Avocados ... Menschenrechte ... und Melancholie -
von der mexikanischen Grenze aus gedanklich in die Favelas Brasiliens und zu den existenziell bedrohten indianischen Völkern im Amazonas-Gebiet und in ganz Südamerika
Immer wieder, wenn ich eine Avocado[1] sehe, wie heute am frühen Morgen, wo zwei grüne Früchte, auf den Heizkörper gelegt, vor sich hin reifen, kommt mir jene mexikanische Familie in den Sinn, der ein übermächtiger Konkurrent aus zwielichtigem Milieu die paar Bäume weggenommen hat, Avocado-Bäume[2], die die Familie ernährten.
Das Recht des Stärkeren gilt immer noch in Mexiko[3], nahezu uneingeschränkt durch den Staat, so, wie es fast überall in den Staaten Mittel- und Südamerikas bestimmt. Der Ungeist christlicher Konquistadoren und neuzeitlicher Diktaturen wirkt fort, die Großen fördernd, die vielen Kleinen und Schwachen aber bekämpfend – bis hin zur Ausrottung der indigenen Völker[4] ohne Lobby.
Noch erinnere ich mich lebhaft an den Tag, als ich, begleitet von dem alten Freund, auf dem Grenzstreifen stand, vor Tijuana, mich fragend, ob ich nun hinüberschreiten soll nach Mexico oder doch lieber nicht. Der Einzelne gilt nicht viel in jenem Teil der Welt, wo allein in der Hauptstadt drei Dutzend Millionen leben, vegetieren; das Menschenleben zählt dort auch nicht. Dafür nehmen sich die Starken – jenseits von Recht und Gesetz wie noch im Urzustand der Menschheit nach dem Goldenen Zeitalter der Harmonie – das, was sie wollen, die nährenden Avocados des kleinen Mannes und das Leben derjenigen[5], die ihre verbrecherische Hausmacht bedrohen. Die Tyrannis der Antike wirkt fort, auch in Tagen, in welchen gewählt wird und der kleine Mann mitentscheiden darf, welcher der zwei Banditen im Rennen sein Land regieren wird.
Das Leben ist nicht dazu da, um weggeworfen zu werfen, indem es – ohne triftigen Grund – aufs Spiel gesetzt wird, nur so, aus Langeweile oder aus einer Laune heraus und aus Neugier, doch fern echter Erkenntnis. Da mir das bewusst war, blieb ich auf der amerikanischen Seite Kaliforniens und begnügte mich mit dem Blick über die Grenze in eine Welt der Sehnsucht, die mich immer wieder traurig machte. Armut sehen – und ohnmächtig dastehen, ohne recht helfen zu können: das schafft Melancholie.
Also wurden meine angedachten Südamerika-Reisen immer wieder vertagt.
[1] Die fettreiche Frucht ist gesund und benötigt viel Wasser. Die Avocados, die wir hier billig – und zu höchst unterschiedlichen Qualitäten - im Supermarkt kaufen, stammen in der Regel von Großplantagen, dürften gedüngt und gespritzt sein.
Vor Jahren pflanzte ich ein paar Kerne dieser - mir lange unbekannten - Pflanze in der Wohnung, auf dem Balkon im Glauben, es sei ein Strauch, der bald Früchte tragen würde. Nach eine paar Jahren der Beobachtung wusste ich es besser – es sind ca. 7 Meter hohe Bäume. Peru und Mexiko beliefern uns in Europa und auch die USA, aber auch Kenia, also Afrika.
[2] Den Bericht dazu sah ich Fernsehen vor etwas längerer Zeit. Aber auch ein zeitkritischer Schriftsteller, der zeitnah schreibt und praktisch täglich auf dem Blog publiziert, kann nicht über alles berichten, was ihn bewegt.
Das Schicksal der Indianer, der indigenen Stämme auf dem gesamten Kontinent, beschäftigt mich seit Jahren. Das Buch dazu, nachdem einige schon lange rufen, kommt noch, wenn nichts dazwischenkommt.
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Mexiko
Gerne erinnere ich mich noch einer freundlichen Begegnung mit einem Attaché des Landes auf einer Tagung, der mir eine Mappe überreichte mit dem Wappen und dem Schriftzug „Pueblo Mexico“, die ich dann, Mittel- und Südamerika im Sinn, lange Zeit im Einsatz hatte. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft! Und die Sympathie für ein ganzes Volk, das aus vielen Völkern besteht, auch aus den – zu Unrecht vergessenen und verdrängten - „Indianern“.
[4] Es gibt einige Schlüsselstaaten auf dieser Welt, an deren Los das Schicksal der gesamten Menschheit hängt, große Länder, die gerade von politisch zwielichtigen Politikern regiert werden, von amoralisch ausgerichteten Machtpolitikern, die über Leichen gehen, Menschen vernichten, aber auch ganze Stämme und Völker – über Annexion, Assimilation, Umerziehung. Eines dieser wichtigen Länder ist – neben China – Brasilien, wo in diesen Tagen über den Präsidenten entschieden wird. Darf dieser Schlüsselstaat, von dessen Amazonas-Gebiet das Weltklima abhängt, einem zynischen Machtpolitiker wie Jair Bolsonaro ausgeliefert bleiben, und somit einem Unflätigen, dem der Klimawandel egal ist und die Existenz indianischer Völker bedroht und der die Armen in den Favelas von Rio und anderswo im Elend belässt?
[5] Das Schicksal jener Gruppe von etwa vierzig Studenten, die spurlos im Regenwald verschwanden, wahrscheinlich dort ermordet wurden, ist immer noch nicht aufgeklärt.
Vgl. auch:
Erntedank - gesunde Nahrung aus der Heimat, oft biologisch erzeugt und Fallobst vom Feld oder krankmachende, genmanipulierte Massenzucht-Produkte aus dem Supermarkt von irgendwo auf der Welt?
Erntedank - Gen-Obst und heimisches Obst aus der Nachbarschaft, Fallobst vom Feld, gesunde und krankmachende Nahrung aus dem Supermarkt und aus fernen Ländern - der mündige Bürger hat die Wahl, aber nicht immer das Geld, um Bioprodukte zu kaufen.
Ein tägliches Dauer-Ärgernis: ich habe Gen-Birnen erwischt - vor Tagen für die Müsli-Zubereitung angeschnitten, heute noch unverändert, die hellgelben Birnen von irgendwo auf der Welt, bei Lidl gekauft, ohne Hinweis auf ein Genprodukt, daneben ein dunkelgrüne Birne mit Schäden einem alten Mann aus der Nachbarschaft an der Tür abgekauft, dann Tomaten aus Holland, seit Wochen unverändert, Paprika aus Ungarn, Granatäpfel ... aus dem Heiligen Land?
Ferner Fallobst, angeknabbert, gut für Kompott und Kuchen, Zwiebeln aus dem Umland, Biokartoffel aus Franken - meine Bio-Milch kommt aus Berchtesgaden oder Freiburg, mein Brot aus Dinkel aus der Grünkerngegend hier aus der Region, in heimischen Mühlen gemahlen, auch die Eier von relativ glücklichen Hühnern, die sich hier, gleich um die Ecke, noch auf der Wiese tummeln, obwohl, wie ich denke, dass Kraftfutter zugefüttert wird ... Sich einigermaßen gesund zu ernähren, ist gerade für einen genesenden nicht ganz einfach.
Der genmanipulierte Uralt-Aldi-Apfel im Regal - und Millionen gesunde Äpfel in der Natur, die verrotten!
Als ich diese Äpfel aus dem Vorjahr in den ersten Tagen des Monats August hier, bei Aldi, unter dem Produktnamen „Rote Äpfel“ – sechs Stück für 1, 29 Euro - kaufte, lagen bereits reife Äpfel unter den Bäumen auf meinem Weg zum Fluss.
Die Äpfel von Aldi, genmanipuliert, sollten aus „Deutschland“ stammen und waren bestimmt in Kühlhallen unter Stickstoff gehalten worden, bevor sie zu einem Spottpreis auf den Markt geworfen wurden.
Wer sparen muss, kauft billig, auch, wenn er krank ist und er eigentlich gesunde Nahrung aufnehmen sollte!
Wer kontrolliert Aldi oder Lidl oder Rewe oder Norma? Keiner fühlt sich zuständig!
Wer stoppt Aldi?
Wer macht den Umlauf von ungesunder Nahrung überhaupt erst möglich?
Finden sich noch Vitamine in diesen Uralt-Äpfeln?
Wie bekömmlich sind diese genetisch verfälschten Produkte, die nicht mehr natürlich reifen, weil man ihnen das Reife-Gen entnommen hat?
Daneben im Bild – gesunde Äpfel aus der Natur, die reifen und schnell zerfallen.
Millionenfach verrotten sie ungenutzt, während die Bevölkerung Ungesundes[1], Krankmachendes verzehren muss!
So wird man krank - so wird man krank gemacht, weil nicht jeder, der bei Aldi oder Lidl einkaufen muss, den Durchblick hat oder Bio-Produkte erwerben kann.
Die Rechnung bezahlen dann die Krankenkasse, die Gesellschaft, die Vielen, die die Rücksichtlosigkeit und die chronische Inkompetenz der Politik ausbaden müssen!
Ärgerlich ist: der Kunde kann beim Kauf nicht erkennen, dass er ein genmanipuliertes Produkt erwirbt!
Das ist bei Tomaten und vielen anderen Lebensmitteln auch so! Ein Unding!
Doch das kümmert unsere Politiker, die oft nur Handlanger sind, wenn nicht gar aktive Lobbyisten, nicht weiter! Hauptsache das eigene Konto stimmt!
[1] Immer wieder beobachte ich alte Menschen, die im Rollstuhl an den Fluss fahren und dort, im Uferbereich, Äpfel aufsammeln, Fallobst am Boden im Gras, zwischen Hundedreck und Menschenkot.
Vom
Sommer in den Herbst
Es war ein Sommer ohne Blüten,
ohne Schmetterlinge -
es gibt kaum noch Fotomotive am Fluss
Inzwischen ist es Herbst
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
Vgl. auch:
Genverändertes Obst und Gemüse machen Menschen krank - Staatlich sanktionierte Täuschung des Endverbrauchers und ungesunde Nahrung aus dem Discounter für die Ärmsten? Weshalb lassen deutsche Politiker das zu?
Birnen aus Holland, die nicht weich werden - eine geschmacklose Tomate, die seit Wochen daliegt und nicht degeneriert.
Das Perfide daran: der Endkunde im Geschäft kann nicht erkennen, was er kauft. Er wird getäuscht, gezielt getäuscht.
In diesem Fall erwarb ich Birnen im Plastik-Container, um hüllt mit einem Netz ebenfalls aus Kunststoff, um dem Kunden eine falsche Farbe vorzugaukeln.
Wieder einmal wurde ich hinters Licht geführt, doppelt getäuscht: in den erworbenen Behältern aus umweltschädlichem Material befanden sich Birnen, die weich werden und solche, die nach Wochen noch steinhart sind, genveränderte Produkte der gleichen Sorte, so vermengt, dass der Kunde beides mitnimmt, fern jeder Transparenz und ohne sich gegen die Täuschung wehren zu können.
Weshalb sind solch fiese Täuschungsmanöver vieler Endkunden in dem zivilisierten, auf Gesundheit und Wohlergehen der Bürger bedachten Deutschland möglich?
Weshalb lassen unsere Volkstreter diese tückische Form der Täuschung der Staatsbürger, ihrer Wähler als Verbraucher zu?
Als Käufer will selbst souverän entscheiden, ob ich ein genverändertes Produkt kaufe oder nicht - weshalb unterbleibt die eindeutige Kennzeichnung?
Mehrfach schon protestierte ich öffentlich dagegen, publizistisch: geschehen ist nichts!
Plastik-Container müssten grundsätzlich verboten werden!
Und Gen-Produkte sollten nur von denen konsumiert werden, die sie produzieren!
Genmanipulierte Nahrung macht Menschen krank!
Und ein Kranker, ein Genesender kann davon nicht gesund werden.
Billig allein reicht nicht aus - die Gesundheit muss Priorität haben.
Vgl. auch meinen hier veröffentlichten Beitrag:
Genetik, Segen oder Fluch? Der Nobelpreis der Chemie 2020 für einen Irrweg!? Die Gentomate, die Gen-Birne, genetisch veränderte Nahrungsmittel auf dem Speisetisch - wie soll ein Kranker sich gesund ernähren, wenn „gesunde Nahrung“ nicht mehr zu kaufen ist?
Die Autorität des Nobelpreiskomitees ist für mich seit 2009 vollkommen erschüttert, seit dem Zeitpunkt, als man in Stockholm den Nobelpreis für Literatur einer Autorin zuerkannte, die nicht integer ist, die, fern jeder Ethik und Moral, sich als Stütze der kommunistischen Diktatur in Rumänien in opportunistischer Weise betätigt hat, nur, um publizieren zu können.
Mehr zur Sache in meinen Büchern zur Thematik Herta Müller.
Dann kam die Aufdeckung der Korruption im gleichen Nobel-Umfeld - die Jury in Stockholm ist also käuflich und somit nicht besser als Putins Russland und Katar, die sich mit massivem Geldeinsatz eine Fußball-Weltmeisterschaft kaufen.
Nun ein Nobelpreis für die Errungenschaften auf dem - kontrovers diskutierten - Gebiet der Genetik!!!
Die Genetik - ein gewaltige Chance beim Bekämpfen lebensbedrohlicher Krankheiten, bei Krebs, also dort ein Segen! Ein Fluch aber ist die Genetik auf dem Gebiet der Erzeugung problematischer Nahrungsmittelwie Gen-Tomaten und Gen-Birnen, Gemüse, das nicht mehr schmeckt, und Früchte, die nicht mehr reifen, weil man das Reife-Gen - mit der „Genschere“ entnommen hat, um anderswo sogar artfremde, toxische Bausteine in den genetischen Strang einzubauen. Teufelszeug?
Der Mensch spielt nicht nur - religiös gesprochen - Schöpfer, indem er in die Natur eingreift, sie pervertiert; er schafft auch Unwesen, die ihn krank machen, deren Folgen für die Gesundheit er nicht kontrollieren kann.
Das ist nicht nur unethisch, was mich als Wirtschafts- und Wissenschaftsethiker seit Jahren irritiert und empört! Das ist vielmehr kriminell, weil der Mensch krank gemacht wird, ohne dass er sich dagegen wehren kann, denn er weiß nicht, was er isst.
Wer Schwein ist, wird selbst zum Schwein, lehrte Mani, der Begründer des Manichäismus vor fast zweitausend Jahren.
Heute essen wir nicht nur genmanipuliertes Schwein mit mehr Kottelets als von der Natur vorgesehen und anderes Fleisch der unnatürlichen Art; wir nehmen genveränderte Produkte zu uns, werden krank, weil die Politik das zulässt und weil wir nicht mehr überschauen können, was wir essen, was Lobbyisten uns einbrockten und korrupte oder blinde Politiker - ebenso profitgierig wie die Konzerne – unkritisch absegneten, ohne Rücksicht auf die Folgen!
Nach mir die Sintflut! Madame Pompadour lässt grüßen, wenn christliche Parteien in Deutschland erfüllt von Nächstenliebe ihre Mitmenschen, für die sie Sorgen tragen sollten, den krankmachenden Stoffen überlassen – man denkt an Kohlendioxid, an Stickstoff in der Luft, an Nitrate im Boden und im Grundwasser; aber man denkt nicht an das tägliche Brot aus genmanipulierten Getreidesorten und auch nicht an Fleisch und Eier aus der Massenproduktion, Produkte der täglichen Nahrung, die von genmanipulierten Tieren stammen.
Kann ein Philosoph, ein Ethiker noch dagegenhalten, wenn die deutsche, europäische Politik es zulässt, das genveränderte Produkte verkauft werden, ungekennzeichnet, und dass die USA - mit Marktmacht und politischem Druck - ihr rücksichtslos erzeugtes Gen-Fleisch hier in Europa in die Discounter und unters Volk bringt, während die Menschen und Käufer nicht mehr überschauen können, was sie kaufen und was sie essen, wovon sie irgendwann auch krank, schwerkrank werden. Auf einmal ist ein Krebs da - und man fragt sich: wo kommt er her? Ich wurde krank, operiert, lebe seit mehr als einem Jahr im Leiden – da darf ich wohl mitreden?
Die Reaktion in den Medien ist ambivalent:
https://www.tagesschau.de/ausland/chemienobelpreis-2020-101.html
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