Sonntag, 19. Dezember 2021

Baerbock posiert in Paris – ist das Auswärtige Amt auch dazu da, um den persönlichen Ehrgeiz bestimmter Karrieristen zu befriedigen?

 

 

     Baerbock posiert in Paris – ist das Auswärtige Amt auch dazu da, um den persönlichen Ehrgeiz bestimmter Karrieristen zu befriedigen?

Auf zum „Fotoshooting“ in der französischen Kapitale - mit dem Eiffelturm im Hintergrund, nicht viel anders als seinerzeit der Führer[1] unmittelbar nach dem „Blitzkrieg“-Sieg über Frankreich in nur wenigen Wochen der Kämpfe im Feld.

Traumatische Bilder, die sich nunmehr in der einen oder anderen Form wiederholen, das Unterbewusstsein unterschiedlicher Menschen aktivieren, der Opfer von Krieg und Deportation, der unmittelbar Betroffenen. Es sind Bilder mit Botschaft, die Erinnerungen wecken, belastende Erinnerungen an die deutsche Besatzungszeit in weiten Regionen Frankreichs, in Paris, an die Jahre der Kollaboration, aber auch an die „Résistance“[2], also an den berechtigten Widerstand aufrechter Menschen gegen die Mächtigen hier und dort.

Der übereilte Blitz-Besuch an der Seine, von Baerbock forciert, indem sie – unbeabsichtigt oder mit Kalkül - Kanzler Scholz brüskierte, ist, in meinen Augen, ein klassischer Fauxpas, eine höchst ambivalente Angelegenheit, ja, eine dumme Posse einer - jetzt schon - unklug handelnden Ministerin, die, wohl deplatziert im Amt, wie es scheint mit einer gewissen Lust, im Rampenlicht zu stehen, zu glänzen, das eigene Ego und die eigenen Ambitionen über die eigentlichen Interessen des deutschen Staates stellt.

Fast hat man den Eindruck, die deutsche Ministerin würde nach Paris eilen, um dort einen Katalog von vorformulierten Weisungen entgegenzunehmen wie zu Napoleons Zeiten, was nicht unbedingt für Deutschlands – gerade in diesen Tagen im Disput mit Russland demonstrativ und oft hervorgekehrte – „Souveränität“ spricht und für eine unabhängige Außenpolitik ungeachtet der Einbettung in die EU.

Wie von mir befürchtet: diese Person ohne besondere Sach- und Fachautorität, ist zwar nicht zur Kanzlerin aufgestiegen, aber doch Ministerin geworden, de facto aus dem Nichts an die Spitze des deutschen „Foreign Office“ katapultiert wie einst Steinewerfer Joschka Fischer aus der gleichen Partei.

Baerbock – das ist für mich die zum Zweck gelangte Partei-Aktivistin, eine „erfolgreich gewordene“ Irmgard Adam-Schwätzer[3], einer loyalen Staatssekretärin, die seinerzeit, in einer anderen Partei beheimatet, beinahe Deutschlands Außenpolitik von höchster Warte aus bestimmt hätte, nur, weil sie der PDP angehörte, wenn nicht – in höchste Not – der damalige BND-Chef, der Schwab Klaus Kinkel[4], sich bereit erklärt hätte, einzuspringen und – das unbeschriebene Blatt abwendend - das Vermächtnis des lange agierenden Hans-Dietrich Gescher als Außenminister anzutreten.

Hat Baerbock, die Plagiatorin, eine Chance als Ministerin an exponierter Stelle verdient?

Hat eine Person, die schon einmal als „unredlich“ auffiel, die sich – obwohl mit den Recht vertraut - „geistige Güter“ anderer angeeignet und somit moralisch versagt hat, der zudem auch noch das Vertrauen der deutschen Bevölkerung fehlt[5] einen Anspruch auf diese distinguierte Position?

Hillary Clinton hat es auch geschafft, werden andere vielleicht sagen. Die US-Frau hat ihre außenpolitischen Aufgaben recht gut gemeistert! In der Tat, doch auf anderer Basis als politisch aktive Gattin des US-Präsidenten Bill Clinton, dessen Streitgefährtin Hillary von Anfang an war und gestützt auf langjährige politische Erfahrungen auf der Bühne in Washington.

Wird also die nicht ganz integre[6] Baerbock es auch schaffen, wie „versprochen“ – richtungweisend in die Zukunft - fortschrittliche deutsche Außenpolitik umzusetzen, ohne – über „Versprecher“ und übereiltes Agieren - politischen Schaden anzurichten?



[1] Vgl. dazu mein „Korybanten-Kapitel“ in der „Symphonie der Freiheit, 2008.

[2] Gerade jetzt, in der Mitte des Dezember 2021, ist auf dem Sender „arte“ in Spielfilm zu dieser tristen Zeit zu sehen, „Der Schmerz“, nach Marguerite Duras, der allerdings – mich zumindest – nicht so sehr überzeugt wie die Vorläufer aus früheren Jahren „Die Verfolgten“ oder „Das Meer am Morgen“, von mir an dieser Stelle bereits ausführlicher thematisiert.

Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Marguerite_Duras

 

[3] Wer kennt heute noch Irmgard Adam-Schwätzer?

https://de.wikipedia.org/wiki/Irmgard_Schwaetzer

 

[5] Umfragen haben das inzwischen bestätigt.

[6] Man fragt sich vielleicht im Ausland, weshalb die Deutschen Personen agieren lassen, obwohl diese nicht integer sind – und weshalb die Deutschen etwas hinnehmen, was moralisch anrüchig ist, etwas, was eigentlich nicht hingenommen werden darf in einer wertorientierten, funktionierenden Demokratie.

 

 


 

 

 


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im August 2021





Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2021.



 

 

 

 

 

 

Ceausescus „Staatsfeind(in)“ Herta Müller reist nach Paris … und retour!


Der kleine, schüchterne, stammelnde Ceausescu, von Gottes Gnaden Kommunisten- und Staatschef aller Rumänen innerhalb der realsozialistischen Republik, hatte eigentlich nur zwei „Staatsfeinde“ – die Dissidentin aus dem Kindergarten Herta Müller und ihren Sancho Panza aus der Rumänischen Kommunistischen Partei, Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes, Polit-Agitator und Scharfmacher, weltbekannt geworden durch seine regimekritische Sentenz aus dem Jahr 1978, verkündet von den Gerüsten des Sozialismus auf der eigenen Brust:

„hier ist alles in ordnung!

Nachdem der intellektuell moderate Ceausescu von seinem ewig wachen Bluthund „Securitate“ eines schönen Tages erfahren hatte, wie die von seinen Kommunisten prämierte, später als Horst Köhlers „Unbeugsame“ und Joachim Gaucks „Vielgegehrte“ bekannt gewordene Dadaistin von Weltruf ihre in Agonie und Exodus existierenden deutschen Landsleute literarisch desavouiert und so seine auf Harmonie bedachte, großzügige Minderheitenpolitik torpediert, ja kaputt macht, kam ich eine zündende Idee:

Schicken wird diese wild gewordene Amazone doch nach Paris! Vielleicht geht sie dort zum Frisör, kauft sich einen Hut, ein Kleid …
Vielleicht gefällt es ihr dort …und sie bleibt weg, wie der Esel Goma, dessen Reform-Geschwätz uns hier nicht weiter ärgern wird!
Sonst frisst sie uns hier noch alle Eier weg, gerade jetzt, wo die Eier so knapp geworden sind und die Mamaliga rar ist!
Dann müssen wir sie doch noch im Fluss ersäufen!“

Beide „Staatsfeinde“ durften reisen und sich in konkreter „Wahrnehmung“ ein realistisches Bild machen - – vom Klassenfeind an sich, von der bis dahin verachteten Welt der Erben Hitlers und von der glitzernden, freien Welt des Kapitalismus, in welcher das Geld regiert und wo alles seinen Preis hat, auch die Prostitution des Geistes – und wo der Teufel längst nicht so schwarz ist wie von den Roten als Menetekel der Dekadenz an die Wand gemalt!

Doch zum großen Verdruss Ceausescus kamen seine beiden Staatsfeinde immer wieder zurück wie die Krätze – wie der Bumerang an den eigenen Kopf und das fehlgelenkte Torpedo ins Schlachtschiff des Kommunismus.


Erst als die Zigaretten knapp wurden und die Wodkaströme aus dem Parteikeller versiegten, kamen Wendung und „Kehre“, doch triebdeterminiert, nicht als Sache des Bewusstseins – und das gleich um hundertachtzig Grad!

Auszug aus: Carl Gibson, 
Zeitkritik





Ein Deutscher in Paris -

Dissident und Zeitzeuge Carl Gibson 1979 als SLOMR-Sprecher Gast der Liga für Menschenrechte in Paris, 

mit einem Auszug aus Carl Gibsons "Symphonie der Freiheit, 2008.


Dissident und Zeitzeuge Carl Gibson als SLOMR-Sprecher,  Gast der Liga für Menschenrechte in Paris im Jahr 1979 unmittelbar nach der Ausreise aus Rumänien





Im Jardin du Luxembourg - Dissident und Zeitzeuge Carl Gibson als SLOMR-Sprecher Gast der Liga für Menschenrechte in Paris im Jahr 1979 unmittelbar nach der Ausreise aus Rumänien




Ein Deutscher in Paris - Impressionen und Expressionen, Auszug aus: Carl Gibson, Symphonie der Freiheit    Widerstand gegen die Ceauşescu-Diktatur  Chronik und Testimonium einer Menschenrechtsbewegung in autobiographischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und Reflexionen,  Leseprobe


Ein Deutscher in Paris - 

 

Impressionen und Expressionen




Als es mich erstmals mit Macht nach Frankreich hinüber zog, in das Land, wo mir Freiheit und Menschenwürde fester verankert schienen als sonst wo in Europa, in das Land, wo die intellektuelle Streitkultur noch blühte, wo Dichter, Schriftsteller, Philosophen, ja selbst Köche immer noch mehr gelten als Manager, fielen kaum noch Blätter von den Bäumen. Paris, der Nabel der Welt, lag in dichtem Bodennebel versunken, als ich an einem Abend im November im Ostbahnhof einlief.

Es war nass und kalt. Drei Tage standen mir zur Verfügung, um das Mekka der Rumänen zu erkunden und nebenbei einige Dinge zu erledigen, die wichtiger waren als das touristische Programm. Mein Hotel, Teil des mitgebuchten Städtetourenprogramms und deshalb auch ohne mein Zutun ausgesucht, lag gerade richtig, am berüchtigten Place Pigalle; also in einer Gegend, wo sich nicht nur gelangweilte, prüde Lords, sondern auch kreative Geister wie Toulouse-Lautrec wohlgefühlt hatten. Als ich das einfache Zimmer betrat, dessen übel riechender Teppichboden seit Jahrzehnten nicht mehr erneuert worden war, fiel mir eine Sanitäreinrichtung auf, die ich noch nie gesehen hatte. Ein Bidet! Sekundenlang rätselte ich über den Sinn dieser sonderbaren Einrichtung mitten im Zimmer. Schließlich dämmerte es. Flüchtig sah ich mich um, inspizierte das richtige Bad und ließ mich mehr vergnügt als müde in das breite Franzosenbett fallen. Allein. Erst in der kleinen Dachkammer in München und jetzt dieser Spelunke in Paris. Da war ich also, am Born der Lust, allein auf einer ausgeleierten Matratze - und draußen vor der Tür pulsierte das blühende Leben. Langsam versank ich in einer Mulde. Die Wirbelsäule überdehnte sich, während die Stahlfedern schmerzhaft ins Kreuz drangen und den Ischiasnerv aus dem Schlummer kitzelten. Erinnerungen an den Komfort im Knast wurden wach, an die stinkenden Strohmatratzen dort und an das ewige Kreuz mit dem Kreuz. Auch das modrige Heim hier war kein Hilton.

Ohne weiter zu grübeln, verließ ich das Touristenhotel der Zwei-Sterne-Kategorie und trat hinaus auf die Straße. Inzwischen war es dunkel geworden. Doch die hellen Lichter mit den schrillen Werbebotschaften erleuchteten den Weg taghell. Während ich mich ein paar Meter durch die urbane Landschaft bewegte, ohne es zu wissen auf das Moulin Rouge zu, wurde ich immer wieder von Türstehern angesprochen; in Wortfetzen aus Deutsch und Englisch, die um einige wenige Begriffe kreisten. Die schon sprichwörtlichen Freuden des kleinen Mannes schienen auch hier hoch im Kurs zustehen - doch weniger die kulinarischen, vielmehr die Fleischeslust des Mannes. Einige Werber zerrten an mir herum und versuchten, nachdem ihre Überredungskünste nicht fruchteten, mich mit sanfter Gewalt in einen der Freudentempel zu ziehen, um mir dort die besonderen Reize und die Annehmlichkeiten von Paris vorzuführen. Aus den Türen dröhnte Cancan-Musik … Schöne Nacht, du Liebesnacht …Was war aus Jacques Offenbach geworden? Was aus der Quadrille? Und was aus mir, dem ehemaligen Widerständler, dem moralisierenden Wolf aus der Fabel? Ein Amerikaner aus dem Banat in Paris? Zumindest die Stimmung stimmte. Kaum da - und schon mittendrin! Das Ewig Weibliche als trivialer Widerschein? Wieder widerstand ich heroisch wie ein Tamino auf dem Pfad der Prüfungen. Nachdem schon der Lockruf des Goldes verhallt war, trotzte ich auch der zweiten Versuchung. Die freie Welt hatte wohl ihre Tücken und feine Verführungen, die Trieb und Willen in einen schweren Konflikt brachten. Die Zeit des Neuen war übermächtig. Aber noch dominanter war die Abneigung, Liebesdienste zu erkaufen. Offensichtlich wurde hier alles feilgeboten, was Geld einbrachte, auch menschliche Köper wie auf einem antiken Sklavenmarkt. Nach diesem ersten kleinen Kulturschock, der mir schnell verdeutlichte, dass es zumindest in dieser Gegend von Paris nichts zu erobern, nichts zu verführen und auch nichts zu lieben gab, suchte ich ein paar Straßen weiter eine ruhigere Gegend auf, wo ich wenigstens die Gaumenfreuden ausleben und einen genüsslichen Abendimbiss einnehmen konnte. Schließlich war ich im Land der Spitzengastronomie angekommen.

Was wusste ich überhaupt von Paris? Nicht viel mehr als das, was im Französisch-Lehrbuch zu erfahren war. Nicht viel mehr, als ich vom Mond und den Planeten unseres Sonnensystems wusste. Da war die Ile de la Cité, das Herz von Paris, mit der ehrwürdigen Notre Dame, der Louvre, die Sorbonne … Einiges davon wollte ich am nächsten Tag in Angriff nehmen. Das schien möglich. Denn Paris ist eine systematische Stadt, in der man sich kaum verirren kann. Die Untergrundbahn bringt einen schnell und zuverlässig überall hin.

Gleich nach dem spartanischen Frühstück im Hotel, das eher den Appetit stimulierte als zu sättigen, machte ich mich ans Telefonieren, das in dieser Metropole nicht viel einfacher war als in Bukarest. Die meisten öffentlichen Telefonkabinen waren beschädigt und verschlangen nur Münzen ohne Gegenleistung. Irgendwann klappte es dann doch noch, und ich erreichte die Gattin des Historikers und Menschenrechtsaktivisten Berindei. Spontan lud sie mich zum Abendessen ein. Am gleichen Abend gegen sechs Uhr sollte ich mich in ihrer Wohnung einfinden und berichten. Der Zeitpunkt kam mir sehr entgegen, denn Paris wartete.

An irgendeiner Ecke mit dem Metro-Symbol stieg ich hinab in die modernen Katakomben der Großstadt und ließ mich in das mondäne Zentrum fahren. Alles, was ich dort zu sehen bekommen sollte, war mir willkommen. Neugierig kletterte ich die vielen Treppen hoch und sah mich um wie ein Erdmännchen, das aus dem Bau schaut und nicht viel anders als jeder Tourist auch, der zum ersten Mal die französische Hauptstadt erkundet. Paris! Das klang wie Elysium! Und was entdeckten meine Augen? Markante Punkte überall, alles dicht geballt aufeinander wie in einem amerikanischen Vergnügungspark! Da war der Triumphbogen, ein Koloss aus Stein, der an die Siege eines großen Kaisers erinnerte, fast so beeindruckend wie der echte in Orange, doch immer noch imposanter als die etwas forcierte Kopie in Bukarest! Der Platz war nach Charles de Gaulle benannt, nach dem General, der aus dem Widerstand des englischen Exils heraus sein Land befreit und es als großer Präsident in eine lichte Zukunft geführt hatte. Unweit dann ein anderer Koloss, ein Gigant aus Stahl, das Wahrzeichen von Paris, der Eiffel-Turm. Ja, das hier war Mekka vorzuziehen, wenigstens für ein paar Tage. Mittendrin, am Nabel der Welt, verharrte ich im stillen Staunen, beeindruckt von der gewaltigen, lange so unerreichbar fernen Kulisse, deren unscheinbarer Teil ich jetzt war. Plötzlich schien das Unerfüllbare mit den Händen greifbar. Nur die Sehnsucht war dahin, wo sie sich gerade erfüllte.

Paris war ein Universum, das noch erschlossen werden musste. Wohin zuerst? Unschlüssig, ohne genaues Ziel und Zeitvorstellung, spontanen Impressionen, Gefühlen und Gedanken überlasen, folgte ich der Avenue des Champs Ellysee in Richtung Concorde und Tuilerien. Alles war sowieso nicht zu erfassen. Ein erster Eindruck musste genügen. Dort ragte der Obelisk in die Symmetrie, den die einst Franzosen aus Ägypten mitgebracht hatten, einfach so, als Andenken an eine vieltausend Jahre alte Kultur und als unangenehme Erinnerung an ein militärisches Debakel, das noch als Erfolg verkauft worden war. Napoleon, dessen Überreste im Invalidendom warteten, war nicht nur ein geschulter Psychologe, sondern auch ein schlauer Stratege nach innen, wohl wissend dass Kriege und Eroberungszüge nicht nur auf dem Schlachtfeld gewonnen werden.

Aus allem leuchtete die Historie hervor, die große Geschichte einer wahrhaftig Großen Nation verknüpft mit dem Los der Welt. En passant fiel mir das pulsierende Leben der Stadt auf, das Treiben … Die selbst im Herbst noch gut besuchten Kaffeehäuser, die faszinierende Symmetrie der Ordnung, die Größe und Weite der einzigartigen Prachtstraße, in der kaum Normalsterbliche wohnten. Neben dem einzigen Wolkenkratzer in der sonst recht flach gehaltenen Hauptstadt hielt ich inne und suchte im Stadtplan kramend verkrampft nach dem Tour Montparnasse, der hier irgendwo sein musste und den ich nirgendwo erspähen konnte. Nirgends war ein alter Geschlechterturm zu sehn, wie man ihn aus Bologna oder aus dem toskanischen San Gimignano kennt.

„Wo finde ich den Tour Montparnasse?“ fragte ich leicht entnervt einen Passanten.

„Hier, hier gleich neben Ihnen Monsieur“, gab der Herr leicht irritiert zurück. Penibel! Peinlich! Bei soviel Wald sah ich den Mammutbaum nicht mehr, den die schiere Größe verhüllte.

Drohte nicht auch das Individuum in der Menge unterzugehen wie die Einzigartigkeit des Einzelnen in der Anonymität der amorphen Masse der Allgemeinheit? Assoziatives Denken - assoziatives Schreiben! Hier konnte ich beides einüben. Und alles zur Methode erheben, zum Stil des neuen Homme des lettres lange nach Diderot und Voltaire!





Auszug aus: Carl Gibson,
Symphonie der Freiheit



Widerstand gegen die Ceauşescu-Diktatur


Chronik und Testimonium einer Menschenrechtsbewegung

in autobiographischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und Reflexionen,


Dettelbach 2008, 418 Seiten - Leseprobe







Zeitzeuge und Autor Carl Gibson


 
 
 Philosoph Carl Gibson
 
Mehr zum "Testimonium" von Carl Gibson 
 
in seinem Hauptwerk in zwei Bänden,
 
in:
 
"Symphonie der Freiheit"

bzw.

in dem jüngst (Februar 2013) erschienenen zweiten Band

"Allein in der Revolte".
Eine Jugend im Banat





Copyright: Carl Gibson (Alle Rechte liegen beim Autor.)
Fotos: Monika Nickel


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Carl Gibson, Bücher, Books, Livres
Dissident und Zeitzeuge Carl Gibson als SLOMR-Sprecher - Gast der Liga für Menschenrechte in Paris im Jahr 1979 unmittelbar nach der Ausreise aus Rumänien vor der noch intakten Notre Dame im Herzen der Stadt - Ile de la Cité.


http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/carl-gibson-gegen-herta-muller-1.1251813

Werke von Carl Gibson: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



Soeben erschienen:

Carl Gibson: 

Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption


Wo beginnt das literarische Plagiat? Zur Instrumentalisierung des Dissidenten-Testimoniums „Symphonie der Freiheit“ – 

Selbst-Apologie mit kritischen Argumenten, Daten und Fakten zur Kommunismus-Aufarbeitung 

sowie mit  kommentierten Securitate-Dokumenten zum politischen Widerstand in Rumänien während der Ceaușescu-Diktatur.


Rezeption - Inspiration - Plagiat!?






Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa, Bad Mergentheim. Seit dem 18. Juli auf dem Buchmarkt.
399 Seiten.


Publikationen des
Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa,

Copyright © Carl Gibson 2014

 

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