Freitag, 3. Dezember 2021

Der Führer und der „Stoßtruppführer“ Oder Weshalb Adolf Hitler den konservativen Dissidenten Ernst Jünger vor Goebbels schützte?

 





Weniger romantisch - Gedenkstätte Hartmannswilerkopf




Ein Gräberfeld




Mahnmal, Detail



Grabengel

 

 

      Der Führer und der „Stoßtruppführer“ Oder Weshalb Adolf Hitler den konservativen Dissidenten Ernst Jünger vor Goebbels schützte?


 

 

Und das im gleichen Atemzug, als Minister Goebbels den ungeliebten Schriftsteller und Franzosenfreund, der sich der NS-bewegung verweigert hatte, als Mensch und Geist „fertig zu machen“ trachtete?

In den Augen des Meldegängers aus den Schützengräben des Ersten Weltkriegs, der die Schlachten authentisch erlebte, vom Giftgas mitgenommen und für kurze Zeit erblindet dem Tod hautnah begegnend, war Ernst Jünger, der Frontkämpfer, das Vorbild schlechthin. Lange bevor Hitler selbst zum „Führer“ aufsteigen sollte, bewunderte er den „Stoßtruppführer“, unmittelbar – „von Soldat zu Soldat“, von Kamerad zu Kamerad.

So, wie das würdige Gegenüber anerkannt und geschätzt wurde, der englische oder französische Kriegsgegner auf der anderen Seite im Schützengräbergeflecht und im Stellungskrieg hinter Stacheldrahtzäunen und Minen, so blickte der Gefreite zu anderen Volksgenossen hoch, die als tapfere Krieger brilliert und sich bleibende Meriten erworben hatten, für Kaiser und Vaterland, aber auch für die Sache des Krieges an sich, ihr Kriegshandwerk kunstvoll ausübend, wobei das Gewissen der Aufgabe und Pflicht unterzuordnen war - zu dem Kriegshelden der Lüfte Hermann Göring, bleibend zu seinem Lieblingsfeldherrn Erwin Rommel, also auch zu Jünger, der, fast mythisch verklärt, ein unverrückbares Idol und Kämpfervorbild blieb, ein - mit dem „Pour le Mérite-Orden[1]- hochdekorierter Heros, von Göttern erhoben mit der Bestimmung die irdische Hölle des Kriegs zu überleben.

Jünger, das war der echte, in „Stahlgewittern[2]“ geformte Krieger schlechthin und eine ethisch-geistige Autorität zugleich, mit eindrucksvollen Taten, die dem mit dem unmittelbaren Frontgeschehen vertrauten Gefreiten höchsten Respekt abverlangten. Selbst später noch, als der „Führer“ über Frankreich triumphiert hatte, wirkte die Wertschätzung des aktiven Frontkämpfers wohl nach, die weltanschauliche Gesinnung, aber auch das musische Werk des bewunderten Idols überragend, was letztendlich zur unmittelbaren Protektion des Schreibenden, zum Schutz des Führers vor Goebbels von Ranküne bestimmten Zugriff führte.

Während der hässliche, kaum anziehend wirkende Goebbels mit seinem Klumpfuß auch als reale Erscheinung dem von den Nazis besonders verachteten und geschmähten Untermenschen des Ostens näherstand als der ideologisch erhöhten „blonden Bestie“, kam Jünger, der Arier, dem „Übermenschen“ Nietzsches optisch doch recht nahe und, dahinter, dem Konstrukt des „Homo novus“ der Expressionisten, der sich in Jüngers „Arbeiter“ wiederfindet und später – nach dem Krieg und den Nazis – im „Homo novus“ des Sozialismus.

Es ist anzunehmen, dass Goebbels, der schäbige Minister ohne besondere Begabungen, der seine Machtposition missbrauchte, um bereitwillige UFA-Sternchen auf dem Weg zur Neben- oder Hauptrolle zum Beischlaf zu verleiten, in seiner Einschätzung des geistigen Rivalen von niederen Beweggründen, von Ressentiments gesteuert wurde. Wie sollte auch der von der Natur so nachteilig ausgestattete Schlechtweggekommene es ertragen, dass es im deutschen Volk wahrhaftige Helden gab, siegende Siegfrieds im heißen Streit; große Individuen in trostloser Zeit, darüber hinaus auch noch an anderen Fronten edel, vorbildlich und gut?

Hitler, der Teufel, hat Jünger, der nie ein Jünger war, sondern immer nur er selbst, ein Freier über den Dingen, ein Krieger und kein Pfaffe oder Moralist, so - „von Soldat zu Soldat“ – vor dem anderen, nicht viel geringeren Teufel bewahrt, vor Rache und Vernichtung, auch einmal mit einem loyalen Gestus, einer guten Tat, die selbst einem Teufel gelegentlich zufällt.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pour_le_M%C3%A9rite

Die abgewandelte Form dieser – eigentlich militärischen – Auszeichnung ist der „Pour le Mérite für Wissenschaft und Kunst“, der  - in einer einmaligen Entgleisung - auch der moralisch fragwürdigen Herta Müller zuerkannt wurde.

 

 




Unterwegs 

 im Elsass ... und in den Vogesen - Natur und Kultur



Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Das ist leicht gesagt, wenn man die Ferne bereits erkundet hat,
wenn man keine Angst mehr hat,
viel von dem Schönen, Herrlichen und Erhabenen dieser Welt zu versäumen.

Das Leben ist kurz -
alles können wir nicht erleben,
aber immerhin etwas von dem, was erreichbar ist,
was vor der Haustür liegt -
wie das Elsass
mit seiner wechselvollen Geschichte und den engen kulturellen Bindungen an Deutschland
über Sprache und Brauchtum.

Früher zog es mich nach Paris
und
immer wieder in die Provence.
Das Elsass war Kurztripps vorbehalten,
beginnend mit meiner Studienzeit in Freiburg.

Einiges sah ich - von Mulhouse bis Weißenburg,
Colmar, Straßburg und viele kleine Orte
wie Kaysersberg oder Münster,
wo Wein wächst, Störche fliegen
und besoneder Käse gemacht wird.


Savoir vivre -

das beginnt bereits im Elsass und setzt sich in Lothringen fort,
Landstriche meiner Ahnen,
ein weiterer guter Grund,
nach den Wurzeln zu suchen,
nach der Herkunft und dem Selbst.





Ein "Schwan" als Brunnenfigur




Geschmückter Röhrenbrunnen




Die Kirche in Münster




In den Vogesen





In freier Luft den Atem leicht zu heben ...
nur hier ist Leben ...







Es ist schon kalt - die Nester sind leer ...
die Störche sind auf und davon, nach Süden ..., nach Afrika ...




Imposante Orgel




In den Bergen



Zunderschwämme


Werden und Vergehen



Moos und Flechten


Naturbelassener Wald



Im Unterholz in luftiger Höh'



Ein Trampelpfad auf Passhöhe




Wald



Urvegetation



Über den Dingen


Natur in den Vogesen



Das Rathaus von Münster



In den Bergen


Blick auf den See im Tal



In Münster


Das Hotel "zum Storchen"











Eine Fortsetzung unter:



Fotos: Monika Nickel und Carl Gibson

Werke von Carl Gibson: 
Soeben erschienen:

Carl Gibson: 

Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption


Wo beginnt das literarische Plagiat? Zur Instrumentalisierung des Dissidenten-Testimoniums „Symphonie der Freiheit“ – 

Selbst-Apologie mit kritischen Argumenten, Daten und Fakten zur Kommunismus-Aufarbeitung 

sowie mit  kommentierten Securitate-Dokumenten zum politischen Widerstand in Rumänien während der Ceaușescu-Diktatur.


Rezeption - Inspiration - Plagiat!?






Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa, Bad Mergentheim. Seit dem 18. Juli auf dem Buchmarkt.
399 Seiten.


Publikationen des
Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa,

Copyright © Carl Gibson 2019



 


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im August 2021





Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2021.



 

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