„Spritzen-Terror“ in der bundesdeutschen Gesellschaft – über Schreckensbilder, die verunsichern und die Seelen der Menschen krank machen
Ich kann keine Spritzen sehen – und auch keine Polizeiuniform, ganz egal, ob blau oder grün. Beide Bilder stehen für die Malträtierung des Individuums durch den Staat, versinnbilden das Quälen des Menschen durch abstrakte Einrichtungen der Macht und für die kalte Repression. Die Ablehnung ist bedingt durch Erfahrungen, die man, schon als Kind und später im – auch politischen – Überlebenskampf gemacht hat in der Auseinandersetzung mit Staat und Gesellschaft.
Man wird geimpft, weil der – ach, so menschliche – Staat es so bestimmt hat!
Und man wird auch repressiven Maßnahmen unterworfen, wenn man sich – in Berufung auf das Recht auf das eigene Leben[1] – gegen die Impf-Bestimmungen und den öffentlich und täglich vordemonstrierten Impf-Terror über „Impfbilder“ in den Medien auflehnt.
Wo ich hinsehe, stoße ich auf diese hochempathischen „Impfbilder“ meiner humanen Umwelt, die mich zusammenzucken lassen wie die vielen Anti-Thrombose-Spritzen im Krankenhaus nach der Operation.
Keine Nachrichtensendung kommt ohne diese auch andere sensible Menschen einschüchternden „Impfbilder“ aus!
Tausend Mal musst ich unfreiwillig mit ansehen, wie Menschen „geimpft“ werden, weil ich nicht rechtzeitig wegsehen konnte; nicht willkommene, unschöne Bilder Särge mit Leichen, die in Lastwagen abtransportiert werden, Einblicke in Leichenschauhäuser, Bilder von Intensivstationen, Friedhöfe mit Massenbestattungen und andere Szenen des Makabren prallen auf die schon geschundene, vorgeschädigte Seele des Menschen ein und richten dort weitere Schäden an, schwächen den, der gesund werden soll. Welcher Politiker fragt danach? Und welcher verantwortungsbewusste, ethisch agierende Journalist? Ganz im Gegenteil! Mit immer neuen Schreckensmeldungen schürt man die Sensation, verunsichert den, der über Sachinformation beruhigt werden soll.
Gelegentlich hat man gar den Eindruck, diese inzwischen und nunmehr seit zwei Jahren alltäglichen Schreckensbilder sind gewollt, um über Abschreckung eine Impfbereitschaft herbeizuführen, die sich bei fehlender Einsicht nicht einstellt?
Nach zwei Operationen unter Corona-Bedingungen muss ich mir nun als Genesender, der keine psychischen Verunsicherungen und Demotivationen nötig hat, diese höchst sensible Praxis im Umgang mit Bürgern mit ansehen und mit den Auswirkungen der negativen Berichterstattung in Wort und „Bild“ selbst fertig werden.
Allen möglichen Perversionen aus den Niederungen des Seins bringt diese Gesellschaft Verständnis entgegen – dort aber, wo es auf wahre Sensibilität und Rücksicht ankommt, dort versagt die bundesdeutsche Gesellschaft der Jetztzeit voll und ganz.
[1] Für viele Menschen ist die „Zwangsimpfung“ eine Horror-Vorstellung, ein Eingriff des -kältesten Ungeheuers – Staat in die elementaren Menschenrechte – und somit ein Grund, auf die Barrikaden zu gehen, um der Macht des Staates aktiv Einhalt zu gebieten.
„Political correctness“ kastriert das freie Denken
und behindert, ja, verhindert die „historische Wahrheitsfindung“, da der politisch korrekt vorgehende Historiker in einer Art Selbstzensur Tabuisiertes vermeidet, Klippen umschifft, nur um nicht anzuecken[1].
Enge Denkbahnen führen zu schmalen Erkenntnissen, zu Unvollständigkeiten im Ergebnis der Analysen und Betrachtungen, die noch sehr weit von der exakten historischen Wahrheit entfernt sind.
Ja, auch wenn die Historiografie keine exakte Wissenschaft ist, kann die „historische Wahrheit“ sehr genau sein, wenn sie auf Fakten beruht, etwas im Fall „Katyn“, und wenn Gründe der Staatsraison oder sonstige Einschränkungen ideologischer Art nicht – interpretationsbestimmend - darüber gestellt werden.
Aus einer Diktatur kommend, sah ich die Dinge so, noch bevor ich meine historischen Studien aufnahm; und heute, vier Jahrzehnte später, ist meine – konsequent nach außen vertretene - Sicht in dieser Frage immer noch die gleiche. Einer, der dies ähnlich sieht und mehr durchdringt als ich in meiner Ecke, ist der vor einigen Jahren verstorbene Philosoph Michel Serre, der auch in Stanford wirkte, ein produktiver Publizist, der trotzdem überhört wurde, weil die - vom ihm zurückgewiesene - „Political correctness“ inzwischen das gesamte Geistesleben der westlichen Welt überlagert und alles einseitig determiniert, was aus diesen Denkschienen erwächst: eine Wissenschaft, die keine ist, mit Methoden, die keine echten Methoden sind, sondern Wege der Selbstbeschränkung, der Selbstkastration, der Verhinderung.
Unfreies, verkrüppeltes Denken führt zu keiner Wahrheit, sondern ist ein Instrument der Irreführung und der Täuschung in den Händen derer, die, fern von der Wahrheit an sich oder der historischen Wahrheit – andere hinters Licht führen wollen, um selbst zu bestehen, um, aus der Lüge heraus, ihren Willen zur Macht umzusetzen, um ganze Länderstrukturen zu verändern und ganze Völker – der Unfreiheit überantwortet – zu knechten.
Roosevelt und Churchill handelten so, als sie – aus Gründen der Staatsraison – die Kriegsverbrechen ihres Alliierten Stalin nicht nur in Katyn tolerierten und die Wahrheit über Katyn über Jahrzehnte hinaus verhinderten. Hitler, der unbedingt besiegt werden musste, war das größere Übel – und Hitlers Entfernung von der Macht hatte absolute Priorität.
Das mag man aus machtpolitischer Sicht verstehen; trotzdem muss man es nicht auch noch ethisch billigen und moralisch tolerieren; schließlich wurde der Kampf gegen Nazi-Deutschland unter demokratischem Vorzeichen und im Namen der Moral, der Aufklärung und des Humanismus geführt, bis hin zum Abwurf der – überhaupt nicht mehr moralisch begründbaren – Atombomben in Hiroshima und Nagasaki.
Was die Machtpolitik an Denkmustern und Handlungsweisen vorgibt, muss den - korrekt arbeitenden - Wissenschaftler, der bei seinen Forschungsprojekten nur seinem Gewissen unterworfen ist, nicht kümmern. Er kann frei denken und ideologisch uneingeschränkt forschen, wenn er es will, wenn er die „intellektuelle Redlichkeit“ und die „innere Wahrhaftigkeit“ aufbringt, von der – der fröhliche Wissenschaftler - Nietzsche spricht.
Davon aber sind wir in der „Gaya scienza“ von heute - nicht nur an der deutschen Alma Mater - weit entfernt.
[1] Mehrfach verwies ich darauf in der Causa Herta Müller, wo die „Forschung“ alles umschifft, was nicht in das – politisch etablierte, ergo „korrekte“ – Bild der zu politischen Zwecken inszenierten Autorin passt.
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,
Naturfotograf, im August 2021
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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