Dienstag, 18. Oktober 2022

Rumänische Löwenjungen – „Pui de lei“, immer auf der Seite der Sieger!? Auch mit dem Medium Buch!

    Rumänische Löwenjungen – „Pui de lei“, immer auf der Seite der Sieger!? 

Auch mit dem Medium Buch!

Die Kader-Schmiede der Rumänischen Kommunistischen Partei -

Die marxistisch- leninistische Hochschule "Stefan Gheorghiu" -
Wer als RKP- Politiker, Journalist, Historiker etc. im Rumänien Ceausescus
Karriere machen wollte, musste hier studiert haben.
 
Foto: Carl Gibson



Die Kader-Schmiede der Rumänischen Kommunistischen Partei -

Die marxistisch- leninistische Hochschule "Stefan Gheorghiu" -
Wer als RKP- Politiker, Journalist, Historiker etc. im Rumänien Ceausescus
Karriere machen wollte, musste hier studiert haben.
 
Davor: "Der Löwe"!

 

 

 

Rumänische Löwenjungen – „Pui de lei“, immer auf der Seite der Sieger!? 

Auch mit dem Medium Buch!

Ca rupt sint ca din tare stinca

Romanii ori si unde cresc![1]

Aus der oft gesungenen nationalistisch-kommunistischen Ovation „Pui de lei“, die während der Ceausescu-Diktatur als identitätsstiftend hoch im Kurs stand.

Die Rumänen, die sich von den Geten-Fürsten Dezebal (Decebal) und von den Römern aus der Zeit Traians herleiten, sind ein tapferes Volk.

Dezebal war tapfer, die Römer, die ein Weltreich erschufen, waren tapfer – und die „Walachen“ wie „Moldauer“, die Jahrhunderte hindurch gegen die Türken kämpften, gegen das seinerzeit große wie mächtige Osmanische Reich, waren es auch – von Stefan dem Großen, „Stefan cel Mare“, über „Mircea den Alten“, von Nationaldichter Eminescu besungen im „Dritten Brief“, „Michael dem Tapferen“, „Mihai Viteazul“, der erstmals die beiden rumänischen Fürstentümer mit Siebenbürgen vereinigte, bis hin zu Vlad Tepes, „der Pfähler“, der Türken zu Tausenden lebend auf Pfähle spießen ließ, Vorbild für alle Dracula-Mythen und Dracula-Autoren späterer Zeiten.

Der tapferste aller Tapferen aber war Nicolae Ceausescu, „Titan der Titanen“, der geliebteste Sohn des Vaterlandes“, das entstand, nachdem Feldmarschall Antonescu gehängt worden war.

Immer schon gerne an der Seite der Sieger, hatten sich die Rumänen an die Seite Hitlers geschlagen.

Wie der Duce, der, weil er keine Panzer hatte, seine Truppen auf Eseln in die Provence einmarschieren ließ, um etwas von der Beute des damals noch siegreichen Hitler abzukommen, suchten die Faschisten Rumäniens Hitlers Nähe und Macht und kämpften mit der Wehrmacht und den Italienern des Duce gegen Stalins Sowjetunion – bis zu jenem denkwürdigen Tag des Umschwungs – und der „Befreiung vom faschistischen Joch“ am 23. August 1944, als die Rumänien von der Allianz mit Hitler abfielen und ihr Land einer Handvoll Kommunisten auslieferten.

Ein Heldenvolk mit großen Führern und großer Geschichte also, das würdig ist, in Liedern besungen zu werden – und das auch in jüngster Zeit an dieser „Tradition des sich auf die Seite der Sieger Schlagens“ festhält, diese kultiviert – wie im Fall Herta Müller – ja, zelebriert und dabei vergisst, die eigene verbrecherische Geschichte während der Zeit der kommunistischen Diktatur aufzuarbeiten.

Die Deutschen hatten es irgendwie geschafft, dieser notorischen Lügnerin, Plagiatorin und Verfälscherin rumänischer Geschichte der jüngsten Zeit bei grob fahrlässiger Entstellung der Diktatur an sich, den Nobelpreis für Literatur im Jahr 2009 zukommen zulassen, nur zugeschustert über politische Protektion und Einflussnahme oder gar eingekauft, was bei Jury, die sich als korrupt herausstellte, sehr wohl denkbar ist, mag dahingestellt bleiben, denn außer mir hat wohl noch niemand die Materie grundlegend erforscht.

Man begnügt sich mit Märchen, Mythen, Münchhausiaden und dem Bild, das die Lügen-Fabrik[2] „Konrad-Adenauer-Stiftung“ wohl mit staatlicher Sanktion synthetisch geschaffen hat, an den Haaren herbeizogen, jenseits aller Fakten, mit dem konstruierten Erscheinungsbild einer aufrechten Widerstandkämpferin gegen den Kommunismus der Ceausescu-Diktatur, führt damit die Öffentlichkeit hinters Licht und macht auch noch viel Geld dabei – auch über das Medium Buch, das in Frankfurt auf er Buchmesse, wo es primär um Fiktion geht, an den Mann und in Umlauf gebracht wird, wenn auch fern der historischen Wahrheit.

Dabei machen die heldenhaften Rumänen munter mit – immer auf der Seite der Sieger, der Gewinner, der Profiteure!

Ich habe die Maskerade verfolgt in den Jahren, als die die 6 Bücher gegen das Herta-Müller-Netzwerk vorlegte – in einen sehr einsamen Kampf gegen die deutsche Literaturmafia.

Die Auseinandersetzung der einseitigen Art hält bis zum heutigen Tag an. Carl Gibson beklagt sich als Bestohlener, klagt an – und die Literaturmafia lacht darüber!

Das geht in dem moralisch verkommen Deutschland ganz gut!

Im Erscheinungs-Jahr der „Symphonie der Freiheit“, 2008, führte ich auf der Buchmesse zu Frankfurt Gespräche mit dem Vize-Chef des Polirom-Verlages aus Bukarest über eine mögliche Edition meines Werkes zur rumänischen Geschichte. Das Interesse war da – doch bald verlief die Materie im Sand, vielleicht auch, weil man sich – auf bewährte rumänische Art – nach der Nobelpreisvergabe an Herta Müller im Folgejahr 2009 wieder einmal auf die Seite der Sieger schlug … und auf die Seite des Geldes, des Profits dahinter.

Wozu kommunistische Vergangenheitsaufarbeitung, wenn wir gutes Geld verdienen können – mit etwas, was gerade „in“ ist, wenn in Deutschland, dann auch in Rumänien, das wiederum an der deutschen Seite steht, nach Europa geführt und in Europa eingeführt über die KAS aus Bonn, die weiß, wie die – auf Lug und Trug gegründete – europäische Zukunft aussehen soll!

 



[1] Wie aus hartem Fels gebrochen, wachsen (und gedeihen!) die Rumänen überall. (Frei übersetzt!)Als Schulkind musste ich das Loblied oft singen!

 

Inzwischen laufen mehrere Millionen Rumänen im Westen herum und verdingen sich hier als moderne Skaven, während das von dem Deutschen Iohannis gesteuerte Rumänien in Ruin und Chaos versinkt.

[2] Man vergleiche dazu meine zahlreichen, doch wirkungslosen Beiträge auf den Blogs und in den Büchern. Gegen staatlich geförderte Mythen kommt kein Bürger an.

 


 
Foto: Michael Blümel

Carl Gibson, einer der schärfsten Kritiker von Herta Müllers Werk,
vor der "Humanitas"-Buchhandlung neben der Ienei-Kirche im Herzen der Hauptstadt Bukarest.

Eine Teilnahme an der Werbeveranstaltung im "Rumänischen Athenäum" wollte ich mir dann doch nicht zumuten.

Gabriel Liiceanu 
von der Phänomenologischen Gesellschaft in Rumänien und Kopf des Verlages "Humanitas", 
der gerade Herta Müllers "Atemschaukel" in rumänischer Sprache herausgab,
dachte wohl mehr ans Geschäft, 
als an "kritische Fragen" und historische Wahrheiten.

Den "Dingen auf den Grund gehen", die "Wesenheit schauen", "des Pudels Kern" entlarven - das wollte dieser wohlwollende Intellektuelle nicht.


 
 
 
 
Vgl. auch:
 
 
 
 

 Blogger Carl Gibson, Frankfurt, 2012.

 

 Blogger Carl Gibson, Frankfurt, 2012.
 
 
 

 
Messegelände und Messeturm.
 
 
Alle Fotos: Monika Nickel
 
 
Copyright: Carl Gibson



 

Babylonisch hoch: der Messeturm in Frankfurt. 
Ein guter Indikator; wer nach der "Messe" sucht, findet sie dort.


Buchmesse-Nachlese in Frankfurt - subjektive Beobachtungen eines außenstehenden Autors



Das Buch - ein Medium, viel Geld zu verdienen!
Ein Mittel zum Zweck,
eine Ware!
Literatur - Konsum!

Die Experten der Branche entscheiden, wie das funktioniert - Jahr für Jahr:

The same procedure as every year:

Einige stauben ab, andere blicken in die Röhre.

Wer im Geschäft ist, sahnt ab - die anderen haben das Nachsehen.

Die Absahner - das sind die Großen unter den Verlagen mit den bunten Autorennamen.

Die Außenseiter und Außenstehenden:

das sind die vielen Kleinen, Verleger und Autoren,
die nicht zum Zuge kommen, weil sie nicht in der Diskussion sind,
obwohl sie Qualität abliefern.

Was auf der Buchmesse "in" ist, das ist bereits in den Kampagnen im Vorfeld der Eröffnung zu erkennen:

Bücher werden gemacht - so oder so.

Wo ist der größte Haufen?
Wo die größte Medien-Resonanz?

Dort, wo Schoßgebete zum Himmel gestoßen werden,
dort,
 wo sich die Niederungen der Feuchtgebiete ausbreiten!
Umwertung alle Werte?

Geht man nach den Medien, auch der Öffentlich-Rechtlichen, dann ist das so.

Gemessen an dem neuen pornographischen Duktus einer gewissen Dame mit literarischen Sinn sind die Fäkalpassagen in Herta Müllers Werk  Wirrungen von Chorknaben.

C' est la vie ... en rose ... en prose!
Wie auch immer.



Die Rumänen ehren Herta Müller mit mehreren Übersetzungen,
obwohl Müller es mit der Darstellung der "rumänischen Geschichte" während der Ceausescu-Diktatur nie so ernst genommen
und die Realität ihres Geburtslandes arg verzerrt präsentiert hat.

Sonst sah ich von der "Nobelpreisträgerin" aus dem Banat kaum etwas.
Wer spricht noch von ihr?
Alles schon wieder Schnee von gestern?


Wie in jedem Jahr hörte ich mich bei Kollegen um:

"Treffe ich Dich auf der Buchmesse",
die übliche Frage.

"Nein, bestimmt nicht, das werde ich mir wohl nicht antun!"
Die übliche Antwort.

Zu viel Desillusion, Enttäuschung, Frustration -
was zu Demotivation und Schreibhemmung führt.

"Wer soll das alles lesen?"

"Und müssen wir nun auch schreiben wie Marquis de Sade oder George Bataille,
um gelesen zu werden?"


Wie in den letzten Jahren auch, machte ich meinen Rundgang, beginnend mit der Pressestelle, ohne Erwartungen.

Kollegen aus den Redaktionen tippten ihre Berichte ins neueste Notebooks -
die Zeit ist schnell geworden.
Jeder will die Sensation am ehesten verkünden.

Welche Sensation?

Unterleibsliteratur - die neue Sehnsucht nach Fäkalität und Obszönität?

Vielleicht!

Island, das Gastland der Buchmesse, ist angeblich mit ca. 40 Autoren angerückt,
ein Land mit einer Bevölkerung von ca. 320 000 Menschen ( etwa die Hälfte der Bevölkerung Stuttgarts).

Neben Island-Pferden, Feuer und Asche speienden Vulkanen und maroden Banken gibt es auf der Insel Island viele Autoren - mit Humor.


Carl Gibson, Germany, Autor, Author, Auteur in Frankfurt am Main


Sie brachten ihre Literatur nach Frankfurt mit und ihre manchmal etwas eigenen Auffassungen von moderner Literatur.

Eine isländische Autorin meinte gar, Literatur müsse unterhalten!

Pech für alles Tragische, Ernste und Reale!

Fiktion ist wieder einmal angesagt, Realitätsverfälschung?
Der Belletrist darf alles!

Fernsehanstalten sind allpräsent auf der Messe: die Meinungsmacher -

Sie berichten ... und verteilen nebenbei Werbegeschenke, um auch auf sich aufmerksam zu machen.


Was war da noch?

Literaturpreise als Mittel der Promotion und Verkaufsförderung?

Die Schweden, die sich schon so oft selbst ehrten, waren Mal wieder an der Reihe -
und sie ehrten sich selbst für große Lyrik mit dem Nobelpreis.


Und die Deutschen?

Sie ehrten mit ihrem "deutschen Buchpreis" einen Newcomer,
einen unbekannten Autor, der - nach Thomas Manns Paradigma "Buddenbrooks" - einen autobiographischen Roman über den Untergang der DDR geschrieben hat,

ohne dabei den "moralischen Zeigefinger" zu erheben!


Großartig!

Die Verbrechen der KPD, SED, der Staatsicherheit der DDR etc. die Opfer,
alles Schnee von gestern,
alles schon vergessen?

Wozu moralisch werten, wenn es den inneren Frieden zu erhalten gilt?

Wozu belastende Vergangenheit aufarbeiten, wenn wir alles verdrängen und vergessen können.

Moral war wenig gefragt auf der Buchmesse Frankfurt Anno Domini 2011.

Kleiner Trost - der "Friedenspreis des Buchhandels" geht an immerhin an den Algerier
Boualem Sansal -

wohl als Rechtfertigung für die mehr als 30 000 Kampf-Flüge der NATO nach Lybien.

Über den Heuchelei-Vorwurf Sansals an die Adresse der West-Europäer, von dem jetzt nichts zu hören ist, schrieb ich unter:

http://carl-gibson.blogspot.com/2011/03/ein-philosoph-als-kriegstreiber-oder.html

sowie

http://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/06/11/semprun-sansal-%E2%80%A6-ein-friedenspreis-und-die-gesellschaftliche-heuchelei-dahinter-%E2%80%93-%E2%80%9Eaufruhrerische-gedanken%E2%80%9C-im-blog-verbreiten/

Ein Feigenblatt das Ganze, um eigenes moralisches Versagen zu verdecken?

Von meinen vier Verlagen sah diesmal  ich nicht viel -
entweder sie waren nicht vor Ort, aus welchen Gründen auch immer
oder er gab sie nicht mehr in der alten Form.

Der ehrliche Autor ist der Dumme;
wenn er sich nicht selbst vermarktet, bleibt er draußen vor der Tür.


Hungrige Autoren konnten sich an den Ständen der Großen durchfressen wie durch das Schlaraffenland, wenn Häppchen mit Sekt gereicht wurden.



Überall dort, wo der Steuerzahler die Aufwendungen bezahlte,
wurde königlich getafelt.
Man gönnt sich ja sonst nichts!

Darüber hinaus war es wieder:

The same procedure as every year!

Etwas fiel mir positiv auf bei dieser Massenveranstaltung, die jede Individualität tilgt:
eben die Gleichmacherei durch Überladung!

Der gute alte Politik- und Nahost-Experte 

Peter Scholl-Latour 

 schlenderte ebenso an mir vorbei wie Medien-Dame  

Alice Schwarzer fast ganz in Schwarz.


So werden die VIPs gleicher - ein demokratischer Nebeneffekt des Ganzen.

Und noch etwas - weil die Welt so ist, wie sie ist, entstehen Glossen wie diese.

Carl Gibson

P.S. Eine schöne Geste der Messe-Leitung zur Ausweitung der demokratischen Struktur:

 "Blogger" können sich inzwischen akkreditieren lassen und sich so mit überschaubaren Kosten unter das "Fachpublikum" mischen.


Carl Gibson – Links Buch-Publikationen und Referenzprojekte (Arbeitsproben)

Bücher im Internet,
zum Teil digitalisiert:


Damit potenzielle Leser und Interessenten – über Buchdeckel und Titelbild hinausgehend – sich „ein Bild machen können“, über das, was die Fach- und Sachbücher bzw. die belletristischen Titel enthalten,
über Konzeption, Inhalt und Fotos,
habe ich einige Seiten aus den Werken eingescannt und als Zitate in meinen Blogs ins Internet gestellt:

Wasserversorgung:


Erdgas:


Trinkwasser:


Strom/ Elektrische Energie:






Verleger machen manchmal gar nichts, wenn es um die Vermarktung von Publikationen geht, nachdem sie ihre Ernte bereist eingefahren haben und der Mohr seine Schuldigkeit getan hat. Das war das Schicksal meines Werks über den Dichter Nikolaus Lenau.
Lenau. Leben- Werk – Wirkung, Heidelberg 1989.

Andere Verleger sind übereifrig und stellen über den US-Riesen Google ganze Bücher fast vollständig ins Internet, digitalisiert und für jeden jederzeit abrufbar, quasi als „Werbung“ – sie bieten also ein Buch umsonst an, das gleiche Buch, dass sie regulär verkaufen wollen.

Das betrifft mein 2008 erschienenes Buch Symphonie der Freiheit“:






Weitere nützliche Links zu Carl Gibson als Autor, Schriftsteller (Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller, VS), Essayist, Philosoph mit bibliographischen Angaben:

Wikipedia:


Homepage:



Twitter:



Facebook:






 
Am rumänischen Stand - Herta Müller in rumänischer Sprache.
Fiktion der neuen Art.
 

   

 

Nach mehr als 30 Jahren!
Bukarest zwischen Pflicht und Kür im Intermezzo mit einer Herta Müller- Lesung





Wer in einem Land entwürdigt, gedemütigt, misshandelt, gefoltert und ohne Grund in ein Gefängnis geworfen wurde, der wird es sich gut überlegen, ob er sich noch einmal exponiert, ob er noch einmal die schwer errungene "Freiheit" aufs Spiel setzt, sich in Gefahr begibt und riskiert, aufs Neue "alles" zu verlieren.


Was brachte mir die "Heimkehr"?

Die anschließende Fahrt zur CNSAS in die "Höhle des Löwen" nach Bukarest, an den Ort,
wo ich mehrfach verhaftet, verprügelt, gedemütigt worden war?
Die Ruhe der Seele?

Ein kluger Kopf begibt sich nicht ohne Grund in die Höhle des Löwen,
wenn er denn Äsops Fabel gelesen und die Botschaft auch verstanden hat?

Der "Horror-Trip" in das "Land aller Möglichkeiten", Rumänien, das auch heute noch ein von Polizei durchsetzter Staat ist, begann mit einer ersten Polizei-Kontrolle und dem Ruf nach einer "Vignette".

Das moderne Wegelagerertum der Weststaaten,
ausgerichtet, den Autofahrer überall zur Kasse zu bitten und zu melken, wo es nur geht (Maut, Toll!!!) via "Vignette"
hat nun auch den EU-Staat Rumänien erreicht. Abkassieren ist angesagt in Zeiten knapper Kassen.

Die Rumänen erheben eine Straßenbenutzungsgebühr - fällig für alle Straßen,
denn Autobahnen haben sie nicht, bis auf ein kleines Stück zwischen Pitesti und Bukarest, kaum 150 Kilometer.

Wer keine Vignette hat, riskiert sehr hohe Geldstrafen.
Wir hatten Glück - der Polizist wurde durch einen Anruf abgelenkt, und wir durften weiter fahren, bis zu einer Tankstelle, wo eine "Vignette" erworben werden konnte.

Dann fuhren wir in eine der zahlreichen Radar-Falle!
(Die Behörden der Rumänen haben schnell begriffen, wie man Geld verdient, ohne zu arbeiten: Mit Vignetten und Radar - nicht anders als hier überall! )

Der Dorfpolizist in Traian Vuia auf dem Weg vom Banat nach Siebenbürgen wollte gleich den Wagen stilllegen, nachdem wir die "Grüne Versicherungskarte" nicht auf Anhieb finden konnten, die in einem EU-Land nicht einmal benötigt wird, oder?

Ein Horrorszenario - mit Angstschweiß und viel Adrenalin!

Was hätten wir getan in der Einöde vor Transsylvanien "ohne Auto"?

Mit "Furcht und Zittern" ging es weiter,
durch Roma-Siedlungen bei Tirgoviste und neue Polizei-Kontrollen, bis nach Bukarest in das alte "Miliz- Ghetto" im Umfeld der Matei Basarab-Straße.

In dieser Stress-Konstellation erlebte ich Bukarest - nach mehr als 30 Jahren!

Es wurde ein Deja- Vu mit hoher emotionaler Belastung!
Überall Spuren früherer Verfolgung - überall Polizei!
Das Gehirn regte sich, ich erinnerte mich, auch an viel Unerquickliches.

Trotzdem begaben wir uns auf Spurensuche - ich wollte die Stellen sehen,
wo ich früher "opponiert" "protestiert" hatte,
damals als einige meiner deutschen Landsleute noch hier an der

Partei-Kaderschmiede "Stefan Gheorghiu" studierten.

Die deutschen "KP-Genossen" von gestern" leben heute saturiert in der Bundesrepublik Deutschland
- ihren Opportunismus von einst, als sie noch mit den "roten Wölfen" heulten,
haben sie längst verdrängt, ja vergessen.

Die Unverschämtesten aus ihren Reihen beschimpfen heute von scheinbar sicherer, protegierter Warte aus sogar die ehemaligen antikommunistischen Dissidenten,
die Aufrechten des Widerstands gegen die Diktatur, als Helfershelfer der Securitate und als "nützliche Idioten",

ohne zu bedenken, dass sie selbst über viele Jahre "nützliche Idioten der Kommunisten" waren.

Aber, weil sie selbst der verbrecherischen Partei Ceausescus als "Mitglied" angehörten und dem System, diesem huldigten und stützten, waren sie damals für all die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen blind.

Nur noch ein paar Dissidenten und "Betroffene" erinnern an das,
was in der Ceausescu-Diktatur Alltag war.


Foto: Carl Gibson


Die Kader-Schmiede der Rumänischen Kommunistischen Partei -

Die marxistisch- leninistische Hochschule "Stefan Gheorghiu" -
Wer als RKP- Politiker, Journalist, Historiker etc. im Rumänien Ceausescus
Karriere machen wollte, musste hier studiert haben.
Davor: "Der Löwe"!

In dem kommunistisch-nationalistischen Hymnus "Pui de lei" werden die Rumänen
als "Junge Löwen" glorifiziert, die, aus dem Fels gebrochen, überall wachsen und gedeihen -

vivat, crescat, floreat!?

Ja, ich erinnerte mich!

Vis – à-vis des Löwen liegt der Präsidentenpalast Traian Basescus – und
nicht sehr weit entfernt …. „Cartierul Primaverii“, das „Stadtviertel des Frühlings“,
wo Ceausescu und sein Clan lebten
und wo heute immer noch die Bonzen hausen,
die Nomenklatura der Neuzeit, Wölfe im Schafsfell, Wendehälse und Chamäleons aller Art, Demagogen der Sonderklasse, oft als lupenreine Demokraten kaschiert.

Fürst Potjomkin lässt grüßen, mit neuen Fassaden
und der Pawlowsche Hund auf der Straße,
der fügsam den Schweif absenkt und nach dem Knochen schnappt,
den man ihm gnädig zuwirft – für gute Dienste!

Foto: Carl Gibson

Wachturm vor der Residenz des Präsidenten der Republik.
Vom Palast sieht der Bürger nichts.


Foto: Carl Gibson

Das "Rumänische Athenäum"


Der Zufall wollte es, dass in diesen Tagen am 27. und 28 September die aus Rumänien stammende Herta Müller in diesen "heiligen Hallen" lesen sollte -
in dieser "Arena" oder "Circus" wie die Nobelpreisträgerin im Gespräch mit
Gabriel Liiceanu (Phänomenologe und Chef des Verlagshauses "Humanitas) sagte.

Eine "Dissidentin", betonte Herta Müller vor Ort,
sei sie nicht gewesen,
aber sie hätte im Kindergarten mit der Leiterin des Kindergartens lebhaft kritisch diskutiert.

Ob sie auch der RKP und der "Securitate" seinerzeit etwas "Kritisches" zu berichten hatte, damals zu Ceausescus Zeiten,
das sagte Herta Müller nicht.


Foto: Michael Blümel

Carl Gibson, einer der schärfsten Kritiker von Herta Müllers Werk,
vor der "Humanitas"-Buchhandlung neben der Ienei-Kirche im Herzen der Hauptstadt Bukarest.

Eine Teilnahme an der Werbeveranstaltung im "Rumänischen Athenäum" wollte ich mir dann doch nicht zumuten.

Gabriel Liiceanu von der Phänomenologischen Gesellschaft in Rumänien und Kopf des Verlages "Humanitas", der gerade Herta Müllers "Atemschaukel" in rumänischer Sprache herausgab,
dachte wohl mehr ans Geschäft, als an "kritische Fragen" und historische Wahrheiten.

Den "Dingen auf den Grund gehen", die "Wesenheit schauen", "des Pudels Kern" entlarven - das wollte dieser wohlwollende Intellektuelle nicht.

Foto: Michael Blümel

Bürgerprotest am Piata Unirii in Bukarest - Was aussieht wie Werbung, ist eigentlich der friedfertige "Aufruhr" eines Bürgers, der sich von einem ausländischen Konzern benachteiligt fühlt.


Es folgte ein besinnlicher Ausklang am Abend im Hotel:


Foto: Carl Gibson

Sonnenuntergang über den Neubau-Dächern von Bukarest - Folgt bald die "Morgenröte"?


Copyright: Carl Gibson

 

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