanenten Konflikt mit Staat und Gesellschaft, im Ringen, um eigentliches Sein, um Selbstbehauptung und freie Selbstbestimmung. In das gut vertraute - und doch so ferne - „Reich der Tiere“ verlagert, durchdringen sich antike Philosopheme, ausgehend von der Sophistik, Epikur und der Stoa bis hin zur modernen Existenzphilosophie mit den Theorien klassischer Staatsphilosophie, mit Fragen normativer und utilitaristischer Ethik, im Versuch - in kontrastierender Absetzung - Antworten auf die dringlichsten Probleme der Jetztzeit zu finden. Märchen, Mythos, Erzählung, Parodie, Satire, Essay, Gedankenlyrik, Groteske, Posse, Aphorismus, Sentenz, Maxime sowie Allegorie, Symbolik, Sarkasmus, Selbstironie und ein Esel - als viel verkanntes Geschöpf - werden als gestalterische Mittel eingesetzt, um die - oft als trocken und unnahbar apostrophierte - Philosophie - über Literatur - aus den Elfenbeintürmen heraus und hin zu den Menschen zu führen. Das Buch, bestehend aus freien „Geschichten“ innerhalb einer Rahmenerzählung - teils Märchen-Rezeption, teils ökopazifistisches Manifest oder zeitkritisches Pamphlet - kann auch als eine Art „Philosophie des Glücks“ gelesen werden. Die kritische Distanz zu allen Heilslehren religiöser oder ideologischer Natur wahrend, widmet sich das Werk - durchaus ernsthaft - der Suche nach Glückseligkeit, zeigt „Wege“ auf - aus der Einsamkeit und Melancholie heraus - „ins Glück“, ohne jedoch verbindliche „Rezepte zum Glücklichsein“ anzubieten. Der Einzelne ist aufgefordert - über die Materie und angeregt durch diese - seinen eigenen Weg zum Selbst und somit zur Lebenserfüllung zu finden. Weshalb kommt dieses - vielfach „nonkonforme“, ja, ketzerische Buch des zeitkritischen Dissidenten gerade in dieser Art? Die ernste Seite des Werkes animiert - vielleicht besonders jüngere Leser, die noch keine totalitären Systeme in der Realität erleben mussten - dazu, tiefer über Diktaturen nachzudenken, nicht nur abstrakt, streng faktisch festgelegt, sondern locker - über „Literatur“, humoresk, gut zugänglich. Eine gewisse pädagogische Absicht ist intendiert: Hier exponierte Ideen können im Ethik-Unterricht herangezogen werden. Wer aber den Streifzug durch die - mehr als zweitausendjährige - Geistesgeschichte Europas nur aus Freude an der „Historie“ mitmachen will, aus Lust an Witz und Geist, um aufzulachen, wie „freie Geister“ bei der Lektüre Voltaires, Heines und Nietzsches immer schon auflachten, der findet in diesen „parodistischen Tiergeschichten“ - mit und ohne Moral - bestimmt einiges vor, was auch ihn zum Lachen bringt. Heiter entrückt - melancholisch-besinnlich: Allzu-Animalisch - wie im richtigen Leben!






Realistisch beschrieben, konkretisiert und ausgeweitet wird die hier poetisch bildhaft dargestellte Widerstands-Materie in der zweibändigen Autobiographie, in „Symphonie der Freiheit“, (2008) bzw. „Allein in der Revolte“, (2013), in authentischen Testimonien, in welchen der ehemalige Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur Nicolae Ceausescus in Rumänien Ross und Reiter nennt, die „echten Wölfe“ und die „echten Geier“. Carl Gibson, praktischer und praktizierender Philosoph, Schriftsteller, Historiker, hat die Essenzen seines eigenen Philosophierens in diese neuzeitliche Fabel verlegt. Zur Vita: Studien an mehreren Universitäten. Freiberuflich tätig. Gründer und Leiter des „Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa“. Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, 1989. Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung, 2015. Politische Bücher: Vom Logos zum Mythos, 2015, Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa, 2016. „AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte“, 2017, Merkels Deutschland-Experiment, 2017.

ISBN 978-3-947337-05-7






 


 

 


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im August 2021





Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.



 

 

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