Mittwoch, 19. Januar 2022

Die Losung … und die Heidedichter: Von Hermann Löns zu Herta Müller

 

 

Die Losung … und die Heidedichter: Von Hermann Löns zu Herta Müller

Welche Losung ist gemeint? Die Parole oder die Hinterlassenschaft eines Tieres aus der Wildnis?

Meine Losung heißt Aufklärung, genauer: Phänomene beobachten, Charakteristika erkennen, nachdenken, um dann - streng wissenschaftlich oder auch künstlerisch-essayistisch - darüber zu schreiben. Die Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Themen soll so erfolgen, dass andere Menschen, Leser, später auch noch etwas davon haben, dazu lernen können, so, wie ich gerade täglich dazulerne, während ich viel von dem rezipiere, was Hermann Löns an Naturbildern und naturnahen Beschreibungen, ja, sogar an „Märchen“ und „Sagen“ hinterlassen hat – als aktiver Mensch und Geist, vor allem aber als „Jäger“, der niederschrieb, was er physisch und seelisch im Umgang mit den Geschöpfen erlebte.

Der Fuchs löst sich; der Marder löst sich auch in der Jägersprache und hinterlässt seine Losung, die dem Jäger, dem Förster oder dem modernen Wissenschaftler – nicht anders als die Fährte - genaue Auskunft gibt, wer hier war, wann und in welcher Verfassung, gesund oder schon krank, dem Tode nah?

Der Reiher war hier, sage ich mir, wenn ich die Reste der weißen Soße im Gras erblicke, am Bach- oder Flussufer; ich sehe, was das Kaninchen hinterlassen hat, die Wildgans, das Reh, der Biber, der Fuchs – und ich dokumentiere, was ich vorfinde, auch wenn ich die vielsagenden Funde nie auswerten werde.

Der Fuchs löste sich, würde der Heidedichter Hermann Löns sagen, wenn er das sehen könnte, was ich vor Tagen vorfand und fotografisch festhielt – für tieferes Nachsinnen über natürlichen Kot oder über Fäkales in der Gesellschaft, die sich in der Literatur und Kultur bis in die höheren Sphären der Politik zieht, bis in die heiligen Hallen eines Kulturstaatsministers, der die Kotspur begeistert und mit Wohlgefallen aufnimmt, um die sonderbare Kreation dann den Schweden in Stockholm zu empfehlen zwecks weiterer weihe und Sanktion.

Im Herta-Müller-Jargon, die auch aus einer Heide herstammt, klänge es vermutlich anders:

Der Fuchs – der schon immer der Jäger war – muss scheißen, so, wie „Ilie“ scheißen musste und Heini pissen. Die Heide verbindet – die Sprache trennt. Wohl dem, der die Sprache der Jäger beherrscht und in dieses Refugium ausweichen kann, wenn andere, profane Geister, nicht versteh sollen, was ausgesagt wird.

Ja, man kann in der Tat Äpfel mit Birnen vergleichen und – wie bei Löns auch Pferde mit Ochsen.

 


 


 Losung (des Fuchses?)


 

 





Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im August 2021


Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

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